Teilzeit bei einem 13jährigen ADHS Kind

  • Hallo, erst einmal! Ich bin ganz neu hier und Mutter von zwei Kindern. Meine Tochter ist 16 Jahre und mein Sohn 13 Jahre.
    Ich bin Teilzeit beschäftigt und werde es wohl auch vorerst bleiben, da mein Sohn sehr stark ADHS hat und ein Verdacht
    auf Frühtraumatisierung - kann mit der Trennung und mit den dazugehörigen Schwierigkeiten zusammenhängen. Nun möchte
    der Vater für die Betreuung seines Sohnes keinen Unterhalt = TRennungsunterhalt weiter zahlen und drängt mich zu einer
    Vollzeittätigkeit. Dazu muss man wissen, dass ich die erste ADHS Untersuchung und Bestätigung schon 2007 für meinen Sohn
    hatte und der Vater (beiderseitiges Sorgerecht) die Behandlung verhinderte. Da war mein Sohn 8 Jahre. 2 Jahre später, da die
    Auffälligkeiten sich nicht minderten, versuchte ich es ein zweites Mal. Diesmal stimmte er einigen Untersuchungen zu und der
    Arzt lud sich den Vater gesondert noch einmal vor, somit konnten alle Untersuchungen getätigt werden und ich bekam zum Ab-
    schlußgespräch ein Rezept für meinen Sohn. Der eingeladene Vater erschien leider nicht zum Abschlußgespräch und somit
    konnte ich meinen Sohn behandeln, ohne mir Vorwürfe machen zu müssen, ich hätte ihn nicht miteinbezogen. Nun aber noch
    mal zu meiner Teilzeit bezw. die entsprechenden Unterhaltszahlungen. Ich finde, dass mein Sohn durch diese erstmalige vom
    Vater vermiedene nötige Behandlung weitreichende gesundheitliche Nachteile erlitten hat. So haben wir jetzt ein Cocktail einer
    ADHS Behandlung plus Pubertät. Kaum vorstellbar, wie schwierig die täglichen Abläufe sind, zumal er kaum ansprechbar ist,
    wegen der "Hormone". Parallel machen wir Verhaltenstherapie, greift aber nicht, deshalb schichten wir nun um zum Psychologen.
    Ich bin eine Einkopffamilie, ohne Familienangehörige. Freunde ebenfalls nicht, da man ständig zu tun hat. Nun meine Frage:
    Welche MÖglichkeiten habe ich, meine Teilzeit (vor Gericht) zu begründen. Neueste Atteste liegen bereits diesem vor, es geht
    um die Zukunft. Ich möchte mich nicht festklopfen lassen und danach meinen Sohn unbetreut wissen. Was ist dann? Hat jmd. eine Idee. Soviel erst einmal, sonst verliert man die Lust am Lesen! :nixwieweg

  • in welche Schulform geht Dein Sohn denn?


    wie wird er zur Zeit behandelt?


    ADHS an sich schliesst ja eine Vollzeittätigkeit nicht zwingend aus- :frag
    bzw. welche Zeiten wäre er denn "unbeaufsichtigt"?

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

    Einmal editiert, zuletzt von Luchsie ()

  • Ihr habt doch GSR.


    Schlage ihm doch mal vor, daß er den Jungen nimmt, dann brauchst Du auch keinen Trennungsunterhalt.... :pfeif

    " Lebensmotto" Alle Sorgen hinaus auf`s Meer schicken und kleine Gluecksmomente sammeln, wie Muscheln am Strand

  • Hmmm, habe 2 Kinder, eins mit ADS, eins mit ADHS und weiteren Störungen, u.a. Wutanfällen.
    Ab Sommer werde ich trotzdem wohl Vollzeit arbeiten gehen...
    Nun habe ich den Vorteil, dass meine Arbeitszeiten mit einer Ganztagsschule abgedeckt sind, aber wenn das gegeben ist, und zu dem ADHS nicht noch massive andere Dinge zukommen, die das Kind nicht gruppenfähig machen, sehe ich da echt kein Problem drin...


