WAV das neue Regelwerk für Mieten bei ALG II Bezug in Berlin

  • Schön wärs, diese Polarisierungen weglassen zu können, die nur dazu führen, dass man gegeneinander ist. Aus Konditionierungen auszusteigen, ist vielleicht nicht einfach ... aber dennoch möglich. Das erst mal.

  • Steuerbefreiungen auf Tabak und Dosenbier....


    sagt viel aus....


    Manchmal sollte ich mir das Gemüt eines Stuhles zulegen, dann käme ich vermutlich mit jedem Arsch klar...


    Sozialismus hat nicht funktioniert, Kapitalismus wird auch irgendwie vor die Hunde gehen...
    also muss man über etwas Neues nachdenken...dazu muss man sich eben von alten Werten und Vorstellungen trennen...


    wenn man den Wert eines Menschen nur in geldwerter Leistung berechnet, dann zählen andere Lesitungen des Menschen wohl wenig.
    Den Kindern eine gute Schulbildung zu ermöglichen, sei durch Unterstützung bei Latein oder Alt-Griechisch, oder die Teilnahme an Sport- und Freizeit zu unterstützen, dann hat dies auch seinen Wert. Wenn man aber behauptet, nur die nächste Generation von Transferleistungsempfängern heranzuzüchten, dann ist klar, dass man nur das nachplappert, was die Spassmedien durch unseriöse skripted reality als Klischee verbreiten: liebestoll und arbeitsscheu, 20 Handys auf dem Tisch und nur Dosenfutter vom Discounter...
    Cindy aus Marzahn lässt grüßen...
    Mir fehlen da echt die Worte....


    :wand


  • Ooohhh - getroffen???


    Ich muss mich doch gleich mal selbst zitieren:

    Vlt. erklärst Du Deinen Satz doch noch mal. (Oder meinst Du die Steuerbefreiung von Tabakwaren und Dosenbier?)


    Das war 'ne Frage und zwar nach der von Dir behaupteten Steuerlast auf denen am sogenannten "unteren Ende".
    Aber Du sagst ja selbst:


    Mir fehlen da echt die Worte....

    offensichtlich nicht nur die sondern auch die Argumente.


    Sayonara
    Musashi

    Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie. (A. Einstein)

    Einmal editiert, zuletzt von Musashi ()

  • als Informatiker unterstelle ich dir einfach mal logisches Denken...


    wenn mit produktiver Arbeit 462 Milliarden € p.a. umgesetzt werden und mit, ich nenne sie mal Luftnummer, 1.500 Billionen € p.a., dann ist die Frage, ob der einfache Handwerker mit sagen wir mal 1.600 € Monatseinkommen besteuert werden sollte oder die gesamte Tradermaschine die mit Aktien, Termingeschäften, Devisenhandel auf Basis put oder call Geld von A nach B verschieben. Wenn letztere sich vor lauter Gier verzocken, springt der Steuerzahle bereitwillig helfend und zahlend ein. Hier kommt niemand auf die Idee, diese zur Verantwortung zu ziehen oder sie als Sozialschmarotzer zu bezeichnen.


    Ich gebe das mir zur Verfügung stehende Geld zu 100 % zurück in der Wirtschaftskreislauf, während ein Großkapitalist einen großen Teil nur anlegt und somit dem eigentlichen Wirtschaftskreislauf entzieht. Also am Ende, überspitzt ausgedrückt, wird das im Wirtschaftskreislauf befindliche Geld immer weniger...
    Hier setzt mein Gedankengang an....
    Reichensteuer, Renten, KV und Transferleistungen sind wirtschaftlich gesehen Blödsinn, weil der Verwaltungsaufwand viel zu hoch ist. Schafft man diese ungerechten und unwirtschaftlichen Systeme ab und ersetzt sie durch eine einheitliche Alternative, sprich bedingungsloses Grundeinkommen und staatliches Gesundheitswesen, dann fällt der ganze Verwaltungsapparat um Kindergeld, Arbeitslosengeld, Krankenkassen, Rente usw. deutlich zusammen.
    Ja, es wird auch die Leute geben, die nicht arbeiten wollen, aber die haben wir heute schon und die kriegt man nicht ausgemerzt.
    Aber ein Arbeitgeber muss dann auch einen ordentlichen Lohn bezahlen, wenn er Personal haben will. Zwangsarbeiten wie 1€ Jobs sind dann passee. Andererseits hat der Arbeitgber die Lohnnebenkosten samt der gesamten Verwaltungsstatistik, inklusive Zwangsversicherungen wie die BG, die aus dem Jahre 1893 stammen, von der Backe...


