ADS & Konzentration

    Hallo zusammen,


    ich habe mal eine Frage an alle ADS-Erfahrenen.


    Ich war letzte Woche mit meiner Tochter beim Kinderpsychologen, weil ihre Konzentration im Bereich Schule zu wünschen übrig lässt.


    Allerdings sind diese Konzentrationsstörungen wirklich nur auf schulische Dinge beschränkt.


    Völlig anders bei "Freizeit"aktivitäten:


    - beim Spiel Memory hat sie uns Erwachsene schon mit ca. 2 Jahren abgezockt
    - wenn wir etwas lesen, kennt sie noch Wochen später Details aus den Büchern (aus ALLEN Büchern, die wir gelesen haben)
    - Malen nach Zahlen ist kein Problem für sie
    - sie löst Sudoku
    - wenn sie etwas interessiert (sitzt sie teilweise sogar sehr lange davor und beschäftigt sich)
    - an Spielen mag sie sowohl Rollenspiele (spielt mit den Jungs in der Betreuung StarWars), aber eben auch Knobelspiele und eben Spiele, wo man sich konzentrieren muss


    Bei dem Termin kam ziemlich zeitig die Sprache auf ADS, nachdem ich über alles berichtet hatte, was die Entwicklung meiner Tochter angeht.


    Können sich Kinder, die ADS haben, sich grundsätzlich auf nichts konzentrieren oder gelingt es ihnen doch, sich auf Dinge zu konzentrieren, wenn sie sich dafür interessieren ?

    Die ADS-ler sind durchaus in der Lage, lange und konzentriert Dinge zu machen, die sie interessieren... (teilweise sind sie da so konzentriert, dass sie ihre Umwelt nicht mehr wahrnehmen.)


    Oft ist ADS auch mit viel IQ "verknüpft" - und die Kinder können teilweise mit einem Bruchteil ihrer Aufmerksamkeit genug vom Schulstoff mitbekommen. Durch Lob kannst du auch einiges auffangen. Frag deine Tochter doch mal, was sie im Unterricht so gemacht haben und bewundere dabei, wieviel sie ja in der Schule schon lernt...

    auch ich habe einen Sohn mit Ads


    er kann sich , auf Dinge die ihn besonders interessieren , auch konzentrieren.


    Er hat nur Schwierigkeiten mit Konzentration und Aufmerksamkeit. Hausaufgaben zu machen und in der Schule die Aufmerksamkeit zu halten, waren seine Hauptprobleme.


    LG janias

    Ich lebe in der Gegenwart,
    das Verweilen in der Vergangenheit verbaut mir nur die Zukunft. :tuedelue

    Vielen Dank für Eure Rückmeldungen.


    Zitat von janias 69

    Hausaufgaben zu machen und in der Schule die Aufmerksamkeit zu halten, waren seine Hauptprobleme.


    Das ist auch das Hauptproblem bei meiner Tochter...wobei wir die Hausaufgaben in den Griff bekommen hatten (nur jetzt beim Thema Uhrzeit lernen, denkt sie wieder viel zu kompliziert und bringt sich selbst aus dem Konzept). Hatte bei den Hausaufgaben bissi den Druck rausgenommen und schon hatte es sogar geklappt, dass sie weit unter der vorgegebenen halben Stunde war.


    Dann muss ich wohl einfach mal den Test abwarten....


    Wie habt Ihr denn diese Probleme in den Griff bekommen ???

    wir hatten einige Lernteraphien hinter uns..hat nicht viel gebracht...
    Nach ewigem gegenreden...Ich will kein Ritalin....sind wir auf Neurofeedback gestossen.
    Kannst Mr. Googel befragen.
    Das hat meinen Sohn sehr stark vorangebracht. Die schulischen Leistungen sind um 1 bis 2 Noten gestiegen.


    LG janias

    Ich lebe in der Gegenwart,
    das Verweilen in der Vergangenheit verbaut mir nur die Zukunft. :tuedelue

    Zitat von abc-mutter

    Oft ist ADS auch mit viel IQ "verknüpft" - und die Kinder können teilweise mit einem Bruchteil ihrer Aufmerksamkeit genug vom Schulstoff mitbekommen.


