Studie zum Kontakverlust zu einem Elternteil

  • Liebe Forumsgemeinde,
    hier etwas sehr Interessantes und m.E. Wichtiges unter http://www.imjpg.de/ ,
    was ich nicht vorenthalten möchte.
    Am Universitätsklinikum Münster wird nämlich aktuell eine Studie zu den Folgen eines kindlichen Kontaktverlust zu einem Elternteil gemacht.
    Die machen unter anderem eine Kernspin-Untersuchung und stellen hierzu weitere Fragen.


    Weiss jemand schon etwas darüber?


    Grüße
    Garda

  • Naja... Studie hin oder her.... eigentlich wissen wir ja, dass sich der Verlust eines liebenden Elternteil nicht positiv auswirkt und mindestens auf die späteren Verhaltensweisen des Kindes Einfluss hat.
    Ob das nun konkret Veränderungen im Gehirn verursacht, weiß ich nicht (ich weiß auch nicht, ob es da eine Studie gibt)... spielt aber eigentlich auch keine Rolle, denn wenn Mutter Natur wird sich schon was dabei gedacht haben, dass beide Geschlechter an der Zeugung eines Kindes beteidigt sind und nicht nur Eines.


    LG
    Mami2511

  • Ja das hatten wir schon mal und hat sich als Seitenhüter rausgestellt mein ich mich zu erinnern........

  • Ach, das war diese KIMiS-Studie irgendwo aus dem Süddeutschen...


    So wie ich es verstehe, ist das hier was ganz anderes!


    Viele -auch Gerichte- sind doch der Meinung, dass Umgangsausschluss nicht so schlimm wäre und manchmal reicht dafür einfach nur ein Missbrauchsvorwurf...

  • Hallo Foris,
    habe da jetzt mal wegen dieser Studie angerufen. http://www.imjpg.de/
    Super nett, keine so ollen Psycho-Heinies, die irgendwelche komischen Fragen stellen.


    Die haben Vorergebnisse vorliegen, dass Umgangsausschluss oder Kontaktverlust über einen mehrmonatigen Zeitraum gerade bei kleinen Kindern die Gehirnentwicklung - wie soll ich sagen- schädigt.


    Es geht dort dann im Kopf etwas kaputt bzw. wird erst gar nicht richtig angelegt.


    Die Diskussionen um PAS oder Eltern-Kind-Entfremdung, die auch hier häufiger diskutiert wurden, bekommen dann vielleicht eine ganz andere Dimension...


    Grüße
    Garda

  • Nachdem diese dubiose IMPG bereits die sehr seltsame Kiss-me-Studie gestartet hat, nun diese neue Studie. Und gleich schon in den ersten Sätzen der Projektbeschreibung wird einfach festgeschrieben, was eigentlich Ziel der Untersuchung sein soll. Ergebnisoffen ist die Untersuchung also nicht. Wissenschaftlich ist das nun auch nicht, auch wenn ein Professor (peinlicherweise) dafür seinen Namen hergibt.
    Noch schlimmer wird es, wenn vor Abschluss der Untersuchung - während sogar noch Probanden gesucht werden - angebliche Ergebnisse veröffentlicht werden.
    Schade. Und ich kann nur jedem raten, sich an solch einer pseudowissenschaftlichen Untersuchung nicht zu beteiligen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Mann Bap, da hast Du aber mal wieder in Deiner typischen Art einen rausgelassen!


    Wie kommst Du denn bloß zu dieser Bewertung (z.B. Ergebnisse vorweggenommen usw...)?


    Aber egal, sehen wir es positiv, so kommt eine Diskussion in Gang.
    Die haben einen überaus seriösen Eindruck am Telefon hinterlassen, sehr differenziert, nicht polemisch, sachlich-problemlösungsorientiert, klare Linie...


    Garda

  • sachlich-problemlösungsorientiert,


    Verstehe ich nicht. Wenn Kernspin eine negative Veränderung im Gehirn ergibt (womit wird das eigentlich verglichen?) dann müssen die Eltern wieder zusammenziehen? Oder was? Was für Lösungen? Mama/Papa ist weg! Was bringt da eine Studie? Wer untersuchte die Kinder vorher und weiß somit sicher, dass alle "Befunde" der Trennung zuzuschreiben sind?

