Wechselmodell / Unterhaltsleistung

  • Danke für Deinen Bericht, das klingt Super.
    :respekt dass ihr das so hinbekommt.


    Grüße vom Einhorn

    For one human being to love another, that is perhaps the most difficult of our tasks, the ultimate test and proof, the task for wich all other tasks are nothing but preparation. ~ Rainer Maria Rilke ~

  • shawnee
    Ein schönes Beispiel wie so etwas zum Wohle des Kindes funktionieren kann. Respekt!
    Und zugleich wird deutlich unter welchen Voraussetzungen es nur funktionieren kann. Es muss eine gesunde Kommunikation zwischen den Elternteilen möglich sein, beide müssen sich selbst zurücknehmen und im Sinne des Kindeswohls kooperieren und kommunizieren, und das u.U. oft.


    Auf den Fall des TE bezogen, vielleicht wird ja dort bereits ein wie auch immer Wechselmodell praktiziert (soll ja bei grösseren Kindern nicht ungewöhnlich sein), jedoch Unterhaltsseitig weiterhin auf das "Gewohnte" bestanden. Das der unterhaltspflichtige Elternteil dann damit (Unterhaltspflicht) ein Akzeotanzproblem hat, wäre verständlich. Kenne einen solchen Fall aus der Bekanntschaft. Kind ist 15, ist je nach Laune mal da mal da, ca. 50% bei jedem Elternteil. Mutter besteht auf Zahlung des Unterhaltes. Kann ich nachvollziehen, dass so etwas neu verhandelt werden muss, notfalls auch per Gericht. Da ja hier sigar zwei Kinder existieren, was das Ganze um einiges verschärfen dürfte.


    Ich persönlich hatte meine Ex auch das Wechselmodell, (wie auch immer, man kann ja verschiedene Modelle da ausprobieren) vorgeschlagen, wir haben zwei gemeinsame Kinder mit 6 Jahren Alterunterschied, das wär m.E. nach ideal, da sie eh wie 2 einzelne Kinder (der Grosse bleibt mehr oder weniger sich selbst überlassen, mit fast 13 Jahren) aufwachsen.Aber es blieb bei dem Vorschlag. denn sie hat direkt "dicht" gemacht. Die Kinder sollen bei ihr sein (bis auf die Umgangzeiten), basta. Konsequenz wäre ja eine erstmal erhebliche finanzielle Einbusse für sie gewesen, gebe ich zu, denn es wäre sofort 2x Unterhalt laut Stufe 3 Tabelle weggefallen. Und dann ist es eine Frage ihrer eigenen Lebensziele. Nutzt sie die gewonnene freie Zeit, um diese finanzielle Einbusse eventuell durch Erwerbsarbeit :D zu kompensieren, oder sage sie zu allem sofort "nein", weil sie darauf (auf Arbeit) keine Lust :hae: hat. Ich will hier nicht die Leistung ein Kind gross zu ziehen in Abrede stellen, aber das hat für mich irgendwie schon ein "Geschmäckle".


    Versuche, meinerseits, mit den Kindern zu reden (Von ihr, wurde laut Aussage der Kinder, noch nicht ein einziges Mal darüber gesprochen), verliefen dann auch im Sand. Verständlich, wenn von der anderen Seite nix kommt und sowieso die oben genannten Grundvoraussetzungen nicht gewünscht sind.


    Mittlerweile ist das nächste Kind mit ihrem neuen Lebenspartner bereits "in Arbeit", und es würde mich wundern, wenn es dabei bliebe.
    Und sie plant ja bereits den Umzug weg von hier zu ihren Eltern, die dann bei der Aufzucht fleissig mit eingespannt werden dürften. "Wo" dabei dann allerdings unsere gemeinsamen Kinder bleiben werden, man weiss es nicht.

  • Ich kann das immer nicht glauben, dass Frauen sich gegen so etwas wehren.


    Mit welcher Begründung? Man kann es doch wenigstens versuchen.


    Jeder kann seiner Erwerbstätigkeit nachgehen und sein eigenes Geld haben, keiner wird in irgendeiner Art ausgebeutet und die Kinder können beide Elternteile haben.


    Auch die Freiräume, die man erhält sind wunderbar!


    "Ich habe drei Schätze, die ich hüte und hege. Der eine ist die Liebe, der zweite ist die Genügsamkeit, der dritte ist die Demut" (Laotse)

  • Mit welcher Begründung?