    Politik lebt von ihren Lobbyisten. Eigene Entscheidungen treffen Politiker kaum noch. Deshalb traut sich auch keiner, einschneidende Reformen anzugehen und seinem Spesenonkel mal auf die Füße zu pinkeln. Die bösen sind immer die vermeintlich Faulen...das wird ja durch die Medien täglich suggeriert und wiederholt.
    Fakt ist, dass es zu wenig Arbeit gibt.
    Fakt ist, dass Arbeitslosigkeit jeden treffen kann.
    Egal welche Lebensleistung du erbracht haben magst: nach einem Jahr Arbeitslosigkeit ist der ungelernte Schulabbrecher genauso im ALG II wie der Studierte oder ehemals leitende Angestellte....vor dem SGB II sind alle gleich....


  • Na also, geht doch auch ohne Beleidigungen :respekt


    Zu Deinen Bemerkungen:
    Was Du als Tradermaschine bezeichnest ist, genauso anonym, ja seit geraumer Zeit als "die (bösen) Banken" als Schuldiger an der sogenannten Krise ausgemacht. Vergessen wird nach meiner Meinung dabei, dass "die Banken" per se nicht gierig sein können (!). Vielmehr werden doch nachgefragte Bedürfnisse befriedigt. Im Falle "der Banken" getreu der Geiz ist geil Mentalität viel Rendite. Egal ob Kleinsparer oder Großaktionär, wenn Bank A 3% auf die Einlage anbietet und Bank B 5% dann ist es nicht allzu schwer voraus zu sagen bei wem investiert wird. Wenn nun Bank A pleite geht wer ist dann "Schuld"? Wenn nun Bank A vor lauter Angst vor eben dieser Pleite 10% auslobt und damit den (gierigen :D ) Sparer lockt und dann auf Grund von Fehleinschätzungen diese Rendite nicht erwirtschaften kann wer ist dann "Schuld"?


    Es ist zwar zu diskutieren was denn nun ein "Großkapitalist" ist, aber ich will mal aus Zeitgründen bei dieser negativ belegten Bezeichnung bleiben. Wenn dieser Großkapitalist das Geld anlegt, dann wird es doch dem Wirtschaftskreislauf nicht entzogen, sondern im Gegenteil diesem doch erst zur Verfügung gestellt. Entweder wird über die Institution "Bank" die Möglichkeit der Kreditaufnahme gegeben oder über Aktiengesellschaften wird frisches Kapital in ein Unternehmen gegeben. Wo hier nun Geld dem Wirtschaftskreilauf entzogen wird sehe ich nicht, aber ich habe ja auch nur ein paar Semester BWL nebenbei mit abgearbeitet.


    Verwaltungsaufwand abschmelzen - ich bin dabei. Ich bin eh für wesentlich weniger staatliche Bevormundung.


    BGE hört sich ja toll an. Was passiert wenn denn nun jeder (!) mit eben diesem zufrieden ist? Wer schafft denn dann die Werte die so großzügig verschenkt werden? Wo sollen die Steuern herkommen?
    Staatliches Gesundheitswesen klingt ebenfalls verlockend wird aber ebenso nicht zu bezahlen sein. Im Übrigen ging sowas unter der Bezeichnung Wohlfahrtsstaat schon mal in Skandinavien gegen die Wand.


    "Ein Arbeitgeber muss dann auch einen ordentlichen Lohn bezahlen, wenn er Personal haben will." Ach ja - warum sollte er das Personal dann hier in Deutschland suchen?


