beziehungsgestört?

  • hihi also ich bin Mitte 40 und brauche noch kein Galama, Stützstümpfe und Doppelherz . Vielleicht in 20 Jahren dann mal :D

    Zitat


    sich nicht ganz " hingeben " , alles geben ...aber nur zuschauer sein will man auch nicht sein.


    also alles normal .

    So isses

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück. Schau nach vorn und nicht zurück. Tu was du willst, und steh dazu, denn dein Leben lebst nur Du.
    (altes Sprichwort)


    Das Leben ist das was passiert, während wir dabei sind, andere Pläne zu machen. (John Lennon)



    Einmal editiert, zuletzt von Lara-Marie ()


  • nur mittlerweile ertappe ich mich immer mehr dabei, die selbst gewählte "einsamkeit" als äußerst angenehm zu empfinden....um gleichzeitig den wunsch nach nähe zu verspüren. wtf?

    Du schreibst genau was ich oft denke... :brille
    Aber damit scheinen wir ja nicht allein zu sein, das ist schon mal irgendwie beruhigend - auch wenn's nicht wirklich hilft...


    Nach 15 Jahren Beziehung halte ich mich nicht für beziehungsgestört, hatte nach der Trennung (er ist von heute auf morgen zu seiner Kollegin gezogen..) aber erst mal gründlich die Schnauze voll. War sowieso erst mal sehr lange mit kranker Tochtermaus vollauf beschäftigt... Aber inzwischen, 3 Jahre später, kriecht da doch öfter mal diese Sehnsucht hoch nach Nähe, Wärme...Freud und Leid zu teilen...
    Allgemein glaube ich, dass viele Leute heutzutage allzu hohe Ansprüche und Erwartungen haben. Es soll möglichst alles zugleich sein, prickelnd und kuschlig, aufregend und vertraut, abenteuerlich und alltagstauglich, vernünftig und romantisch...und das alles bitte für immer... Wenn es nach x Jahren nicht mehr prickelt oder romantisch ist, wenn der Alltagstrott nervt, dann schmeißen Viele hin statt sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass das völlig normal ist und man auch etwas dafür tun muss, damit die Liebe sich nicht davonschleicht. Einige scheinen sogar Verliebtheit mit Liebe zu verwechseln und geben schon auf, wenn der erste Gefühls-/Hormonrausch nachlässt.
    Allerdings muss ich gestehen, dass ich selbst auch anspruchsvoller geworden bin, aber eher auf eine andere Art. Ich weiß jetzt besser, was ich will und was ich nicht will. Ich setze bestimmte Eigenschaften voraus, daher ist mein Beuteschema für mich klarer als früher, aber die Zielgruppe deutlich kleiner... :D
    Wenn ich mich so umschaue, was da in meiner Altersgruppe im Angebot ist... :crazy
    Da ich aber die inneren Werte wichtiger finde als Äußerlichkeiten, habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben :-)


    :daumen Kann ich auch unterschreiben!

  • Guten Morgen.


    Ich gehe fast mein ganzes Leben alleine durch die Welt und das gut. Daher hab ich beschlossen: ich bin inkompatibel, ich bin nicht beziehungsunfähig oder -gestört.


    Mittlerweile glaub ich sogar, dass es irgendwo auf dieser Welt den passenden Mann für mich gibt. Ob ich den jemals treffe, weiß ich allerdings nicht.


    Bis dahin bin ich zufrieden und wenn dann ich dann mal wieder Anwandlungen habe, gut, dann schau ich mal was draus wird.


    Viele Grüße,
    Finegirl

    Nicht zu wissen, was man will ist schlimm, schlimmer noch ist jedoch nicht zu wissen was man nicht will.
    (Ich hoffe, das ist kein Zitat)

  • Allgemein glaube ich, dass viele Leute heutzutage allzu hohe Ansprüche und Erwartungen haben. Es soll möglichst alles zugleich sein, prickelnd und kuschlig, aufregend und vertraut, abenteuerlich und alltagstauglich, vernünftig und romantisch...und das alles bitte für immer.


    Ist es nicht so, dass der Partner häufig die eigenen Defizite ausgleichen soll?


    Ich glaube, dass man immer erst in sich selbst suchen muss, aber das ist halt leider nicht leicht.