    Bei Wechselmodel kann man keinen Unterhalt verlangen
    und leider ist das Sozialsystem auch nicht an Wechselmodel angepasst, Sozialleistungen zu bekommen ist sehr schwer da diese erst ausgezahlt werden wenn Kind sein überwiegenden Lebensmittelpunkt bei den beantragten Elternteil hat.

    Jeder kann seiner Erwerbstätigkeit nachgehen und sein eigenes Geld haben, keiner wird in irgendeiner Art ausgebeutet und die Kinder können beide Elternteile haben.

    Gleich das nächste Problem jeder muss einer Erwerbstätigkeit nachkommen und keiner kann den anderen ausbeuten oder bluten lassen.
    Also schlechte Karten wenn sich die Eltern uneinig sind und einer den anderen sein neues Leben nicht gönnt und meint durch die Trennung irgendwie zu kurz zu kommen.

    Probiers mal mit Gemütlichkeit mit Ruhe und Gemütlichkeit

    jagst du den Alltag und die Sorgen weg

  • Ich habe nach der Trennung, als mein Kind 2 Jahre alt war auch erstmal Hartz 4 beantragen müssen. Habe ich ohne Probleme bekommen, es wurde auch ohne weiteres akzeptiert, dass ich keinen Unterhalt beziehe. Ich habe das Wechselmodell erläutert, das kannten die nicht, die Eingabemaske läßt das in der EDV auch nicht zu. Trotzdem hat man eine Lösung gefunden.
    Ich habe für meinen Sohn den halben Regelsatz bekommen und den halben Alleinerziehendenzuschlag.


    Natürlich war das sehr knapp, denn so einfach ist es nicht. Die Kosten sind nicht nur zur Hälfte da, wenn ein Kind den halben Monat nicht da ist. Aber letztendlich hatte ich das Problem nicht lange, da ich sehr schnell wieder zur Arbeit gegangen bin. Daher habe ich mich damit nicht weiter beschäftigt.


    @ keinen Unterhalt verlangen


    Dass das so ist, das habe ich mittlerweile verstanden, allein ich verstehe es nicht. Ist es nicht ein gutes Gefühl autonom zu sein und unabhängig?
    Will nicht jeder nach einer Trennung halbwegs normal leben?


    Und meine Frage "mit welcher Begründung" richtete sich direkt an Yogi, weil er erzählte dass seine Frau das ablehnte. Sie muß ja was gesagt haben.




    Als wir uns damals trennten, hatte ich das AS und bin erstmal zum Jugendamt um das GS zu regeln. Allein deswegen mußte ich mir schon einiges anhören von vermeintlichen Freundinnen. Wie kannst du das tun? Du gibst deine Trümpfe aus der Hand usw. Und dann ewig die große Augen, wenn ich erzähle, dass ich keinen Unterhalt für das Kind beziehe, da ich arbeite, genug Geld verdiene und der Vater seinen Unterhalt in Betreuung leistet. Somit jeder seiner Unterhaltspflicht in vollem Umfang nachkommt.


    Trotzdem macht man mich auch heute noch ganz gerne aufmerksam, dass ich trotzdem klagen könnte, weil er ja mehr verdient und ausgleichen muß. Ich verstehe diese Mentalität einfach nicht. Wenn ich genug Geld habe, dann habe ich genug. Dann brauche ich einfach kein zusätzliches Geld, schon gar nicht um diesen Preis.


    "Ich habe drei Schätze, die ich hüte und hege. Der eine ist die Liebe, der zweite ist die Genügsamkeit, der dritte ist die Demut" (Laotse)

  • Hallo shawnee,


    Zitat

    Und meine Frage "mit welcher Begründung" richtete sich direkt an Yogi, weil er erzählte dass seine Frau das ablehnte. Sie muß ja was gesagt haben.


    Sie hat einfach "NEIN!!!" gesagt. Mehr habe ich zu dem Thema von ihr wirklich nicht zu hören bekommen, also es entzieht sich meiner Kenntnis, warum sie das nicht wollte. Das war aber bereits ca. 4 Monate nach der Trennung und nach meinem Auszug. Ich spekuliere mal. Ich wollte die Trennung, nachdem die Affäre(n) meine Frau aufgeflogen sind. Dadurch, dass die Situation wir und die Kinder in einem Haushalt nicht mehr tragbar war, speziell das grosse Kind ist "auf die Barrikaden" gegangen, es war einfach nicht mehr auszuhalten, bin ich ausgezogen und sie mit den Kindern in unserer Wohnung.