    Nö die Bösen sind nicht die Faulen. Die Bösen sind die die Faulen zum Faulsein ermutigen bzw. die die Faulen der ganzen Welt hierher zum Faulsein einladen.


    Nein ich denke nicht, dass es zu wenig Arbeit gibt. Mir fällt dazu bspw. ein, dass vor ein oder zwei Wintern hier in Berlin 10k Transferleistungempfänger angeschrieben wurden um mit Aufräumarbeiten das schlimmste Schnneechaos zu bewältigen und nur eine Handvoll kam dieser Aufforderung nach. Ich denke Du kannst Dir vorstellen wie meine Lösungsstrategie lauten würde.


    Rein theoretisch kann Arbeitslosigkeit tatsächlich jeden treffen. Die Wahrscheinlichkeit in dieser zu bleiben dürfte doch aber sehr unterschiedlich verteilt sein.


    Zu guter Letzt - wir haben doch tatsächlich einen Punkt gefunden in dem wir gleicher Meinung sind. Es ist auch in meinen Augen nicht hinnehmbar, dass der ungelernte Schulabbrecher dem leitenden Angestellten nach einem Jahr Arbeitlosigkeit gleichgestellt ist.


    Ich denke aber, dass auch hier die Ungerechtigkeit der Zwangsversicherung beseitigt werden müsste. Allerdings nicht mit einem BGE, das IMHO nicht zu bezahlen ist s.o., sondern mit Privatisierung. Wer viel in eine Arbeitslosenversicherung einzahlt soll auch viel heraus bekommen. DAS ist in meinen Augen gerecht.


    Sayonara
    Musashi

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  • Privatisierung?
    Ich zweifle daran, dass dies ein Allheilmittel sein soll. Siehe Berliner Wasserbetriebe oder GSW....hier wird nur der Rahm abgeschöpft und an die Heuschrecken abgeführt.


    Bei einer Finanz-Transaktionssteuer sehe ich eher den Ansatz.
    Wer natürlich den Schweden wie in den 70ern nacheifern will und nicht aus deren Fehlern lernen will, wird Schiffbruch erleiden.
    Das bedingungslose Grundeinkommen soll nicht dazu verleiten, faul im Garten zu sitzen, aber eine menschenwürdige Grundversorgung darzustellen.
    Wer mehr haben will, muss auch arbeiten, sofern es Arbeit gibt.
    Was mir sauer aufstösst, sind die Steuerverschwendungen durch eine so genannte Qualifizierungsindustrie. ALG II Empfänger sollen in Kursen lernen, wie man Bewerbungen schreibt. Schön, vielleicht lerne ich was in dieser dreiwöchigen Maßnahme, dachte ich mir. Aber wenn ich mir einen ganzen Tag lang Vorträge anhören muss, welche Sorten von Briefumschlägen es gibt....da hörts bei mir auf. Bricht man aber mit Hinweis auf die bereits vorhandene eigene Qualifikation/Werdegang ab, wird man mit Sanktion bedroht, die im Wiederholungsfalle mit 100% Sanktion belohnt wird. Was will man damit erreichen? Dass der Maßnahmeträger auch sein Geld bekommt?
    Hier den Menschen die paar Kräten vorzuenthalten, find ich voll daneben.
    Das Gesundheitssystem zu privatisieren halte ich für gefährlich, weil auf Kosten der Rendite der Patient und das Personal an die Wand gefahren wird. Bei Helios, Rhön-Klinikverbund u.a. wird auch nur der Rahm abgeschöpft. Blicke ich nach Kuba, so hat dieses Land eine hervorragende Gesundheitsversorgung, verglichen mit anderen Staaten gleichen BIP's.


    Ja, es gäbe einiges zu richten


  • Moin,


    nun ja ein Allheilmittel habe ich auch nicht, sonst wäre ich Kanzler, Kaiser oder Königin... :lgh
    Ich sehe nur im BGE auch keine Lösung.


