will nicht aus der Krippe abgeholt werden

  • Mein kleiner geht zur Tagesmutti und es gibt bei ihm auch Phasen oder Tage wo er lieber da bleiben würde.
    Mir ist es lieber so, als wenn er weint, weil ich ihn dort "abgebe"


    Ich finde es ganz klar, dass er es toll dort findet. Ich kann ihm zu Hause kein Riesen-Spielzeug-Reich und 6 weitere Kinder zum Spielen bieten.


    Es gibt Tage, da will er am liebsten da bleiben, aber es gibt auch Tage da rennt er mir fast ins fahrende Auto, weil er sich so auf mich freut.


    Erst fand ich das auch ein seltsames Gefühl, jetzt leb ich da ganz gut mit und mir fällt das Arbeiten leichter, wenn ich weiß das mein Kind an einem Ort ist wo es sich pudelwohl fühlt. Ich habe meinen Kindergarten damals gehasst und kann ich auch heute noch gut daran erinnern...


  • Wie sollte man deiner Meinung nach dann sagen, dass die Mutter sich keine Sorgen machen soll, obwohl man völlig anders darüber denkt?


    Ich verstehe auch nicht, wieso eine Erzieherin das Kind noch mit nach Hause nimmt. Wie geht das versicherungstechnisch, wie wird das abgerechnet usw.

  • Es wird aber pauschal aus der Ferne geurteilt, dass es dem Kind keinesfalls schadet, hm....


    Bei meinen Zwillingen haette es der einen mit neun Monaten vermutlich weniger geschadet, der anderen ganz sicher, weil die mich sehr gebraucht hat. Kinder sind verschieden.

  • in dem die Erzieherin das privat macht...


    cih persönlich finde sowas auch nicht so prickelnd, weil ich da immer (aus Sicht einer Mama) die Befürchtung hätte, dass Kinder bevorzugt werden. Bei meiner Super Kollegin gibt auch die Erzieherin in ihrer Pause als Privatperson dem Kind das Antibiotikum. Finde ich völlig daneben, denn da bekommt ein Kind (und eine Familie) eine Sonderreglung und eine Extrawurst und die anderen können sehen wo sie bleiben...
    Aber das ist meine Meinung! und alles hat seine zwei Seiten.



    Man... In Frankreich laufen wohl nur gestörte Menschen rum... Alles Kinder und Kindeskinder, die schon mit ein paar Monaten fremdbetreut waren...

    Wir Frauen sind Engel...


    ...Und wenn man uns die Flügel bricht, fliegen wir eben weiter...
    ...auf einem Besen!!! Wir sind ja schließlich flexibel...

  • Tja, Pech für dich, die Erzieherin ist jetzt Haupbezugsperson.


    Von Pech habe ich überhaupt nichts geschrieben. Oder!?
    Ich habe das Wort "wohl" benutzt. Das Kind scheint seit seinem 9. Lebensmonat sehr viel Zeit (u.a. auch abends) mit dieser einen Frau zu verbringen und scheint sich schwer von ihr zu trennen. Ich habe meine Meinung dazu, wie es zu dieser Situation kommt - unsensibel?! Hm :hae:


    Davon mal ganz abgesehen, dass ich nicht glaube, dass eine von uns das so pauschal aus der Ferne beurteilen kann.


    Rischtisch! :daumen

    --
    Dieses Posting könnte evtl. Spuren von Sarkasmus und Ironie beinhalten.
    Alle Auskünfte erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen.
    Konfrontative Äußerungen sind ausschließlich zur Anregung der grauen Masse im oberen Bereich des Schädelinnenraumes gedacht.

  • Ich frage mich die ganze Zeit, was daran so schlimm sein soll, dass ein Kind eine tolle, innige Beziehung zu der Erzieherin aufbaut. Ich freue mich total darüber, dass Junior "seine" Erzieherinnen liebt... so kann ich beruhigt sein, dass es ihm wirklich gut geht wenn er in der Kita ist. Er hatte auch eine tolle Beziehung zu seiner Tagesmutter, die er früher hatte. Ohne diese innige Freundschaft zwischen den beiden hätte ich ihn NIE NIE NIE dagelassen... auch wenn er schon 2 war damals.

    Werden Hummeln von anderen Insekten gemobbt, weil sie dick sind?


    Ich gönne mir das Gefühl, durchgehalten zu haben.


  • Ach, frascita...du sprichst mir aus der Seele!!!

    Danke, ich dachte schon ich bin zu empfindlich.