    Edit: Möchte noch kurz was aufgreifen:


    Zitat

    woher kommt diese schnelle " entflammbarkeit " ???


    Wegen dem Dopamin? :hae:

  • beziehungen unter nicht mehr allzu taufrischen,geprägten menschen ist halt mit arbeit verbunden...
    jeder hat so seine erfahrungen gemacht,dazu kommt der alltag,der viel kraft frißt.
    spätestens ,wenn das rosarot bröckelt und es zu den ersten unstimmigkeiten kommt,taucht die frage auf,ob man das wirklich will...ob es nicht doch zu anstrengend ist.
    das gefühl haben,an etwas dranbleiben zu müssen und zu arbeiten läßt dann evtl das deo versagen und den rückzug antreten...
    da fehlt die kraft,da fehlt die muse ...man hat genug mit kind ,job und haushalt zu tun und möchte nicht auch noch an einer anderen front erklären,kompromisse schließen oder gar abstriche machen.
    da wird dann eher mal das handtuch geschmissen,als es angegangen.
    man will nähe,aber im grunde unter den eigenen bedingungen.
    das geht natürlich nicht lange gut.

    ...Wer immer nur der Herde folgt,braucht sich nicht zu wundern,wenn er nur Ärsche vor sich hat...

  • Also in meinem Fall denke ich , ich habe einfach zu lange allein gelebt, um noch großartig Kompromisse mit einem Menschen schließen zu wollen, der seinerseits (meist war es so) dazu nicht bereit ist. Sowas muss ich mir wirklich nicht mehr antun.


    Und ich denke genau DAS ist das Problem. Eine Beziehung besteht nun mal auch aus Kompromissen. Man kann nicht wie eine Dampfwalze durch's Leben wandern und erwarten daß alles nach meiner Pfeife tanzt. (damit meine ich nicht dich persönlich sondern ganz
    generell)


    Wenn es nach x Jahren nicht mehr prickelt oder romantisch ist, wenn der Alltagstrott nervt, dann schmeißen Viele hin statt sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass das völlig normal ist und man auch etwas dafür tun muss, damit die Liebe sich nicht davonschleicht.


    Unterschreibe ich.


    Einige scheinen sogar Verliebtheit mit Liebe zu verwechseln und geben schon auf, wenn der erste Gefühls-/Hormonrausch nachlässt.


    Unterschreibe ich auch.

  • Puuuhhhh...
    d i e s e s Thema.... ;)
    ich habe da nach dem Scheitern meiner letzten langjährigen Beziehung, in der ich viele der "Klassiker" hatte, die andere sich so sehr wünschen (Fürsorglichkeit, Hilfsbereitschaft, Aufmerksamkeit, echtes Interesse), auch viel viel drüber nachgedacht.
    Denn letztlich war ich nicht glücklich, oft unruhig, wie erstickt.
    Dazu kam irgendwann der unerfüllte Kinderwunsch und auch er war nicht mehr glücklich damit, dass ich nicht glücklich/nimmersatt war und immer mehr/höher/schneller/weiter wollte, letztlich einvernehmliche Trennung zweier Menschen, die sich nach wie vor sehr sehr mögen (und auch lieben, aber ohne erhöhten Pulsschlag).


    Und nach der Trennung kamen mir ganz massive Zweifel, an denen ich bis heute rumdenke:
    Vom Thema Kinderwunsch, den wir uns gemeinsam nicht erfüllen konnten jetzt mal abgesehen (eine "endgültige" medizinische Diagnose gab es jedoch nicht, vielleicht hätte es noch geklappt) - wir waren (ruhig und unspektakulär und sicherlich fast eher geschwisterlich) Liebende, wir waren hervorragende Freunde, wir hatten uns ein wirkliches zu Hause geschaffen, Interesse an vielen ähnlichen Dingen, Unternehmungen....
    was treibt einen da weg? Vordergründig klar: Der Wunsch danach, a l l e s möge passen (lese ich hier auch immer wieder durch ... "....sonst lieber allein...", es muss "der Richtige" sein....), Aufregung, Leidenschaft, "richige" Liebe, aber bitte in Kombi mit Geborgenheit, Fürsorglichkeit und gemütlichen gemeinsamen Ritualen, das "komplette Paket".


