Bin neu hier und momentan etwas down

  • Ich komme aus Sachsen und lebe seit gut 1,5 Jahren von meinem Mann getrennt. Ich habe einen 11jährigen Sohn mit diagnostiziertem AD(H)S - und zur Zeit ist die Situation bei uns daheim und in der Schule unerträglich.


    Bei ihm kommt nun noch die Pubertät dazu - wir beide sind nur noch auf Kontra-Kurs :( . Vielleicht geht es ja jemanden von euch ebenso? Zur Zeit denke ich nur, Tür zu und nichts mehr hören - die Schule klagt nur noch, die Eltern und und und :flenn .



    Danke fürs Lesen

  • Hallo Schnuppi,


    erstmal :welcome hier!


    Das ist ein schweres Päckchen was du da trägst, das können dir hier sicherlich viele ADHS geplagten mamis oder Papis bestätigen.


    Hast du denn Hilfe für dich als Entlastung?


    Was mir unklar ist, dein Sohn hat das ADHS diagnostiziert bekommen, akzeptieren die Lehrer nicht die Diagnose? Oder warum suchen sie nach der Lösung bei den Eltern?


    Mit der Pubertät ist es manchmal hilfreich ein passendes Hobby für ihn zu finden, was auch finanziell akzeptabel ist. Es kommt darauf an, in wie weit es ihm leicht fällt sich in einer Gruppe aufzuhalten. Ansonsten tut vielen ADHS Jugendlichen die freiwillige Feuerwehr gut oder die Jugendgruppe des DRK. Sportlich kommt Hockey in Frage oder aber Badminton/Tischtennis. Nicht ganz so positiv ist Fußball oder Handball.


    Liebe Grüße
    Tinchen

    Liebe Grüße Tinchen

    "Sacrificium Intellectus!"
    :-)
    "Ama et fac quod vis!"

  • Die Lehrer stellen sich momentan ziemlich schräg: sein Benehmen ist nicht "salonfähig", er nimmt keine Hilfen an, macht wie immer den Klassenclown und - das finde ich ziemlich schlimm - er hat auf nichts "Bock" - doch: Computer und DS :devil:




    Hab zur Zeit viel Rennerei, weil wir über den Schulpsychologen versuchen wollen, das Sohnemann über die Lernförderung Hilfe bekommt. War auch vor kurzem jemand an der Schule, nun kam heraus, es setzt sich jemand von der Schule für Erziehungshilfe mit ein. Nun kommen immer mehr Vorfälle, er macht ganz zu und ehrlich gesagt, hab ich das Gefühl, er wird wirklich von der Klasse ausgegrenzt.




    Zu Hause macht er aber genauso weiter - und wenn ich ihn darauf anspreche - fragt er mich jedesmal: "Was hab ich denn gemacht?" Da krieg ich nen Hals - merkt er es wirklich nicht?




    Liebe Grüße

  • er hat auf nichts "Bock" - doch: Computer und DS :devil:


    Das kannst du ihm in seinem Alter noch einteilen. ;)


    Zitat

    Die Lehrer stellen sich momentan ziemlich schräg: sein Benehmen ist nicht "salonfähig", er nimmt keine Hilfen an


    Frage detailliert nach, WELCHE Situationen gemeint sind. Dann setze dich mit deinem Sohn hin OHNE Vorwürfe zu machen. Erkläre ihm, dass seine Lehrer mit diesem xxxx-Situation Probleme haben und ihr einen Kompromiss finden müsst. Ob er sich welchen vorstellen kann.


    Beispiel:
    Der Lehrer fragt "Wo sind deine Hausaufgaben?"
    Er antwortet "Vergessen...aber geht Sie nix an!" Dann ignoriert er den Lehrer und isst sein Butterbrot.
    Solche Situation wäre nicht salonfähig.


    Kompromiss könnte hier sein:
    Sohni besorgt sich ein Vokabelheftchen wo der Lehrer nach jeder Stunde abhakt, ob er Hausaufgaben gemacht hat und er sie ihm am Ende der Stunde zeigen muss.


    Sohnis Problem bei diesem Beispiel ist, dass er schwer bis nicht in der Lage ist seine Schwachstellen vor der Klasse zuzugeben (Hausaufgaben vergessen) und es mit Frechheit überspielt.
    Dennoch muss er lernen absprachen zu erfüllen, nur eben sanfter.
    Und wenns dem Lehrer so reicht, ist es fantastisch!



