Hallo Zusammen,
nun muss ich doch mal jammern. Ich habe schon lange nichts mehr geschrieben, schon gar nichts "heikles", weil mich hier einige Schatten verfolgten.
Aber mittlerweile kann ich da ganz gut drüber stehen bzw. hoffe ich, dass das Interesse inzwischen nachgelassen hat. Mir hat aber das Lesen hier schon oft geholfen.
Zur Situation: Unsere Jungs, die bei mir leben (15 und 16 J.) wollen mit ihrem Papa in den Urlaub fahren. Juhuu, nachdem sie in der Vergangenheit
nur noch selten zu ihm wollten, aus Gründen, die wohl viele hier bei ihren jugendlichen Kindern kennen. Inzwischen entspannt sich das aber ein bisschen
und jetzt steht demnächst der Urlaub (im europ. Ausland) an.
Nun wurden mir durch die Kinder immer mal wieder Fragen, die der Papa bzgl. Krankenversicherung hat "übermittelt". Da dachte ich mir, das wäre
doch eine Gelegenheit, die Kommunikation zwischen uns Eltern wieder anzukurbeln - wir sollten doch so erwachsen sein, miteinander sowas zu klären
und das nicht über die Kinder laufen zu lassen.
Ich muss dazu sagen, dass wir ein - vorsichtig ausgedrückt - sehr unterkühltes Verhältnis haben. Er wurde in der Vergangenheit, wenn es etwas
zu besprechen gab und bei jeder sich bietenden Gelegenheit sehr beleidigend.
Habe ihm also eine nette eMail geschrieben, in der ich die Fragen beantwortet habe und in der Hoffnung, dass Normalität einkehrt, gefragt, ob ihm noch
was einfällt, was die Kinder - außer ihren persönlichen Sachen - noch so einpacken sollen. Auf die Frage erhielt ich leider keine Antwort.
Stattdessen schrieb er, warum ich ihm nicht schreibe, dass ich ihm die Hälfte vom Unterhalt zurück überweise, wenn die Kinder den halben Monat bei ihm sind;
er kennt Frauen, die das machen, aber die hätten Charakter.
Bin ich zu empfindlich? Ich empfinde das als Schlag ins Gesicht, mich unterschwellig als charakterlos zu betiteln. Ich bin eigentlich noch
ganz andere Sachen von ihm gewohnt und sollte mir das nicht so zu Herzen nehmen. Ich hätte wahrscheinlich auch mit mir reden lassen, wenn wir ein
vernünftiges Verhältnis hätten und er gefragt hätte, ob ich mich daran beteiligen könnte, wäre zwar nicht so einfach, weil die laufenden Kosten ja trotzdem anfallen -
aber eine Art Kostgeld wäre sicher drin gewesen (auch wenn ich es bei seinem Verdienst nicht so ganz verstehe). Aber so nicht.
Dazu muss ich erklären, dass wir einen Vergleich geschlossen haben, dass er "nur" Mindestunterhalt zahlt, obwohl er vom Verdienst her vollen
Unterhalt zahlen könnte/müsste.
Mir erschien das damals und auch heute richtig, weil wir so klarkommen. Wir können uns keine großen Sprünge erlauben,
aber zum Leben reicht es so. Leider hat aber auch das nicht richtig funktioniert und inzwischen läuft eine Lohnpfändung - was
die Situation zusätzlich verschärft. Aber das nur zur Erklärung...
Menno, hatte ich doch gehofft, dass es endlich möglich wäre, vernünftig miteinander umzugehen. Ich kenne auch Ex-Paare, wo der BET auf
einen Teil des Unterhalts verzichtet, wenn längere Umgangszeit ansteht, aber die haben ein ganz anderes Verhältnis zueinander. Da
wird gefragt, ob es ok ist, dass der Andere was dazu gibt oder eben mal weniger überwiesen wird. Da wird niemand beleidigend und es wird
respektvoll miteinander umgegangen. Da wird der andere auch informiert, dass und wann ein Urlaub ansteht. Ich hab das durch die Kinder
erfahren und meine Pläne wieder umgeschmissen. Aber das ist ok, freu mich doch, dass die Beiden mit ihrem Vater in den Urlaub wollen.
Wie würdet ihr euch verhalten? Oder, wie haltet ihr es mit Umgangskosten?
Ist jetzt länger geworden als beabsichtigt. Deshalb danke fürs Lesen!
Viele Grüße
Erna