Schwanger und KV wird zum Psychopath - schäme mich so für "diesen Erzeuger"....

Hallo Ihr Lieben,

ich bin neu hier und versuche mich kurz zu fassen, aber da das hier das erste Mal sein wird dass ich ganz ehrlich a l l e s rauslasse, könnte es doch etwas länger werden...

Ich bin in der 9 Woche schwanger von einem Mann, mit dem mich in diesem Jahr eine mehrmonatige heftige Liebes- und Leidenschaftsaffäre verband, gekrönt von einem kurzen Beziehungsversuch, der aber grandios und schnell scheiterte, weil wir merkten dass wir bei aller Anziehung doch nicht alltagskompatibel sind.
Anziehung und Sympathie bestanden fort und die Schwangerschaft entstand kurz nach dem "Beziehungsende" im - mal wieder - Rausch der Sinne und einem Moment des Kontrollverlusts.

Als ich die Schwangerschaft bemerkte, war ich hin- und hergerissen, freute mich, hatte aber natürlich auch Ängste, denn mir war klar, dass wir als "klassische Kleinfamilie" definitiv nicht funktionieren würden, das Thema Beziehung war durch. Ich traute "uns" jedoch zu, gemeinsam gute Eltern zu sein und im Sinne unseres Kindes zu einem guten und verantwortungsvollen Miteinander zu finden.
Das habe ich ihm nach der eigentlichen Offenbarung auch so mitgeteilt. Und bin - das muss ich im Nachhinein gestehen - insgeheim davon ausgegangen, dass er sich nach dem ersten Schreck doch freuen würde, weil ich ihn als sehr sensiblen, gefühlvollen und auch nähebedürftigen Menschen kenne.
Das zeigte sich dann quasi auch, aber in einer derart "extremen" Form, mit der ich niemals gerechnet hätte:
Er machte mir deutlich, dass es für ihn nur einen Weg gibt, wie man Kinder großziehen könne, und zwar als die o.a. "klassische Kleinfamilie", Mama und Papa lieben sich, man wohnt in einem Haushalt usw.
Alles andere halte er für "egoistisch" (??!), er könne auch die Vorstellung nicht ertragen, dass irgendwann ein neuer Partner in mein Leben treten könnte, der dann ebenfalls Einfluss auf "sein Kind" hätte und von diesem womöglich als Ersatzpapa betrachtet würde (Tränen in den Augen...)
Ich habe gebetsmühlenartig runtergerattert, immer und immer wieder, dass er doch so nah er wolle an seinem Kind dran sein könne, und wenn er sich eine Wohnung direkt auf demselben Hausflur nähme, ich zu jeder Zusammenarbeit bereit sei, soviel Nähe wie nur irgend möglich würde ermöglichen wollen...

Reaktion darauf:
Nein, auch das ginge nicht, a) würde das wie schon gesagt allem widerstreben, was er über indererziehung und Familie denke und b) habe er sich in den letzten Wochen vermehrt mit dem Gedanken befasst, beruflich ins Ausland zu gehen (er ist hier zur Zeit in einer ziemlich desaströsen beruflichen Situation) und diesen Plan wolle er sich durch nichts und niemanden zerstören lassen.
Einzige Möglichkeit aus seiner Sicht: Abtreibung.
Wenn nicht könne ich mit keinerlei Unterstützung seinerseits rechnen, weder praktisch noch emotional noch finanziell (will sich ins Ausland "absetzen").

Es folgten Tage voller Diskussionen, Tränen, ich war bereits bei pro familia, sonstige Beratungsstellen, das Gedankenkarussell drehte sich ohne Ende bis ich nach Gesprächen mit Freunden und meinen Eltern zu dem Schluss kam, das Kind definitiv zu bekommen. Ich bin bereits über dreissig und es gibt eine medizinische Diagnostik im Hintergrund, die es quasi mit jedem Monat den ich älter werde unwahrscheinlicher macht, noch einmal schwanger zu werden. Zudem habe ich sehr gute und verlässliche Freunde, tolle Eltern (die leider allerdings ein ganzes Stück entfernt wohnen) und betrachte mich selber als sehr starke, zähe und "anpackende" Person.

