Elternarbeit im Kindergarten gestalten

  • Hallo zusammen,


    wie gestaltet sich in euren Kindergärten die Elternarbeit? Was kann man alles machen? ich möchte gerne ein paar Ideen sammeln. In unserem alten Kindergarten wurde sehr viel gemacht (Familienzentrum) in unserem neuen ist es ehrlich gesagt eine Katastrophe, viele Eltern scheinen sowas komplett abzulehnen, wie kann man sie ein bisschen 'packen'? Ich bin jetzt im Elternbeirat und würde gerne ein bisschen was bewegen.. wobei der Kindergarten an sich da etwas.. eigen ist, da scheitert es schon an Adresslisten wegen Datenschutz.
    Vielleicht hilft so eine Liste ja auch anderen bei der Ideensuche.


    Ideen aus unserem alten Kindergarten:


    - "Die neuen Eltern stellen sich vor" - Fest. Die neuen Eltern backen Kuchen, der Kindergarten stellt Platz, Geschirr und Getränke


    - Div. andere Feste nach gleichem Prinzip


    - Elternfrühstück, einmal im Monat frühstücken Eltern und Kinder zusammen im Kindergarten (In Schichten, je nach Bringzeit)


    - Kursangebote der Erzieherinnen (Singen, Elternkochen, Turnen, Elternschule - Das ist natürlich vor allem durch das Familienzentrum möglich)


    - Themennachmittage zu Erziehungsthemen (z.B. Kinder und Medien)

  • Hm warum sollten Eltern denn sowas wollen?


    Ich meine, man gibt das Kind doch in den Kindergarten gerade damit man sich NICHT kümmern muss und in dieser Zeit andere Sachen machen kann, zum Beispiel arbeiten.


    Wenn man als Eltern dann noch eingespannt wird zum Frühstück, Gartenarbeit, Themennachmittage usw, dann kann man ja gleich mit dem Kind zu Hause bleiben. Mal einen Kuchen backen ist ja ok...zu Weihnachten oder so, aber sonst ist es doch die Aufgabe des Kindergartens, Zeit mit Kindern zu verbringen.

  • Um sich zu vernetzen freilich. Ich kenne überhaupt keine der anderen Eltern, bin in einer anderen Stadt, mir käme es sehr gelegen wenn ich dadurch andere Eltern kennenlernen könnte.


    Die arbeitenden Eltern sind dort übrigens mit großem Abstand die einzigen die sich engagieren, ich arbeite auch.

  • @ NemesisLady: Viele Eltern wollen das, weil sie die Gemeinschaft schätzen. Weil sie es lieben, mit ihrem Kind, dessen Freunden und deren Eltern etwas zu machen. Weil es riesigen Spaß macht, zu helfen. Weil es tolle Einblicke in den Kindergartenalltag gibt, und weil man doch wissen möchte, wie das eigene Kind den Tag verbringt. Von Holen und Bringen und mal nem Kuchen bekommt man nur einen winzigen Einblick, wenn man sich engagiert, nimmt man wirklich teil. Es geht hier doch nicht um tagelanges Aushelfen oder Schwerstarbeit, sondern um gemeinsame Ziele, die man erreichen kann. Engagement gibt es viel zu wenig heutzutage.


    Ich finde das super und helfe, wo ich kann. Ich nehme auch an allen Veranstaltungen teil, sofern das möglich ist. Bei uns fallen aktuell 6 Erzieherinnen schulungs- und krankheitsbedingt aus, da springe ich morgen halt mal ein und veranstalte ein paar Lesestunden mit den Kindern (trotz momentaner kleiner Differenzen ;) ). Es macht riesigen Spaß und sorgt für Abwechslung.

    Werden Hummeln von anderen Insekten gemobbt, weil sie dick sind?


    Ich gönne mir das Gefühl, durchgehalten zu haben.

  • Hm warum sollten Eltern denn sowas wollen?