    Zurück zum Thema:
    Mein Sohn freut sich immer schon total, wenn wir vor der Krippe ankommen und klingeln.
    Kaum haben wir die Jacke aus- und die Hausschuhe angezogen wackelt er auf die Erzieherin zu und freut sich.
    Und die Erzieherinnen freuen sich auch. Sie sagen er ist ein absoluter Sonnenschein.
    Er dreht sich auch nicht nochmal um wenn ich gehe. Er sieht die Erzieherinnen und die anderen Kinder und ist happy.


    Das freut mich, denn ich kann studieren und die Dinge tun, die ich tun muss, ohne mir Sorgen machen zu müssen.
    Meinem Sohn geht es gut da wo er ist.
    Ist er bei mir geht es ihm gut.
    Ist er in der Krippe geht es ihm gut.
    Und es ist ok, dass auch die Erzieherinnen zu Bezugspersonen geworden sind. Nein, es ist sogar sehr gut!!!
    Denn meinem Sohn fehlt ein Vater als Bezugsperson. Seine Großeltern wohnen 400km entfernt.
    Gott wie traurig wäre ich für ihn, wenn er nur mich hätte.


    Ich kenne mein Kind. Ich liebe ihn mehr als ich sagen kann. Und ich würde nichts zun, was ihm schadet oder weh tut.
    Und ich weiß, es geht ihm gut in der Krippe.


    Im übrigen studiere ich Pädagogik und Psychologie, was bedeutet, dass ich mich im Studium intensivst mit Bindungstheorien
    auseinandersetzen musste.
    Eine gute Bindung hat nichts mit Quantität von Zeit, sondern mit Sicherheit, Verlässlichkeit, Zuneigung, Qualität der Zeit zu tun.



    Zoran: für mich klingt es nicht so, als seist du keine Bezugsperson mehr oder als hätte dein Kind eine unsichere Bindung. Wie zozzy treffend sagt,
    es gibt einfach noch Bonusbezugspersonen. Und das ist definitiv nicht schädlich!!!


    Jeder der sich dafür interessiert sollte sich Studien von Bowlby, Ainsworth, Harlow, ... angucken bzw. anlesen.

    Erziehung besteht aus 2 Dingen: Vorbild sein und Liebe. (Montessori)


    Es gibt kein problematisches Kind, es gibt nur problematische Eltern. (A.S. Neill)


    Erziehe dich selbst, bevor du Kinder zu erziehen trachtest. (J. Korczak)

  • Also ehrlich? Ich kenn mehr Kinder, die von Mami verhätschelt sind als Kinder, die wegen "Fremdbetreuung" gestört sind. :kopf Und ich sehe studiums-/berufsbedingt sehr viele Kinder und habe auch viel Kontakt zu deren Eltern... ...
    Klar kommt es auf das Kind an... Aber wenn das Kind gerne dort ist und die Mutter keine Bedenken hat mit der Qualität der Betreuung?!


    Edit: frascita, du sprichst mir aus der Seele...

    Einmal editiert, zuletzt von JoLia ()

  • Liebe Mondstrahl, liebe Timida,


    ich habe eure Meinung wahrgenommen und akzeptiere diese.
    Ich habe nur mein Empfinden dazu geäußert dafür werde ich mich nicht weiter rechtfertigen.
    Ich möchte jetzt hier keine Diskussion in dieser Richtung entfachen, denn wir kämen sowieso nicht überein.


    Außerdem geht es hier nicht um mich, sondern um die TS und ihre Sorgen und der Thread soll ja nicht ausarten.

    Erziehung besteht aus 2 Dingen: Vorbild sein und Liebe. (Montessori)


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  • Hallo zoran,


    ich denke, du brauchst dir keine Sorgen zu machen, das Verhalten deiner Tochter ist weder ungewöhnlich noch besorgniserregend. Trotzdem kann ich absolut nachvollziehen, dass du dir Gedanken über diese Situation machst. Aber freu dich auch, dass deine Tochter in ihren Erzieherinnen Menschen gefunden hat, denen sie vertraut und die sie mag.

    Auch wenn ich jetzt wenig(er) Zeit mit meiner Kleinen verbringe, ich hätte gedacht, dass wir eine gute Bindung haben.

    Geh mal davon aus, dass ihr eine gute, verlässliche und starke Bindung zueinander habt. Die Tatsache, dass ihr jetzt weniger Zeit miteinander verbringt, hat keinen Einfluss auf eure Bindung.


