Herzstillstand - Notkaiserschnitt

  • Hallo zusammen,


    Freunde von mir haben gestern ihre Tochter bekommen. Geplant war eine natürliche Geburt; es kam dann aber zu einem Notkaiserschnitt aufgrund eines Herzstillstands des Kindes. Das Kind scheint gesund zu sein. Sorgen mache ich mir schon.
    Wenn man keine Herztöne mehr registriert, kann es doch auch sein, dass das Detektorband um den Bauch verrutscht ist, oder?
    Kennt das jemand, sind Eure Kids gesund? Gibt es Probleme, die ihr auf die Geburt zurückführt?


    Grüße, Zoran

  • Puh..... liest nicht schön :troest


    ich kann leider dazu nicht wirklich viel sagen.. aber ich wünsche Deinen Freunden, dem Krümel alles Gute!! :blume

  • Mein erstes Kind war ein Notkaiserschnitt, auch wegen der Herztöne. Die waren lebensgefährlich zurückgegangen. Das Kind hatte keine Schwierigkeiten, ich aber. Ich bin bis heute nicht völlig darüber hinweg. Für mich war das keine Geburt sondern eine OP. Das ist lange her und noch zu spüren von mir. Anfangs war das sehr schlimm. Leider hat das niemand ernst genommen und so habe ich es verdrängt. Vielleicht geht es deiner Freundin nicht so wie mir. Wenn aber doch, dann nimm es ernst und hilf ihr evtl eine Beratung o.ä. zu finden.

    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
    stets kannst du im Heute
    von Neuem beginnen.


    Buddhistische Weisheit

  • Bei meinem Großen hatte ich auch einen Notkaiserschnitt wegen abfallen der Herztöne...
    Aber sie waren nicht GANZ weg! Das wird ein Unterschied sein, von daher kann man all diese Situationen nicht vergleichen.
    Bei meinem Sohn gab es im Anschluss keine Schwierigkeiten, aber auch ich hatte solche Probleme wie Vilette. mir geht es bis heute mit dieser "Geburt" nicht so gut..
    Bei meinem Kleinen durfte ich eine natürliche Geburt erleben.. dafür bin ich unendlich dankbar und ich merke auch, dass das ein himmelweiter Unterschied ist was die Bindung zu den Kindern angeht.. das ist schwer zu beschreiben.. Vilette wirds verstehen, denke ich..

    ReitKUNST kommt von KÖNNEN, käme es von WOLLEN würde es ReitWULST heißen...
    Man sieht nur mit dem Herzen gut... das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar!

  • Bei mir war es auch beim 2. Kind so wie bei Villette. Seitdem kriegt mich keiner mehr in einen Kreissaal. Hab da irgendwie ein Trauma von weg.

  • Manaleri, ja die zweite Geburt war zwar auch ein KS aber ein von mir gewollter und geplanter (okay, die Zwillis wollten eine Woche eher) und ich habe das Gefühl aktiv an der Geburt beteiligt gewesen zu sein. Auch da ist ein himmelweiter Unterschied zum Not KS.

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    Buddhistische Weisheit

  • Oh, das hört sich ja nun echt dramatisch an...


    Wie geht es deinen Freunden? Ich glaube, was du machen kannst, ist einfach nur "da" sein. Ich kann mir gut vorstellen, dass es für die Familie ein Trauma. Die plötzliche Angst, die Hektik, all das...


    Dazu könnte es Anpassungsschwierigkeiten des Babys geben, und und und... Aber, ich hoffe, dass wenn Freunde für deine Freunde da sind, alles gut wird...


    Wie heißt es so schön:"Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind großzuziehen!"


    Ich wünsche dir und deinen Freunden alles erdenklich Gutes!

    Wir Frauen sind Engel...


    ...Und wenn man uns die Flügel bricht, fliegen wir eben weiter...
    ...auf einem Besen!!! Wir sind ja schließlich flexibel...

  • es wird keine not-sectio wg. schlecht sitzender ctg-ableitungen gemacht!
    ein herzstillstand bzw. zu niedrige herzfrequenzen sind ursache von plötzlicher minderdurchblutung beim kind
    zb wg blutungen im uterus, oder zu lange geburt (kompressionen der nabelschnur)...
    es ist ein trauma für die ganze familie, so plötzlich auf die welt geholt zu werden ist besonders für die kleinen schlimm.
    meist sind die kinder "durch den wind", weinen viel, brauchen auch viel körperl nähe und zuwendung.
    oder aber das andere extrem, dass sie sich gegen nähe etc wehren, weil sie eine schlechte erfahrung gemacht haben.
    mutter und kind brauchen viel zeit und ruhe, so eine erfahrung zu verarbeiten, jeder auf seine art.
    dazu gibt es viel literatur!
    alles gute!

    "und sobald du die antwort hast, ändert das leben die frage..."


    "you will never truly understand something, until it actually happens to you!"