    Genau wie Dir erschließt sich mir der Sinn einiger Maßnahmen der verordneten Qualifizierung auch nicht. Ich kenne einen englischen Muttersprachler, der zu einem Englisch Kurs verdonnert wurde :kopf . Mit viel Phantasie sehe ich darin (prinzipiell) einen Versuch die Leute sprichwörtlich von der Straße zu bekommen, mit bösem Willen eine Möglichkeit die Zuwendungen zu kürzen. Wie auch immer, schade ums Geld.
    Ich kenne das kubanische Gesundheitswesen nicht mal annähernd, aber ich könnte mir vorstellen, dass es ähnlich aufgebaut ist wie in der (glücklicherweise) untergegangenden DDR. Nach außen (und in den zensierten Medien) alles toll aber innen keine wirtschaftliche Substanz. Zudem fällt mir Kuba nun nicht gerade als Hort der Meinungsfreiheit, Demokratie und der Menschenrechte besonders auf, aber möglicherweise liegt das an meiner auf Erfahrungen basierender Allergie gegen sozialistische Großversuche jeglicher Art.


    Was ich bereits mit meinem ersten Statement zum Ausdruck bringen wollte, war dass es immer sehr einfach ist nach mehr (vor Allem Geld) zu schreien, nach Gerechtigkeit (welch universell einsetzbares Wort) sowie immer einen Schuldigen parat zu haben: die Banken, die da oben, der Staat usw, usf. Dass jegliche Zuwendung aber ersteinmal erarbeitet werden muss wird dabei oftmals geflissentlich übersehen.


    Ich denke wir könnten den Diskurs hier noch ziemlich lange führen. Bei der Benennung der Probleme herrscht ja eine gewisse Einigkeit, bei Lösungsansätzen werden wir wohl kaum einer Meinung sein.
    Ich werde mich ein wenig in Thematik BGE einlesen um besser (dagegen :D ) argumentieren zu können.


    Sayonara
    Musashi

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  • Einen solchen Kurs konnte ich zum Glück auch abwenden, da ich Muttersprachler bin und Deutsch meine erste Fremdsprache.
    Kuba kannte ich eine Zeit lang nur von der anderen Seite des Zaunes, bin aber nach meiner Militärzeit mal in Castro's Reich gewesen.
    Ich war erstaunt von den medizinischen Fähigkeiten und dem allgemeinen Bildungsstand der Einwohner.
    Kuba hat natürlich keine wirtschaftliche Substanz, da zum Einen immer noch die Blockade der USA den freien Warenverkehr verhindert und zum Anderen der große Bruder aus dem Osten weggefallen ist. Somit haben die Kubaner sich mit dem Mangel arrangiert. Sollte jedoch das System und die Beschränkungen fallen, werden sie vom Kapitalismus ebenso überrollt werden wie die DDR kurz nach der Wende. Ein Eldorado für Glücksritter jeder Art. Bleibt nur zu hoffen, dass sie aus den deutschen Fehlern gelernt haben werden, wenn es so weit ist.


    Ja, es muss eine Finanzierungsform her, die halbwegs gerecht auf die Schultern aller verteilt wird, um das zukünftige System tragfähig zu halten. Es muss der Grenzenlosigkeit und Gier Einhalt geboten werden, ob nun bei denen da unten oder bei denen da oben. Nur um auf den ursprünglichen Thread zurückzukommen:
    Wenn der Berliner Senat durch diese Angemessenheitsgrenze soziale Ghettos im Osten der Stadt schaffen will, dann läuft hier was rückwärts. Ein bisschen Stacheldraht und ein paar Schirmmützen mit Schäferhunden dazu, dann sind wir da, wo der deutsche Staat herkam und was die Gründerväter des Grundgesetzes zu verhindern wissen wollten. Das Problem wäre dann verlagert, aber nicht gelöst. Wenn man gewisse Dinge in private Hände gibt, wie zum Beispiel der Verkauf der ehemaligen stadteigenen Wohnungsbaugesellschaft GSW, dann ufern die Dinge zwangsläufig aus. Ohne Sanierungen werden die Mieten (seit der Wende in meiner verdoppelt) laufend erhöht. Der betroffene Mieter wird kostentechnisch vom Jobcenter unter Druck gesetzt, ohne dass es ausreichend kostengünstige Alternativen gibt. Hier hätte der Berliner Senat erst einmal die neuen Eigentümer (Cerberus aus USA) an die Absprachen erinnern sollen, die vor dem Verkauf des Wohnungsbestandes getroffen wurden, nämlich der Erhalt des geschützten Marktsegments. Aber an diese Absprachen wollen sich heute beide Seiten nicht mehr erinnern.