    Meiner Meinung erfolgte die Trennung zu früh und die Kleine verbringt viel bzw. evtl. sogar mehr Zeit mit der Erzieherin, die wohl zur primären Bezugperson geworden ist.

    Nein, das sehe ich nicht so. Die primäre Bezugsperson ist hier immer noch die Mutter. Allein die Tatsache, dass ein Kind mehrere Stunden am Tag von einer (oder mehreren) anderen Personen versorgt wird, mit ihnen spielt usw., bedeutet nicht, dass die Bindung zur Mutter (oder zum Vater) weniger wird oder gar durch diese Betreuungspersonen ersetzt wird.


    Gleich zu Lebensbeginn entsteht in der Regel eine sehr enge Beziehung zwischen Mutter und Kind. Die meisten Kinder entwickeln in den ersten neun Lebensmonaten Bindungen gegenüber Personen, die sich dauerhaft um sie kümmern.


    Babys und Kleinkinder können Bindungsbeziehungen zu mehreren Personen entwickeln. Diese Beziehungen sind unabhängig voneinander. Das heißt, ein Kind unterscheidet nicht nur zwischen den verschiedenen Bindungspersonen, sondern jede dieser Bindungen wird für sich aufgebaut und die Bindungsbeziehungen sind von unterschiedlicher Qualität.


    Eine gute Mutter/Eltern-Kind-Beziehung wird durch die Betreuung in einer Krippe oder bei einer Tagesmutter nicht verschlechtert. Sichere Bindungen auch außerhalb der Familie unterstützen das Kind sogar darin, gute soziale Interaktionen mit anderen Erwachsenen und Kindern zu gestalten.


    In zorans Fall zeigt das Kind ja auch nicht nur einer "fremden" Person gegenüber Bindungsverhalten, sondern da sind zwei Erzieherinnen, die wichtig für ihre Tochter sind. Und diese beiden Erzieherinnen ersetzen nun nicht gemeinschaftlich die Mutter. ;)


    Alle machen sich Gedanken über die Eingewöhnung, über den Ablauf morgens, die Trennung von Mama/Papa. Aber... nach 6/7/8/9 Stunden Krippe/Kindergarten ist das Kind bei den Bezugspersonen dort, also den Erzieherinnen angekommen und erfährt beim Abholen wieder eine Trennungssituation...



    Meine Kinder wollten auch immer mal wieder nicht in die Krippe/den Kindergarten gehen und mal nicht wieder mit nach Hause... Je nachdem.... Das sind Phasen und die kommen und gehen... Bleib ruhig und zeig deinem Kind, dass du diese Trennungssituation ernst nimmst.

    Das empfinde ich als sehr guten Hinweis.


    Mein erstes Tageskind hatte anfangs auch große Probleme damit, aus meiner Betreuung heraus wieder zur Mutter zu gehen. Wir haben das dann so gelöst, dass sie sich beim Abholen erst einmal Zeit ließ. Das Kind durfte ihr zeigen, womit es gespielt hat, wir beschäftigten uns noch kurze Zeit zu dritt, dann zog ich mich zurück und kurz darauf ging das Kind freudig und entspannt mit der Mutter mit. In diesem Fall war es wirklich so, dass Trennungssituationen für das Kind problematisch waren und es einen sanften Übergang von der einen zur anderen Person brauchte. Mittlerweile ist die Übergabe nur noch sehr kurz. Mama kommt, Kind freut sich und trennt sich von mir schnell und unkompliziert.


    Als wichtig erachte ich eine gute Kommunikation zwischen dir, zoran, und den Erzieherinnen. Rede mit ihnen über deine Gedanken und Sorgen. Gemeinsam werdet bestimmt auch ihr eine Möglichkeit finden, deiner Tochter den Übergang zu erleichtern.


    Und dann ist es auch wichtig, im Hinterkopf zu haben, dass es sich auch hier mit aller Wahrscheinlichkeit nur um eine Phase handelt. In drei/vier Wochen kann alles schon wieder ganz anders sein. Dein Kind entwickelt sich von Tag zu Tag weiter und was heute noch problematisch erschien, ist morgen schon wieder Schnee von gestern. :daumen



    Mein Großer war übrigens von seiner 10. Lebenswoche an in Fremdbetreuung. Er hat früh gelernt, Bindungen auch zu anderen Personen zu entwickeln. Trotzdem standen und stehen wir als Eltern immer an erster Stelle.