  • Danke für Eure Rückmeldungen.
    Meine größte Sorge wäre halt, dass das Kind ein "Problem" hat/entwickelt. Um damit meine ich jetzt eher sehr "ernste" Sachen.
    Natürlich sind Anpassungsschwierigkeiten seitens Kind und Mutter nicht schön, aber bei Herzstillstand oder auch Atempause kann ich mir noch viel "schrecklichere" Sachen ausmalen...
    Die Zeit wird es zeigen.


    viele Grüße, Zoran

  • DAs glaube ich sofort... Mir gehen dabei auch ganz schreckliche Dinge durch den Kopf...


    VErmutlich würde ich dem Fall (zu meiner eigenen Beruhigung) ein AngelCare System kaufen...


    Das Mädel wird bestimmt ärztlich gut betreut. Schlimmer stelle ich mir da die Ängste der Eltern vor, die sich auf das Kind übertragen...

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  • Hallo Zoran!


    Bei meinem Sohn war es vor 17 Jahren genauso. Notkaiserschnitt nach Herzstillstand.


    Anpassungsschwierigkeiten hatte er gar keine.


    Nach einigen Jahren wurden Einschränkungen in der Grobmotorik festgestellt. Am auffälligsten ist das wenn er rennt, sieht einfach "komisch" und nicht rund aus :frag
    Ob das wirklich von der schweren Geburt herkommt, kann mir natürlich sicher keiner beantworten.
    Bemerken tut man das heute "nur" anhand seiner Sportnote :brille


    Dadurch (?) findet er Sport schon immer *bäh* :D war nie in einem Sportverein oder so. Zeitweise litt er unter dem Sportunterricht, weil sich Jungs halt doch gerne darüber messen.


    Aber wie gesagt, ob das jetzt wirklich durch die Geburt entstand :frag


    Ansonsten ist er völlig "normal" entwickelt.


    Meine Tochter wurde auch in einer Notsectio wegen abfallender Herztöne geboren.


    wie hier schon einige beschrieben haben leide ich bis heute seelisch unter den beiden (Not)Kaiserschnitten.



    Alles Gute für den neuen Erdenbürger! :blume

    Wenn alles um mich herum normal ist, bin ich froh das ich bekloppt bin!

  • Natürlich sind Anpassungsschwierigkeiten seitens Kind und Mutter nicht schön,


    Siehst du? Und das meinte ich. Das ist nicht "nicht schön", das ist traumatisierend gewesen für mich (und scheinbar auch für andere Betroffene). Wir leiden nach Jahren noch darunter. Nett von dir, dass du dir Sorgen machst, ob das Kind behindert sein könnte, und sicherlich gab es solche Fälle auch. Aber wenn deine Freundin viel darüber spricht, wie schlimm das für sie war, dass sie das Kind nicht spontan gebären konnte, so bitte gib ihr nicht den Standardsatz "hauptsache dem Kind geht es jetzt gut". Hilf ihr lieber, sich Hilfe zu suchen. Das gehört, im Rückblick betrachtet in professionelle Hände oder zumindest sollte sie es sich so sie will von der Seele reden dürfen und dabei ernst genommen werden.

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    Buddhistische Weisheit

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  • Hallo!
    Mein erstes Kind wurde auch per NKS geboren, nachdem man schon versucht hatte es per Zange und Saugglocke auf die Welt zu zerren, was aber nicht ging.
    Dann waren die Herztöne weg, wobei ich selbst das aber garnicht mehr realisiert habe.
    Es ging ab in den OP, Vollnarkose (weil ohne PDA war) und als ich wach wurde, war ich alleine.
    Weder der Vater des Kindes war da, noch eine Hebamme, noch mein Baby.


    Es kam eine Hebamme irgendwann rein, sagte mir das Kind liegt auf der Intensivstation, legte mir Foto hin und war wieder weg.
    Kind lag auf der Station, weil blau zur Welt kam und Antibiotika gegen eine aufsteigende Infektion erhielt.
    Habe mein Kind das erste Mal 36 Stunden nach der Geburt gesehen und durfte es 20 min halten.
    Ich konnte / durfte nicht aufstehen, Kind durfte nicht von Station runter erst, daher diese Situation.
    Jetzt ist es 11 Jahre alt. Etwas unsportlich (aber das bin ich auch) und hat hier und da Wutanfälle.
    Und kann die Gefühle nicht richtig zeigen, es verschließt sich viel.
    Ok, als es vier Monate als war, ist der Vater auch noch mit der Nachbarin ins Bett gehüpft und ich war dadurch ein nervliches Wrack.
    Habe zu der Zeit nur funktioniert... wirklich Liebe geben war schwer, zumal man mir vorwarf einfach UNFÄHIG zu sein ein Kind auf normalem Weg zu bekommen. Ich wäre zu wehleidig gewesen, das könnte nicht sein, früher ging es auch so usw.


