Hallo Zusammen,
mal eine Frage an die Erzieher und Ergotherapeuten hier.
Was ist damit gemeint, wenn gesagt wird, dass ein Kind Struktur braucht, da es sonst leicht abdriftet.
Hallo Zusammen,
mal eine Frage an die Erzieher und Ergotherapeuten hier.
Was ist damit gemeint, wenn gesagt wird, dass ein Kind Struktur braucht, da es sonst leicht abdriftet.
Klare Reglen.
IF / ELSE Anweisungen.
Ein linearer Programmablauf mit genau definierten Rückmeldungen bei vorzeitigem oder unerwartetetem Ende des Programms.
Gruß,
PapaT
Hallo Lovrel,
ich versuche hier mal möglichst knapp zu antworten. Deine Frage ist nämlich wirklich gar nicht so einfach zu beantworten.
"Regelmäßige und verlässliche "Gegebenheiten" (z.B. sinnstiftende Rituale), die den Alltag deines Kindes strukturieren."
Hier kommt es ganz darauf an, wie alt das Kind ist und wie viel Struktur es bereits kennt. Ein Kind, welches keinen strukturierten
Alltag kennt, sollte nicht direkt mit zu vielen Strukturen überschüttet werden. Verlässlichkeit das gewisse Dinge immer zur gleichen Zeit
und auf die gleiche Art erfolgen dürfte hier der Schlüssel sein.
Dies könnte man dann aufdröseln und der jeweiligen Tageszeit anpassen.
Falls du mal schreiben magst, wie alt das Kind ist um das es geht und zu welcher Tageszeit die größten "Schwierigkeiten" bestehen,
kann man dir bestimmt wertvolle Tipps geben.
Lg Sternenfeuer
PapaT,
Bist du etwa Erzieher oder Ergotherapeut?
Aber die Antwort ist mal originell. :daumen
Das Kind ist 5 Jahre und sehr lebhaft, intelligent aber wenig konzentriert.
ZitatHier kommt es ganz darauf an, wie alt das Kind ist und wie viel Struktur es bereits kennt. Ein Kind, welches keinen strukturierten
Alltag kennt, sollte nicht direkt mit zu vielen Strukturen überschüttet werden. Verlässlichkeit das gewisse Dinge immer zur gleichen Zeit
und auf die gleiche Art erfolgen dürfte hier der Schlüssel sein.
Naja ich bringe ihn morgens in die Kita, dort sind die Zeiten recht genau gereglt, nachmittags hole ich ihn ab, dann machen wir noch was zusammen, gegen 18:00 Abendessen (was aber manchmal ausfällt wenn wir nachmittags schon so viel gegessen haben) oft schaut er dann um 19:00 Fernsehen und um 20:00 geht es ins Bett.
Am WE sieht es aber anders aus.
Ich glaube aber die Ergotherapeutin meinte Struktur während sie mit ihm arbeitet nicht im Alltag.
Die Erzieherin meinte auch, wenn jemand es schafft seine Aufmerksamkeit zu bündeln, dann wächst der Kleine über sich hinaus.
gegen 18:00 Abendessen (was aber manchmal ausfällt wenn wir nachmittags schon so viel gegessen haben) oft schaut er dann um 19:00 Fernsehen und um 20:00 geht es ins Bett.
Am WE sieht es aber anders aus.
Vielleicht ist es einen Versuch wert diese Zeiten stärker zu strukturieren bzw. zu ritualisieren
Abendessen findet grundsätzlich statt... es muss ja nicht viel gegessen werden, aber vielleicht ein Apfel und ein schönes Gespräch, was ihr am Tag erlebt habt.
Ins Bett gehen mit Kuscheln oder einer Gute Nacht Geschichte verbinden... nicht langes Ausschweifendes, sondern eher kurz gehalten (5 min Gute Nacht Geschichte).
Am WE würde ich mindestens die abendlichen Rituale beibehalten... eventuel noch das ein oder andere mit dazu nehmen.
LG
Mami2511
was soll denn das bringen?
Ich wolte doch nur wissen was die Ergotherapeutin damit gemeint hat.
Trotzdem :thanks:
Ok!
Eventuell spricht sie hier von der Struktur, die ein Kind für sich einüben muss. Bei Erstklässlern manchmal zu beobachten und hat so gar nichts mit der
Intelligenz des Kindes zu tun. "Unstrukturierte" Kinder haben häufig Probleme, ihren Alltag zu organisieren und "scheitern" schon an den einfachsten Dingen.
Da ist das Etui dann plötzlich verschwunden, weil man kurz vorher an einem Gruppentisch gearbeitet hat. Zettel können nicht in die richtige Mappe abgeheftet werden,
weil man die Mappe nicht finden kann, der Sportbeutel fehlt (weil Kind ihn das letzte Mal in der Turnhalle vergessen hat).....
Hier könnte ich endlos neue Beispiele finden.
Eventuell suchst du häufig im Kindergarten nach verschwundenen Dingen deines Kindes? Dieses hat dann zum Beispiel keine Ahnung, wo die Kindergartentasche oder
das geliebte Stofftier ist?
