Häusliche Gewalt

  • Hallo,


    ich habe einen interessanten Beitrag zum Thema "Häusliche Gewalt" gelesen, auf den ich hier gerne verweisen will.
    Wie funktioniert das mit dem Link?


    Grüße Romi


    Da das irgendwie nicht funktioniert mit dem Link versuche ich mal das Thema auf der Seite von Terre des Femmes kurz zusammenzufassen:


    Es geht um häusliche Gewalt, von der jede 4. Frau betroffen ist.
    Auch um die Frage, wie die Umgangsgestaltung in einem solchen Fall zu treffen ist.
    Kritisiert wird, dass die Kinder trotz der Gewalterlebnisse zum Umgang verpflichtet werden.


    Terre des Femmes fordert u.a. , dass schlagende Väter kein (sofortiges) Umgangsrecht erhalten.
    Ich stimme dieser Forderung voll und ganz zu, auch wenn das Kind "nur" Zeuge der Gewalt war.


    Da jede 4. Frau von häuslicher Gewalt betroffen ist, denke ich, dass dies auch ein wichtiges Thema für dieses Forum ist.


    Romi

  • Romy, kopier mal den link. wenn du dann eine ANtwort erstellst siehst du über dem antwortkästchen ein symbol, das wie ein stück Kette aussieht ( oder auch beim flüchtigen hinsehen wie ne 8). da klickst du drauf. dann wird eine neue Maske geöffnet. Da kannst du angeben, wie du den Link benennen möchtest (z.b. "klick mich", dann kommt nochmal eine Maske, da kannst du den link reinkopieren.

    Humor ist, wenn man trotzdem lacht

  • Wie funktioniert das mit dem Link?


    :wink Wenn du "Antwortest", siehst du neben dem Pfeil eine "Kette". Diese fordert dich auf, den Linknamen einzugeben. Bestätigen. Danach kopierst du die Seite.
    In einem weiteren Fenster hast du den zu verlinkenden Beitrag geöffnet.



    Das Thema finde ich auch wichtig.
    Der Fairness halber: auch Männer sind von häuslicher Gewalt durch Frauen betroffen. Ein großes Tabu.

  • Hallo Grünschnabel,


    ja, das gehörte auch dazu und dann die Seite mit der Überschrift: "Angst vor dem eigenen Vater?"
    In der es darum geht, dass ein besser Schutz für die Kinder bei häuslicher Gewalt gefordert wird.


    Danke Rabenmama,
    ich versuche das später nochmal, so wie du es beschrieben hast, muss jetzt noch etwas erledigen.


    Grüße, Romi

  • Danke für den Service, Grünschnabel,


    weiteres zum Thema aus einer Studie von Monika Schröttle ist:
    Am häufigsten werden Frauen nach einer Trennung oder Scheidung angegriffen.
    Jede 4. Frau berichtet laut dieser Studie von Nachstellungen, Androhungen von Gewalt oder Gewalt durch den Ex-Partner.
    Ein Drittel wurde Opfer von psychischer Gewalt (Kontrolle, Einschüchterung, Eifersucht).


    Als Gründe für die Ausübung von Gewalt werden genannt (nicht in dieser Studie):
    dass Gewaltausübung persönlichkeitsbedint sein kann, weil es Menschen gibt, die zu Aggressionen neigen und in Konflikten dann schnell gewaltbereit sind.
    Außerdem wird davon ausgegangen, dass schnell gewaltbereite Menschen nicht gelernt haben, Konflikte konstruktiv auszutragen.
    Kinder, die aus dem Elternhaus Gewalt erlebt haben, neigen in starkem Maße dazu, selbst Gewalt auszuüben.


    Erst seit Januar 2002 ist ein Gesetz in Kraft getreten, dass die Rechtschutzmöglichkeiten der Opfer häuslicher Gewalt wesentlich gestärkt hat und durch das die Täter stärker zur Verantwortung gezogen werden können.
    Ein Problem besteht aber darin, so Terre des Femmes, dass die aktuelle Rechtslage die Bedrohung durch den Ex-Partner unterschätzt. Der Schutz müsse außerdem auf den Schutz von Kindern ausgeweitet werden.
    Auch das Coechemer Modell der Mediation wird für den Fall, in dem Gewalt ausgübt wurde, kritisiert.