    Und ich glaube nicht mehr, dass es das gibt.
    Mit "nur" einer Person.


    Für mich stellt sich ganz klar die Frage, worauf kann ich verzichten, wo kann ich Kompromisse eingehen, auf was kann ich nicht verzichten und was kann ich tun, wenn mein Partner mir eines oder mehrere dieser für mich "unverzichtbaren" Dinge nicht geben kann?
    Aber wie gsagt: Das frage ich mich. Ne Lösung hab ich (noch) nicht :hae:


    Merke nur, dass mir das Modell meiner Eltern, die trotz vieler Unstimmigkeiten, unterschiedlicher (und nicht immer sich ergänzender!) Charakterzüge und teils widersprüchlicher Interessen in den 35 Jahren ihrer Ehe immer zusammen geblieben sind, mal näher, mal ferner, und die heute an dem meiner Meinung nach besten Punkt ihrer Ehe sind (ein WIRKLICH gutes Team, lassen sich auf Interessen des anderen ein, liebevoll, freundschaftlich, richtige Balance zwischen "gemeinsam" und "getrennt", auch mal ordentlicher Streit...) irgendwie immer erstrebenswerter vorkommt...


    mag auch an den Schwangerschaftshormonen liegen :schwanger;) , aber ich frage mich wirklich ob diese "Den hals nicht vollkriegen und immer ALLES wollen...!" nicht eigentlich nur eins ist: ziemlich unreif und spätpubertär. Und in letzter Konsequenz auch: unrealistisch.


    don´t know...


    Liebe Grüsse
    Linn

  • hach ja...das is schon so eine Sache mit den Beziehungen...ich bin jetzt seit 4 Jahren alleine...und ich kann mir nicht vorstellen das ich wieder jemand in unser leben integrieren könnte...obwohl mir auch oft was/jemand fehlt....
    aber wenn ich jemand kennenlerne fühle ich mich sehr schnell bedrängt und blocke ab...ich flirte gerne und genieße die Aufmerksamkeit....und es gab auch zwei affairen :rotwerd. und da hab ich mich irgendwie am wohlsten mit gefühlt...eben weil keine Verpflichtungen da waren....es ging nicht nur um das eine, wir haben uns auch so gut verstanden, gelacht, dvd Abende verbracht....das war klasse....aber irgendwie ist das ja auch nicht alles, oder ?!?

  • "entflammbar" sein klingt doch noch nach "lebendig-sein"...schon mal eine gute sache! ;)


    wenn mann/frau es danach schaffen, den dingen/gefühlen/etc ihren lauf zu lassen und einfach zu genießen, ist die flucht vielleicht auch nicht mehr notwendig...!?


    in "unseren kreisen" treffen menschen aufeinander, die definitv ein eigenes leben haben und damit beschäftigt sind, es auch gut am laufen zu halten.


    da muss auch nicht gleich zusammen gezogen, geheiratet oder schnell der kinderwunsch erfüllt werden...meist alles schon mal da gewesen.


    ich plädiere für mehr gelassenheit und finde auch, dass es "den einen partner für alles" sowieso nicht gibt!


    daher: kompromisse schliessen, prioritäten setzten und im richtigen moment auf den bauch hören... :lach


    (ich weiß, klingt einfacher, als es ist! aber ich muss mich ja auch selbst motivieren... :rotwerd )

    "und sobald du die antwort hast, ändert das leben die frage..."


    "you will never truly understand something, until it actually happens to you!"


  • Merke nur, dass mir das Modell meiner Eltern, die trotz vieler Unstimmigkeiten, unterschiedlicher (und nicht immer sich ergänzender!) Charakterzüge und teils widersprüchlicher Interessen in den 35 Jahren ihrer Ehe immer zusammen geblieben sind, mal näher, mal ferner, und die heute an dem meiner Meinung nach besten Punkt ihrer Ehe sind (ein WIRKLICH gutes Team, lassen sich auf Interessen des anderen ein, liebevoll, freundschaftlich, richtige Balance zwischen "gemeinsam" und "getrennt", auch mal ordentlicher Streit...) irgendwie immer erstrebenswerter vorkommt...


    Abgesehen davon, dass meine Eltern älter sind und schon die Goldene hinter sich haben, klingt das genau so wie bei meinen Eltern und ich finde das schön, das wollte ich in meiner Ehe auch erreichen.