    Weil es was Gemeinschaftliches hat.
    Die Kinder gehen in den selben Kindergarten, treffen sich evtl Nachmittags, die Mütter und Väter können so etwas Beitragen zum guten Gefühl im Kindergarten.
    Es ist ja nichts Anonymes, sondern Treffpunkt auch für Familien. Und Arbeiten und Helfertätigkeiten können auch echt Spaß machen ;)


    Bei uns im Kindergarten ist ganz arg viel in den Händen der Eltern, sie werden total mit einbezogen und haben Mitspracherecht, das ist Teil unseren Konzeptes.
    Und die Kinder macht es im übrigen Super stolz wenn sie wissen * Das hat Papa oder Mama gemacht*


    Beiuns kochen sogar die Eltern und putzen Kochen tägl. reihum und putzen wö.

  • Naja einmal im Jahr reicht doch zum Kennenlernen. Bei irgendeinem Weihnachtsfest.
    Finde ich auch schlimm für die Kinder, deren Eltern dann keine Zeit haben. Wenn viele andere dann an all diesen privaten Veranstaltungen teilnehmen, fühlen sich solche Kinder doch ausgeschlossen. Nee bin kein Freund von sowas.

  • Weihnachtsfest mit vorherigen Bastelabenden für die Eltern (mit und ohne Kinder, Erzieher waren anwesend, so dass auch betreut werden konnte)
    Sommerfest
    Wochenendfahrt der Großen (windelfrei war Bedingung, da viele Ausflüge stattfanden) begleiten
    Laternelaufen


    *grübel* Meine Kinder sind schon so lange raus...

    Im Forum gängige Abkürzungen:
    ABR: Aufenthaltsbestimmungsrecht (kann sich auf das alleinige ABR beziehen) / ASR: Alleiniges Sorgerecht / GSR: Gemeinsames Sorgerecht / SR: Sorgerecht
    BU: Begleiteter Umgang oder Betreuungsunterhalt / KU: Kindesunterhalt / UHV: Unterhaltsvorschuss / WM: Wechselmodell / BET: Betreuungselternteil / UET: Umgangselternteil
    TE bzw. TS: Threadersteller bzw. Themenstarter / JA: Jugendamt
    KV: Kindsvater / KM: Kindsmutter / ET: Elternteil / GE: Großeltern

  • Weil es was Gemeinschaftliches hat.
    Die Kinder gehen in den selben Kindergarten, treffen sich evtl Nachmittags, die Mütter und Väter können so etwas Beitragen zum guten Gefühl im Kindergarten.
    Es ist ja nichts Anonymes, sondern Treffpunkt auch für Familien. Und Arbeiten und Helfertätigkeiten können auch echt Spaß machen ;)


    Bei uns im Kindergarten ist ganz arg viel in den Händen der Eltern, sie werden total mit einbezogen und haben Mitspracherecht, das ist Teil unseren Konzeptes.
    Und die Kinder macht es im übrigen Super stolz wenn sie wissen * Das hat Papa oder Mama gemacht*


    Beiuns kochen sogar die Eltern und putzen Kochen tägl. reihum und putzen wö.


    <-- Und genau sowas wollte ich nicht. Ich arbeite, ich habe meinen Haushalt und bin damit am Limit. Mal ein Kuchen ist okay, aber alles andere? Nein, geht nicht, will ich nicht.

  • ist ja alles schön und gut, aber:
    - bleibt bei ´nem fulltimejob + kind + haushalt sowieso nicht so viel freizeit für solche tätigkeiten übrig
    - möchte ich meine freizeit auch mal nur mit meinem kind verbringen
    - möchte ich meine wenige freie zeit auch mal nach meinen wünschen gestalten, ohne job und kind
    - möchte ich auch meinen "alten" freundeskreis pflegen


    mein tag (mit zugehöriger nacht ;) ) hat nunmal nur 24h...