    Sie hat dann KUH + TUH bekommen (ich habe das vorab von meinem Anwalt ausrechnen lassen, Betrag war knapp 850 Euro) und ergänzend H4, wobei man ihr schon gesagt hat, die Wohnung wäre zu gross und sie müsste sich auf mittlere Sicht um Arbeit bemühen (Kinder waren da 11 und 6). Sie hat sich in diesem Gespräch darüber beschwert, dass die SB von der Arge ihr im Nacken sässe damit, es nerve sie nur noch. Wundersamer Weise ist kurz darauf ihr neuer Lebenspartner bei ihr eingezogen. Damit hatte sich das Thema "zu grosse Wohnung" und "Arbeit" dann erledigt. Und sie ist ja auch nicht mehr auf mich angewiesen, wenn es mal um "zwischendurch" Betreuung geht, bzw. ich werde gar nicht gefragt.


    Zitat

    Trotzdem hat man eine Lösung gefunden.


    Da wir 2 Kinder haben, hatte ich ihr vorgeschlagen, dass wir das "unter uns" regeln. In dem Fall wäre ja das bürokratische so weit weg gefallen.
    Ich hab einen Verwandten, bei denen funktioniert das wunderbar. Die Kinder sind jeweils wochenweise bei dem anderen Elternteil.
    Ich hatte in dem Gespräch versucht zu erklären, wie weh mir das tut, die Kinder so selten zu sehen, dass die Kinder jedesmal todtraurig sind, wenn sie zurück müssen, und dass wir doch versuchen sollten, da eine Lösung zu finden. Mit der wir alle! gut leben könnten.


    Aber mal davon abgesehen, die Frau hat es in bisher 1,5 Jahren gerade mal 1 Mal geschafft, mich anzurufen. Da war ein Elterngespräch in der Schule, und ich musste mit. Ansonsten erfahre ich NICHTS über die Kinder, wenn ich nicht jedesmal beim zurück bringen oder zwischendurch frage.


    Von daher glaube ich nicht, dass das Wechselmodell - für uns - funktionieren würde oder funktioniert hätte. Es tut mir leid um die Kinder, und ich hab keine Kraft mehr. Ich hab mich damit abgefunden, dass es so bleibt.


    Schade eigentlich.

  • Allein deswegen mußte ich mir schon einiges anhören von vermeintlichen Freundinnen. Wie kannst du das tun? Du gibst deine Trümpfe aus der Hand usw. Und dann ewig die große Augen, wenn ich erzähle, dass ich keinen Unterhalt für das Kind beziehe,



    Ohja, das kenn ich zu gut. Wir hatten direkt von Anfang an das GSR, da durfte ich mir nach der Trennung auch oft anhören "wieso haste das gemacht,hat ja nur Nachteile etc". Und das ich keinen Unterhalt bekomme wegen dem WM hat auch kaum einer verstanden. "Wie kannst du nur auf das Geld verzichten,nur damit das Kind einen Vater hat??" (wortwörtlich!!!)
    Auch wenn es bei uns etwas schwieriger ist als bei euch,wir auch weiter entfernt wohnen klappt es im Großen und Ganzen.

  • shawnee: Toll, wie ihr das hinbekommt. So hätte ich es mir für uns auch gewünscht. Zeitlich und von der Entfernung würde es klappen und ich würde freudig und dankend auf Unterhalt verzichten
    und das Kindergeld teilen. Bei uns scheitert es am Papa. Der will nämlich gar keinen Umgang und GSR hat er auch abgelehnt...


    Es sind also nicht immer die Frauen, die sich dagegen wehren.


    Bei meiner besten Freundin das Gleiche. Sie würde gerne, er lehnt ab. Ihm sind im Prinzip schon alle 14 Tage ein Wochenende zu viel.
    Da fühlt er sich in seiner Freiheit eingeschränkt...