    Hm, klingt sehr nach meiner Tochter....die Lehrerin wundert sich, dass sie stets wie abwesend dasitzt, aber wenn sie meine Tochter anspricht und ihr eine Frage stellt, kann sie die sofort beantworten bzw. die Worte der Lehrerin wortgetreu nachsprechen, obwohl die Lehrerin eben den Eindruck hatte, dass sie gar nicht geistig da ist.


    Zitat von abc-mutter

    Durch Lob kannst du auch einiges auffangen. Frag deine Tochter doch mal, was sie im Unterricht so gemacht haben und bewundere dabei, wieviel sie ja in der Schule schon lernt..


    Ok, hab schon etliche Methoden versucht, an sie quasi "heranzukommen"...aber DIE Variante werde ich mal versuchen. Danke :thanks:

    Hallo SunnyDay,


    mein Sohn ist auch so ein Träumerlein mit starken Konzentrationsstörungen.


    Du gibst Dir eigentlich die Antwort selbst:


    Zitat

    wenn sie etwas interessiert


    Genau das ist der springende Punkt!
    Das soll nicht heißen, dass sie die Schule oder die Hausaufgaben nicht interessiert, aber das Interesse wird leicht abgelenkt durch noch spannendere Sachen. Und sei es nur das Buch was da ungelesen noch liegt oder der Vogel draußen auf dem Baum. ADS-Kinder können da nicht wirklich selektieren und priorisieren: Hausis sind wichtig, das Buch liegt auch später nochda, der Vogel kommt auch morgen wieder.
    Bei "leichten" Konzentrationsstörungen hilft oft ein Training, hat Sohni gemacht, hat "Wunder" gewirkt. Ne, ehrlich, es wurde besser aber natürlich nicht sehr gut. Wir können damit leben...ich versuche seinen Arbeitsplatz möglichst reizarm zu gestalten...ich räume alles weg was ablenkt. Von Ritalin und ko ist Sohni weit entfernt, das heißt aber auch strenge Disziplin, hauptsächlich für uns Eltern.


    Ja, kann ich bestätigen:

    Zitat

    (teilweise sind sie da so konzentriert, dass sie ihre Umwelt nicht mehr wahrnehmen)


    Ich sag: Sohni, wasche Dir bitte die Hände (er kommt von der Toilette und hat ein Buch in der Hand), Sohni "bekommt mit", dass er "irgend etwas im Bad tun soll", zwei Minuten später höre ich seine elektrische Zahnbürste rasseln :hae:
    Das sind dann die netten und liebenswerten Situationen!


    Viel Glück für Dich und Deine Tochter und jede Menge Geduld wünscht
    Lotta, die nach so langer Zeit mit einem Träumerlein nichts so schnell aus der Bahn wirft

    edit: Rechtschreibfehler gefunden und korrigiert


    Nur wer einen Schatten hat, steht auf der Sonnenseite des Lebens!

    Zitat von Lotta24265

    Ich sag: Sohni, wasche Dir bitte die Hände (er kommt von der Toilette und hat ein Buch in der Hand), Sohni "bekommt mit", dass er "irgend etwas im Bad tun soll", zwei Minuten später höre ich seine elektrische Zahnbürste rasseln :hae:
    Das sind dann die netten und liebenswerten Situationen!


    Oh ja, DIESE Situationen kenne ich zu genüge....."XY, zieh Dir bitte Deine Schuhe an" => Kind sitzt halbnackig in seinem Zimmer
    Und davon gibt es jede Menge...teilweise vergisst sie BEIM Reden, was sie eigentlich sagen wollte


    Sie erinnert sehr an einen verträumten und zerstreuten Professor, wie man ihn sich vorstellt. Teilweise schon recht amüsant, aber eben nur teilweise.


    Wie regelt Ihr denn so Euren Alltag ??? Was muss man als Elternteil beachten ???


    Ich meine, NOCH ist nichts diagnostiziert, aber ich frage schon mal im Vorfeld....


    Das Interessante ist ja, alles was Schule angeht (Unterricht, Hausaufgaben) ist sie unkonzentriert, schreibt sie aber zum Beispiel Tests, dann sind die Bewertungen 1 A. Noch gibt es keine direkten Noten dafür, aber nach den bisherigen Bewertungen hätte sie ne Eins und zwei Zweien gehabt.