    Jetzt aber zur Eingangsfrage:
    Nein, ich empfinde mich nicht als beziehungsgestört (ich hatte ja jahrelang eine Beziehung und habe sie gerne gelebt), sonder im Moment empfinde ich mich als beziehungsunwillig.


    Dafür mag es mehrere Gründe geben.
    1) ich habe schon immer gut alleine leben können, auch vor meiner Ehe war das Alleinesein nie ein Problem für mich und in meiner Ehe brauchte ich auch immer wieder meine Auszeiten, die mir mein Mann aber auch gerne ermöglicht hat (das war wirklich super!). Ich brauch also niemanden, um eine Leere zu füllen
    2) und dieser Punkt ist für mich im Moment schwieriger zu "händeln" ... ich verliebe mich durchaus auch, weiß aber, dass eben die rosarote Brille dann gerne mal weg ist. Und dass ich dann die Sache mit gutem Gewissen beenden könnte, schlicht, weil keine Liebe daraus entstanden ist, entstehen kann - ich mag aber niemanden enttäuschen, wenn es so ist. Ich scheu mich davor in einem Gegenüber Hoffnungen zu wecken, die ich dann nicht erfüllen kann.


    Umgekehrt fände ich es natürlich auch nicht prickelnd aber ich weiß, dass ich damit umgehen könnte/müsste/würde.
    Ist schwierig, das Ganze weil in meinen Träumen schon dieser Konterpart da ist, existiert, wir uns gefunden haben und ich für mich weiß, wie sich eine gute Beziehung anfühlt ...

    "Was für ein schöner Tag" :sonne

  • Hi!


    Ich bin jetzt seit 1,5 Jahren allein mit meiner Tochter und das Gefühl ist so: Ich hätte sehr gern wieder einen Partner. Die alte Beziehung ist verarbeitet. Aber: Ich weiß nicht, wo ein Mann in mein Leben passen sollte. Ich bin, wenn ich nicht arbeite, mit meinem Kind zusammen und wir sind eine (kleine) Familie. Der Gedanke, dass ein Mann in mein Leben tritt, der nicht nur mein Partner ist, sondern auch diese Familie mit lebt, behagt mir noch nicht. Da ich aber nicht weiß, wie das anders gehen soll, lasse ich es noch, nach einem Partner zu suchen. Einfach aus praktischen Gründen, denn mein kleines, mich immer brauchendes Kind und ich leben ja zusammen. Wir interagieren permanent.
    Darum warte ich noch ab. Ich stelle mir vor, dass die Zeit Lösungen mit sich bringt.


    Feuer und Flamme bin ich nicht mehr. In meinem Denken hat sich ein Bild: "Mann=Mehr Probleme als vorher" eingebrannt. Leider. Ich bin mir aber verstandesmäßig sicher, dass nicht jeder Mann auf den Arm will, sich ausheulen muss, und eine Frau hauptsächlich als Zuhörerin sieht, weil es ihm dauernd schlecht geht. Ich bin mir sicher, es gibt auch Männer, die ihr Leben im Griff haben und Probleme lösen ohne sich permanent selbst leid zu tun.


    Naja, bis mir einer begegnet, bleibe ich flammenlos allein. Beziehungsgestört empfinde ich mich nicht. Eher so, dass ich einfach auf bestimmte Verhaltensweisen keine Lust mehr habe.


    Lg M

  • man sollte zumindest nicht allzuviel hier lesen ^^ , hier ist es teilweise PC zu cool für eine beziehung zu sein ,
    Partner hab ich doch gar nicht nötig .

  • Jede Beziehung ist für mich ein Kompromiss zwischen 2 Personen. Diese Kompromisse können häufiger oder weniger häufig auftreten, aber ganz ohne Kompromisse wird wohl keine Beziehung funktionieren. Die Frage ist jetzt, wie kompromissbereit bin ich, wenn ich eine neue Beziehung möchte?


    Das Alleinesein hat durchaus Vorteile. Ich brauche eben keine Kompromisse eingehen, es gibt ja niemanden, mit dem ich einen Kompromiss finden muss. Also, bin ich überhaupt bereit Kompromisse zu finden, oder ist es nicht angnehmer, mein selbstbestimmtes Leben zu leben?