Diese endgültige Mitteilung - mit dem Zusatz dass ich wisse dass ich nun von ihm nichts mehr zu erwarten hätte, zumindest nicht auf freiwlliger Basis - hat mir einen fremden Menschen gezeigt, einen vor dem ich Angst habe/hatte und der die vergangenen Monate voller Leiddenschaft aber auch Zärtlichkeit, absoluter Verliebtheit, wahnsinniger Innigkeit wie einen Traum erscheinen lässt - ich habe noch nie so einen innerhalb von Sekunden versteinerten Menschen gesehen, Tränen in den Augen, gleichzeitig ein hasserfüllter Blick, absolute Kälte. Ich wurde den ganzen darauffolgenden Nachmittag mit SMS der übelsten Sorte bombardiert ("Ich werde Dich für immer hassen!" "Wir sehen uns in der Hölle!" "Du bist der Teufel!" "Lass das etwas, das nichts ist, wegmachen!" "Das hat ALLES zerstört!"...), so dass ich nachher sogar zur Polizei gegangen bin.

Inzwischen ist etwas Ruhe eingekehrt, wir haben uns danach noch einmal gesehen und ich war schockiert - bestimmt 5 kg verloren, verbittert, ungepflegt, völlig unerreichbar, Stahlpanzer um die Seele.
Er ist derzeit am Ende eines Beschäftigungsverhältnisses das nicht verlängert werden wird, deshalb auch die Pläne ins Ausland zu gehen. Bei diesem letzten Treffen kam er mir wie entrückt, wie wirklich psychotisch vor, sprach davon nun nicht mehr nur regulär irgendwo im Ausland arbeiten sondern ... oh man es ist so absurd dass es mir schwer fällt das zu schreiben ... zur FREMDENLEGION ((!!!) zu gehen, Zitat "Da bekomme ich eine neue identitäät und dann gibt es mich in 5 Jahren nicht mehr!" (=all das hier wird dann "nie passiert" sein und ich/das Kind werden keine Möglichkeit haben, ihn jemals ausfindig zu machen)

Ich wusste immer, dass er eine schwierige Geschichte, eine Drogenvergangenheit hat, aber ich habe ihn kennengerlernt als Mann, der es in den letzten Jahren geschafft hat, sein Leben mehr und mehr zu ordnen, Verantwortung zu übernehmen und dabei seine kreativen, gefühlvollen und sensiblen Anteile nicht "abzutöten"...
Ich habe den Eindruck, jetzt sind all seine inneren Dämonen zurückgekehrt, und das schlimmer als je zuvor. Und ich vermute, dass er auch im Drogensumpf wieder drin steckt, sich betäuben muss weil.... ja warum?

Vor der Affäre mit diesem Mann hatte ich eine langjährige extrem solide Beziehung mit jemandem, der in fast jeder Hinsicht das genaue Gegenteil von diesem Mann war. Wir haben ewig versucht, schwanger zu werden und nie hat es geklappt.
Dann das Beziehungsende und dann... siehe oben.

