Hallo.
Also! Ich bin ein Mann, 44 Jahre alt, lebe in Freiburg und habe mich in eine alleinerziehende Mutter verliebt. Daher bin ich dann wohl auch alles andere, als der Klassiker hier im Forum. Ich hoffe trotzdem, dass ich hier schreiben und lesen darf und dass ich vielleicht ein paar Antworten oder nützliche Tipps von Euch bekommen kann.
Ich schreibe jetzt hier einfach mal weiter. Sollte das der falsche Thread sein, bitte ich um Nachsicht und Hinweis.
Meine Freundin hat eine 4 1/2 Jahre alte Tochter und lebt mit dieser in der Nähe von Freiburg. Wir sind jetzt seit gut 5 Monaten zusammen und sehen uns etwa 2-3-mal die Woche. Meistens übernachte ich einmal am Wochenende bei ihnen und bin dann noch einmal unter der Woche Abends da. Da gehe ich dann aber in den meisten Fällen spät wieder zurück in meine Wohnung.
Der leibliche Vater lebt weit weg in einer anderen Stadt und ist alles andere, als hilfreich. Das ist aber ein anderes Thema und belastet unsere Beziehung kaum.
Die Tochter ist sehr offen, freut sich immer sehr auf mich und wir kommen soweit prima miteinander aus. Schwierig ist es für uns trotzdem, an den Wochenenden für alle normale/entspannende Tage zu verbringen. Die Tochter ist als Einzelkind sehr darauf fixiert, dass sich jemand um sie kümmert/mit ihr spielt. Gerade wenn ich zu Besuch bin hat das oft zur Folge, dass sie mich sehr in Beschlag nehmen will und geradezu beleidigt ist, wenn ihre Mutter und ich hin und wieder ein paar Minuten etwas alleine machen. Das Problem ist in der Form natürlich nicht da, wenn ich nicht da bin. Dann leben die Beiden ihren Rhythmus und sie spielt eher auch mal alleine. Das ist soweit ja auch logisch, weil auch für die Tochter nachvollziehbar ist, dass ihre Mutter neben ihrem Job auch den Haushalt machen muss.
Wenn ich da bin, ist das dann alles anders. Ich habe dort keine Haushaltsaufgabe. Ich koche natürlich auch mal und helfe hier und da mit. Nur komme ich am Wochenende ja nicht da hin, um die Wohnung zu putzen oder die Wäsche zu bügeln. Ich stehe also quasi frei zur Verfügung. Folglich beginnt der Tag sehr früh mit Frühstück und dann wird es mitunter zähflüssig. Wir unternehmen öfter was. Und ich spiele auch wirklich gerne mit ihr mal alleine für 1-2 Stunden. Was mir aber fehlt, ist einfach dieses Normale. Das man sich trotz Kind auch mal hinsetzt und "in Ruhe" ein Buch liest, während das Kind sich selbst beschäftigt und ihre Mutter vielleicht auch liest oder was kocht oder mit einer Freundin telefoniert. Das gelingt bisher kaum. Und so kommt dann mitunter das Gefühl auf, dass es für uns alle anstrengender ist, wenn ich zu Besuch bin, als wenn ich nicht da bin. Das finde ich eine sehr frustrierende Erkenntnis.
Ihre Mutter und ich haben das auch schon mehrfach thematisiert, finden bisher aber keine Lösung. Wirklich blöd ist dabei auch noch, dass ihre Situation so ist, dass wir eigentlich nie kinderfreie Abende habe (gab es in den 5 Monaten insgesamt 5-mal). Und dann kommt noch hinzu, dass in der direkten Nachbarschaft keine Freundinnen von der Tochter wohnen. So ist sie quasi nie bei anderen Kinder und es sind auch fast nie Kinder zu Besuch. Und da ist auch kaum Abhilfe in Sicht. Da ihre Mutter 32 Stunden in der Woche arbeitet und die Kleine dadurch eh viel im Kindergarten und bei der Tagesmutter ist, hat sie dann am Wochenende nachvollziehbarerweise auch ein großes Bedürfnis, die freie Zeit zu Hause und mit ihrer Mama zu verbringen. Und so dreht sich irgendwie alles im Kreis.
Habt ihr Erfahrungen mit ähnlichen Situationen und vielleicht daraus Tipps, wie man zu mehr Normalität kommen kann. Wichtig dabei ist noch, dass wir erstmal nicht zusammenziehen wollen. Das ist sicherlich eine Option für die Zukunft. Wir wollen das aber behutsam und langsam angehen.
Viele Grüße
Giovanni