1. Welche Sportart geeignet? 2. Hörbücher?

  • Hi,


    ich habe zwei Themen, zu denen ich gern Eure Meinung hätte.



    Ich würde gerne mal wissen, welche Sportarten Ihr für empfehlenswert findet für ein Kind mit ADS-Symptomen.


    Lt. der Kinderpsychologin hat mein Sohn zwar KEIN ADS, sie schaut meiner Meinung nach zu sehr auf seine sozialen Defizite, nicht auf das unruhige Wesen. Aber so sicher bin ich mir da nicht.


    Wobei ich gerade wegen der sozialen Komponente nicht recht weiß, welche Sportart gut wäre.


    Klar, in erster Linie soll es natürlich etwas sein, was das KIND gut findet, und nicht ich!!!


    Aber ich weiß wo meine Probleme bei meinem Sohn sind...er kann nicht so gut im Team, hält sich schlecht an Regeln, kann schlecht verlieren, ist son Selbstgänger, wird schnell wütend, wenn er nicht rankommt usw.


    Ich kenne zwei Bekannte in unterschiedlichen Sportvereinen, die die Erfahrung haben, daß es sehr schwer ist dem Sport mit der Gruppe nachzugehen, wenn so ein Kind mit dabei ist. (das eine ist Judo, das andere Fußball). Daher weiß ich nun nicht, wo er Teamfähigkeit, Kontrolle usw. am besten lernen kann, ohne jedoch dabei die Anderen zu sehr zu stören?



    Das zweite ist: Mein Sohn hat Aufmerksamkeitsprobleme, sobald es um ihn herum wuseliger wird, dreht er auf. Die gesamten Eindrücke sind zu viel für ihn, hören, sehen...alles zusammen kann er schlecht verarbeiten. Vor allem, wenn er andere Kinder sieht, läßt er sich durch deren Handeln sehr ablenken.


    Jetzt hat er von Opa nen Walkman bekommen. Da hört er jetzt super gern Kassetten mit (Benjamin Blümchen, 5 Freunde usw.). Dabei wirkt er nun sehr ruhig und gespannt auf das Hören.


    Ich frage mich, ob das gut ist, ob ich mit sowas irgendwie trainieren kann, sich auf einen Sinn zu konzentrieren. Oder ist das kontraproduktiv...oder...sogar völliger Blödsinn??


    Was meint Ihr?


    Lieben Dank,


    Bettina

  • Ich würde das auf einen Versuch ankommen lassen...oder mehrere.


    Beim Basketball, Handball oder Fußballtraining ist ein großer Bestandteil des Trainings Koordination, Fitness, Laufen, Übungen, die die gesamte Muskulatur stärken. Ein Teil des Trainings wird im Team mit den anderen gespielt. Wenn Dein Kind einen guten Trainer hat, kann es sein dass Dein Kind vielleicht trotz Schwierigkeiten mit der Aufmerksamkeit etc. gut mitmacht, weil es einfach Spaß macht und dein Kind nach einiger Zeit die Disziplin erlernt, sich an die Regeln zu halten.


    Tischtennis ist auch ein schöner Sport und vielleicht kommt es Deinem Kind von der Mentalität her entgegen.


    Lass Dein Kind alles ausprobieren und wenn es Spaß hat, gelingt es Deinem Kind bestimmt besser als Du denkst und vielleicht machst Du Dir unnötig Sorgen.

  • Wir haben auch viele Sportarten ausprobiert. Meiner Meinung nach, war Marathon der beste Sport für meinen Sohn. Da hat er sich ausgepowert, war zwar in einer Gruppe, aber mußte dennoch für sich alleine laufen.


    Der Walkman hat bei meinem Sohn auch gut geholfen- er wurde damit immer ruhiger.

    Wenn Dir das Leben in den Arsch tritt,...nutze den Schwung um vorwärts zu kommen.
    Wenn Dir das Leben Zitronen bietet,...frag nach Tequila und Salz oder Ramazzotti ;)
    Wenn jemand zu Dir sagt: die Zeit heilt alle Wunden,...hau ihm in die Fresse und sag: "warte, is gleich wieder gut!!!" :-))

  • habe hier auch so ein kleines unruhiges Exemplar :)


    Fußball haben wir auch schon durch... war für meinen aber nicht geeignet... er hatte keinen bock einem ball hinterher zu rennen wenn es doch noch einen zweiten gibt Gg.


    seit nun fast 2 Monaten ist er beim Kinderkarate und es tut ihm sehr gut.


    LG

  • Großsohni spielt seit Jahren Fussball....! Und das mit Begeisterung! Der Trainer weiss Bescheid, die anderen Jungs kennen mein Sohn halt so wie er ist...! (Manchmal leicht verpeilt, hibbelig, etc. :rolleyes: ) Er ist Teil eines Teams und das ist ihm (und mir) wichtig....! Vielleicht haben wir auch einfach Glück mit der Manschaft...! :frag


    Er hat auch schon mal Handball ausprobiert (ich hab auch mal gespielt :brille ).... aber das war gar nichts für ihn....! Zu schnell, zuviel Körperkontakt, zu eng aufeinander, zu laut......! :ohnmacht:


    Worauf hat er denn Lust? Erfahrungsgemäss ist es immer gut, ihn Manches ausprobieren zu lassen....! :daumen

    Liebe Grüße :knuddel
    drumevi




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    "Pushen gehör'n an de Fööss...."
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  • Hallo


    Psychologenrat: Judo. Dort lernt er Körperbewußtsein, Teamfähigkeit und Regeln. Alternativ Tanzen.