    Therapiezeiten kann man auch außerhalb der Arbeitszeiten legen und mit 13 ist das Kind m.E. auch durchaus alt genug und in der Lage ggf. mit dem Bus zu einem Therapietermin alleine zu fahren.


    (Ach ja, die Alltagsprobleme kenne ich auch und die gibt es hier auch, beide Kinder haben wegen der Probleme eine Pflegestufe bewilligt und auch einen SB-Ausweis...)

  • Es wird sehr schwierig sein, deine Teilzeitarbeit gegenüber einer Vollzeitarbeit zu begründen.


    Bei meiner Scheidung wurde auch nicht anerkannt, dass außer meiner damals 11jährigen Tochter noch die damals knapp 23jährige geistig behinderte Tochter bei mir lebte und ebenfalls versorgt werden mußte. Der Richter argumentierte, dass sie ja bis 16 h in ihrer Einrichtung wäre und somit gut aufgehoben ist und alle anderen nötigen Sachen und Termine könnten dann anschliessend gemacht werden.
    Und von morgens 8 h bis 16 h/17 h würde ja für mich eine Vollzeittätigkeit bedeuten.


    Wegen der 11jährigen ist dann eine Arbeitszeit von mindestens 30 Stunden wöchentlich als möglich angenommen worden.


    Ob dann dein Sohn mit ADHS mehr Betreuung nötig hat (in den Augen des Richters) als eine Behinderte mit 100 % und den Merkzeichen G, H und B ist fraglich.


    Also seh ich da nicht viel Spielraum, außer du hast einen "milden" Richter - das ist wohl von Wohnort zu Wohnort verschieden.

  • Hallo,
    Verstehe ich nicht ganz,ich habe selbst einen Sohn der von adhs betroffen ist,inzwischen ist er 21 Jahre jung und hat es einigermassen im Griff.Ein adhs Kind zu haben bedeutet schon Vollzeit,so ein Kind ist anstrengen.
    Wieso kann ein Vater bestimmen ob Mutter Vollzeit arbeiten soll.
    Außerdem die Frage wie soll eine alleinerziehende Mutter einen Vollzeit Job finden,die meisten Jobs sind auf 400,00 € Basis oder höchstens 30 Stunden :kopf
    Mann soll doch froh sein,wenn Frau arbeiten geht.
    Gruß buffi1006

  • Du kannst deine Teilzeittätigkeit damit begründen, dass dein Sohn durch sein ADHS auch mit seinen 13 Jahren noch deine Betreuung braucht.
    War bei mir auch mal Thema, meine Tochter war da aber erst 9 Jahre alt, meine Anwältin riet mir dazu, den kompletten Tagesablauf mit meiner Tochter zu dokumentieren,
    so dass daraus ersichtlich wird, wo die Betreuung durch mich notwendig ist. Sie meinte, dass das ADS meiner Tochter schon Grund sei, nicht Vollzeit arbeiten zu können.


    Inzwischen ist Tochterkind 11 Jahre und ich arbeite wieder Vollzeit.
    Sie schafft es irgendwie :schiel aber das Wahre ist es ehrlich gesagt nicht :kopf