    Letztens hörte ich, wie eine Fünfjährige im Kindergarten zu ihrer Mutter sagte: " Komm nicht wieder so früh, ich will als letzte abgeholt werden!" Muss die Mutter sich jetzt Gedanken machen um die Bindung ihrer Tochter zu ihr? ;)

    Liebe Grüße,
    Mary :rainbow:

    Einmal editiert, zuletzt von marymoon ()

  • Eine gute Bindung hat nichts mit Quantität von Zeit, sondern mit Sicherheit, Verlässlichkeit, Zuneigung, Qualität der Zeit zu tun.


    Qualität setzt eine gewisse Quantität voraus.

    --
    Dieses Posting könnte evtl. Spuren von Sarkasmus und Ironie beinhalten.
    Alle Auskünfte erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen.
    Konfrontative Äußerungen sind ausschließlich zur Anregung der grauen Masse im oberen Bereich des Schädelinnenraumes gedacht.

  • Qualität setzt eine gewisse Quantität voraus.

    Definitiv nein


    Das halte ich (übrigens in vielen Lebensbereichen) für einen großen Trugschluss.


    Am Beispiel Kindererziehung: Ich kann den ganze Tag mit meinem Kind zusammen sein, aber keine Sekunde PRÄSENT sein.... d.h. für das Kind 24 Stunden Quantität, aber Null Qualität.

  • Guten Morgen zusammen,


    auch heute bin ich wieder sehr früh wach, aber das ist ein anderes Thema ;-)


    Vielen Dank für die lieben Antworten.


    Besonders hilfreich ist eine Antwort "jetzt ist die Erzieherin Bezugsnr1" nicht. Das möchte ich sicherlich nicht, wäre aber nicht mein - sagen wir mal - Hauptproblem. Ich möchte, dass meine Tochter in einem sicherem Bindungsgefüge aufwächst. Das ist mir das Wichtigste, dass sie sich ihrer Bindungen sicher ist!


    Ich habe demnächst ein Elterngespräch und werde das auch mal besprechen. Ich bin gespannt was von den Erzieherinnen als Feedback kommt.


    Das eine Erzieherin meine Tochter noch einen Tag privat mit nach Hause nimmt, kann man so oder so sehen. Die Krippenöffnungszeiten sind bis 16:30 und ich arbeite sehr weit weg. Ich arbeite zunächst Teilzeit, muss das aber irgendwann auch ein bisschen aufstocken. Ich bin sehr froh, dass ich eine Person habe, die einen sehr guten Bezug zu meiner Tochter hat UND hier vor Ort wohnt. Bevor sie in die Krippe gekommen ist, war ich die einzige Bezugsperson und ich habe manchmal gedacht "ohgott, wenn ich jetzt vom Auto angefahren werde, muss man meine Tochter ruhigstellen und zwangsernähren" :-) Also da ist mir die Situation so lieber, auch wenn ich zum Beispiel mal so krank bin, dass ich mich nicht mehr kümmern kann, wird sie mir sicherlich in ihrem möglichen Rahmen helfen.
    Schlussendlich ist viel dem geschuldet, wie bei vielen heute die Arbeitswelt aussieht: Familie nicht vor Ort, arbeiten muss ich solange ich von meinem Geld leben möchte, ... und dafür - finde ich - habe ich das bisher ganz gut hinbekommen ;-)


    Ich bin allerdings immernoch schockiert wie die Realität in D bzgl. Vereinbarkeit von Beruf und Kind aussieht. Aber auch das ist ein anderes Thema :-)
    Die Personalabteilung hat mri das Leben ziemlich schwer gemacht beim Wiedereinstieg in Teilzeit, zB wie ich in Zukunft Dienstreisen ermöglichen kann. Dafür brauche ich hier eine feste andere Bezugsperson. Eigentlich fehlt mir noch eine weitere Bezugsperson, die absolut flexibel ist und nur auf meinen Anruf wartet :-)


    Grüße und Euch einen schönen Tag, Zoran

  • Das möchte ich sicherlich nicht, wäre aber nicht mein - sagen wir mal - Hauptproblem. Ich möchte, dass meine Tochter in einem sicherem Bindungsgefüge aufwächst. Das ist mir das Wichtigste, dass sie sich ihrer Bindungen sicher ist!