    Erziehung besteht aus 2 Dingen: Vorbild sein und Liebe. (Montessori)


    Es gibt kein problematisches Kind, es gibt nur problematische Eltern. (A.S. Neill)


    Erziehe dich selbst, bevor du Kinder zu erziehen trachtest. (J. Korczak)

    Einmal editiert, zuletzt von frascita ()

  • @ Yogi


    Das ist sehr traurig!


    Ich verstehe im Leben nicht, wieso man einem anderen antut, was man selbst niemals erleiden wollte.


    Und ich verstehe auch nicht, wieso das vom Godwill der Mutter abhängt. Oder anders gesagt, das überhaupt ein Elternteil das torpedieren kann, einfach weil sie/er nicht will.


    Es wird gesagt, dass das Wechselmodell keinen Sinn macht, wenn man noch in der falschen Ebene ist oder einer sich quer stellt.
    Aber was ist mit dem, der übrig bleibt? Was ist mit den Kindern?


    Einer alleine kann also dafür sorgen, dass der andere das Kind nur noch alle 2 Wochen sieht. das ist unmenschlich in meinen Augen, geradezu gemein.
    (Natürlich abgesehen von den Elternteilen, die gar keinen Umgang wollen, die haben sich aber vermutlich in der Ehe schon nie um die Kinder gekümmert)


    @ Jaques Mama:


    Wir haben ja bereits 9 Jahre Erfahrung. Anfangs war es für mich auch schwierig ihn so oft, quasi täglich zu sehen, da ich ihn sehr geliebt habe und das Verlassen werden nur sehr schwer verkraftet habe. Wenn Kind abgeholt wurde oder wir reden mußten, dann zog sich mir so oft das Herz zusammen und wenn er weg war, dann liefen die Tränen arg. Man kann sehr schwer Abstand bekommen, wenn man sich so oft sieht und immer noch vertraute Gespräche führt.


    Allerdings hatte ich für mich beschlossen, das mit mir selbst auszumachen und meine Gefühle für mich zu behalten. Kein Mensch kann was dafür, wenn eine Liebe scheitert und dieser Mensch den Partner verlassen muß. Daher war für mich Hass und Wut fehl am Platz.


    Heute ist das natürlich alles Schnee von gestern.


    Trotzdem muß man auch immer zurück stecken, die Belange des Ex Partners sehen und diesen viel Wichtigkeit beimessen. Und man muß die eigenen Werte nicht als das Maß aller Dinge sehen und wirklich jeden Furz als Provokation sehen.
    So habe ich z.B ganz andere Vorstellungen von Ernährung und bin im Gesamten vorsichtiger, während er z.B in den Kletterpark geht, segeln usw.
    Das ist aber ja auch in der intakten Elternfamilie so, dass man Dinge unterschiedlich sieht und Eltern sich auch unterschiedlich verhalten. So gibts beim Papa eben Limo, bei mir nicht :-)


    Wie wechselt ihr denn?


    "Ich habe drei Schätze, die ich hüte und hege. Der eine ist die Liebe, der zweite ist die Genügsamkeit, der dritte ist die Demut" (Laotse)

  • Da fühlt er sich in seiner Freiheit eingeschränkt...

    :kopf :kopf :kopf



    Überspitzt ausgedrückt bei Wechselmodel ist man nicht mehr allein Entscheider bzw hat nicht mehr das letzte Wort.


    Irgendwie muss man da immer auf einen gemeinsamen Nenner kommen

    Probiers mal mit Gemütlichkeit mit Ruhe und Gemütlichkeit

    jagst du den Alltag und die Sorgen weg

  • shawnee: Toll, wie ihr das hinbekommt. So hätte ich es mir für uns auch gewünscht. Zeitlich und von der Entfernung würde es klappen und ich würde freudig und dankend auf Unterhalt verzichten
    und das Kindergeld teilen. Bei uns scheitert es am Papa. Der will nämlich gar keinen Umgang und GSR hat er auch abgelehnt...


    Es sind also nicht immer die Frauen, die sich dagegen wehren.


    Bei meiner besten Freundin das Gleiche. Sie würde gerne, er lehnt ab. Ihm sind im Prinzip schon alle 14 Tage ein Wochenende zu viel.
    Da fühlt er sich in seiner Freiheit eingeschränkt...


    Selbstverständlich gibt es auch solche. Leider.


    "Ich habe drei Schätze, die ich hüte und hege. Der eine ist die Liebe, der zweite ist die Genügsamkeit, der dritte ist die Demut" (Laotse)