Und nun stehe ich hier und versuche mit meinen Selbstvorwürfen klarzukommen, damit, mich so "getäuscht" zu haben, damit, mit "diesem Irren" ein Kind gezeugt zu haben und ganz ehrlich, ich hoffe ich kann das hier so ehrlich aussprechen, auch ein wenig Angst davor, was er unserem Kind "mit auf den Weg gegeben hat"...
neben all den praktischen, finanziellen und organisatorischen Fragen, die sich ja neben der emotionalen Seite "so ganz nebenbei" nun auch stellen...

thats it
mal glücklich, in Vorfreude, mal fertig, einsam...
Linn :wink

Oh ich kann dich gut verstehen. Ich dachte auch ich wäre mit einem Menschen zusammen, in Wirklichkeit ist er aber ein Monster.
Da frage ich mich auch, wie ich mich dermaßen täuschen konnte.
Am Anfang habe ich auch gehofft, er würde Verantwortung übernehmen und sich ums Kind kümmern. Mittlerweile hoffe ich genau das Gegenteil, dass er nie von sich hören lässt. Lieber kein Vater als einer der das Kind hasst.
Versuch einfach, die Schwangerschaft zu genießen und dein Kind so zu erziehen, dass es ein besserer Mensch als sein Erzeuger wird.

Deine Geschichte ähnelt meiner sehr....ich war allerdings 4 Jahre in einer Beziehung mit dem Kindsvater, dann waren wir meinerseits ein Jahr getrennt, es sind auch schlimme Dinge passiert....naja dann haben wir uns mal wieder gesehen und es schien alles so schön, als ob er sich wirklich geändert hätte und wir sahen uns regelmäßig, etwa ein Jahr lang...wir machten auch schon mal so Pläne und er gab mir das Gefühl es wäre alles so schön, naja ich wurde schwanger und alles was so schön wirkte kippte....

Abtreibung kam für mich absolut nicht in frage...er interessiert sich nicht für die schwangerschaft und auch nicht für das Kind....ich bin in der 17. ssw und es stand quasi von vorn herein fest , dass ich auf keine Unterstützung zählen kann....letzendlich denke ich es ist besser so, für mich und für das Kind....ich weiß wie schrecklich er sein kann und ich denke genau so....lieber keinen Vater, als so einen....

Ich denke, wir werden unsere Kinder trotzdem gut und vielleicht besser erziehen....als mit solchen Männern...ich freue mich schon total auf mein Würmchen... :schnuller

Alles Gute und genieß die Schwangerschaft :Flowers

Liebe Grüße... :wink

... für Eure schnellen und gut-tuenden Antworten!! :thanks: !!

Insbesondere dass man nicht ganz allein mit dem Gefühl ist, sich mit "so einem" eingelassen, sich soooo getäuscht zu haben, hilft mir jetzt gerade sehr, denn ich kann selber kaum glauben, welchen Wandel dieser Mann durchgemacht hat, das Bild bei unserem letzten Treffen geht mir einfach nicht aus dem Kopf, völlig fertig, psycho, harte Züge innerhalb weniger Tage um den Mund eingegraben und ein Schutzschild um sich herum, das keinerlei Zugang mehr erlaubt...

und ich frag mich: Was ist NUR MIT DIR LOS und wo ist der Mann, mit dem ich einen traumhaften Frühling und Sommer voller Nähe und Leichtigkeit, Lachen und Innigkeit verbracht habe?

Aber genau das ist wohl der Punkt: Diese Frage werde ich nie beantworten können und es nützt wenig (und kostet nur Kraft) sich damit zu belasten... er hat mehr als deutlich gemacht, wie er zu der Situation steht und es ist mehr als deutlich, dass er ein bzw mehrere ernsthafte Problem hat. Und umso mehr sollte ich weg von ihm, unserer Vergangenheit, hin nach vorne blicken. Und lernen, mich darauf einzustellen, es WIRKLICH alleine (mit Freunden, Familie aber eben ohne KV) zu schaffen. Ich traue mir das zu. Dennoch fällt mir schwer diesen Realitätswechsel zu begreifen. Und die Selbstvorwürfe loszulassen...

