Hey ihr Lieben,
ich habe lange überlegt, ob ich es aufschreibe, aber irgendwie muss
es einfach raus. Ich will nicht jammern, denn eigentlich geht es mir
gut so wie es ist.
Ich bin seit ca. 5 Jahren mit meiner Kleinen allein, stehe mit
beiden Beinen im Leben, habe einen guten Job und liebe Freunde...
ich bin glücklich und doch fehlt mir etwas.
Lange Zeit habe ich den Gedanken nicht zugelassen, habe meine Unabhängigkeit
genossen und konnte mir auch nicht vorstellen, jemanden in unser
Leben zu lassen. Meine Fernbedienung ist mir, ich bestimme, wann
ich was mache, was ich koche, mit wem ich mich treffe, wie ich
meine Wohnung einrichte, wohin wir in Urlaub fahren...
allein sein hat ja nun durchaus seine Vorteile
Was hat sich also nun geändert? Ich habe für ein paar Tage einen guten
Freund besucht und einen Hauch von Alltag zu zweit erahnen können.
Abends auf der Couch kuscheln, gemeinsam ins Bett gehen, zusammen
aufwachen, mit jemandem über 6 beim Essen am Tisch sitzen und reden können.
All das eben, was man alleine nicht hat.
Und was soll ich sagen? Es hat mir gefallen - liegt plötzlich nicht
mehr im Bereich des Unvorstellbaren. Dabei geht es weniger um
diesen bestimmten Mann (auch wenn ich ihn sehr mag), sondern mehr
um das Gefühl der Nähe. Das Wissen, das man sich fallen lassen kann.
Das man nicht immer stark sein muss, sondern sich auch einfach mal
anlehnen kann. Auf einmal kann ich mir wieder vorstellen, wie es ist,
zu geben und zu nehmen. Jemanden zu umsorgen und umsorgt zu werden.
Und ja verdammt nochmal - genau das will ich.
Nicht jetzt und sofort - ich bin realistisch genug um zu wissen, dass
wir in unserem Leben zu stark eingefahren sind, um alles über den Haufen zu
werfen und andere Menschen in unseren Alltag einzubinden. Wahrscheinlich
würde da auch schnell ein Fluchtinstinkt einsetzen :nixwieweg
Aber langsam - ab und zu. Und dann vielleicht öfter...
Ich bin "erst" 32 - aber vielleicht bin ich auch "schon" 32?
Ich möchte ankommen - ja, ich glaube das trifft es ganz gut.
Auf Schmetterlinge im Bauch und "himmelhochjauchzend zu tode betrübt" kann
ich gut verzichten. Ich will keine rosarote Brille - denn wenn diese wegfällt
will man vielleicht nicht sehen, was übrig bleibt.
Ich möchte lieben und geliebt werden - mit allen Macken und Hindernissen.
Liebe Grüße
mimip - die einfach mal drüber schreiben musste