Stecke tief im Konflikt

  • Hallo Andante,


    ich will dir nochmal schreiben:
    Es ist belastend, mit einem gewaltbereiten/gewalttätigen Menschen ein Kind zu haben. Es ist möglich, dass er bei Übergaben wieder gewalttätig gegenüber dir wird, oder dass dein Kind irgendwann Zeuge wird, wenn der KV vielleicht einer neuen Partnerin gegenüber gewalttätig wird.
    Ich persönlich hätte ebenfalls Angst, dass er auch dem Kind gegenüber gewalttätig wird.
    Das sind Belastungen!!!!!!
    Ich selbst habe lange große Angst um mein Kind gehabt, und blicke auch jetzt nicht entspannt in die Zukunft.
    Auf der anderen Seite: Es gab bei uns lange begleitete Umgänge. Die Übergaben habe ich nicht selbst übernehmen müssen, d.h., ich war nicht gezwungen den KV zu sehen, ich hatte Unterstützung.
    Mein Kind wird älter: Sollte etwas vorfallen beim Umgang (ich bete dafür, dass das nicht passiert), könnte mein Kind das immerhin jetzt schon mitteilen.
    Ich habe mit dem KV so gut wie nichts zu tun- wobei ich die Übergaben an den Umgangstagen inzwischen selbst wieder übernommen habe: Der KV hat sich bei unseren seltenen Begegnungen (Gott sei Dank) keine Entgleisungen mir gegenüber mehr geleistet.


    Also: Mein weiß nicht, was passieren wird!!! Manches kann sich auch entspannen!!!
    Ich finde es nur wichtig, dass du Anzeige erstattest. Wenn du Glück hast.. vielleicht wird ihm irgendwann zur Auflage gemacht, eine Therapie zu machen, um seine Gewalttätigkeit in den Griff zu bekommen. Vielleicht wird der Vorfall auch irgendwann in´s Gewicht fallen, wenn es darum geht, dass Umgänge erstmal begleitet stattfinden.


    Es ist nicht in Ordnung, wie du dich verhalten hast, aber seine Reaktion darauf war vollkommen unverhältnismäßig.


    Und ich möchte nochmal schreiben: Ich hätte mir vieles anders gewünscht: Aber mein Sohn ist der größte Schatz, den ich mir vorstellen kann!


    Alles Gute dir,
    Romi

  • Romi:


    Wie konntest du erwirken, dass er euren Sohn nur in Begleitung sehen durfte?
    Anders formuliert, welche Voraussetzungen müssen dafür gegeben sein? War er wegen gewaltdelikten aktenkundig oder hast du quasi "manuell gesammelt und belegt", warum unbegleiteter Umgang nicht akzeptabel sei?


    Der KV meines Kindes hat phasenweise mit Entführung gedroht, aber niemals schriftlich, so dass ich nicht wüsste, wie ich das belegen und deshalb auf begleitetem Umgang bestehen könnte...


    Liebe Grüsse
    Linn

  • Hi Linn,


    ich kann dir dazu nichts Hilfreiches schreiben, denn ich weiß es selbst nicht genau:


    die Gewalttätigkeit des KV spielte bei der Entscheidung für den begleiteten Umgang, glaube ich, keine große Rolle. Erstens wurde ich, was das betraf, von seinem Anwalt als Lügnerin bezeichnet, d.h. meine Aussage wurde angezweifelt 2. wurde auch gesagt (vor allem vom Jugendamt), dass das ja nur die Paarebene betrifft.


    Allerdings bedrohte der KV auch nachweislich jemand anderen, den ich kannte. Und der hatte dann Anzeige gegen den KV erstattet. Ob das einen Einfluss auf die Richterin hatte, weiß ich aber nicht. Sie sagte dazu nur, dass der KV den Umgang gefährden würde, wenn es zu einer Wiederholung kommen würde.
    Damit war das Thema "Gewalttätigkeit" durch.


    Es ist möglich, dass der Umgang begleitet stattfanden konnte, weil mein Sohn im Fremdelalter war. Mein Kind brauchte also eine Art "Eingewöhnung". Es dauerte sehr sehr lange, bis der KV mit ihm allein sein konnte, ohne dass mein Kind furchtbar weinte (wobei ich allerdings auch für das Weinen verantwortlich gemacht wurde, weil Kind angeblich müde war, oder Kind einfach ein Sensibelchen ist....).
    Der KV war auch nicht in der Lage, ein Kind zu trösten, sondern schimpfte stattdessen.


    Die Begleitung fand aber Gott sei Dank so lange statt, bis mein Kind ohne Weinen mit dem KV alleine blieb, das dauerte Monate. Erst dann beurteilte die Stelle, die die Begleitung durchführte, dass die Umgänge unbegleitet stattinden können.