    Liebe Grüße
    Tinchen

    Liebe Grüße Tinchen

    "Sacrificium Intellectus!"
    :-)
    "Ama et fac quod vis!"

  • Liebes Tinchen1,



    danke für deine Antworten. Haben schon vieles versucht, auch mit dem Vokabelheft und jemanden an seiner Seite stellen usw. Er findet immer wieder Schlupflöcher. Er besucht ja eine Ganztagsschule - auch dort macht er HA nur so, wie er es möchte. Klar haben alle mal die Nase voll, immer nur auf einen Acht zu geben. Die Schule ist nun der Meinung, wenn er nicht will und keine Lehren annimmt, lassen wir ihn eben. Ich hoffe nur, dass er die fünfte jetzt besteht und wenn wir die neuen Testungen durch haben, wir gemeinsam Hilfe bekommen. Finde es furchtbar, so hilflos daneben zu stehen, jemand zu sein, der nur meckert und wir gemeinsam kaum noch aus dem Teufelskreis herauskommen. Es gibt zur Zeit so wenig, worüber wir uns freuen können - ich merke richtig eine Wand, die auch ich aufgebaut hab - leider - :wand und das macht mich sehr wütend

  • Liebe Schnuppi !


    Herzlich Willkommen und viel Spass hier ...


    fragt er mich jedesmal: "Was hab ich denn gemacht?" Da krieg ich nen Hals - merkt er es wirklich nicht?

    Nein, er merkt es wiklich nicht ! Er verhält sich nicht so, um dir oder den Lehrern eines auszuwischen.





    Seit wann ist er denn diagnostiziert ? Seit ihr / Du in psychologischer Betreuung ? Hast du ein Eltertraining absolviert ? Fragen über Fragen ...


    Vielleicht magst du noch ein wenig mehr schreiben, damit wir nicht mit unseren Anfängerweisheiten aufschlagen, obwohl du evtl. schon ein "alter Hase" in dem Thema bist.



    Ansonsten kann ich dir erstmal nur den Tipp geben, ihn nicht unter Druck zu setzen. Gib ihm das Gefühl, dass du immer zu ihm stehst und ihn liebst. Auch gegenüber den Lehrern in seiner Gegenwart.
    Diese Kinder haben eh`schon so ein geringes Selbstwertgefühl und wenn dann auch noch Mama oben "draufhaut", gehen sie nur noch mehr auf Konfrontation.


    Ich möchte mich gerne Tinchen anschließen : Nintendo und PC gibt es nur nach Vorzeigen der erledigten Hausaufgaben; als Sport würde ich noch Schwimmen empfehlen und Klettern
    im Hochseilgarten ...

    Hunger


    Pipi


    kalt !


    So sind Mädchen halt.

  • Liebe Mokeline,



    er war 6 Jahre alt, als er diagnostiziert worden ist. Im Kiga hatte er schon eine Lernförderung erhalten, zwecks Konzentration und Bewegung, dann wurde ein Kiss-Syndrom bei ihm festgestellt (haben wir auch behandeln lassen), psychologische Betreuung für ca. 1 Jahr in der Grundschulzeit, Ergo...Hatten auch soweit alles gut im Griff.



    Nach der Trennung von meinem Mann - er gibt mir die Schuld - wurde es sehentlich immer schlimmer. Hinzu kommt noch, dass sich sein Vati überhaupt nicht für ihn interessiert - also es fehlt hier schon eine männliche Bezugsperson. Sohnemann lässt aber auch niemanden an uns heran - er übernimmt gerade die Männerrolle - denkt er :hae: ...



    Ein Elterntraining hab ich auch schon absolviert - doch mit Eintritt der Pubertät wird vieles noch extremer...


    Ein alter Hase bin ich noch nicht - häng mich aber momentan wieder ganz in die Sache rein, suche nach Lösungswege und und und....



    Etwas langanhaltendes - wozu er Lust hat - gibt es nicht wirklich - alles irgendwie sporadisch - Judo nur so lange, wie er möchte - die vielen Wiederholungen stinken ihn an - langweilig...



    Schwimmen in der Freizeit, kein Problem - Rad fahren usw. Auch mit Freunden sieht es sehr schlecht aus, er tut denen weh, die ihm helfen möchten.



    Oh meine Güte, jetzt hab ich aber viel geschrieben, sorry


    Liebe Grüße