Leidiges Thema Unterhalt....was kann ich noch tun?

  • Hallo Ihr Lieben,


    nachdem einige Monate Ruhe war und eigentlich Alles einigermaßen lief (die kleineren Ausreisser lass ich mal außen vor), kommt es nun wieder mit voller Härte..
    Kleine Zusammenfassung: Vom KV seit fast 6 Jahren getrennt und 2 Jahre geschieden, gab es immer wieder Probleme mit regelmäßiger Unterhaltszahlung für unsere 2 Söhne. Da er selbstständig ist, versuchte er natürlich alle möglichen Tricksereien um nicht zu zahlen, Details erspare ich mir, ich denke jeder kann sich dazu seinen Teil denken. Gerichtlicher Titel für die Kinder liegt vor und es wurde auch schon sehr oft vom Konto gepfändet weil er freiwillig nicht zahlte. Irgendwann eröffnete er ein anderes Konto und liess darüber seine Zahlungen laufen, zum Glück bekam ich dies raus und auch dieses wurde dann gepfändet. So weit so gut, irgendwann lief es dann mehr oder weniger holprig.


    Vor 3 Monaten fing es wieder an, das keine Unterhaltszahlungen liefen. Da brachte er mir irgendwann mal das Geld in bar mit, mit fadenscheinigen Ausreden. Die letzten 2 Monate bekam ich gar nichts, wurde nur hingehalten. Vor 2 Wochen dann bekam ich eine SMS, er würde jetzt Privatinsolvenz anmelden und könne erst einmal keinen Unterhalt zahlen, er müsse das alles erst mit seinem Anwalt abklären. Das wars. Keine Klärung, Nichts. Und so stehe ich jetzt da mit den Kindern.


    Natürlich habe ich mich informiert und weiß, das Selbstständige überhaupt keine Privatinsolvenz anmelden können. Das ist Punkt eins. Ich weiß nicht warum er mir sowas erzählt. Dann verstehe ich nicht warum er einen Anwalt damit beauftragt, wenn er ja scheinbar kein Geld mehr hat...macht sowas nicht ein Insolvenzverwalter? Ich habe bis jetzt auch keinerlei Schreiben oder Dokumente bekommen die diesen Vorgang bestätigen. Ich denke, er erzählt mir großen Mist, zudem ich auch mitbekommen habe das er seine Firma inzwischen auch seinem Bruder überschrieben hat und sich selber nur noch als "Firmengründer" betitelt und nicht mehr als Inhaber. Für mich stinkt das alles.


    Er lebt nach wie vor in einem wirklich teurem Mietshaus, geht in seine Urlaube und auch sonst deutet nichts darauf hin das es ihm wirklich schlecht geht...nicht falsch verstehen, das kann er sehr gerne tun und damit habe ich null Probleme....aber er soll gefälligst auch seiner finanziellen Pflicht nachkommen, so wie ich auch. Ich arbeite Teilzeit und habe einen 400 Euro Job nebenher, muß mir jetzt noch was anderes suchen weil ich die laufenden Kosten auffangen muß....ich finde das Verhalten echt schäbig.


    Mein Anwalt meint, man könne jetzt nur noch den Gerichtsvollzieher vorbeischicken und eine Sachpfändung durchzuführen.....finden würde er sicher so Einiges, das weiß ich. Aber das ist ja auch kein Dauerzustand. Danach könnte man für ihn Insolvenz anmelden, wenn er dies nicht selber tut....Ich weiß zwar das ich dann wahrscheinlich gar nichts mehr bekommen werde, aber davon muß ich ja wohl sowieso ausgehen....
    Ich weiß nicht mehr weiter und mir raucht nur noch der Kopf...


    Was würdet Ihr mir raten? Bin für jeden Tipp dankbar!

  • Natürlich habe ich mich informiert und weiß, das Selbstständige überhaupt keine Privatinsolvenz anmelden können. Das ist Punkt eins.


    Wo hast du das denn her. Natürlich können sie.