  • Danke für den Service, Grünschnabel,


    weiteres zum Thema aus einer Studie von Monika Schröttle ist:
    Am häufigsten werden Frauen nach einer Trennung oder Scheidung angegriffen.


    Es gibt dazu solide Studien über den zeitlichen Rahmen. Ich meine die ersten 6-12 Monate sind die gefährlichsten. Danach sinkt die Wahrscheinlichkeit das eine Frau Opfer von Gewalt bis hin zum Mord durch den Expartner wird ganz erheblich. Die spannende Sache waren die Begründungen die die Mörder vorbrachten, sie waren oft in dem Rahmen von Schnulzentexten über Liebe wo ewiger Besitz oder Tod eine große, gesellschaftlich akzeptierte Rolle spielt. Eine Art von Ehrenmorden halt.

  • Was das Ganze eben noch Schlimmer macht ist, dass der Gewaltschutz eben nicht die Kinder miteinbezieht. Eine Frau, die Opfer von Gewalt durch den Ex-Partner ist, ist außerdem u.U. dazu gezwungen, weiter Kontakt zu diesem Ex-Partner aufgrund der Umgänge zu haben.
    Wenn du schreibst, Grünschnabel, dass die ersten 6 bis 12 Monate für die Frau die gefährlichsten sind- d.h. wohl, dass der Ex-Partner in dieser Zeit das höchste Aggressionspotential hat- fallen in diese Zeit wahrscheinlich auch Regelungen, die den Umgang betreffen.
    Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass ein solcher gewalttätiger Mensch auch dieses Thema (also die Kinder) benutzt, um Druck auf die Frau auszuüben.
    Da die Gewalt eben oft noch bagatellisiert wird, kann so eine Frau schnell noch ein 2. Mal zum Opfer werden.
    Und besonders dramatisch auch für die Kinder.


    Romi

  • falls es jemand interessiert....
    Von Beginn an wurde das Gewaltschutzgesetz einseitig zum Schutz der weiblichen Opfer gegen männliche Täter geplant.


    In einer beispiellosen Kampagne wurde, unter Missachtung internationaler, aber auch deutscher Studien, die eine Ausgewogenheit der Täterschaft von Frauen und Männern im häuslichen Bereich belegen, in den 90er-Jahren über "Gewalt gegen Frauen" ein einseitiges männliches Täterbild suggeriert. Eine vom kriminologischen Forschungsinstitut im Auftrag der Bundesregierung erhobene Untersuchung spricht hingegen von 1,7 Millionen geprügelten Frauen und 1,6 Millionen geprügelten Männern. Auch frühere Ergebnisse wurden zurückgehalten. Schon 1992 lag dem Bundesfrauenministerium eine Studie aus einer Opferbefragung vor, aus der eindeutig hervorgeht, dass die Gewalt der Frauen der Männergewalt in den Familien um nichts nachstand.

    Das Ergebnis ließ nicht auf sich warten. Obwohl häusliche Gewalt von Frauen praktisch genau so häufig verübt wird wie von Männern, ist uns bislang kein Fall bekannt, dass eine Frau der gemeinsamen Wohnung verwiesen wurde. Wohl aber gibt es eine große Anzahl von Verweisen von Männern. Die Gründe dafür sind vielfältig. Drei davon:


    Die Polizei hat keine richterliche Befugnis. Sie muss aber deeskalieren. Und deshalb wird einer der Beiden der Wohnung verwiesen. Und da nach o.g. Kampagne definitionsgemäß der Mann immer der Täter ist, wird der Mann verwiesen.
    Männliche Opfer werden nicht ernst genommen. Ein geschlagener Mann wird eher als Witzfigur als ein Opfer angesehen.
    Studien zeigen, dass Männer wesentlich seltener Gewalttaten ihrer Lebenspartnerinnen gegen sich zur Anzeige bringen als umgekehrt

  • Hi,

    Studien zeigen, dass Männer wesentlich seltener Gewalttaten ihrer Lebenspartnerinnen gegen sich zur Anzeige bringen als umgekehrt

    ein Mann schämt sich, und wird nicht ernst genommen. Wieder ein gesellschaftliches Problem.
    Mal davon abgesehen, ob´s ihm überhaupt geglaubt wird.
    Dann kommt noch dazu, ob ewige Sticheleien, subtile Beleidigungen etc. nicht auch eine Form von Gewalt ist.


    Zu den Kids:
    Ich finde es, grundsätzlich, richtig, wenn Gewalt ausgeübt wurde, trotzdem ein Umgangsrecht besteht.


