Hallo ihr Mitfuehlenden,
ich war froh dieses Forum
zu finden, weil ich mich in meiner Situation, wie wohl viele hier, allein
fuehl. Ich beschreib mal kurz meine Situation:
Bin bin eigentlich Muenchnerin lebe aber seit 3 Jahren in Miami, USA, bin 32 Jahre alt. Ich liebe
das gute Wetter und die tropischen Pflanzen, und hab einen guten Job hier, aber
die Stadt und der "Vibe" hier, regt mich ziemlich auf, und auf Dauer
ist es ganz schoen langweilig hier. Vor 6 Monaten habe ich hier jmd
kennengelernt und war nach 3 Monaten schwanger - ungeplant. Er ist wirklich
lieb, aber 7 Jahre juenger als ich und noch sehr unerfahren und kindlich, und
ausserdem illegal hier, kann sich mit 7 Tage die Woche unterbezahlter Arbeit
grad mal selbst ueber Wasser halten. Als ich dann vor 6 Wochen rausgefunden hab
dass ich in der 8. SSW bin, viel die rosa Brille ab und der Reality-Check trat ein. Meine Gefuehle gingen dann ueber in er-benimmt-sich-wie-ein-Kind,
ich-muss-alles-finanziell-und-zeitlich-alleine-schultern, er-regt-mich-nur-noch-auf und schlimmer....
Ich frage mich oft ob das die Hormone sind, fuehle mich schuldig dass ich ihn
nicht liebe und respektiere und ihn nicht als Mann an meiner Seite sehe. Das
ging dann alles sehr auf meinen Bauch, so dass ich mich jetzt getrennt hab und
wir Freunde sind. Er ist traurig aber er versteht mich und hofft dass ich mich umentscheide. Ich sehne mich nach
Stabilitaet, bin traurig meine Schwangerschaft nicht in einer Beziehung zu erleben in der ich mich wohl fuehle und von der ich ueberzeugt bin, und habe Angst davor alleinerziehend zu sein, und vor allem mich hier allein zu fuehlen. Was ist besser
ein lieber Mann den man nicht liebt oder alleine sein?
Ich denke daran nach Muenchen zurueckzugehen, wo meine guten Freunde und
meine Eltern sind, die beide nicht mehr arbeiten und mich zeitlich voll unterstuetzen koennten (wobei ich weiss dass ich das Wetter hassen werde/wuerde). Damit
wuerde das Kind ohne seinen Vater in der Naehe aufwachsen, weil er ja nicht ausreisen und wieder
einreisen kann. Ich wuerde auch meinen gut bezahlten und zeitlich-flexiblen, mit
viel Heimarbeit verbundenen Job an der Uni verlieren, der fuer die Kindererziehung ideal waere,
und wuerde damit evtl. meine Uni-Karriere
frueher oder spaeter beenden, und in einem "normalen" 40Std-Woche Job arbeiten. Ich hab Angst spaeter zu bereuen "alles hingeschmissen zu
haben". Auf der anderen Seite bekomme ich immer mehr Angst vor meinen
Emotionen hier und sehne mich nach meinem sicheren Hafen Muenchen. Und
ausserdem moechte ich mein Kind hier eh nicht grossziehen, sondern ihm
europaeische Werte, Traditionen, und Schulbildung geben. Und Muenchen und
Europa bietet viel mehr Moeglichkeiten fuer Familienfreizeit.
Ist oder war irgendjmd hier in einer aehnlichen Situation? Was waren Eure Erfahrungen? Was wuerdet ihr mir raten? Was ist wichtiger, guter Job und Vater in der Naehe oder das Auffangnetz des sicheren sozialen Umfelds?