    Bevor sie in die Krippe gekommen ist, war ich die einzige Bezugsperson


    Und nun versuch es Dir mal aus der Sicht eines neunmonatigen Kindes vorzustellen. Du fühlst nur, hast keine Worte, begreifst noch nicht, warum die einzige Bezugsperson plötzlich einen Großteil des Tages weg ist und sich eine andere Person kümmert. Dein Sicherheitsgefühl, das Du hattest, gerät erstmal aus den Fugen und Du versuchst mühsam es für Dich wieder herzustellen, also bindest Du Dich nun an die Person, die den Tag mit Dir verbringt, dann kommt aber Deine andere Bezugsperson und nimmt Dich da wieder raus, also kommt das Unsicherheitsgefühl wieder in Dir auf und Du weinst, weil Du noch so klein bist und es Dir einfach noch zuviel ist....Du es nicht begreifen kannst....


    Zoran, es ist nicht mein Ziel Dich fertigzumachen, echt nicht, aber Du hast doch diesen Thread gestartet, weil Du merkst, dass Deine Kleine die Krippensituation noch nicht ohne Probleme packt und nun kann man sagen "dumdidum, alles ist supi" oder versuchen es tiefer zu betrachten. Klar musst Du arbeiten, darum geht es nicht, aber vielleicht gibt es ein paar Möglichkeiten, die Euch, vor allem aber der Kleinen helfen besser damit klarzukommen und drum finde ich ein Gespräch mit der Erzieherin gut. Sie kennt Dein Kind und zusammen findet Ihr eine Lösung.



    Edit: Als ich grad beim Zähneputzen über Zeit - Quantität - Qualität nachgedacht habe, fiel mir meine Oma ein und warum ich so an ihr hing und sie mir die Liebste von allen war.... sie hatte Zeit! Nur mal so zum drüber nachdenken und vielleicht mal wieder Momo lesen ;)

  • Hi!


    Ich denke, es nutzt wenig, das gesamte Lebensmodell in Frage zu stellen. Ich würde einfach mal schauen, ob das Kind beim verabschieden mehr Zeit benötigt, sich von der Erzieherin zu lösen und neu an Mama zu binden. Man ist als Erwachsener oft in einem Tempo unterwegs, dass der Arbeitswelt angepasst ist und schon für Erwachsene eigentlich viel zu schnell ist. Ich habe gemerkt, dass es für meine Tochter gut ist, wenn wir Erwachsenen uns bei Übergabe Zeit nehmen. Von Mama zu Papa, von Papa zu Mama....von Tagesmutter zu Mama und retour. Ein paar Worte miteinander wechseln, "wie war der Tag", den anderen Kindern "Hallo" sagen, neues Spielzeug bewundern, ein wenig Small Talk...und es geht zu 90% ohne Weinen. Nebenbei nimmt man auch selbst Tempo raus und kommt ein wenig zu sich. Und Kinder haben einfach auch negative Gefühle, manches tut weh, es ist nicht immer alles schön. Da für sie da zu sein, sie zu trösten und es auszuhalten das sie weinen, gehört auch zu einer tiefen Bindung finde ich.

  • Edit: Als ich grad beim Zähneputzen über Zeit - Quantität - Qualität nachgedacht habe, fiel mir meine Oma ein und warum ich so an ihr hing und sie mir die Liebste von allen war.... sie hatte Zeit!

    :-) Ja, ich weiß, was Du meinst... ich habe mich da gestern auch an meine Oma erinnert, hach herrlich :sonne


    Ich hatte zwei Omas, beide hatten ZEIT, aber nur bei einer von beiden habe ich auch QUALiTÄT erlebt, emotionale Sicherheit...


    Warum? Weil sie die Zeit mit Qualität gefüllt hat. Das hätte sie sogar in weniger Zeit geschafft. Ich glaube, Bindungsqualität hat viel mit der jeweiligen Persönlichkeit und deren Präsenz und Herzenswärme zu tun, ja , im gewisen Sinne auch mit Zeit.


    Aber die Gleichung Zeit = Qualität, die geht so nicht 100% auf, finde ich.




    zoran:


    Ich finde es gut, wie Du es machst, außerdem lese ich aus Deinen Posts eine grosse Portion Selbstreflexion. Ich finde gut, dass Du darauf achtest, dass eben daraus kein "Rabenmutteralarm" wird ;)


    Und ich glaube, das es ein ganzes Dorf braucht, um ein Kind zu erziehen. Und Du schaffst Dir sozusagen nun Stück für Stück Dein Dorf





    Nur mal so zum drüber nachdenken und vielleicht mal wieder Momo lesen ;)

    :-) Ja, das ist ein guter Tipp, lange ists her...