    Zitat von TiMiDa

    Ich versteh einfach nicht, was daran ADS sein soll :frag


    Es kommt darauf an, in welchem Ausmaß das vorkommt...


    und wer dich darauf anspricht. Wenn dich Kindergarten und Schule drauf ansprechen und du selber auch langsam das Gefühl hast, dass es bei euch anders ist als bei anderen Familien, dann sollte man vielleicht über die Diagnostik nachdenken.

    Ich spreche ja noch nicht von ADS von meiner Tochter....es kann momentan vieles sein, muss aber nicht. Vielleicht IST es ADS, vielleicht ist sie auch "nur" enttäuscht von der Schule oder sie beschäftigt sonst irgendetwas. Ich weiß es nicht. Deswegen lasse ich sie ja den Test machen.


    Momentan bin ich sehr verunsichert, weil meine Tochter an sich auch eine ausgeglichene Person ist. Daher wollte ich mal im Vorfeld fragen, ob es möglich sein könnte, dass es ADS sein könnte.


    Mir persönlich wurde die Schublade "ADS" auch zu schnell geöffnet vonseiten der Psychologin. Aber gut, besser mal nen Test machen lassen, und entweder ADS ein- oder ausschließen.


    Ich hoffe nur, DASS etwas gefunden wird.

    Zitat

    Das Interessante ist ja, alles was Schule angeht (Unterricht, Hausaufgaben) ist sie unkonzentriert, schreibt sie aber zum Beispiel Tests, dann sind die Bewertungen 1 A. Noch gibt es keine direkten Noten dafür, aber nach den bisherigen Bewertungen hätte sie ne Eins und zwei Zweien gehabt.


    Vielleicht kannst du die Hausaufgaben wie einen Test gestalten.
    Zeitvorgabe und hinterher schaust du es durch und gibst ein Feedback. (Note)

    Einfaches Beispiel:


    In der Schule. Die Lehrerin spricht Fränzchen, der schon wieder vor sich ihn träumt, an:


    "Fränzchen, immer sitzt du da und träumst vor dich hin. Wie soll das denn weitergehen? Ich muss mal ein ernstes Wort mit deinen Eltern reden, so geht das nicht mehr!"


    Fränzchen hört: "Fränzchen...mehr..." und denkt: "Ah ja, das Meer, da waren wir im Urlaub, da haben wir Ball gespielt, und dann haben wir abends gegrillt, es gab leckere Würstchen. Und dann haben wir noch ganz lange im Bett gequatscht." Folglich weiß Fränzchen gar nicht, was die Lehrerin will.


    Bei ADS/ADHS kommt einfach ein Teil der Information nicht an, weil dieser Teil während der Übermittlung zwischen den Synapsen der Nervenzellen velroren geht. Es fehlt ein Überbringer, ein Botenstoff.



    Zum Thema Konzentration: Auch ein ADS/ADHS-ler kann sich sehr gut konzentrieren, auf die bereits beschriebenen Dinge. Das nennt sich Hyperfokus.

    Werden Hummeln von anderen Insekten gemobbt, weil sie dick sind?


    Ich gönne mir das Gefühl, durchgehalten zu haben.

    Wenn ich das hier so lese, denke ich, ich sollte meinen Sohn (8) auch mal auf ADS testen lassen. Schon letztes Jahr sagte mir die Lehrerin, dass mein Sohnemann immer verträumt dasitzt, aber trotzdem gute Leistungen bringt. Allerdings: Wie lange das halt noch gut geht? Bei so Alltagssachen, wie Jacke anziehen, Hände waschen etc. ist er total in Gedanken und braucht ewig...