    Die Frage wird nun wahrscheinlich jeder unterschiedlich beantworten, je nachdem, welchen Stellenwert Kompromissfähigkeit und Verlust der Nähe eines Partners haben.


    Für mich selbst kann ich es relativ einfach beantworten. Für den "richtigen" Partner (den für MICH richtigen) bin ich bereit Kompromisse einzugehen, allerdings nicht bis zur Selbstaufgabe, das hatte ich schonmal, danke. Aber ich habe meinen Partner gefunden, mit dem ich alt werden möchte. Da bin ich zu Kompromissen gerne bereit, weil ich im Endeffekt glücklicher bin als ohne Partner.

  • Ich glaube, solche Gefühle und Gedanken sind ganz normal.


    Wir sind eben alle keine 16, 20 oder 22 mehr und beginnen mit der ersten ernsthaften Beziehung, in der man ja auf keine Erfahrungen zurückgreifen kann und eben "einfach macht". Da hat man erstens keinen Vergleich und zweitens nimmt man das auch viel eher als "das ist eben so" wahr.


    Dann kommt eine Trennung (vielleicht zwar nicht die erste, aber die erste, in der es plötzlich Kinder gibt). Und egal, ob man Verlassender oder Verlassener ist, steht man plötzlich vor den Scherben des eigentlichen Lebensplanes.


    Und die abgespeicherte Erfahrung heißt: "Es kann immer schief gehen, egal, wie ernst es einem war, wie sehr man es gewollt hat".


    Dazu kommt die Erfahrung (zumindest irgendwann), dass so eine Trennung auch kein Weltuntergang ist, dass man daran nicht stirbt und man tatsächlich ( :lach ) ein erfülltes, gutes Leben haben kann.


    Und die Bequemlichkeit, sich in seinem Leben eingerichtet zu haben. Und je älter, um so weniger Bereitschaft, das alles wieder zu ändern.


    Viele wünschen sich dann zwar einen Partner - der Klassiker, der ja auch hier immer wieder zu lesen ist: "ich hätt so gern einen Partner zum anlehnen, ich würd so gern abends auf dem Sofa jemanden zum kuscheln haben". Nur ist es dann gut, an folgendes zu denken:


    "Pass auf, was Du Dir wünschst - es könnte in Erfüllung gehen!"


    Dann hat man - schwupps einen zum anlehnen und zum kuscheln und stellt dann entsetzt fest: "Huch, der ist ja jetzt immer in meinem Leben, nicht nur dann, wenn ich ihn zum anlehnen brauche oder abends auf´m Sofa" :scared:lach Das muss man sich halt klarmachen - Beziehung nach einer Trennung ändert alles! So, wie Trennung nach einer längeren Beziehung eben auch alles geändert hat. Das Leben bleibt nicht mehr, wie es war. So ein Partner hat genau wie ich Bedürfnisse, Wünsche, Ansprüche, schlechte Laune etc.....


    Und dann klappen viele zu, weil: das will man ja nicht! Sich einschränken? Kompromisse? Belastung? Nö. SO war der Wunsch nach einem Partner nun aber nicht gedacht. Der Partner soll einem bitteschön gut tun, einen entlasten und sich sonst so wenig wie möglich bemerkbar machen.


    Tja, das geht eben nicht und gehört zum jemanden zu anlehnen haben wollen auch dazu.


    Und so bleibt dieser ewige Zwiespalt: Ja, gern einen Partner. Aber bitte nur in "Teilzeit" und bitte nur als Entlastung! So funktioniert Partnerschaft eben nicht. Das wäre auch unfair. Ohne Kompromisse, Einschränkungen und Belastungen geht es nicht. Und bei vielen AE´s die ich kenne, ist die (eben nicht zutreffende) Einstellung vorhanden: wenn ich nur einen passenden Partner habe, ist alles gut, ist das Leben wieder (ausschließlich) schön und leicht. Diesen Anspruch kann eine Partnerschaft nie nicht erfüllen. Leben ist nicht fair und gerecht - egal, ob man AE oder verpartnert ist.


