Belohnungssystem

  • Hallo,


    ich habe überlegt ein Belohnungssystem hier einzuführen, da es manchmal zu blöden Reibereien kommt und ich da entgegenwirken möchte. Nun weiß ich aber nicht genau wie ich es umsetzten soll.


    Bei positiven Verhalten gibt es einen Stern, aber soll ich dann bei negativen einen abziehen? Wie häufig verteile ich dann die Sterne, nach jeder positiven Reaktion oder einmal am Abend? Wie schaffe ich es es umzusetzen ohne unnötig Druck aufzubauen? Ist ja doch sehr subjektiv von mir. Welches Verhalten ist positiv, welches negativ? Will ja auch nicht ungerecht sein? Mache ich eine Tabelle mit Datum und dann mit Morgens/Nachmittags/Abends? Oder immer spontan wenn es gerade passt, es soll ja keine Bestrafung sein wenn es mal schiefgeht. Und wie setze ich die Belohnungen dann um?


    10 Sterne=Heft
    15 Sterne= Eisessen etc


    Darf ich dann dennoch spontan mal sowas machen oder nurnoch wenn die Sterne erreicht sind?


    Hat hier jemand so ein System und wie setzt ihr das Um?


    Fragen über Fragen.


    Über Gedanken bin ich dankbar,


    Gruß hep

  • Hallo


    Bei meinem Kind funktioniert sowas leider nicht.


    Ich würde mir überlegen, welches Verhalten ich nicht möchte und welches "Sternchen-würdig" ist. Das muß mit dem Kind besprochen werden. Zeigt das Kind die gewünschte Leistung, gibt's den Stern. Abziehen würde ich nicht, denn damit nimmst Du ja "erarbeitete" Leistung weg. Klassisches Konditionieren ;-) Es wird nicht das gesamte Kind bewertet, sondern ein einzelnes Verhalten.


    Ich würde nicht nach 10 und dann nach 15 Schritten was anbieten, sondern regelmäßig. Zum Beispiel alle fünf Schritte, alle zehn Schritte und Du mußt Dir im Vorfeld überlegen, was die Belohnung kosten darf. Das kann sonst schnell teuer werden. Außerdem mußt Du Dir überlegen, wie lange Du das System beibehalten willst, wann gehst Du davon aus, dass es nun normal geworden ist.


    An sich sollte der Stern sofort vergeben werden, damit gezeigtes Verhalten und Belohnung zeitnah sind. Bei älteren Kindern kann man aber vielleicht auch abends den Tag reflektieren und dann Sterne vergeben.


    Viel Erfolg!
    Gruß

  • Ich hatte damals eine Schlange aufgemalt..mit einzelnen Gliedern.
    Dann 10 farbige Büroklammern unten ans Blatt geheftet. ( bei älterem Kind würde ich die Anzahl halbieren )


    Bei jedem Fehltritt ( Schimpfworte, bocken, hauen, treten..ect ) hab ich eine Klammer weggenommen.
    Am Ende des Tages wurde zusammen gezählt, wieviele Klammern noch da sind.
    Die Anzahl der übrig gebliebenen Klammern hab ich mit kleinen Smilieaufklebern in die einzelnen Schlangenglieder geklebt.
    Wenn die Schlange voll war, gab es eine kleine Belohnung ( Ü Ei, Pixie Buch, Extrageschichte am Abend, Wunschessen ect. )


    Das hat bei meinem 3/4 Jährigem damals sehr gut funktioniert.

  • Hallo


    versuche es doch einfach mal, wenn Dein Kind 15 sterne hat, darf es sich aussuchen was ihr am kommenden Sonntag macht.
    Ich würde aber dann auch bei schlechtem verhalten einen Stern abziehen


    LG


    Daniel

    Millionen von Männer,machen sich Gedanken darüber,mit welcher Frau sie gerne schlafen möchten. Nur wenige denken darüber nach mit wem sie aufwachen möchten.


    Alles was dem Elektroniker Spaß macht ist entweder illegal, qualmt oder ist nicht RoHS-konform.

  • Ich hab das auch schon durchgeführt bei Hausaufgaben (die reibungslos ohne Theater gemacht werden), selbständig anziehen, bei einem Rückfall bei der Sauberkeitserziehung, etc.


    Da gab es z.b. jeden Tag einen Magneten (auf der Magnetwand) und wenn es nicht geklappt hat gab es keinen, waren 5 (od. 7) Sterne voll gab es eine kleine Überraschung.


    Abgezogen hab ich keine bzw. hab ich auch schon Morgen-Mittag-Abend gemacht und es musste eben Freitags eine gewisse Anzahl da sein, sonst gab es eben nichts.


    Für eine Zeitlang funktioniert das, aber mann muss konsequent sein und darf nicht nachgeben und sich strikt dran halten.


    Viel Glück :daumen

  • mein Sohn bekommt Taschengeld im Monat.


    Dazu haben wir im Esszimmer einen Monatskalender hängen. Bei negativem (seine Aufgaben auch nach ermahnen nicht gemacht, HA in der Schule nicht, Zahnspange mit absicht vergessen, etc) gibts einen roten Punkt. Bei besonderen Fleißaufgaben oder besonders guten Leistungen oder Tätigkeiten gibts nen grünen Punkt. Am Monatsende wird dann rot -1€ und grün +1€ gerechnet

  • Hallo,


    ist denn so ein Belohnungschema wirklich sinnvoll? Würdest du nicht lieber die Hintergründe erfahren, warum dein Kind dies macht oder nicht macht? Das kleine Geschöpf hat jederzeit Bedürfnisse (wie du auch), die erfüllt werden wollen. Und auch wenn der Weg zum erfüllbaren Bedürfnis von dir nicht verstanden wird (hauen, bocken, etc.) und du darüber urteilst (gut, schlecht), ist das Bedürfnis immer noch da. Es gibt immer einen guten Grund, WARUM jemand etwas macht.