Struktur erlernen heißt hier Dinge immer an ihren "alten" Platz zurück zu bringen, damit man sie verlässlich dort auch wiederfinden kann, wenn man sie erneut benötigt.
Das kann schon Morgens bei der Zahnbürste und der Zahnpasta anfangen und am Abend mit dem geliebten Einschlafteddy enden.
Es können aber auch ganz nebensächliche Dinge sein. Wenn ich malen möchte, benötige ich angespitzte Stifte. Wo ist der Anspitzer? Liegt er an einem bestimmten Platz, oder muss ich ihn suchen?
Bei der Arbeit mit diesen Kindern in der Schule bedeutet das für mich ganz konkrete, detallierte Anweisungen.
"Zuerst holst du nun deine rote Mappe aus dem Tornister und legst sie auf den Tisch. .....warten......(zu viele Anweisungen auf einmal funktionieren zu Beginn noch nicht) Jetzt holst du dein Etui heraus und legst es an die
äußere Ecke des Tisches.......warten.....Jetzt nimmst du deinen Bleistift aus deinem Etui und schaust, ob er angespitzt ist........warten......."
Nach und nach kann ich immer mehr Anweisungen kombinieren und somit Zeit einsparen. Das Kind weiß, welche "Ansage" als nächstes von mir kommen wird und hat diese schon automatisiert.
Hilft dir etwas in dieser Richtung weiter?
Lg Sternenfeuer
Bist du etwa Erzieher oder Ergotherapeut?
Um Himmels Willen, das könnte ich nicht. Mein Respekt vor dieser Berufsgruppe. Ich bin nur Papa.
Aber die Antwort ist mal originell.
So geschrieben, daß du sie verstehen kannst
Abendessen findet grundsätzlich statt... es muss ja nicht viel gegessen werden, aber vielleicht ein Apfel und ein schönes Gespräch, was ihr am Tag erlebt habt.
Ins Bett gehen mit Kuscheln oder einer Gute Nacht Geschichte verbinden... nicht langes Ausschweifendes, sondern eher kurz gehalten (5 min Gute Nacht Geschichte).
Am WE würde ich mindestens die abendlichen Rituale beibehalten...
Full ACK :daumen
was soll denn das bringen?
Das bringt Struktur. Struktur hilft abschätzen zu können was als nächstes kommt. Stuktur gibt Sicherheit und Geborgenheit. Wichtige Voraussetzungen für Konzentration und innere Ruhe.
Ich wolte doch nur wissen was die Ergotherapeutin damit gemeint hat.
Ich denke genau das was Sternenfeuer & Mami2511 gepostet haben meinte die Therapeutin.
Gruß,
PapaT
Was ist damit gemeint, wenn gesagt wird, dass ein Kind Struktur braucht, da es sonst leicht abdriftet.
Ein Kind orientiert sich zeitlich nicht wie wir (Stunden, Minuten etc.), sondern eher an sich wiederholenden Begebenheiten (Rituale). Diese strukturieren für das Kind den Alltag und machen diesen planbar und nachvollziehbar. Ein Kind, welches sowas gar nicht kennt, verliert einen gewaltigen Anteil an Sicherheit in seinen Alltag und seine Umgebung. Daher braucht ein Kind immer wiederkehrende Rituale ... die eine gewisse Ruhe und Routine reinbringen...
Soweit zu meiner Interpretation dessen was die Ergotherapeutin gesagt hat
LG
Mami2511
:thanks::thanks::thanks:
JAAA... genau das ist es was sie gemeint haben muss.
Dein erster Absatz ist als wenn du mich beschreibst...
Ich benutze z.B. nie Regenschirme, weil es hoffnungslos ist und ich sie eh immer wieder irgendwo vergessen würde.
Ich fürchte diese Zerstreutheit ist erblich... leider ist sein Vater auch kaum besser...
Bei meinem Sohn muss ich morgens immer daneben stehen und sagen was er als nächstes anziehen soll, sonst zieht er die Unterhose über die Hose...
Oder zwei Socken an den selben Fuß und dann sucht er die zweite vergeblich...
Das ist so, weil er anziehen eben schon kann und es daher viel zu langweilig ist sich mit sowas banalem zu beschäftigen, also wird dem zu wenig Hirnkapazität (Aufmerksamkeit?) zugeordnet und es wird falsch gemacht.
Bei mir war es in der Schule auch immer so: die einfachen Aufgaben hatte ich falsch, die schweren richtig.
Also wenn es irgendetwas gibt, was man dagegen machen kann dann sagt es mir.
Das würde mir/uns echt helfen.
Wäre es sinnvoll, bei deinem Sohn mit Bildern zu arbeiten? Sprich, Bilder in der Reihenfolge des ANziehens, oder die Anziehsachen in der Reihenfolge des Anziehens abends auf den Stuhl legen...
WIchtig ist, dass IMMER alles GLEICH ablaufen muss. Die kleinste ABweichung kann katastrophal sein...
Die einfachen Aufgaben waren in der Schule falsch, weil sie keine Konzentration gefordert haben. Die schweren schon, also klappte das.