    Dann verstehe ich nicht warum er einen Anwalt damit beauftragt, wenn er ja scheinbar kein Geld mehr hat


    Weil er den wahrscheinlich braucht. Nur Anwälte und die restlichen dazu ermächtigten Beratungsstellen (bspw. Caritas usw) dürfen einen Schuldner ins Insolvenzverfahren "begleiten". Die öffentlichen Stellen sind dummerweise hemmungslos überlastet, weshalb der Weg zum Anwalt der sinnvollste ist, wenn es einigermaßen schnell gehen soll, weil einem die Gläubiger permanent auf den Füßen stehen.


    er würde jetzt Privatinsolvenz anmelden und könne erst einmal keinen Unterhalt zahlen, er müsse das alles erst mit seinem Anwalt abklären


    Natürlich kann er. Der Pfändungsfreibetrag steigt mit der Anzahl der unterhaltsberechtigten Personen.


    macht sowas nicht ein Insolvenzverwalter?


    Der kommt erst ins Spiel wenn das Verfahren eröffnet worden ist. Er heißt dann auch nicht Insolvenzverwalter sondern Treuhänder.


    zudem ich auch mitbekommen habe das er seine Firma inzwischen auch seinem Bruder überschrieben hat und sich selber nur noch als "Firmengründer" betitelt und nicht mehr als Inhaber.


    Um dazu was sagen zu können müsste man etwas über die Rechtsform des Unternehmens wissen.


    Er lebt nach wie vor in einem wirklich teurem Mietshaus, geht in seine Urlaube und auch sonst deutet nichts darauf hin das es ihm wirklich schlecht geht


    Das alleine muss noch nichts heißen. Du weißt ja nicht, ob bspw. der Vermieter immer pünktlich seine Miete bekommt.

  • Mir wurde gesagt das dies bei Selbstständigen ein so genanntes Regelinsolvenzverfahren ist und keine Privatinsolvenz. Und das Ganze befreit ihn nicht von seiner Unterhaltspflicht, er muß sich wohl weiterhin bemühen die Zahlungen aufzubringen da die Kinder auch vor allen anderen Gläubigern an erster Stelle stehen.
    Da er schon in der Vergangenheit öfters vorsätzlich nicht gezahlt hat, kann er sich da auch nicht so einfach rauswinden.
    Natürlich muß es nichts heißen das er weiterhin auf großem Fuß lebt, aber es zeugt nicht gerade von Einsicht und gutem Willen das Ganze so über die Bühne zu bringen, das die Kinder weiterhin ihren Unterhalt bekommen. Denn dann muß ich eben meine Lebensumstände anpassen und kleinere Brötchen backen. Es ist ja nicht so das ich nicht bereit wäre den Unterhalt eben anzupassen...aber von seiner Seite aus kommt da eben nichts, rein gar nichts. Er will einfach nicht zahlen.
    Für mich ist das Ganze mehr als dubios, tut mir leid....

  • Nun es kommt darauf an ob er über sein Privatvermögen die Insolvenz anmeldet oder für seine Firmenschulden.


    Es ist auch Selbstständig und dennoch in der Privatinsolvenz weil die Firma weiter geführt wird.


    Unterhalt muss er zahlen. Im Gegenteil, alles was er jetzt nicht an Unterhalt zahlt bringt ihm noch mehr ärger ein.
    Da er diese neuen Schulden offenbar mit absicht auflaufen lässt.


    Sollte er in Insolvenz gehen achte auch alle Fälle darauf das bestehende Unterhaltsschulden auch geltend gemacht werden.


    Mein Ex muss trotz Insolvenz 770€ Unterhalt bezahlen. Und Treuhänder erkundigt sich durchaus ob ich das auch erhalte.


    Für den Erhöhten Unterhaltsbedarf seiner Kinder (Kostenbeteiligung an Kinderbetreuungskosten) wurde sogar der Pfändungsfreibetrag hinauf gesetzt