    Vorher war ich morgens da, um sie zur Schule zu schicken, wenn sie mittags heim kam, war ich da, hab mich um die Hausaufgaben gekümmert, falls nötig,
    ab 17.00 Uhr war ich arbeiten (Minijob) da war ihr Bruder (jetzt18 ) da und hat sich um alles Nötige gekümmert.
    So lief das wunderbar, nur Sohni mußte auf seine Freizeit verzichten, hat sich verantwortlich gefühlt und da ich auch WE arbeiten mußte, blieb er ziemlich auf der Strecke :(
    Jetzt lebe ich mit meiner Tochter nach Umzug alleine, Sohni ist beim Vater, da dieser näher am Ausbildungsort wohnt.
    Ich arbeite wieder Vollzeit in Wechselschichten zwischen 6.00 und 21.30 Uhr.
    Meine Tochter ist dadurch sehr viel selbstständiger geworden, sie geht morgens alleine zur Schule, wenn ich schon weg bin
    und abends gehts alleine ins Bett (nach Anruf vom Vater, denn sonst würde sie vor dem Fernseher auf mich warten).
    Hausaufgaben macht sie mehr schlecht als recht :ohnmacht: lernen? Fehlanzeige :kopf die Noten sind entsprechend :rolleyes2:
    Sie vermisst mich.... auch wenn ich sie von der Arbeit aus anrufe und in meiner wenigen freien Zeit immer für sie da bin, sei es um zu helfen bei den Hausaufgaben oder wir unternehmen was gemeinsames.
    Wir kuscheln morgens und abends, weil sie verstärkt meine Nähe braucht :knuddel
    Sie kann mich jederzeit auf der Arbeit anrufen wenn was ist, auch mein Partner ist immer erreichbar für sie.
    Aber es fehlt ihr was, sie ist zu viel alleine :( klar versteht sie, gibt sich Mühe und es klappt ja auch immer besser....doch ich hab oft ein schlechtes Gewissen :(


    Lange Rede, kurzer Sinn......
    Wenn DU das Gefühl hast, dass dein Sohn wegen dem ADHS noch deine Betreuung braucht, dann wirds auch so sein, als Mutter kennt man sein Kind!
    Ich würde also kämpfen dafür dass du weiterhin Teilzeit arbeiten kannst.
    Sollte dein Sohn selbst sagen, dass er alleine zurechtkommt, kannst dus ja mal versuchen, indem du ihm einfach mehr Eigenverantwortung gibst,
    klappt es, dann such dir nen Vollzeitjob, klappt es nicht, solltest du ihm die Zeit geben, die er braucht.


    Meine Meinung dazu, nach dem was ich gerade mit meiner Tochter erlebe....SIE hätte noch Zeit gebraucht, aber Sohni wäre dabei auf der Strecke geblieben.
    Daher letztendlich meine Entscheidung FÜR den Vollzeitjob, der mit einem Umzug verbunden war und für Sohni damit diese Entlastung brachte.
    Eine Lösung, die für alle perfekt ist gibts eben manchmal nicht.



    sorry, ist arg lang geworden, aber ich dachte, zum besseren Verständnis sollte ich ein wenig unsere Situation schildern.


    liebe Grüße,
    Inge
    :Flowers

    Was nicht aus dem Herzen kommt
    , wird ein anderes Herz nie erreichen :-)

    (Phil Bosnans)

  • Ich sehe das etwas anders,vielleicht weil als AE-Vater mit ADHS Kind (damals 9 Jahre alt)musste Vollzeit arbeiten,weil ich verpflichtet wurde TU zu zahlen.
    Von einer seite KM ,die mit 13 Jahrigen ADHS-Kind erreichen will ,dass KV weiterhin Unterhalt für KM zahlen soll,von andere KV,der mit 9Jahre ADHS-Kind Vollzeit arbeiten muss,damit TU bezahlt werden könnte(Junior wegen sein ADHS und (Hyperkinetische)Störung des Sozialverhaltens also"Verhaltensstörungen"wurde 50Grad Behinderung festgestellt),damit die Mutter mit Next,sein leben genießen dürfte.
    Als Vater wird man nur abgezockt,und zwar egal ob man BET oder UET ist.Erstaunlich ist,auf welche Ideen man kommt um das Geld von KV abzuzocken.
    Junior ist heute 12,und ich hab bis heute kein Cent KU von KM gesehen.
    Das ist ein gravierendes beispiel wie dieses System krank ist,es soll als Warnung für andere Länder geben,sonst haben sie genau die selbe Sch....,wie hier dass Mann Vollzeit arbeitet ,hat Kinder und muss Unterhalt für" Ex"zahlen,damit sie sein leben genießen dürfte.
    Blöder geht´s nicht.