    Viele Grüße


    Paulchen

  • Edit: Als ich grad beim Zähneputzen über Zeit - Quantität - Qualität nachgedacht habe, fiel mir meine Oma ein und warum ich so an ihr hing und sie mir die Liebste von allen war.... sie hatte Zeit! Nur mal so zum drüber nachdenken und vielleicht mal wieder Momo lesen


    Ja, ich denke heute noch viel an meine beiden Großmütter...


    die eine Großmutter hatte sehr viel Zeit mit uns... Wir haben in der gleichen Stadt gelebt, aber die Bindung war nicht so pralle.... die Zeit mit ihr war zwar schön, aber nicht unbedingt von großer Qualität geprägt... Sie hat sich nicht auf uns Kinder richtig eingelassen...


    Meine französische Großmutter hingegen... Die habe ich nur in den Ferien gesehen... Sie hatte nur dann die Möglichkeit mit uns Zeit zu verbringen und hatte dabei noch so vieles anderes zu tun... Aber die Zeit, die wir hatten war so Qualitativ! Noch heute wende ich ich vieles in meinem Leben an, dass sie mir beigebracht hat. Ich gebe Sprüche weiter, die sie an der Hintertür des Hauses mit Blick auf uns im Garten tobenden Kinder uns zurief...




    Ich glaube, dass viele Kinder, gerade die Kleinen, die Schnelligkeit des Lebens heute nicht gut verkraften. Deren Leben wird vollgestopft mit Terminen, heute dies, morgen das. SChnell Schnell....
    Und den Kindern wird keine Zeit mehr gegeben bei den Wundern stehen zu bleiben... Wir ziehen sie einfach weiter!

    Wir Frauen sind Engel...


    ...Und wenn man uns die Flügel bricht, fliegen wir eben weiter...
    ...auf einem Besen!!! Wir sind ja schließlich flexibel...


  • :thanks: Du sprichst mir aus der Seele! :daumen


    (Dein Beitrag war wahrscheinlich sensibler als mein erster....)

    --
    Dieses Posting könnte evtl. Spuren von Sarkasmus und Ironie beinhalten.
    Alle Auskünfte erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen.
    Konfrontative Äußerungen sind ausschließlich zur Anregung der grauen Masse im oberen Bereich des Schädelinnenraumes gedacht.

  • Und nun versuch es Dir mal aus der Sicht eines neunmonatigen Kindes vorzustellen. Du fühlst nur, hast keine Worte, begreifst noch nicht, warum die einzige Bezugsperson plötzlich einen Großteil des Tages weg ist und sich eine andere Person kümmert. Dein Sicherheitsgefühl, das Du hattest, gerät erstmal aus den Fugen und Du versuchst mühsam es für Dich wieder herzustellen, also bindest Du Dich nun an die Person, die den Tag mit Dir verbringt, dann kommt aber Deine andere Bezugsperson und nimmt Dich da wieder raus, also kommt das Unsicherheitsgefühl wieder in Dir auf und Du weinst, weil Du noch so klein bist und es Dir einfach noch zuviel ist....Du es nicht begreifen kannst....

    Vielleicht fühlt das Kind aber auch Folgendes:


    Schön, dass ich 5 Tage der Woche mit anderen Kindern verbringen darf. Da gehe ich gerne hin. Ich kann mir Dinge abgucken und ganz viel lernen. Und alle haben mich lieb. genauso wie meine Mami. Das ist schön. Alles ist in Kindergröße, es gibt viel Spielzeug, alle essen zusammen und schlafen gemeinsam.
    Ich finde es gut, dass meine Mami arbeitet, damit wir Essen und Kleidung und alles haben. Ich merke auch, dass es meiner Mama gut tut noch eine andere Aufgabe zu haben. Und das tut mir gut. Ich brauche eine zufriedene Mami. Ich bin ganz schön stolz auf sie, weil sie alles auf einmal schafft. Wenn ich groß bin möchte ich auch mal so stark sein wie meine Mami.
    Nur leider kommt sie mich manchmal zu einem ungünstigen Zeitpunkt abholen. Da bin ich gerade im Spiel, beobachte etwas, kuschle,... Und dann soll ich sofort mit nach Hause. das ist doof. Dann weine ich manchmal. Aber wenn wir wieder zu Hause sind ist das schon vergessen. Da hab ich dann meine Mami und die hab ich ganz furchtbar lieb!!!

    Erziehung besteht aus 2 Dingen: Vorbild sein und Liebe. (Montessori)


    Es gibt kein problematisches Kind, es gibt nur problematische Eltern. (A.S. Neill)


    Erziehe dich selbst, bevor du Kinder zu erziehen trachtest. (J. Korczak)