    Weniger geeignet sind Ballsportarten, Einzelsportarten und solche, die ein hohes Wettkampfbewußtsein haben.


    Gruß

    Einmal editiert, zuletzt von Lucca ()

  • auch wenns nicht unbedingt der "volkssport" ist, wie wärs mit golf? mein kleiner hat dies ein halbes jahr gemacht (leider mit der neuen schule zeitlich nicht mehr möglich). die kinder werden wirklich ausgepowert (hatte ich nicht erwartet), konzentration ist gefragt, kein kampf gegeneinander und regeln und disziplin. erstaunlicherweise hat dies bei kevin super geklappt. nächstes jahr werde ich ihn wieder anmelden. und wegen den kosten brauchst du dir vorerst keine sorgen machen! fast jeder golfplatz sucht jungen nachwuchs und bietet dies, damit es nicht als ruhezeit für die eltern genutzt wird, meist für einen ganz geringen obulus oder teilweise sogar kostenlos an. ab 18 jahren wirds dann teuer....
    und eine gebrauchte ausrüstung für kinder liegt bei ca. 100€

  • was ist mit Schwimmen? Da ist es nicht laut, nicht wuselig, man powert sich aus, es beruhigt, man muss sich konzentrieren um sich seine Kraft einzuteilen und man arbeitet auch als Team, wenn es um Staffeln geht.

  • Hmm, wie steht er zu Pferden?
    Der Umgang mit Tieren ist sher förderlichin den sozialen, emotionalen Bereichen, es unterstützt die Körperwarnehmung und die Fremdwahrnehmung.
    Voltigieren oder Longenstunden wobei sich das Kind OHNE Sattel ganz auf die Bewegung einlassen kann, denn es ist oft so das diese besonderen Kinder viele Reize brauchen um sich selbst spüren zu können und sobal die Reize da sind und der Kopf gefordert ist, kommen die Kinder zu Ruhe und sind konzentriert.


    Hilfe für "Zappenphilipp" am Tisch ist en "Wackelhocker" ein Schemel auf nur einem Fuß.
    Der dafür sorgt das das Hirn soviel "arbeit" damit hat das Kind ruhig sitzen und aufrecht sitzenzulassen, das die Ruhe reinkommt und Konzentration möglich ist.


    Zum Thema hören.


    Lauscht einfach mal in die Welt hinein.
    Die Natur hat soviel Geräsuche und "Musik" zu bieten, natürlich auch die Stadt, aber es sollte darum gehen, einGeräusch ausfiltern zu können.
    Ich höre was was du nicht hörts, oder ich sehe was was du nicht siehst.


    Das sind so kleine "Aufgaben" aber wirkungsvoll bei Kindern die das können und NICHT damit überfordert sind.

  • ob das gut ist, ob ich mit sowas irgendwie trainieren kann

    ich bin der Meinung, dass Hörbücher sehr gut trainieren können, die Konzentration zu halten. Wenn man nämlich beim Hören gedanklich abschweift (und das kann echt schnell passieren), bekommt man die Geschichte gar nicht mit.

    Kindergarten sind immer die Anderen.

  • Ich hab ja auch so eine Zappellise Zuhause :love


    Hörbücher sind super. Jeden Morgen um 6 Uhr gehört das für sie dazu und das noch vor der Schule. Kasette an und dann malt sie meistens oder spielt mit ihren Fillys. Sie ist dann so vertieft und sehr konzentriert. Gerade das war lange ein großes Problem gewesen, vorallem in Gruppen konnte sie kaum mitmachen.


    Abends hilft es ihr schon seitdem sie drei ist, beim einschlafen. Sie hatte sonst immer über eine Stunde zum einschlafen gebraucht und kam abends einfach nicht zur Ruhe.


    Zum auspowern half ihr alles mit viel Bewegung und etwas Konzentration. Tanzen, Turnen, Inliner, schwimmen, Trampolin und vorallem draussen spielen und das täglich bei jedem Wetter. Manchmal rennt sie einfach um den Block. Sie rennt weit und das ohne auch nur ein bisschen aus der Puste zu sein. Ich kann da kaum mithalten. :crazy

    :rainbow:

    Einmal editiert, zuletzt von Carmen ()

  • Konzentration läßt sich sehr gut trainieren und es ist für ein Kind vermutlich leichter, mit einem Sinn anzufangen. Auf längere Sicht ist es aber wichtig, alle Sinne in die Konzentrations-, besser Achtsamkeitsübungen, miteinzubeziehen. Es gibt da eine besonders schöne, sehr einfache Achtsamkeitsübung mit einer Rosine. Da wird geschaut, gerochen, gefühlt, gehorcht und geschmeckt, was eine Rosine so alles an Eigenschaften zu bieten hat. Bis man jedes noch so kleine Detail gefunden hat, sind locker 10-15 min verstrichen. Man kann auch einen Wettbewerb daraus machen, wem die meisten Eigenschaften an der Rosine auffallen, die man beschreiben kann.