  • Darum ist das alles ja auch freiwillig... ;) Bei uns zumindest. Ich hab aber auch schon von Einrichtungen gehört, in denen die Eltern ein paar Pflicht-Arbeitsstunden absolvieren mussten. Das fände ich persönlich zu extrem.

    Werden Hummeln von anderen Insekten gemobbt, weil sie dick sind?


    Ich gönne mir das Gefühl, durchgehalten zu haben.

  • Ich finde des total schade, dass von dem was Malindi so aufzählt bei uns nichts gibt. Bei uns im Kiga ist ja nur einmal im Jahr Laternenbasteln für Kind und Vater und einmal im Jahr Muttertagsbasteln für Kind und Vater und einmal im Jahr Sommerfest.
    Für den Förderverein zu Hause Bastelarbeiten zu erledigen, damit Geld für den Kiga eingenommen werden kann und ansonsten für das Sommerfest Kuchen bringen zu dürfen, dafür ist mir meine Zeit dann auch zu schade.
    Sehr schön hätte ich so ein monatlich stattfindendes Frühstück gefunden.
    Schade, dass der Kiga kein Familienzentrum ist.


    Romi

  • Ich finds mal wieder traurig das das vielen Leuten so egal ist.. das ist ja wirklich wie Kinder nur abschieben.


    Die meisten dieser Angebote sind tagsüber MIT Kindern! Ansonsten war immer Betreuung da. Sowas wie Erziehungsthemen mal mit Fachleuten und anderen Eltern besprechen ist doch ein super Angebot.
    Und ich persönlich backe gerne abends einen Kuchen und gehe dann nachmittags zu dem Fest wo Oma und Opa und alle mitkommen dürfen anstatt zu putzen oder auf irgendeinem Spielplatz rumzueiern, den gibts im Kindergarten schliesslich auch, und mein Kind kann mit seinen Freunden spielen und mit Mama.
    Ganz abgesehen davon wie sich viele Erzieher weit über ihre Arbeitszeit hinaus den A*** aufreissen für unsere Kinder.


    Zeit hat man eben nicht, die nimmt man sich. Das sowas freiwillig ist versteht sich...
    Egal.. weiter Ideen sammeln. Vielleicht können die Elternarbeits-verweigerer ja mal sagen was sie sie sich vorstellen könnten wobei sie mitmachen würden.

  • Ganz ehrlich???
    Ich gebe mein Kind nicht in den Kiga, damit ich arbeiten kann!!!
    Ich möchte ihn gut aufgehoben wissen und freue mich, wenn eine tolle Arbeit gemacht wird und die Erzieher engagiert sind!!!
    Wenn Hilfe benötigt wird, dann bin ich dabei!!! Einfach, weil ich nicht zu diesen stumpfen und desinteressierten Eltern gehören möchte, die den Kindergarten als Aufbewahrungsstation sehen!!!
    Ich möchte meinem Kind zeigen, dass ich als Mutter dazugehören möchte und mich aktiv beteilige!!!
    Nächste Woche ist Basar vom Kiga....Shorty ist dann beim Papa und für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, dass ich dann beim Kuchenverkauf helfe!!!
    Übrigens...von 100 Kindern haben sich 4 Mütter dazu bereiterklärt...in meinen Augen mehr als traurig!!!
    Meine Meinung!!!!

  • Am Anfang habe ich mich noch zu den Bastelarbeiten gemeldet. Ich dachte ja, dass die mittags mit anderen Müttern und Kindern stattfinden. Nein, das Treffen zu dem besprochen wurde, wer was bastelt, war abends, so dass meine Mutter noch zum Babysitten erscheinen musste.
    Die Bastelarbeiten habe ich dann an mehreren Abenden spät abends mit ihr zusammen gemacht.

  • Bei uns im KiGa finden viele Sachen samstags statt. Jetzt z.B. internationaler Spielenachmittag. Laternenbasteln wird auch samstags gemacht, Waldrallye etc. Das finde ich eigentlich ganz toll und Hut ab vor den Erziehern, die das auch mitmachen.
    Da wird natürlich auch Kuchen von den Eltern gebacken.