    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
    stets kannst du im Heute
    von Neuem beginnen.


    Buddhistische Weisheit

  • Wie kommst Du denn bloß zu dieser Bewertung (z.B. Ergebnisse vorweggenommen usw...)?


    Ich habe den Link gelesen und Deinen Bericht über das Telefonat. :frag


    Und ob eine Diskussion erfolgen muss, weiss ich wahrhaftig nicht. Was soll dazu noch furchtbar viel gesagt werden?

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Mich würde aktuell ein Randthema interessieren. Nämlich mehrfahc selbst herbei geführte Kontaktabbrüche nach Kontaktherstellungen/-anbahnungen.


    Ein Phänomen, dass es in der Praxis immer wieder gibt mit teilweise verheerenden Folgen für das Kind.


    Der Kater :brille

  • Verstehe ich nicht. Wenn Kernspin eine negative Veränderung im Gehirn ergibt (womit wird das eigentlich verglichen?) dann müssen die Eltern wieder zusammenziehen? Oder was? Was für Lösungen? Mama/Papa ist weg! Was bringt da eine Studie? Wer untersuchte die Kinder vorher und weiß somit sicher, dass alle "Befunde" der Trennung zuzuschreiben sind?



    Naja das ginge auch über Kontrollgruppen , hier sollen ja die neurologischen Veränderungen aufgezeigt werden von daher geht es ja nicht um die frage ob es schädigt sondern wie.
    aber es stimmt schon das, es nicht grade Objektiv wirkt wenn man annehmen kann das eine Möglichst großer festgestelter schaden im interesse die Studienerheber liegt.,

  • Verstehe ich nicht. Wenn Kernspin eine negative Veränderung im Gehirn ergibt (womit wird das eigentlich verglichen?) dann müssen die Eltern wieder zusammenziehen? Oder was? Was für Lösungen? Mama/Papa ist weg! Was bringt da eine Studie? Wer untersuchte die Kinder vorher und weiß somit sicher, dass alle "Befunde" der Trennung zuzuschreiben sind?


    na, die Lösung ist doch erst mal, denke ich, fundierte Hinweise zu bekommen, dass Umgangsaussetzungen von mehr als einem Jahr z.B. aufgrund eines falschen Vorwurfes (sex. Missbrauchsvorwurf) einen Schaden im Gehirn hervorrufen kann...ob das überhaupt passiert, wissen die doch noch gar nicht...


    Die Diskussion von Eltern-Kind-Entfremdung/PAS aber, was als solches sogar von einigen angzweifelt wird, bekäme möglicherweise eine andere Richtung.
    Habe ich in anderen Threads hier doch auch schon mitbekommen, wie heiss es in der Diskussion hin und her ging und sich dann Betroffene zu Wort meldeten und über ihr erlittenes Leid klagten, weil sie den Kontakt zu einem Elternteil verloren hatten bzw. diesen nicht so leben konnten, wie sie wollten....
    Ich sehe sowas nicht selten in meinem PÄD-Job.


    Verglichen werden können die Normwerte wohl nur mit vorliegenden Normwerten, soweit ich mich auskenne


    Garda

  • Mich würde aktuell ein Randthema interessieren. Nämlich mehrfahc selbst herbei geführte Kontaktabbrüche nach Kontaktherstellungen/-anbahnungen.


    Ein Phänomen, dass es in der Praxis immer wieder gibt mit teilweise verheerenden Folgen für das Kind.


    Der Kater :brille


    @Grinse: ganz genau.....verheerende Folgen! Sehe ich auch oft.
    Meines Erachtens müsste das in die gleiche Richtung gehen...ob auferlegter Kontaktverlust oder weil ein Elternteil sich aus dem Staub macht

  • Guten Abend

    aber es stimmt schon das, es nicht grade Objektiv wirkt wenn man annehmen kann das eine Möglichst großer festgestelter schaden im interesse die Studienerheber liegt.,


    Nun, wären die Hypothesen die der Studie zugrunde liegen bekannt, dann könnte man auch von einer einseitigen Fragestellung ausgehen. Sprich es wird, ob das jetzt gerechtfertigt ist oder nicht vermag ich nicht zu beurteilen, schlicht vorausgesetzt, dass die Abwesenheit eines Elternteils zu "Veränderungen" führen kann. Und man arbeitet gleich nur mit einer gerichteten Hypothese.
    Zumindest ist das nicht gänzlich unwissenschaftlich. Inwieweit diese Vorannahmen, impliziten Thesen/Theorien innerhalb dieses Forschungsfeldes allerdings zulässig und/oder bekannt sind entzieht sich wiederum meinem Erkenntnishorizont.