    Gesundheitlich ist bei dem Kind alles ok.
    Sei für deine Freundin da und wenn sie auch von solchen Idioten umgeben ist, wie ich damals, stärke ihr den Rücken, dass es nicht IHR FEHLER ist!!!


    LG kama

  • Boah kama.... :troest:troest


    Wie fies ist denn das bitte? Aber du hast es überlebt und bist nun stärker als je zuvor!

    Wir Frauen sind Engel...


    ...Und wenn man uns die Flügel bricht, fliegen wir eben weiter...
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  • Dein Erlebnis und die schwachsinnige Reaktion deines Umfeldes tut mir wahnsinnig leid! Du warst daran ganz sicher nicht schuld. Es wäre sicher immernoch nicht zu spät, das Erlittene psychologisch aufzuarbeiten, wenn es deine Reaktion auf dein Kind noch heute beeinträchtigt.

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    Buddhistische Weisheit

  • Mein Junior war auch ein Notkaiserschnitt wegen den Herztönen, war anfangs eine eingeleitete Geburt, aber nach 8 Stunden wurde doch ein NKS daraus.


    Ich merke nichts von bleibenden Schäden, der ist fit wie ein Turnschuh, frech bis zum umfallen und zuckersüß - also eine gefährliche Kombination.


    MIR als Mutter hat das mehr zu schaffen gemacht, ich erinnere mich an jedes Detail der OP, ich bekam die PDA nur aufgespritzt, aber die konnte nicht mehr warten, bis das Mittel wirkt und mussten "schonmal" anfangen mit schneiden
    Ich sag nur :flenn


    Woran ich mich bis heute erinnere, und darauf bin ich nicht stolz ist mein erster Gedanke, als ich meinen Sohn gesehen habe.


    Die Hebamme hat ihn mir nicht direkt gezeigt, er musste erst in den Nebenraum gebracht werden, während die Ärzte bei mir noch zugange waren.
    Ich habe nur an seinem Schreien gehört, dass er irgendwo nach rechts hinter meinem Kopf gebracht wurde.
    Zu dem Zeitpunkt hat die PDA auch endlich gewirkt, ich war also gut fertig, am zittern ohne Ende (trotz Moorkissen unter den Armen) und plötzlich hielt mir irgendjemand ein Baby unter die Nase.
    Ich hab in dem Moment wirklich nur gedacht "Ey, jetzt nehmt das endlich weg und beeilt euch verdammt nochmal!"


    Tolle Einstellung zu seinem eigenen Baby, was?


    Ich wurde dann nach oben in den Kreißsaal zurück gebracht, wo der Kleine schon wartete und durfte ihn dann dort erstmal wirklich begrüßen, wovon ich aber dank dem ganzen OP Stress nix mehr weiß.
    Ich hab nur die Fotos, um das zu beurteilen.


    Heute würde ich den Keks niemals mehr hergeben, auch wenn er mich wirklich wahnsinnig macht.
    Ich denke, dass Mutter und Kind nach so einem holprigen Start erst mal zeit für sich brauchen, um sich vernünftig kennen zu lernen.

  • Das kann ich unterschreiben - meine Tochter wurde zwar mit einem geplanten KS auf die Welt geholt aber bei diesem gab es große Probleme mit der Narkose! Meine Tochter hat 3 Monate nur bei mir auf der Brust geschlafen und sehr viel geweint. Auch jetzt noch nach kanpp 2 Jahren ist sie sehr anhänglich und braucht ganz viel Nähe von mir. Für mich war der KS einfach nur ein Albtraum den ich meinem schlimmsten Feind nicht wünschen würde. Wir haben zwar keine Bindungsprobleme gehabt aber ich bin sehr sehr traurig darüber die Geburt nicht als Geburt erlebt zu haben sondern als grausame OP.

  • Meine war auch ein Notkaiserschnitt, und ich möchte hier doch mal einwerfen, dass allein die Tatsache des Not-KS KEINE Traumen auslöst, außer bei Müttern, die denken, sie hätten versagt, weil sie die Geburt nicht zu Ende gebracht haben. Meine Freundin hat ihre Doktorarbeit darüber gechrieben und kam zu diesem Ergebnis. Ich auch.

  • Btw: Ich hatte anfangs an einen geplanten Kaiserschnitt gedacht (hab ich dann nicht gemacht, irgendwie war ich mit anderen "schwierigkeiten" zu sehr beschäftigt) -> Ich habe nämlich mal Statistiken gesehen, dass ein hoher Anzahl von Kindern, die Schwierigkeiten haben/Behinderung, durch eine "natürliche" Geburt entstehen.
    Mir sind übrigens kurz nach der Entbindung auch zwei Paare begegnet, die behinderte Kinder hatten. Vermeintlich durch die natürliche Geburt. Beide Behinderungungen/Krankheiten waren schwerwiegened.