    Liebe Grüße
    Romi

  • Vielen lieben Dank Euch allen für die Posts und auch die PNs.
    Ich bin wirklich zu tiefst gerührt, dass ich hier keine Verurteilung erfahre, dass ich mich auf diesen Wahnsinnigen eingelassen habe. Ich habe mich dafür schon selbst häufi genug verflucht. Zu recht, denn Warnzeichen gab es, ich hatte mir vorher schon zuviel bieten lassen.


    Vor der Anzeige bin ich auch deshalb zurückgeschreckt, weil in diesem Zusammenhang amtlich würde,, dass ich ihn als alleinigen Kindsvater-bisher Erzeuger-- sehe.


    Ich habe mich mit der Idee angefreundet, ihn in den. Glauben zu versetzen ich hätte abgetrieben. Es wird Winter, es gibt dicke Kleidung. So gewinne ich wnigstens Zeit.
    Nach hause ziehen bringt mir nichts, meine Eltern sind sehr alt. Hier wäre ich sehr auf mich gestellt, doch da bin ich vorsichtig optimistisch, es mag auch hier andere Frauen in der Alleinerziehenden -Situation geben. Oder Männer.
    Gegen das Verbleiben hier spricht die Nähe zu Ex-Arsch.
    @Linn Ich kenne diesen Menschen auch anders, doch diese Aggressivität gehört wohl auch elementar zu ihm.
    Stell dir übrigens besser einen immer weiter runterkommenden Quartalssäufer mit 4h im Betrieb nachgucken täglich vor. Ist aber zur Hälfte sein Berieb, früher hat er wohlehr getan, Frauen vermöbelt aber schon immer, wie ich nun weiß..
    Ich habe Sachen gehört, erst war ich geschockt, nun bin ich verzweifelt.




    Ich möchte das Kleine gerne bekommen, doch ich trage auch die Verantwortung es gut durchs Leben zu bringen.
    An dieser Stelle: bitte per PN keine weiteren radikalchristlichen Beratungsangebote mehr. Ich bin nicht ohne Gewissen durch mein Leben gelaufen. Wenn es sich bei dieser Misere nur um mich drehen würde, ich wäre sehr sehr offensiv vorgegangen. Ich kann mich schützen. Doch mit Nachwuchs unterwegs sieht das alles anders aus. Und auch das kann Verantwortungsübernahme bedeuten. Und Kiwu kann auch egoistisch sein.


    So...ich kann noch bis morgen früh überlegen, den Termin für die Voruntersuchung absagen.
    Schaun wir mal.
    aIch habe gerade nur Mittagspause, antworte jeder/m nachher ausführlicher.


    Andante


    P.S. Was ist ein halber Mörder, an wen bist du denn geraten? Boahh es gibt so gestörte Menschen, gruselig.

  • Verantwortung heißt auch nicht aus Angst abzutreiben sondern beide zu Schützen.


    Sorry ich sage nix gegen Abtreibung aber das ist kein Grund für mich, denn es gibt 1000 Frauen die in der gleichen Situation sind wie du oder noch schlimmer.
    Zieh um hole dir eine einstweilige Verfügung oder sonstwas.
    Verantwortung wäre gewesen ihn anzuzeigen auch um andere Frauen vor ihm zu schützen.
    Denn du wirst sicherlich nicht die letzte gewesen sein.


    Ich fände es Egoistisch geplant Schwanger zu werden und dann davon zu laufen als ob es keine Lösung gäbe.

  • Hallo Andante!


    Schwere Situation! :knuddel


    Zuerst möchte ich sagen:
    Du erlebst gerade das wundervollste was eine Frau erleben kann, die Schwangerschaft. Ich war so gerne schwanger, die ersten Tritte, der Herzschlag auf dem Ultraschall, das erste Mal den Herzschlag hören...das waren für mich unvergessliche Momente.
    Am schönsten war es meine Tochter das erste Mal im Arm zuhalten.
    Was ich damit sagen will, versuch die SS zu genießen, trotz der Umstände! Das kleine Würmchen kann nichts dafür.
    Jede Frau muss es selber entscheiden ob sie abtreiben kann/will. Ich hätte es nie gekonnt.


    Nun zu deiner Situation:
    Im ersten Moment dachte ich, dass so ein Vater niemand braucht. Ein Kind (jeder) hat ein REcht auf ein gewaltfreies Leben. und Kinder sind das wertvollste was wir haben.