    Ich schreie nicht nach mehr Geld. Viel lieber würde ich einen Job finden, mit dem ich meine Lebenshaltungskosten bestreiten könnte und die Erziehung von drei Töchtern, sowie die Behandlung ihrer gesundheitlichen Probleme unter einen HUt bekommen kann. Da dies nach vielen Bewerbungen unmöglich erscheint, muss ich mich halt so einschränken, dass die Kinder nicht zu kurz kommen (ich rede hier nicht von Playstation und solch einem Quark, sondern von Kultur, Sport und Bildung). Nur an der Wohnsituation hier einen staatlich angeordneten Zwangsumzug aufgedrückt zu bekommen, geht mir einerseits zu weit gegen das Grundgesetz und andererseits sehe ich hier große Nachteile für meine Mädels (Schule, soziales Umfeld, etc...). Dagegen klage ich. Würde ich am Wannsee oder im feinen Dahlem in einer Luxuswohnung leben, dann würde ich nicht dagegen meckern. Aber ich wohne schon am Stadtrand in einer ehemaligen Sozialwohnung. Wie weit raus sollen die Einkkommensschwachen noch ziehen?
    Ein soziales Ghetto birgt die Gefahr von Unruhen, die schnell mal wegen Kleinigkeiten ganze Systeme kippen können. Ich denke da nur mal an die Umstände der französischen Revolution. Dieses Land mit seinen Menschen und seiner Kultur ist viel zu schön, als es durch soziale Unruhen und durch Aufmärsche irgendwelcher Rattenfänger (egal ob links, rechts oder Salamisten) in Brand zu setzen. Wir sollten gute Gesetze haben, an die sich alle halten sollten. Wer dies nicht tut, muss mit gleicher Konsequenz dafür bezahlen, auch wenn man nur Gast in diesem Land ist. Ich war früher als Folge der deutschen Geschichte hier stationiert, später Gast und heute Bewohner. Ich musste mich an die Sprache und an die Gepflogenheiten des Landes anpassen. Dafür habe ich hier gearbeitet und Steuern bezahlt. Hätte ich dies nicht getan, dann hätte ich zu Recht mein Gastrecht hier verwirkt. Deshalb pflichte ich dir bei, man muss etwas dafür tun. Später, wenn meine Kids soweit auf der Spur sind, werde ich hoffentlich nochmals die Gelegenheit dazu bekommen. Bis dahin muss ich halt mit dem Handicap eines Alleinerziehenden leben... wie tausende andere auch...

  • ... würde auch niemand mehr arbeiten gehen.


    Mann, mann, mann..., sowas wurde doch in mehr oder größeren Intervallen alles schon mal theoretisiert. Ob Thomas Morus, Karl Marx oder (ganz großes Kino) Paul Lafargue - sorry, aber das funktioniert nicht. Das heißt doch, so ein bisschen: in Nordkorea.


    Ist ja schöner Quatsch, den du verzapfst... Was hat das BEG mit Nordkorea zu tun. Typisches Mediengequatsche ala Bildzeitung was hier nachgeplappert wird. Das BEG führt nachweislich zu geringeren Gesamtkosten als das jetzige System. Über die Höhe des BEG läßt sich sich natürlich streiten, aber sicherlich würde insbesonderen Kinder das BEG sehr gut zu Buche stehen.