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • Eine Frau, die Opfer von Gewalt durch den Ex-Partner ist, ist außerdem u.U. dazu gezwungen, weiter Kontakt zu diesem Ex-Partner aufgrund der Umgänge zu haben.



    Nein, muss sie nicht. Die Übergaben können doch von jemand anders übernommen werden.


    Und ja! Ich denke auch, die Kinder müssen vor häuslicher Gewalt geschützt werden. Das geht aber
    nur, wenn die Mutter aus dem Teufelskreis ausbricht und sich nicht mehr verletzten lässt.


    Ab dem Zeitpunkt an dem keine häusliche Gewalt mehr ausgeübt wird, ist der Vater doch in der
    Lage Umgang zu seinen Kindern zu haben?!
    Natürlich nur in dem Fall, das der Vater "nur" an der Mutter Gewalt ausgeübt hat.

  • Mal OT - wieso steht der Beitrag in der Technik Ecke? Schlagtechniken werden hier hoffentlich nicht gemeint sein - OT Ende, vielleicht kann man den ja verschieben, danke.

  • Immortelle,


    es würde mich sehr interessieren, woher du deine Zahlen nimmst. Nennst du die Quelle?


    Alle anderen Untersuchungen/Statistiken geben nämlich völlig andere Zahlen an. Dass auch Männer Opfer von Gewalt sein können, wird nicht bestritten, aber die viel größere Zahl an Menschen, die Gewalt ausüben, sind Männer, so die Zahlen aus sämtlichen anderen Quellen.
    Oder meinst du, es handelt sich da um eine Verschwörung, dass falsche Zahlen angegeben werden, weil du schreibst, dass "Zahlen zurückgehalten wurden?"




    Romi

  • Was hat denn dieser Thread in der Technik Ecke zu suchen?


    Die Themenstarterin hatte offensichtlich Schwierigkeiten den Text zu verlinken.
    Aber nachdem das behoben wurde, kann doch der Thread (z.B. von technikbegeisterten Moderatoren ;)) ins richtige Unterforum verschoben werden.


    Der Kater :brille

  • Was das Ganze eben noch Schlimmer macht ist, dass der Gewaltschutz eben nicht die Kinder miteinbezieht. Eine Frau, die Opfer von Gewalt durch den Ex-Partner ist, ist außerdem u.U. dazu gezwungen, weiter Kontakt zu diesem Ex-Partner aufgrund der Umgänge zu haben.
    Wenn du schreibst, Grünschnabel, dass die ersten 6 bis 12 Monate für die Frau die gefährlichsten sind- d.h. wohl, dass der Ex-Partner in dieser Zeit das höchste Aggressionspotential hat- fallen in diese Zeit wahrscheinlich auch Regelungen, die den Umgang betreffen.
    Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass ein solcher gewalttätiger Mensch auch dieses Thema (also die Kinder) benutzt, um Druck auf die Frau auszuüben.
    Da die Gewalt eben oft noch bagatellisiert wird, kann so eine Frau schnell noch ein 2. Mal zum Opfer werden.
    Und besonders dramatisch auch für die Kinder.


    Romi


    Ein Bekannter von mir (Next) ist vom Ex (=KV) seiner Freundin von der Straße gedrängt worden. Der KV saß öfter im Knast, hatte ein Näherungsverbot, das aber nur die Ehefrau schützte. Das JA sah kein Argument warum der Umgang ausgesetzt wurde... Da geht es um Klärung der Besitzverhältnisse, ganz tief verwurzelt in dem wie bei uns gemeinhin Beziehungen konstruiert werden.

  • Alle anderen Untersuchungen/Statistiken geben nämlich völlig andere Zahlen an. Dass auch Männer Opfer von Gewalt sein können, wird nicht bestritten, aber die viel größere Zahl an Menschen, die Gewalt ausüben, sind Männer, so die Zahlen aus sämtlichen anderen Quellen.


    Es gibt eben eine Menge mehr Frauen die zur Polizei gehen und Anzeige machen, als Männer die hingehen und sagen, das sie
    unter häuslicher Gewalt leiden.


    Und dann kommt es noch auf den Polizisten an, ob er das richtig einschätzt, wenn da ein "großer" Mann steht und sagt, seine
    Frau ist gewaltätig. Das wird dann unter was anderem verbucht vielleicht und schon sind die Zahlen geschönt.