    Mein Mann und ich haben uns ja hier getroffen - in einer Phase, als wir beide schon ziemlich lange AE waren und nicht auf Partnersuche, sondern auf der Suche nach Erfahrungsaustausch waren. Und als wir plötzlich merkten, huch, den/die find ich aber interessant und die ersten PN´s hin und hergingen und nach vielen stundenlangen Telefonaten und einem Treffen plötzlich die Schmetterlinge flogen, haben wir uns auch ernsthaft gefragt: Will ich das? Ich hab mich doch super eingerichtet in meinem AE- Leben. Noch mal alles anders? Und das auch noch mit der Zusatzbelastung patchwork? Mit 320 Kilometern dazwischen? Insgesamt 5 Kids? Da war dann schnell klar, dass, wenn wir das wagen wollen, keiner von uns sein eingefahrenes Leben würde weiterleben können. Als es dann darum ging, dass die Fernbeziehung irgendwann zu belastend wurde, kam das noch mal hoch: Umziehen? Wer wohin? Wie soll das mit der Arbeit gehen? Mit den Schulen der Kids? Will ich das echt wirklich? Und dann stand auf einmal das Thema heiraten im Raum :scared:nixwieweg DAS war doch was, was wir beide NIENIENIE mehr machen wollten. Eigentlich :schiel . Da waren immer wieder Entscheidungen zu treffen, ganz unromantisch, ob man das will. Und ob man das kann. Mit allen daran hängenden Konsequenzen, Veränderungen, Zugeständnissen. Naja, wie bekannt ist: Wir wollten :D:platz . Und sind nun schon 3 Jahre verheiratet. Trotzdem ist unser Leben weit davon entfernt, nun plötzlich einfach und ohne Belastungen zu sein. Im Gegenteil, ich bin bestimmt oft eine Belastung für Volleybap. Und er auch für mich. Und meine Kinder für ihn, seine für mich. Und unser Leben hat Probleme, die es ohne unsere Ehe gar nicht gäbe :lach Aber wir gehen gemeinsam da durch. Und das, was uns verbindet, aneinander bindet, glücklich macht und das Gefühl von beieinander angekommen, zuhause zu sein gibt, ist einerseits so viel viel mehr und gibt uns andererseits die Kraft, das zu meistern. Und das ist auch nur die halbe Wahrheit. Wenn unser Leben auch viele Probleme hat, die es ohne unsere Ehe nicht gäbe, hat es aber ganz ganz viele tolle, beglückende, innige Situationen, die es eben auch nicht gäbe, wenn wir es nicht gewagt hätten.



    Lange Rede - kurzer Sinn: Nein, ich glaube nicht, dass viele AE´s beziehungsgestört sind. Sie haben nur die falschen Vorstellungen davon, was Partnerschaft bedeutet, leisten kann.


    Und gehen den zweiten Schritt nicht: Wenn man also schon "eigentlich" sein Leben nicht aufgeben will, niemanden darin den ihm zustehenden Platz freimachen will, dann sollte man sich nicht sagen:"ich bin beziehungsgestört", sondern "ich will keinen Partner". Punkt. Und alleine glücklich und zufrieden sein. Partnerschaft ist ja freiwillig - muss man ja nicht. Nur wenn man eben doch will (und das geben viele nicht zu, nicht mal vor sich selber), dann gehört auch die Reife dazu, zu erkennen, was das bedeutet.

  • Trotzdem ist unser Leben weit davon entfernt, nun plötzlich einfach und ohne Belastungen zu sein. Im Gegenteil, ich bin bestimmt oft eine Belastung für Volleybap. Und er auch für mich. Und meine Kinder für ihn, seine für mich. Und unser Leben hat Probleme, die es ohne unsere Ehe gar nicht gäbe Aber wir gehen gemeinsam da durch. Und das, was uns verbindet, aneinander bindet, glücklich macht und das Gefühl von beieinander angekommen, zuhause zu sein gibt, ist einerseits so viel viel mehr und gibt uns andererseits die Kraft, das zu meistern. Und das ist auch nur die halbe Wahrheit. Wenn unser Leben auch viele Probleme hat, die es ohne unsere Ehe nicht gäbe, hat es aber ganz ganz viele tolle, beglückende, innige Situationen, die es eben auch nicht gäbe, wenn wir es nicht gewagt hätten.