  • seit nun fast 2 Monaten ist er beim Kinderkarate und es tut ihm sehr gut.


    Ja, ich kann Karate auch sehr empfehlen.


    Erst warm machen, laufen, dehnen.
    Danach "Grundschule" und erste Kataübungen.
    (gut für die Konzentration)


    LG Lille

    Liebes Leben


    Wenn ich sage "kann mein Tag noch schlechter werden"
    dann ist das eine rhetorische Frage und keine Herausforderung!

  • Also ich habe auch einen Sohn (knapp 7 Jahre) der hat ADHS....und so wie du deinen beschreibst könnte es fast mein Sohn sein :).....mir wurde damals empfohlen in ins Ringen zu schicken, weil er dort Selbst disziplin und vor allem an Selbstvertrauen gewinnen kann. Und zusätzlich kann er seine ganze Power rausholen und mit Spass in gezielte Bewegungen umsetzen.
    Als wir umgezogen sind konnten wir nicht mehr hingehen :(........dort wo wir jetzt wohnen wird Judo angeboten was eigentlich auch gut ist....Teamfähigkeit lernt man in beiden Sportarten eher nicht, weil man ja für sich selbst kämpft. Aber im Training werden Anfangs uns am Schluss Übungen zusammen gemacht, was natürlich auch die Teamfähigkeit fördern kann.
    Jetzt ist er seit einem Jahr im Fussball, er hat rieisgen Spass und kann sich im Training gut integrieren.
    Ich denke für Kinder mit ADS oder ADHS ist die Bewegung sehr wichtig und der Rest kommt!!!!! Für die Soziale Kompetenz meines Sohne machen wir Verhaltenstherapie und die ist wirklich sehr effizient, weil mein Sohn gerne hin geht. Für ihn ist es nicht:"Ich muss weil ich krank bin" sondern " ich darf weil es mir gut tut".


    Ich hoffe dir ein bischen geholfen zu haben!


    Viele Grüße Allegra

  • Meine beiden haben zwar kein ADHS aber ich weiss das bei ihnen im Sport viele Kinder sind die ADHS haben. Sie machen Kickboxen und Kung Fu. Kickboxen um dampfabzulassen und Kung Fu also Katalaufen für die konzentration.

  • Meinen Söhnen (und mir) tut Schwimmen gut - da kann man sich auspowern, ohne die Bewegungen ins Uferlose zu treiben, sprich: Das Wasser gibt guten Widerstand gegen die Bewegungen - man spürt sich mehr und es ist zielgerichteter als eine bloße schnelle Bewegungssportart...


    Zur zweiten Frage: Interessanter Ansatz ist das Rauschen http://adhsspektrum.wordpress.…n-ablenkbarkeit-bei-adhs/ Auf der Seite ist auch ein Link zu einer Seite, die solche Rauschgeräusche abspielt (Weißes, Rosa und Braunes Rauschen). Findet man auch einiges beim googeln...

  • Charly: Spichst Du da von meinem Sohn? Also... wir haben Judo, normales Turnen und Schwimmen ausprobiert. Sind aber bei allem früher oder später gescheitert. Was wir jetzt machen ist psychomotorisches Turnen. Sind bei uns kleine Gruppen von max 10 Kindern. Dort kann er sich austoben und es macht ihm Spaß :-) Vielleicht gibt es sowas bei Euch ja auch?

  • hallo,


    also ich wollte auch Reiten empfehlen - hier bei uns gibts sogar nen ganzen Hof der sich darauf spezialisiert hat... sie machen reiten für körperlich und geistig behinderte Kinder, so wie für ADS / ADHS Kinder. Mit tollen Erfolgen. Sagen sie jedenfalls... Die Kinder konzentrieren sich auf das Pferd. Durch die Ruhe und die Regeln werden die Kinder sicherer und ruhiger. Sie konzentrieren sich besser auf ihre Aufgaben und lernen nebenbei selbstvertrauen aufzubauen, weil sie ein so großes Tier "steuern" lernen - so wurde es mir erklärt, als ich mich wegen der Tochter einer Freundin dort informiert habe...
    mach dich mal schlau :)


    Grüßle

  • Hi, mein Großer hat auch Probleme mit der Aufmerksamkeit, zwar kein klassisches ADS, aber wohl eine sog. "Informationsverarbeitungsstörung". Ich habe auch lange nach einer Sportart für ihn gesucht und er hat selber eine gefunden: Taekwondo! Das tut ihm so gut und er ist echt klasse darin. Seitdem er dort ist, ist er auch in der Schule sehr viel konnzentrierter. Tennis macht er auch, aber wesentlich weniger erfolgreich, weil er da oft abschweift. Also, vielleicht ist so was wie Taekwondo, Judo , Karate oä. auch was für deinen Sohn?
    LG, Billi