Es gibt Übungen, um die Konzentration zu fördern, allerdings ist dein Sohn noch recht jung...
ZitatDie einfachen Aufgaben waren in der Schule falsch, weil sie keine Konzentration gefordert haben. Die schweren schon, also klappte das.
Wenn ich so darüber nachdenke, so hapert es nicht an der Konzentrationsfähigkeit sondern an der Motivation.
Die einfachen Aufgaben waren langweilig, d.h. sie weckten keine Motivation und ohne Motivation konnte ich keine Konzentration aufbringen.
Andersrum, wenn mich etwas interessierte, dann war ich aus der Konzentration kaum raus zu bekommen.
Wenn ich so darüber nachdenke, so hapert es nicht an der Konzentrationsfähigkeit sondern an der Motivation.
Die einfachen Aufgaben waren langweilig, d.h. sie weckten keine Motivation und ohne Motivation konnte ich keine Konzentration aufbringen.
Andersrum, wenn mich etwas interessierte, dann war ich aus der Konzentration kaum raus zu bekommen.
Haaaaaa, Du willst also "gelockt" werden um was zu tun - Junior auch, ergo lock ihn!
japp, dass mache ich dauernd:
"Wer erster am Tor ist..."
"Wer als erster angezogen ist hat gewonnen..."
"ich will mal wissen ob du es schaffst alle Legosteine einzuräumen ohne, dass etwas anderes dazwischen gerät..."
"die langweiligsten Aufgaben sind übrigens die schwersten....denn dazu braucht man Geduld.."
Neulich zeigte er mir ein DINA4 Blatt was er fast vollständig ausgemalt hatte. "Schau Mami, ich habe ganz viel Geduld" kommentierte er es.
....aber... wenn er dann nächstes Jahr in die Schule kommt fürchte ich, wird der Lehrer da keine Zeit zu haben sich extra für meinen Sohn interessante Aufgaben auszudenken..bzw.. ihn extra zu motivieren.
Gibt es noch mehr Kinder die sich damit schwer tun?
Wie geht ihr damit um?
Meine ist ähnlich.
Kleines Beispiel:
Zählen an sich findet sie superöde. Spielerisch Mathe in großen Mengen erfahren, da löst sie die dollsten Aufgaben und das mit knapp 4.
Denkprozesse lassen sich bei ihr nicht frontal lenken, sondern nur handelnd. Wenn das Ergebnis also schon klar oder vorgegeben ist, dann verliert sie das Interesse. Null Konzentration. Hat sie aber die Möglichkeit sich selber Aufgaben auszudenken oder zu ergründen ohne das lenkend eingegriffen wird, dann beschäftigt sie sich ewig lange mit der Materie. Manchmal über Tage bis sie entweder genug oder eine eigene Lösung gefunden hat.
Einigermassen verständlich?
Edit: Ich habe mich im Zuge dessen mit der sokratischen Methode auseinandergesetzt. Nicht nur wegen meiner Biene, sondern auch aus beruflichen Interesse. Vielleicht wäre das auch interssant für dich?
Ja, hier manchmal, wir haben das Problem in dem meine Tochter etwas mehr Aufmerksamkeit bekommt und Rücksicht genommen wurde und wird. Ich habe den Alltag komplett strukturiert damals. Inzwischen gibt es auch mal Lockerungen. Die sich aber gleich wieder negativ durch Auffälligkeit zeigen. Auch im Kinderhaus versuche ich ihr beizubringen, das sie Ihre Sachen gleich in Ihr Fach tut, sonst weiß sie es auch nicht mehr, und ich bin es wirklich Leid den Sachen hinterher zu rennen. Lange Übung :schwitz , aber es hat sich gelohnt. Ich habe damals eine Anziehstraße gemacht. Somit konnte sich Töchterchen nicht falsch anziehen. Jetzt ist sie soweit und holt sich die Sachen komplett alleine aus dem Schrank und zieht sich richtig an. Ich motiviere Sie in dem was Sie tut. Wenn es an Konzentration fehlt dann machen wir eine Pause, später kommt Sie und macht wieder weiter. Ich drängel nicht. Ich lasse auch meine Tochter zu 90% ausspielen. ( mal eben spontan einkaufen, funktioniert bei uns nicht) Ich muss für Ausflüge immer eine Gewöhnzeit einräumen. ( aus dem gewohnetn Umfeld, raus kommen)
Hallo Zusammen,
mal eine Frage an die Erzieher und Ergotherapeuten hier.
Was ist damit gemeint, wenn gesagt wird, dass ein Kind Struktur braucht, da es sonst leicht abdriftet.
Struktur--- heisst für mich dem Alter angepasste Regeln (Ausgehzeit, Freizeitgestaltung, Ordnung) und
Rituale (gemeinsames Abendessen/Mittag,Freizeit) und Tagesablauf (Schule, Freizeit, Arzttermine, UG ...)
das alles unter einen Hut bringen.
Bei mir sieht das als Beispiel so aus,Tochter weiss sie muss um ...Uhr zu Hause sein, ab ... Uhr gibt es Abendessen/Mittag...........
jenpa