    ...das hast Du schön geschrieben und es lässt hoffen! :-)


    Und zum Thema "beziehungsgestört" - ich kann das eigentlich schon gar nicht mehr hören.
    Je älter ich werde (und die Männer die so in mein Leben stolpern), desto öfter bekomme ich diesen Satz zu hören.


    Das einzige was gestört ist wenn es nicht funktioniert, ist die Beziehung zu sich selbst.
    Partnerschaft ist Arbeit - mit dem Anderen und aber vor allem an sich.


    Ist die rosarote Brille erst mal runter bekommen wir plötzlich den Spiegel vorgehalten - sehen uns im Anderen - und sehen dann vielleicht Dinge, die wir nicht sehen wollen, die wir erfolgreich verdrängt haben, die uns unbewusst bewusst sind aber mit denen wir nicht klar kommen.
    Und was ist dann einfacher, als den "Spiegel" aus dem Leben zu verbannen. Denn dem Spiegel weiter Platz geben heißt ja im Umkehrschluss, sich mit sich selbst auseinandersetzen müssen.
    Wer konfrontiert sich schon gerne mit den eigenen Defiziten...


    Und solange man die eigenen Defizite ausblendet und immer wieder die Spiegel dieser Welt aus dem Leben verbannt, solange wird uns das Leben wieder und wieder mit der gleichen Aufgabe konfrontieren - solange bis man sie gelöst hat.


    Mit zunehmendem Alter sieht man entweder immer weniger den Sinn im "sich verändern" oder aber gerade erst recht.


    Your life - your choice...

  • Frau Vollebap, du sprichst mir aus der Seele. Genauso geht es mir/uns auch (nur, dass wir erst im April nächstes Jahr heiraten ;) ) aber ich hätte es nie in so tolle Worte wie du verpacken können!

  • Ist die rosarote Brille erst mal runter bekommen wir plötzlich den Spiegel vorgehalten - sehen uns im Anderen - und sehen dann vielleicht Dinge, die wir nicht sehen wollen, die wir erfolgreich verdrängt haben, die uns unbewusst bewusst sind aber mit denen wir nicht klar kommen.
    Und was ist dann einfacher, als den "Spiegel" aus dem Leben zu verbannen. Denn dem Spiegel weiter Platz geben heißt ja im Umkehrschluss, sich mit sich selbst auseinandersetzen müssen.
    Wer konfrontiert sich schon gerne mit den eigenen Defiziten...


    Und solange man die eigenen Defizite ausblendet und immer wieder die Spiegel dieser Welt aus dem Leben verbannt, solange wird uns das Leben wieder und wieder mit der gleichen Aufgabe konfrontieren - solange bis man sie gelöst hat


    :thanks: :blume

  • Na ja, also seid ihr der Meinung, jemand, der keine Beziehung möchte, möchte sich nicht mit sich auseinander setzen?


    Also kann ich für mich nicht bestätigen. Ich bin niemand, der von Beziehung zu Beziehung hüpft. Für mich sind nämlich gerade diese Menschen, Menschen, die sich nicht mit sich selbst auseinander setzen wollen. Lieber ist da jemand, auch, wenn sie sich dann nur über diesen jemand aufregen.


    Zwischen meinen Beziehungen bin ich immer sehr lange alleine gewesen, um zu reflektieren, was falsch in der Beziehung gelaufen ist, was ich für Fehler gemacht habe und was mir wichtig ist in einer Beziehung. Solche Gedanken und Überlegungen laufen teilweise jahrelang


    Klar hätte ich schon längs nach dem Scheitern meine Ehe eine Beziehung haben können. Aber ich habe für mich festgestellt, dass ich mich verlieben möchte, dass Aussehen nicht alles ist und dass derjenige sich wirklich für mich interessieren soll, ich für ihn da sein darf und er für mich und ja, ich bin über 20, habe nicht den IQ eines Toastbrotes und mir ist klar, dass Beziehung auch Kompromisse bedeutet. Aber jeder hat seinen Punkt, wie weit er Kompromisse eingehen möchte und ich möchte das nicht bis zur Selbstaufgabe


    Beziehungsunfähig oder -gestört wird man meistens von den Leuten genannt, mit denen man keine Beziehung wollte oder von Personen, die eben von Beziehung zu Beziehung hüpfen.