    Unter der Woche wird bei uns im KiGa keine Elternmithilfe verlangt bzw. darum gebeten.

    Wenn Dir das Leben in den Arsch tritt,...nutze den Schwung um vorwärts zu kommen.
    Wenn Dir das Leben Zitronen bietet,...frag nach Tequila und Salz oder Ramazzotti ;)
    Wenn jemand zu Dir sagt: die Zeit heilt alle Wunden,...hau ihm in die Fresse und sag: "warte, is gleich wieder gut!!!" :-))

  • Also ich hab auch immer mitgeholfen. Klar wenn große Putzaktion is hat man da nich so Lust drauf, aber na und. Lieber so, als wenn die Kids neben den Wollmäusen spielen und die Finger in Mund stecken, nachdem sie aufm Boden etc waren.


    Der alte Kindi von Püppi hat 1x im Monat einen Elternstuhlkreis gemacht. An die Abholzeit wurde einfach ne halbe Std dranghang. Und die Kids waren megahappy und stolz wie Oskar.
    Auch Familienfasching etc. Nen Elterncafe gibts dort, welches Dienstag und Donnerstag von 7:30 - 9:30 offen is.
    Und es gab sogar schon Papawaldtag an nem Samstag weil die Papas ja häufig unter der Woche arbeiten, wenn mal nen Elternstuhlkreis is.


    Ich finde das prima.


    Und 3 Wochen vor Weihnachten wird immer eine Samstagsbetreuung angeboten, damit die Eltern in Ruhe Weihnachtseinkäufe machen können, dafür hat man dann halt mal Muffins oder Waffeln gespendet oder Lieblingsspielzeug mitgegeben.

  • Es passiert soviel Arbeit "hinter den Kulissen" von denen die Eltern oft gar nichts mitbekommen, dazu zählen eben auch die Planung von solchen Abenden / Nachmittage oder auch Samstage.
    Das Kindergartenteam hat dafür oft gar keine Ressourcen und dann wäre es eben echt schön wenn es die Eltern in die Hand nehmen.


    Klar gibt es immer Eltern die ihre Kinder nur "aufgeräumt" wissen wollen , schnell Morgens abliefern und Abends schnell wieder holen, da ist auch keine Zeit für Tür und Angelgespräche aber die Frustrationsgrenze de Eltern ist auch oft gering.
    Ich denke es liegt oft daran das kein "Freundschaftlicher" Austausch mit anderen Eltern stattfindet weil man sich schlicht und ergreiffend nicht kennt.


    Persönlich finde ich so Nachmittage sehr schön, weil man ins Gespräch kommt, man hört von seinem Kind mal aus anderen Blickwinkeln, man erlebt sie eher mal im Spiel mit den anderen Kindern.
    Gemeinschaft verbindet halt und das Gemeinschaftgefühl sollte man auch den Kindern vermittel.

  • Wichtig finde ich, dass das Allerwichtigste nicht ausser acht gelassen wird und das ist die Arbeit mit dem Kind. Als Erzieherin muss ich sagen, dass manche Aktionen zwar immer wieder gemacht werden, aber ich keinen Sinn drin sehe wie z. B. das dösige Laternenbasteln und Schultütenbasteln jedes Jahr. Das hat inzwischen fest unser Elternrat im Griff und wir müssen uns darum nicht kümmern :daumen


    Gelungene Aktionen unseres Elternrates/Eltern finde ich:


    die Wahlparty jährlich
    den Flohmarkt
    Begleitung beim Waldtag
    unser superschönes Weihnachtshaus :platz


    u.v.m


    Ich muss aber sagen, dass die Eltern in der Kita, in der ich arbeite sehr engagiert sind und meist nur den Schlüssel haben wollen :lach


    In der KiTa meiner Tochter finde ich die jährlich vom Elternrat organisierte Waldparty toll. Und die Kochangebote MIT Kindern, wer Lust hat einmal im Monat