    Es ist doch Geist, der das in den Kindern so bewirkt. Da staune ich immer wieder, wenn ich mir die miserable Qualität der Kommunikation mit Geist betrachte. Insbesondere von meinen Pädagogikprofikollegen tät ich mir doch etwas erwarten.
    Kaum weicht man als Kind von den wenigen Schablonen ab, die sie auf Papier vorgschrieben haben, schon wissen sie nicht mehr, was sie tun sollen.
    Zu einer direkten, souveränen Kommunikation mit Geist scheint ihnen jegliche Erfahrung zu fehlen. Sie können nur durchnehmen, beibringen, vermitteln, Arbeitsblätter austeilen und einsammeln,...... und meist wenn es nicht klappt Druck machen. Von Üben, Üben und nochmals Üben und Druck werden die Geistes- und Seelenkräfte, die Talente aber nicht satt sondern matt.
    Es sind die feinen Kräfte, die unser Leben entscheiden. Mit ihnen braucht es einen feinen Umgang.
    Als Ich-kann-Schule-Lehrer interessieren mich die Schwächen nicht lange. Die sind nur Boten. Sie sagen mir, was den Stärken des Kindes fehlt, was sie schwächt, irritiert oder sonst ungünstig beeinflusst. Wenn ich die Botschaft vernommen habe, entlasse ich die Boten und wende mich den Kräften zu, die Hilfe brauchen.
    Ich wende mich zuerst einmal geistig zu, das heißt ich überprüfe meine Einstellung und korrigiere sie ggf. dass ich genau das ausstrahle, was wirken soll.
    Ich strahle also nicht das Problem wieder zurück, das ich erkannt habe, sondern ich strahle die Lösung des Problems zurück. Das ist eine grundlegend andere Botschaft.
    Dafür bin ich doch mit Geist begabt, dass ich geistige Wirkungen ändern kann.
    Ich arbeite mich also nicht in Vordergründigkeiten auf sondern gehe mit den entscheidenden Geistes- und Seelenkräften auf feinste Weise anders um.
    Ich kann mit Geistes Kraft stärken und aufrichten, von Ballast befreien und neuorientieren.
    Auf feinste, sensibelste Weise, einfach durch Denken.
    Man hat es uns nicht gelehrt, aber wir können es selbst lernen. Durch einfaches Erproben und genaues Beobachten.
    Ich freue mich auf Euren Erfolg.
    Franz Josef Neffe

    Das Thema ist ja schon etwas älter, aber es gibt ja immer wieder User, die mal was suchen und darum gebe ich einfach auch ein paar Erfahrungen hier rein. ;-)



    Das Problem bei ADS ist ja das fokussierte konzentrieren, und das Filtern von Infos. Mein Sohn beispielsweise hat eine unfassbar starke auditive Wahrnehmung. Er hört alle Kinder im Unterricht atmen, das Blatt vom Baum fallen, jedes Gespräch im Raum, das Kind aus der Nachbarklasse, dass gerade an der Tür vorbei geht zur Toilette, das Müllauto um die Ecke....



    Oftmals kann man durch Verstärker die Motivation erhöhen. HAs zB habe ich anfangs belohnt. Aber nciht die Leistung, sondern zB die Tatsache, dass er sie ohne meckern macht, dass er 15 Minuten etwas getan hat, obwohl ich nur 10 verlangt habe, dass er allein daran gedacht hat zwischendurch die Hand zu lockern. Solche Dinge. Leistungsdruck machen sich solche Kinder oftmals genug. Lobt man da für Leistung macht man es noch schlimmer. Wichtig war mir, dass er eben HAs als eine feste Aufgabe akzeptiert. Erst dann ist die Vorraussetzung geschaffen, dass man die Konzentration verbessern kann.



    Dann gibt es eben ja eh unterschiedliche Lerntypen. Meinem Sohn etwas zu sagen, ist für die Tonne. Er kann eben gerade im auditiven Bereich schlecht filtern. Darum haben wir vereinbarte Symbole. Das können Handzeichen sein (zB für : behalt den Gedanken im Kopf, sprich ihn nicht aus, sehr zu empfehlen für Kinder mir Rededruchfall :laber )oder auch Symbolkarten. In der Schule zB ist es für eien Lehrerin einfacher eine Karte hinzulegen auf den Tisch des Kindes mit einem Symbol, dass zum Einen bedeutet: schau ins Heft nicht in die Luft und zum Anderen den Blick gleich runter holt, weil das Kind hinsehen muss, welche Karte es ist. Je nach Kind wird dafür häufig auch Körperkontakt empfohlen. Hand auf Schulter heisst "schau ins Heft" zB.


    Mit dem Kind Codes zu vereinbaren hat auch den Vorteil, dass das Kind nicht vorgeführt wird. Ein Kind ständig laut zu ermahnen nervt alle (auch den Sprecher :wink ) und führt besonders in der Schule zu "schau mal der schon wieder". Das kann man damit reduzieren. Es ist unauffällig und eindringlicher.



    Bin gespannt, ob noch andere meinem Beispiel folgen... lasst eure Praxis- und Alltagstipps hören! :-)