Ich bin froh, dass Ihr mich ermutigt, ihn nach all dem Geschehenen wirklich weitestgehend auszuklammern und fernzuhalten. Denn genau das sagt mir mein Bauchgefühl. Dagegen schreit nur manchmal noch diese kleine Stimme, die jammert "...aber es kann doch nicht sein! Das kann er doch nicht ernst meinen....! Und es wäre doch so schön wenn... Er wird aufwachen!"
Nein. Aller Voraussicht nach wird er das nicht. Und selbst wenn doch - wann ist dann mit dem nächsten unvorhersehbaren psychopathischen Ausbruch samt Realitätsverlust und Drogenflucht zu rechnen? Sobald das Kind nach halber Stunde schunkeln nicht aufhört zu schreien? Sobald irgendein Behördenvorgang nicht reibungslos funktioniert?
Es stimmt - besser keine "Unterstützung" und wissen woran man ist, als eine solch brüchige, willkürliche und letztendlich niemals verlässliche von einem Menschen, der urplötzlich in Hass, Drohungen und Abwehr kippen kann.

Danke Euch und allen einen schönen Abend,

liebe Grüsse
Linn :wink

Hallo Andi,

ich gebe Dir völlig Recht, er braucht meiner Meinung nach dringend Hilfe.
Ich habe das "Irre" ganz bewussst in Anfühhrungsstriche gesetzt, weil ich ganz bestimmt niemand bin, der andere vorschnelll stigmatisiert oder abstempelt. Im Gegenteil komme ich selber beruflich aus der pädagogisch-psychologischen Ecke und bringe all diesen Schwierigkeiten ganz sicher die nötige Ernsthaftigkeit entgegen.
Und glaub mir, die Brisanz seiner psychischen Verfassung ist mir mehr als deutlich - aber als jemand, der sich nach jahrelangem Kampf mit sich selbst irgendwann von seinem allzu ausgeprägten Helfersyndrom befreit hat und bei allem Verständnis - kann tatsächlich ICH in dieser Situation diejenige sein, die sich nun auch noch um seine Genesung bzw darum kümmern sollte, ihm Helfer an die Seite zu stellen?

Ich habe mit sovielen Fragen, Unwägbarkeiten, finanziellen, behördlichen und organsatorischen Dingen zu tun, ein Umzug steht an, die Hormone spielen verrückt, dieser Mann hat mich bedroht, beleidigt und verbal terrorisiert - und nun soll ich mich da einklinken und ein Helfernetzwerk für ihn initiieren?
Bei allem Verständnis für Deine Worte - dazu sehe ich mich weder in der Lage noch in der Pflicht.
Ich habe ihm sehr deutlich gemacht, dass ich der Meinung bin, er bräuchte Hilfe.
Reaktion: "Ich HAB mit jemandem geredet."
"Mit Wem?"
"Mit XY."
"Woher kennst Du den, wer ist das?"
"Vom Saufen."
"Ich bin der Meinung dass Du richtige Hilfe brauchst, jemand Aussenstehenden, der sowas gelernt hat."
"NIE IM LEBEN."

Ich könnte seine Familie kontaktieren, ja.
Aber ganz ehrlich?
Ich hab Schiss. Und nicht zu knapp.
Er hat mir ganz deutlich gesagt dass von ihm NIEMALS jemand etwas von "dieser Sache" erfahren wird, der zu seinem engeren Umfeld gehört. Würde ich ihn jetzt "outen", ich hätte große und ernsthafte Befürchtungen, welchen Schub das als nächstes nach sich zieht. Ich habe genug Nachrichten auf meinem Telefon, in denen mir "KRIEG!" angekündigt wird. Mehr brauche ich nicht. Und "KRIEG!" erst recht nicht.

Ich möchte diesen Mann hinter mir lassen.

Würde ich ihm im beruflichen Kontext begegnen stünde er ganz oben auf meiner Prioritätenliste. Aber ich bin nicht seine Therapeutin, Beraterin, Coach. Ich bin die Frau die er geschwängert, beleidigt, bedroht und gedemütigt hat. Und als solche möchte ich mich von ihm frei machen.