    Ich habe einen sehr guten Freund, er ist in dem Fall das Kind (vor 30 Jahren).
    Seine Mutter wurde vom leiblichen Vater geschlagen, Krankhausreif, mehrmals.
    der Umgang wurde damals (vor 30 Jahren) eingestellt. (die Mutter hat es auf eigene Faust beschlossen und er musste nie wieder hin, hat auch kein Hahn nach gekräht)
    Bleibende Errinnerungen hat er heute nicht an seinen Vater. Er hat ihn mal gesehen, auf einer Beerdigung, hat auch äußerliche Ähnlichkeiten festgestellt.
    Soll heißen er weiß wo er her kommt, kennt seine Wurzel, sagt aber eben auch ganz klar das er mit ihm, der Frauen verprügelt, nichts zu tun haben will.
    Er macht seiner Mutter keinerlei Vorwürfe den Umgang damals nicht gefördert zu haben, im Gegenteil er fühlte sich immer beschützt und sicher und ist ihr dankbar.


    Männer die schlagen, werden das immer wieder tun.
    Natürlich braucht ein Kind beide ET, aber ich denke besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen.
    Er hat dich verprügelt obwohl er wusste du trägst sein Kind in dir. Bei so wenig Verantwortungsbewusstsein könnt ich :kotz
    und btw ich würde ihn auch anzeigen


    LG und Kopf hoch!!!!

  • Vielen lieben Dank für Eure Antworten.


    Insbesondere unter den PNs waren ein paar brauchbare Tipps.


    Also...ich denke nicht aus einem Angstreflex heraus, sondern weil ich die berechtigte Befürchtung habe, wie mein bisheriges Leben und damit auch die Sicherheiten, die ich einem Kind bieten kann zu Staub zerfallen, weil sich von.Anfang an alles drum dreht, wie werde ich diesen gewalttätigen Menschen los.
    Für das weitere Leben ist es für mich unbedeutend die 1000 Situationen anderer Menschen zu bedenken. Tatsächlich gebäre ich nicht mitten in eine Situation häuslicher Gewalt. Da ein Kind reinzuwerfen erscheint mir als völlig verantwortungslos. Da reichen für mich Schwangerschaftsabbrüche bei weitem nicht ran.


    Nachdem ich geschlagen wurde war meine erste Idee klaren Kopfes: Ok, dann halt ohne ihn. Auch gut. Nicht so, wie geplant, doch vor alleinerziehenden Eltern habe ich großen Respekt, davor bin ich nicht bang.
    Dann habe ich die rechtliche Situation studiert und dann wurde klar: das wird lebensbegleitender Psychoterror, dieBedrohung durch Gewalt seitens des Kindsvaters wird immer bleiben. Vor allem für das Kind. Und es ist mittlerweile anders, als Linn denkt. Da kann jemand. im Knast sitzen wegen Gewalt gegen den anderen Elternteil, das Kind auch geschlagen haben. Begleiteter Umgang wird sehr sicher wieder angeordnet. Das ist für mich auch keine Frage von Mann gegen Frau oder so. Wenn eine Frau die Täterin ist, ein Kind schlägt, dann würde ich ebenso wenig der Idee verfallen, es diene dem Kind weiter Kontakt zu bekommen, weil. das Kind seine Mutter liebt. Irgendwer muss da aus erwachsener Sicht Sicht doch eingreifen.. Mir scheint, für die billigsten Lösungen aus staatlicher Sicht werden psychologische Definitionen von Kindeswohl selektiert, die den Kindern in diesem Land als letztes dienen.. Und durch gesellschaftliche Kontrolle wird gar nichts mehr verhindert, es wurschtelt jeder so vor sich hin. Die erste Idee einer guten Freundin: Früher hätten die Männer deiner Familie dem eine Jauchegrube von nahem gezeigt und gut wäre es gewesen.
    Heute quält sich die Justiz mit halbjährlichem Kontaktverbot. Wenn mir einer einen Beschluss vorlegt lebenslänglich Abstand zu halten, wo wäre denn dann das Problem?!


    Ein guter Punkt ist meine Verantwortung es einer Next einfacher zu machen. Also werde ich die Frau vom Weißen Ring nochmal anrufen wegen gemeinsamen Ganges zur Polizei.
    Und mir vorher nen Kopf drum machen, wie ich dort nicht versehentlich Ex amtlich zum Kindsvater adel.
    Vielleicht rufe ich vorher besser bei einem Anwalt an.


    Aber Drops bleibt und kriegt ne Chance. Vielleicht mein letzte auf ein Kind.


    Alles Liebe


    Andante

  • sehr schön..
    drops wird dich für vieles entschädigen.
    bei der polizei spielt es keine rolle,ob er der vater ist oder nicht.
    zum KV musst du keine angabe machen.
    das hat mit dem sachverhalt nichts zu tun.
    mein männe ist bulle...hab den eben mal gefragt.

    ...Wer immer nur der Herde folgt,braucht sich nicht zu wundern,wenn er nur Ärsche vor sich hat...

    Einmal editiert, zuletzt von zozzy ()

  • fühl dich :knuddel !!


    alles gute für euch 2! :daumen

    "und sobald du die antwort hast, ändert das leben die frage..."


    "you will never truly understand something, until it actually happens to you!"