    Wieso kann ein Vater bestimmen ob Mutter Vollzeit arbeiten soll.


    Genau,
    ein Vater soll zahlen ,und Maul halten. :D



    Mann soll doch froh sein,wenn Frau arbeiten geht.


    Richtig,
    Willkommen in Iran-Europa.




    Es gibt so was,wie Tagesgruppe.
    Da werden Kinder mit solche probleme Ganztag betreut

    "Aber wer einmal gelernt hat, Bewegungserscheinungen
    auf das Ganze des Seelenlebens zu beziehen, wird....
    immer von neuem über die Fülle der Zugänge zu
    Seelischem staunen, die sich ihm allenthalben
    eröffnen“


    (August Homburger)

  • Es gibt so was,wie Tagesgruppe.
    Da werden Kinder mit solche probleme Ganztag betreut



    Diese Vorstellung ist für mich furchtbar.


    Ich selbst habe so ein Kind und mir ist vorgestern dieser Vorschlag einer Förderschullehrerin unterbreitet worden.
    Sprich. Kind besucht eine Regelschule bis mittags, wird dann eine Kindertagesgruppe mit psychologischer und therapeutischer Betreuung "verfrachtet" und kommt abends um 18 Uhr wieder nach Hause. Es werden keine Verabredungen mit Freunden aus der Schule möglich sein, keine Sportvereine vor Ort, sie wird "abgeschnitten" vom Leben vor Ort und sieht die Mama zum Aufstehen und Ins-Bett-Gehen. Super für Kinder, die eh schon Probleme haben und leiden.
    Ich kann mir vorstellen, dass da das Gefühl des "Abgeschoben" werdens relativ schnell aufkommt...

  • Ich selbst habe so ein Kind und mir ist vorgestern dieser Vorschlag einer Förderschullehrerin unterbreitet worden.
    Sprich. Kind besucht eine Regelschule bis mittags, wird dann eine Kindertagesgruppe mit psychologischer und therapeutischer Betreuung "verfrachtet" und kommt abends um 18 Uhr wieder nach Hause. Es werden keine Verabredungen mit Freunden aus der Schule möglich sein, keine Sportvereine vor Ort, sie wird "abgeschnitten" vom Leben vor Ort und sieht die Mama zum Aufstehen und Ins-Bett-Gehen. Super für Kinder, die eh schon Probleme haben und leiden.
    Ich kann mir vorstellen, dass da das Gefühl des "Abgeschoben" werdens relativ schnell aufkommt...



    Ich glaube,du siehst das falsch.
    Die Sport Aktivitäten sind ganz und voll von der Tagesgruppe,als teil der Therapie unterstützt.
    So wurde Junior mehrmals zur Training pünktlich gebracht,und ich hab ihn nach Training ende abgeholt .
    Am Samstag sind spiele,auf denen ich unbedingt sein muss(so ist sein Wunsch).
    In dem Fußball Verein sind auch Freunde aus seiner, sowie auch Parallelklasse ,damit ist das Kontakt mit Schulfreunde auch Nachmittag möglich.
    In die Schule wird dann oft über gerade abgelaufene spiele geredet.
    Da Junior gilt als gute Spieler,auch das Thema"Abgeschoben"ist erledigt.
    Und noch eine :am Anfangs des Jahres hab ich mit Klassenlehrer geschprochen,er sagte wenn Junior in 2 Halbjahr weiter so macht ,wird dann für Gymnasium vorgeschlagen.
    Lehrer Wörtlich:
    "Noch vor 2 Jahren ,keine von uns hätte das für möglich gehalten".


    (Damals wurde Sonderpädagogisches Fördergutachten durchgeführt).