Liebe Grüsse
Linn

Hallo Linn,

konzentrier dich jetzt einfach auf dich, das Kind, die Schwangerschaft. Ich glaube nicht (bitte nicht falsch verstehen), dass du so zaeh, anpackend usw. bist. Ich denke, dass du ein sensibler Mensch bist, der vielleicht aeusserlich vom Helfer-Syndrom geheilt ist, aber dessen Unterbewusstsein sich mit absoluter Treffsicherheit wieder jemand ausgesucht hat, der psychisch labil ist und eigentlich Hilfe braucht. Du bist meiner Meinung nach auch noch nicht ganz ueber den Berg... (bin selbst eine, die das Helfersyndrom kennt!). Pass gut auf dich auf, grenz dich ab und schau, wie sich alles entwickelt. Mir kommt es ein wenig so vor, als ob du panisch das Feuer noch weiter schuerst, als erstmal Ruhe einkehren zu lassen. Vielleicht geht er wirklich weg (wahrscheinlich aber ist er dazu zu labil), vielleicht bleibt er, vielleicht hat er am Ende eh kein Interesse... wer weiss das schon . Aus Erfahrung entwickelt sich... kaum ist das Baby da .... eh alles anders als man vorher dachte. Alles Gute an dich (und den Bauchbewohner)

Hallo,

ich sage auch, erstmal ABSTAND halten.

Auch wenn Du traurig, geschockt bist.

Und wenn er nicht da ist kommt der "Liebeskummer". Und die Fragen: Warum passiert das gerade mir, liegt es an mir, wie soll es weitergehen, usw.

Ich habe oder "hatte" auch mit so einem ein Kind!

Und er sagt auch NIE genau was er denkt oder will oder wie es weitergeht!

Horrorfilm!

Gruss M.

@malindi:
Ich gebe dir recht, ich bin ganz sicher nicht nur zäh, ausdauernd, stark.
Da mache ich mir gar nichts vor.
Ich kann enorm tief fallen, mich manchmal furchtbar schlecht abgrenzen und an diesem Mann haben mich definitiv auch seine brüchigen, schwierigen Seiten gereizt - aber ein derartiges Muster gibt es in meinem leben nicht und die "Befreiung" vom Helfet Syndrom fand eher im beruflichen denn im privaten Kontext statt.

Die zwei langjährigen Beziehungen die ich vor diesem Mann hatte, waren mit absolut bodenständigen, beruflich fest verankerten, nicht zu Süchten tendierenden und tendenziell "grundsoliden" Männern - in die Schublade "und wieder n Alkoholiker wahlweise Schläger! (Und der Vater war auch schon einer....)!!" passe ich also wirklich nicht.

Dennoch gebe ich dir recht - ich habe sehr sensible, verletzliche Seiten, das aber - weder hier noch "im wahren leben" - auch niemals erneint.
Was ich aber auch mit Bestimmtheit weiss ist das ich mich nie länger als nötig liegen geblieben bin nach einem Sturz, dass ich bis jetzt jede unvorhergesehene Achterbahn bzw Talfahrt im leben letztlich doch gut gemeistert hab - nicht ohne heulen, nicht ohne mal einzuknicken, nicht ohne mir Hilfe zu holen - aber letztlich gemeistert.
Und darauf vertraue ich auch jetzt.
Und glaube daran.

Ich habe ihn heute noch einmal kurz gesehen wegen einer Schlüsselubergabe, das war das letzte was wir noch an organisatorischen miteinander zu regeln hatten aus unserer "gemeinsamen" Vergangenheit, wenn ich Nun also davon ausgehe, dass er sich ab jetzt aus allem versuchen wird herauszuziehen was nun noch kommt.
Er war gestern (Sonntag) bis durchgehend Abends "feiern" und gestern abend als ich ihn gegen 20 Uhr erreichte, "todbesoffen", ich Weiss nicht ob seit Freitag oder Samstag.
Heute Schatten seiner selbst, ungewaschen, verpennt, blutunterlaufene Augen, oh man ich kann das Gefühl gar nicht beschreiben.
Erwartet dass ich ihm restliches hab und gut das noch hier ist mit dem Auto vorbeibringe. Sehr irritiert als ich das abgelehnt und ihn gebeten habe, sich selbst darum zu kümmern.