    Der Quatsch im ganzen System ist doch, dass man auf der einen Seite steuerpflichtig ist und auf der anderen Seite auf staatlichen Leistungen angewiesen ist, da das Einkommen aus Lohn oder Gehalt nicht ausreicht. Warum muss ein AE mit zwei Kindern auf der Steuerkarte bei Einkommen von 1500 Euro Brutto noch 75 Euro Lohnsteuer zahlen und ist auf der anderen Seite auf Regelleistungen angewiesen?


    Solange genügend Geld für die Eurorettung, Kriegsfinananzierung und deren Wiederaufbaufinanzierung noch da ist, sollte auch ausreichendes Geld vorhanden sein, um eine Soziale Gerechtigkeit in diesem Land wiederherzustellen. Die Reallöhne sind seit 1995 in keinem europäischen Land so gesunken wie in Deutschland, insbesondere auf Kosten der Klein- und Mittelverdiener. Gleichzeitig gingen die Belastungen durch Steuern und Sozialabgaben immer höher. Das größte Lohndumping begann mit Schröders Einführung der 400 Euro Jobs und dem Wegfall der 15 Stunden Grenze für die wöchentliche Arbeitszeit. Hierdurch wurden alle andere Beitragszahler erheblich belastet (Stichwort Rente mit 67). Was früher ein Halbtagstelle war ist heute zum größten Teil ein 400 Eurojob!

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    Die Vergangenheit fallen lassen. Die Gegenwart leben und die Zukunft auf sich kommen lassen...
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  • Hi,


    Leute, irgendwie habt ihr doch alle Recht. :D


    Fakt ist doch, daß der Kapitalismus nicht mehr funktioniert. Oder kann mir einer erklären wieso ein Ackermann eine
    20%ige Rendite ausrufen konnte, und gleichzeitig die Wirtschaft nur um 1-2% wächst :hae:
    Es ist das fiktive Geld .... da sind Wertpapiere, die verkauft werden aber noch nicht mal das Papier wert sind.....extrem ausgedrückt.
    Oder die Werte in der dot.com-Zeit (2000-2003), die sich als Luftblasen herausstellten.
    Der Kapitalismus hat eine gewisse Eigendynamik, die mittlerweile so globalisiert ist, daß die einzelnen Staaten (aus den verschiedensten Gründen) gar nicht
    schnell genug reagieren können. Im Prinzip werden wir, die Welt, davon aufgefressen.


    Ja, und Tex hat u.a. imho sehr recht, indem er sagt, daß die Politiker nur noch von den Lobbyisten gesteuert werden.


    Zu den Jobs etc.; dies ist auch ein Effekt der Globalisierung, die Löhne passen sich an. Und Fakt ist auch, daß real seit 1990 die Löhne in Deutschland
    nicht mehr gestiegen sind.


    Im Prinzip leben wir auf einem so hohen Niveau, den wir uns überhaupt nicht mehr leisten können.
    Da ist so ein bißchen Eurorettung nur der Selbsterhaltungstrieb, da wir genau diese Käufer unserer Produkte, wieder sponsoren (müssen) ;)


    Eigentlich bin ich für eine Revolution :D ....weiß nur noch nicht wie :frag


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • Zu den Jobs etc.; dies ist auch ein Effekt der Globalisierung, die Löhne passen sich an. Und Fakt ist auch, daß real seit 1990 die Löhne in Deutschland
    nicht mehr gestiegen sind.


    Bis 1990 war die Welt ja auch noch in zwei Blöcken geteilt, wo man insbesondere in Europa einen ausufernden Liberalismus nicht entfachen konnte.
    Seitdem sieht die Welt anders aus und spätestens Ende der 90er wurden die Grundlagen geschaffen die soziale Marktwirtschaft entgültig zu Grabe zu tragen.

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    Die Vergangenheit fallen lassen. Die Gegenwart leben und die Zukunft auf sich kommen lassen...
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  • Bin für Evolution.


    Nachdem Motto:
    Die Evolution wird es richten, wenn den Menschen nicht mehr zu helfen ist. Ihre Gier nach unendlichen Wachstum auf Kosten von Natur und Umwelt wird letztendlich zur Beseitigung der Menschheit führen.