    Ich kann nur sagen"ohne Tagesgruppe wäre das nicht möglich"

    "Aber wer einmal gelernt hat, Bewegungserscheinungen
    auf das Ganze des Seelenlebens zu beziehen, wird....
    immer von neuem über die Fülle der Zugänge zu
    Seelischem staunen, die sich ihm allenthalben
    eröffnen“


    (August Homburger)

  • Das mag sein, wenn man in einer größeren Stadt wohnt, Chaos Papa. Dann hätte ich auch nichts dagegen. So allerdings wird sie als einziges Kind aus einer Schule aus dem Umkreis abgeholt, in die Großstadt gefahren, wo sich die Einrichtung befindet und ist vom lokalen Geschehen zuhause komplett abgeschnitten. Freizeitkontakte zu Kindern aus der Schule werden nicht möglich sein.


    Aber immerhin, so könnte Mama rein theoretisch Vollzeit arbeiten

  • @chaospapa
    So sehe ich das nicht,mein Sohn ist inzwischen 21 Jahre,als vor 11 Jahren bei ihm festgestellt wurde das er von adhs betroffen ist,hatten wir schon einen enormen Leidensweg hinter uns.
    Die Möglichkeiten waren begrenzt.Tagesklinik gibt es hier nicht,
    Ich hätte nicht arbeiten gehen können!


    Ein adhs Kind zu Hause zu haben bedeutet Streß.Mindesten 1 mal in der Woche antreten in der Schule,weil wieder trgend etwas war.Wenn Mutter dann nicht in der Lage ist Vollzeit arbeiten zu gehen,wird wieder geschimpft.
    Und wenn ich dieses Sprüch schon lese,sollen die Kinder den ganzen Tag betreut werden :angry .Ich würde mein Kind nicht in eine Ganztagsbetreuung geben,nur weil es den Vätern so gefällt.Im übrigen ich habe für meinen Sohn ledeglich den vorgeschriebenen Unterhalt bekommen.
    Der ist bekanntlich nicht vom Einkommen der Mutter abhängig.
    Gruß buffi1006

  • Hi!


    Zwei Aspekte fallen mir auf:


    -Professionelle Unterstützung wird eher als negativ bewertet
    -Die Möglichkeit einer Vollzeittätigkeit wird als negativ bewertet


    Beides ist doch aber eher der "Jackpot" als eine Strafe.


    Trennungsunterhalt wie auch Betreuungsunterhalt ist doch eine zeitlich befristete, wenig zukunftsträchtige Sache, da mag der zahlende Vater noch so sehr schimpfen. Das ist doch unabhängig davon für die betroffene Frau ein Problem. Ich finde das lenkt nur von der Tatsache ab, dass das irgendwann vorbei ist und die berufliche Zukunft immer noch vor einem steht. Die eigene Rente muss erarbeitet werden, bis Mitte 60 muss man auch als Frau im Berufsleben stehen...und was tun bis dahin? Mini-Jobs? Und dann? Altersarmut?


    Ich denke, es kommt sehr auf das Alter des Kindes an. Ein 2-10 jähriges Kind würde ich spätestens 15.00 Uhr wieder bei mir haben wollen. Ein 12-16 jähriges würde ich auch bis 17 Uhr betreuen lassen. Es geht ja dann auch später ins Bett.


    Ansonsten habe ich eine erwachsene Schwester mit ADHS. Und kann sagen, wir als Familie waren oft überfordert und sind es manchmal heute noch. Meine Schwester, die wir sehr lieben, hat uns alle an unsere Grenzen gebracht. Ich finde professionelle Unterstützung wichtig. Sie muss ja nicht von morgens bist abends stattfinden, aber gerade die Weichen für Schule und Berufsausbildung zu stellen ist etwas, dass Profis sehr gut begleiten können.

  • -Professionelle Unterstützung wird eher als negativ bewertet
    -Die Möglichkeit einer Vollzeittätigkeit wird als negativ bewertet


    Beides ist doch aber eher der "Jackpot" als eine Strafe.