Bin mit Tränen in den Augen aufs Fahrrad und nach Hause geradelt, irgendwie zu krass dieser Anblick, diese Eiseskälte...
Muss mich zusammen reissen auf dem Bürgersteig nicht jeden zweiten Mann mit lieben, fürsorglichen Gesicht am Ärmel zu packen und zu fragen: "oh man sagen Sie doch mal, Sie würden sich doch bestimmt freuen wenn Sie Vater würden, oder?!!?"

Mit Genau so einem lieben fürsorglichen Mann war ich acht Jahre zusammen und er hätte sich so gefreut wenn er Vater geworden wäre. Und wir wurden und wurden und wurden einfach nicht schwanger.
Und vielleicht wäre irgendwann ein anderer lieber fürsorglicher Mann gekommen aber dann sitzt man da der Frauenärztin gegenüber und die sagt einem:"hm Frau Soundso, das sieht leider nicht sehr gut aus und wird auch mit jedem Jahr das verstreicht schwieriger bis unmöglich werden..."

Und dann geht das leben seiner Wege und man trifft glaube ich unbewusst ganz ganz originäre und Grundlegende Entscheidungen, das geht so in Richtung dessen, was Flo weiter oben beschrieben hat... Ich bin in diesem Frühjahr und Sommer glaube ich so sehr wie noch nie von "der Natur", pheromonen und letztlich nichts anderem als dem - nie zu Ende oder auch nur laut gedachtem - Gedanken "gib mir dein genmaterial!" Geleitet, getrieben,beeinflusst worden. Ich war in diesen mann so verliebt wie selten zuvor und heute glaube ich, das war etwas sehr sehr existenzielles, wenig Von gemeinsamen zielen, ahnlichen lebenswelten und deshalb guten gemeinsamen zukunftsperspektiven, sondern eher wie zwei Tiere, wenn ich das jetzt mal so sagen darf, die einander Riechen und nach Darwin erkennen, das könnte ne gute Mischung geben.... Und so wenig wie wir zwei Erwachsenen jetzt miteinander klar kommen - ich war schneller schwanger als wir die Kondompackung beseite Schieben konnten und das nach jahrelangem erfolglosem versuchen in einer vermeintlichen "traumbeziehung"...

Ich bin nicht über den Berg, ganz sicher nicht. Ich werde zukünftig hilfe brauchen und ich brauche jetzt welche (und hole sie mir). Mich beschäftigt sovieles.
Aber ich hab einen starken inneren Kern und den nimmt mir weder diese Situation noch dieser Mann.

Liebe Grüsse und
DANKE für euer lesen, reagieren, ermutigen und auch Denkanstösse!!!
Linn

Willkommen im Club, Leute.

Ich bin erst aufgewacht als mei Ex nen fetten Wutanfall bekam, meine Ellis und mich körperlich bedroht hat.

Ja, ne auf dem Papier schon längst volljährig. Meine Erachtens gehört Ex in ein betreutes Wohnen, aber der Typ hört ja nicht auf meinen Rat...

Braucht euch nicht schämen, Liebe macht blind und manche menschen schauspierln sehr gut. Kodepenz kann auch eine Rolle spielen, Warnsignale zu übersehen.

Kodepenz spielt bei mir defintiv ne Rolle...

Hallo Linn,

wenn ich euer unnötiges geplänkel und gegenseitiges schlechtmachen wegkürze bleibt im wesentlichen:

du hast dich für das Kind entschieden - er dagegen!

Wer möchte nun wem etwas vorwerfen?