    In der Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall Rosenberg (wirklich sinnvoll) wird nach den Bedürfnissen und Gefühlen gefragt (Buch bzgl. Kinder: Ich will anders, als du willst, mama), die jemand empfindet. Auch schon bei den Kleinsten. Ich selber wende dies seit ca. 1 Jahr bei meinem 4jährigen Sohn an. Da kannst du wirklich das Vertrauen und die Bindung stärken, weil du die Gefühle und Bedürfnisse, die dahinter stecken (hinter Bocken, etc.) plötzlich wissen willst, ansprichst und dann überlegter und ruhiger reagierst.


    Bei Belohnungen ist es so, dass Kinder lernen, die Motivation von außen zu bekommen (Geschenke, oder Lob von einem Menschen) und somit davon abhängig werden im weiteren Leben.
    Geschenke als Belohnung müssen immer mehr und besser werden, damit das Kind das auch noch weiter macht, was du willst.


    Sinn macht es eher, die Eigenmotivation des Kindes zu steigern, dass es dies und das macht, weil es selbst dadurch durch Freude, Stolz, etwas geschafft zu haben, profitieren kann (ohne durch Geschenke gelockt zu werden). Es kann Freude empfinden, wenn es dir eine Freude machen kann. Es kann Glück empfinden, wenn es dir beim Kochen oder Aufräumen helfen kann, etc.


    Wenn du Fragen hast, gerne per PN. Ich bin überzeugt davon und wir haben keine Auseinandersetzungen deswegen.


    Liebe Grüße
    die blumenelfe :blume

  • meine tochter hat ADHS, da funktioniert das mit einem belohnungssystem super. habe dafür eine magnettafel mit genauer bezeichnung der einzelnen sachen, wie tisch decken, zähne putzen etc. bei adhs-kindern funktioniert bestrafungen oder ermahnungen nicht.
    ist doch im berufsleben auch so, besondere leistungen werden honoriert, ob mit extra geld oder beförderung, finde es deshalb nicht so dramatisch eine belohnungsliste zu erstellen.

  • Also ich kann mich aus eigener Erfahrung auch blumenelfe anschließen. Damit fällt es einem auch viel einfacher selbst Mensch zu bleiben und Schwächen zu haben. Mein Sohn ist genauso gut darin mir mein Befinden anzusehen, wie ich seines. Damit werd ich dann auch konfrontiert, was zu tollen persönlichen Gesprächen führt.


    Allerdings fang ich langsam auch an bewusst zu belohnen, wenns um Schulvorbereitung geht. Die Lernmethodik in der Grundschule hier basiert dann doch auf anderen Voraussetzungen.


    Ich vermute aber die perfekte Methode hängt von so vielen Parametern ab, dass jeder (immer wieder) selbst nachbessert. So eine Eltern-Kind-Beziehung ist ja keineswegs beliebig dynamisch und hat sich ja auch nicht ohne Grund genau so entwickelt.


    Mich würde jetzt allerdings interessieren, wofür sich hep entschieden hat und wie das Belohnungssystem angekommen ist.

  • Wir haben ein Belohnungssystem was mitunter eingesetzt wird.


    Wenn es Sachen gibt, die wirklich gaaaar nicht klappen - dann wird auch nur dieses Verhalten an die Tafel gepinnt.


    Ich sag etz mal Zähneputzen.


    Mo-SO


    War es gut, gibts ne Sonne, hats nicht geklappt, gibts nen Blitz. Wenns mehr Sonnen als Blitze am Sonntag sind, darf sich das Kind bis zu einem bestimmten Betrag was aussuchen.


    Ich ziehe selbstverständlich errungene Sonnen NICHT ab, das wäre ja sehr unlogisch!


    Es klappt!

  • Als die Kinder klein waren habe ich sowas auch mal versucht. Bei genauerem Betrachten bin ich zwiegespalten, ob es es gut finde und für was man überhaupt Sternchen vergeben soll. Verhalten zu belohnen finde ich nicht so gut. Dann lieber mit Worten positiv verstärken.
    Bei uns gab es damals Sternchen für Mithilfe im Haushalt, andererseits sollte die eigentlich auch für Kinder selbstverständlich sein.
    Da ich nicht hundertprozentisch hinter so Belohnungssystemen stehe, hatte ich so eine Sternchentafel auch nur mal ganz kurzzeitig.


    LG
    Seli

  • Wir hier haben auch eine Art Belohnungssystem.


    Aber wir belohnen nicht ihr Verhalten sondern Taten bzw. Aufgaben.
    Ich "bezahle" die Kids mit Aufklebern. Diese können - ähnlich wie Geld - bei mir gegen "Ware" eingetauscht werden. Das kann mal der besondere Joghurt sein. Wer mehr sammelt kann
    sich natürlich auch was größeres leisten.
    Manchmal kann ich aber "Geld" verlangen, z.B. dann wenn Töchterchen zum x-Mal Bleistifte aus der Federtasche verschwinden und ich diese ersetzen muss.


    Die Kids sind 5, fast 7 und fast 9.
    Meiner Großen bräuchte ich das therotisch gar nicht mehr - aber sie macht als Vorbild für die kleinen weiter mit.

    Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.