    Damit hast du recht, WENN die Rahmenbedingungen stimmen... und NUR DANN :-)


    soll heißen,
    - die professionelle Unterstützung muss auf ADHS-Kind zugeschnitten sein, bringt nämlich überhaupt nix, wenn der Therapeut sich mit dem Syndrom nicht auskennt
    Sowas zu finden ist zumindest in eher ländlichen Gegenden sehr schwer, wenn nicht sogar unmöglich.


    - Vollzeittätigkeit ist dann der "Jackpot", wenn alles drum herum passt..... z.B. die Arbeitszeiten zumindest annähernd familienfreundlich sind...



    Ich finde professionelle Unterstützung wichtig.

    Ja, wenn sie von kompetenter Seite kommt finde ich das auch.
    Nur finden muss man diese....und das ist schwer.



    ber gerade die Weichen für Schule und Berufsausbildung zu stellen ist etwas, dass Profis sehr gut begleiten können.

    dem stimme ich zu wenn die Profis über ADHS gut informiert und ausgebildet sind.



    Ich bin der Meinung, dass eine "schlehte", bzw. "falsche" Therapie mehr Schaden als Nutzen bringt.
    Allerdings kann ein richtig guter Therapeut dem Kind wirklich sehr gut helfen, sich im Alltag zurechtzufinden und fürs weitere Leben zu lernen.
    Den zu finden ist die Kunst ;)


    liebe Grüße,
    Inge
    :Flowers

    Was nicht aus dem Herzen kommt
    , wird ein anderes Herz nie erreichen :-)

    (Phil Bosnans)

  • Hallo zusammen.



    Ich bin auch alleinerziehend mit einem nachweislich hochgradigen ADHS Kind.


    Der Junior ist mittlerweile 12 und ich habe eine 3/4 Stelle. Kindesunterhalt ist ein Fremdwort.


    Zur Zeit suche ich eine Vollzeitstelle. Und ganz ehrlich gesagt,darin sehe ich mittlerweile auch kein Problem mehr.


    Ganz im Gegenteil, die Wünsche werden größer, welche ich nur ,soweit ich darin Sinn sehe,erfüllen kann, wenn ich mehr Geld verdiene.


    Und stolz ist er auch, wenn er weiß, das sein Papa eine normale Arbeitsstelle hat. Was im Ruhrgebiet,speziell in meinem Ort nicht unbedingt normal ist,mangels Arbeitsplätzen.


    Im Ort habe ich eine wunderbare Psychologin( sie hat vorher nur mit ADHS in einer großen geschlossenen Anstalt zu tun gehabt ) gefunden, die meinen Sohn und auch mir!!! , wirklich sehr gut geholfen hat.


    In 2 Wochen hat er seinen letzten Termin bei ihr, worauf er selber auf sich stolz ist.


    Ohne diese HIlfe würde es wohl sicherlich gänzlich anders aussehen.


    Die Schule und meine enge Zusammenarbeit,als nach der Einschulung in die 5 Klasse die Probleme losgingen, tun ihr übriges dazu.


    Eine Dorfschule(Hauptschule) mit tollen Lehrern,die ADHS kennen und vor allem wissen,diese Kids zu motivieren.


    Weniger Zeit zu haben,bedeutet nicht,das Kind zu vernachlässigen,sofern die Arbeitszeiten halbwegs passen.


    Dafür habe ich feste Zeiten, wo ich mich nur intensiv mit ihm beschäftige und das klappt wirklich gut bei uns.


    Wobei es da sicherlich auch Kids geben wird, welche mehr Zeit und Hilfe benötigen, um sich zu entwickeln.


    Als Tip, es gibt auch die Möglichkeit bei ADHS einen schwerbehinderten Ausweis zu beantragen, was dem einen oder anderen Gericht zu etwas Milde stimmen könnte.


    Seinem Kind sollte man so etwas wohl besser nicht zeigen....


    lg Ralf.