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    Die Vergangenheit fallen lassen. Die Gegenwart leben und die Zukunft auf sich kommen lassen...
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  • Der Begriff war jetzt unglücklich gewählt ... sollte nur im Zusammenhang mit der R-evolution gesehen werden. Ich meinte das im Sinne von "Wandel durch Kultur - Kultur durch Wandel".

  • Nun das mit der Miete ist nicht nur in Berlin so...


    Hier darf ich für einen 4 Personen Haushalt 390€ Kaltmiete und 550€ Warmmiete haben.
    Ein extra Zimmer für Alleinerziehende gibts hier gar nicht.


    Ich zahlte 450€ kalt und 500€ mit NK (ohne Heizkosten da ich mit Holz heize was ich umsonst beziehe)
    Und dennoch sollte ich ausziehen. Weil die Kaltmiete zu hoch ist. Lachhaft wenn man bedenkt das ich 50€ unter der Warmmiete bin.


    Wenn man noch rechnet was ein Umzug kostet und das dann 50€ mehr bezahlt werden müssten erst recht dämlich...


    Hinzu kommt das man im Umkreis von 30km keine Wohnung zu diesem Preis findet.
    Ja ok, 2 Zimmer Appartements findet man sicherlich.
    Aber 1. Stapel ich dann meine Kinder aufeinander weil diese Appartements grad mal 50qm haben wenns gut läuft.
    2. würde das Soziale Netzwerk komplett wegfallen welches mit die Kinderbetreuung sichert
    und 3. Würden die Kinder die Freiheiten die sie hier auf dem Land haben verlieren.


    Gott sei dank habe ich damals innerhalb von 14 Tagen eine Arbeit gefunden.
    Natürlich nur Zeitarbeit, hier nimmt einen keiner wenn man Kinder hat und noch dazu Alleinerziehend ist.


    Bin mal gespannt ob ich irgendwann mal übernommen werde, bin ja nun doch schon 2 Jahre in der selben Firma eingesetzt...

  • Vor dem Zwangsumzug, bzw. Kostensenkungsverfahren hat der Gesetzgeber eine Wirtschaftlichkeitsprüfung gesetzt.
    Ich rechne mal exemplarisch:
    Zwangumzug kostet Geld, das das Jobcenter übernehmen muss. Zusätzlich sind die so genannten Wohnungsbeschaffungskosten zu übernehmen. Also Beispiel wenn die Arbeitsplatte der alten Küche an die neue angepasst werden muss, usw...
    Rechnen wir mal mit rund 2500 € Umzugskosten. Teilt man das durch die 50 € vermeintliche Mehrkosten, so könnte man 50 Monate lang die Mehrkosten übernehmen, bevor ein Amortisierungseffekt auftritt....rechtlich käme damit das Jobcenter nicht durch....
    das nur am Rande....

  • Vor dem Zwangsumzug, bzw. Kostensenkungsverfahren hat der Gesetzgeber eine Wirtschaftlichkeitsprüfung gesetzt.
    Ich rechne mal exemplarisch:
    Zwangumzug kostet Geld, das das Jobcenter übernehmen muss. Zusätzlich sind die so genannten Wohnungsbeschaffungskosten zu übernehmen. Also Beispiel wenn die Arbeitsplatte der alten Küche an die neue angepasst werden muss, usw...
    Rechnen wir mal mit rund 2500 € Umzugskosten. Teilt man das durch die 50 € vermeintliche Mehrkosten, so könnte man 50 Monate lang die Mehrkosten übernehmen, bevor ein Amortisierungseffekt auftritt....rechtlich käme damit das Jobcenter nicht durch....
    das nur am Rande....


    ja, aber das erstmal rechtlich durchboxen...
    Ne, dafür fehlten mir zum damaligen Zeitpunkt einfach die Nerven... Und offen gesagt auch das Wissen :-)


    Ich hoffe ja nicht das es jemals wieder dazu kommt das ich abhängig werde vom Amt.. Aber wenn hilft mir dieses Wissen schon enorm weiter :-)