    Instetten

    "Er hatte sich zuende gelebt, war ausexistiert." T. Bernhard - Der Untergeher

    Einmal editiert, zuletzt von Instetten ()

  • Sprich es wird, ob das jetzt gerechtfertigt ist oder nicht vermag ich nicht zu beurteilen, schlicht vorausgesetzt, dass die Abwesenheit eines Elternteils zu "Veränderungen" führen kann. Und man arbeitet gleich nur mit einer gerichteten Hypothese.


    @ instetten geht man nicht immer von einer gerichteten Hypothese aus (hab ich mal in meiner Dipl.-Arbeit so kennengelernt), die sich dann durch die Ergebnisse der Untersuchungen als richtig oder falsch herausstellt..

  • Nein, nicht automatisch.


    Wenn ich z.B. untersuche ob Computerspiele einen Einfluss auf die Gewaltbereitschaft haben, dann kann ich untersuchen und schauen ob dies der Fall ist. Gemeinhin und sehr lange Zeit wurden dann ja H0 und H1 aufgestellt und meist (nur) die H0 entsprechend getestet. Meist lautete die H0 ja µ1=µ2 (wir halten uns jetzt mal nicht an Indizies bzw. Populations- vs. Stichprobenparametern fest ;)). Alternativ war dann µ1 ungleich µ2. War das nicht der Fall (also µ1=µ2) wurde H1 angenommen. Damit ist aber noch keine Richtung vorgeben. Sondern es ist nur gesagt, dass Computerspiele Einfluss haben. Zweiseitig macht(e) man meist bei explorativen Untersuchungen. Wenn man also noch keine rechte Ahnung hat wo der Hase hinlaufen könnte.


    Sage ich aber Computerspiele haben einen negativen Einfluss auf die Gewaltbereitschaft (entsprechende Vorannahmen müssen natürlich (bestenfalls) durch Studien bzw. entsprechende Theorien/Modelle begründet werden), dann teste ich einseitig. Gerichtet. H0 </> H1. Das prüfe ich dann entsprechend. Ebenso könnte ich natürlich testen ob solche Spiele einen positiven Einfluss haben.
    Vernachlässigen tun wir hier aber auch so (unscharfe) Begriffe wie "Computerspiel" bzw. "Gewaltbereitschaft" ...


    Da fehlen natürlich brutal viel Informationen. Bis zu welchem Grad lehne ich die entsprechende H0 ab, Stichprobengröße, alpha/beta-Fehler, Teststärke ...


    Gott sei Dank ist da einiges in Bewegung geraten.


    Jetzt mal auf die Schnelle und sehr vereinfachend :rotwerd

    "Er hatte sich zuende gelebt, war ausexistiert." T. Bernhard - Der Untergeher

  • Thematisch interessiert mich eher folgende Handreichung


    Arbeit mit hochkonflikthaften
    Trennungs- und Scheidungsfamilien:
    Eine Handreichung für die Praxis


    zum Thema : » Kinderschutz bei hochstrittiger Elternschaft «


    Download


    Damit kann man dann auch in der Praxis etwas anfangen.


    Der Kater :brille

  • @Grinse.....das greift doch vielleicht in die gleiche Richtung


    bei Hochkonflikthaftigkeit verliert nicht selten das Kind den Kontakt zu einem Elternteil...warum auch immer (letztens hat ein Zahnarzt zu mir gesat, er könne den Streit ums Kind nicht mehr ertragen, deshalb habe er sich komplett zurückgezogen...)


    vielleicht hilft mal irgendwann so ein MRT-Bild, um den Leuten plastisch aufzuzeigen, was sie ihren Kindern mittelbar durch Hochkonflikthaftigkeit antun...


    Garda