Zweisprachig?

  • wie ich in dem anderen Thread schon geschrieben habe...


    Mit meinem Sohn habe ich anfangs in meiner Muttersprache gesprochen und er hat das auch verstanden. Als dann aber mit 2,5/3 Jahren die massive Sprachentwicklungsverzögerung zu Tage trat habe ich meine Muttersprache hintenangestellt. Es war nun einfach wichtiger ihm intensiv bei der LAutbildung zu helfen und zu unterstützen.
    Inzwischen ist er 6 Jahre alt und hat enorme Fortschritte gemacht. In den regelmäßigen und häufigen Urlaub daheim in Frankreich (er fährt auch schon mal mit meinen Eltern zwei Wochen alleine weg oder vor, wird er mit der anderen Sprache massiv konfrontiert und schafft es auch immer besser und jedesmal schneller sich verstädnlich zu machen.


    Seine Schwester tut sich da wesentlich einfacher und mit ihr spreche ich auch häufiger mal französisch.

    Wir Frauen sind Engel...


    ...Und wenn man uns die Flügel bricht, fliegen wir eben weiter...
    ...auf einem Besen!!! Wir sind ja schließlich flexibel...

  • Bimbam,


    wie hast du denn mit den beiden geredet, mal deutsch, mal franzoesisch oder immer uebersetzt??


    Anfangs dachte ich mit meinem Sohn zuhause ausschliesslich deutsch zu sprechen, hatte allerdings Bedenken, dass er Schwierigkeiten mit der franz. Sprache bekommt. Somit habe ich mich fuer einen Kompromiss entschieden.


    A +

  • Ja.
    Eine Zeitlang nur englisch, dann eine Zeitlang gemischt - englisch wenn allein, deutsch wenn andere deutschsprachige dabei waren (war ein Fehler), jetzt seit ein paar Jahren wieder nur Englisch, ganz egal wer zugegen ist. Das läuft sehr gut.

  • Bei mir war es so wie bei bimbambule. Probleme gab es mit 3. Da musste ich mich fuer eine SPrache entscheiden, weil sie in beiden Sprachen so gut wie nichts gesprochen hat. Die zweite Sprache haben wir dann erst wieder mit 5 eingefuehrt und innerhalb von kurzer Zeit war sie zweisprachig. Bei mir ist es weder die Muttersprache noch die Sprache unseres derzeitigen Wohnortes. Es klappt gut (obwohl es mir manchmal stinkt ;). Das Fenster, wo Kinder eine weitere Sprache als Muttersprache lernen schliesst sich zwischen 6-7 Jahren.

  • Aha...


    Ich hatte angefangen, von Geburt an mehrsprachig zu sprechen, aber es war nicht alltagkompatibel und hat mich genervt, ich habe es nicht durchgezogen.
    Jetzt wird sie ja drei, und wir schauen meine alten bilderbücher an, dabei fange ich wieder an, in de Fremdsprache zu reden, und sie saugt es echt auf wie ein Schwamm.

  • Ich kenne eine Familie,
    Mutter Deutsche,
    Vater Niederländer
    wohnen im französisch sprachigen Belgien.


    Das Kind geht nun in die 2.Klasse, Amtssprache französisch, und spricht alle drei Sprachen fließend, weil es von Geburt an alle gehört hat!


    Hut ab,
    Volker :-)

  • Unsere Tochter ist auch zweisprachig aufgewachsen. Ich habe mit ihr zuhause konsequent deutsch gesprochen, ihr Vater englisch und wenn wir unterwegs waren (besonders im playcentre), habe ich es oft erst auf deutsch, dann auf englisch gesagt, damit die anderen kids und Eltern verstanden, worum es ging. Nach der Trennung hat sie immer intensive Phasen der einen bzw anderen Sprache gehabt, wenn sie beim jeweiligen Elternteil lebte. Momentan ist sie bei ihm, er ist mit einer Französin verheiratet, die mit dem Halbbruder unserer Tochter französisch spricht, so dass sie auch mit der Sprache immer vertrauter wird.
    Natürlich war das 'doppelte Sprechen' unterwegs anstrengend, aber ich glaube, es hat sich gelohnt. In der Übergangsphase gibt es auch immer etwas Kauderwelsch, aber das geht rasch vorbei.
    Ich würde es immer wieder so machen.
    LG smiles

    Am Ende stellt sich die Frage: Was hast du aus deinem Leben gemacht? Was du dann wünscht getan zu haben, das tue jetzt. - Erascus von Rotterdam

  • Es soll wohl am Besten sein, wenn immer eine Person ene Sprache mit dem Kind spricht. z.B. Bekannte von mir: Oma Engländerin, Papa Italiener und Mutter Deutsche. Jeder redet mit dem Kind in der eigenen Sprache. Die Kleine ist 7 und spricht alle drei Sprachen.

  • Ich kenne eine Familie,
    Mutter Deutsche,
    Vater Niederländer
    wohnen im französisch sprachigen Belgien.


    Das Kind geht nun in die 2.Klasse, Amtssprache französisch, und spricht alle drei Sprachen fließend, weil es von Geburt an alle gehört hat!


    Ja, ich kenne auch einige, bei denen es so läuft.



    wie hast du denn mit den beiden geredet, mal deutsch, mal franzoesisch oder immer uebersetzt


    Ich habe mit beiden zusammen dann deutsch gesprochen und dann immer mal wieder mit Töchterchen nur französisch. Klar hat der Große das dann auch erlebt und gehört, dadurch hatte er auch den Sinn für die andere Sprache nie verloren und die Melodie nie verloren...
    Wir haben viele Kinderbücher auf französisch daheim und hin und wieder läuft eben auch mal französisches Fernsehen oder wir guckten uns im I-net t'schoupi an oder so. Ich singe viele Kinderlieder auf französisch. Ich habe den Großen nur eben nicht angehalten auch französisch zu sprechen.


    Aber manche Dinge sind eben auch hier im Alltag französisch geblieben:


    bisous, câlins, chaton, bibiche, ...


    Meine Eltern sind nicht "Oma und Opa" sondern "mamie et papy" (bringt hier zwar immer wieder die Leute durcheinander, aber inzwischen lernen sie eben auch, dass ich Mama und nicht Mami bin :D ), sie haben "Tata" und "Tonton"...


    Abends singe ich meistens "une chanson douce","Dodo, l'enfant do" oder eben "Berceuse à Nounours" ...


    'Töchterchen wurde nach einem Lied von Yves Duteils benannt und somit singen wir hier sehr sehr oft "Lucille et les libellules" ...


    DAs sind dann im Großen und Ganzen hier dann anders laufen und immer liefen.


    Ich bin zuversichtlich, dass der Große auch irgendwann das alles immer besser hinbekommen wird und wenn er nicht ganz zweisprachig ist... So what? Er hört von anfang an die anderen Laute und die andere Melodie...

    Wir Frauen sind Engel...


    ...Und wenn man uns die Flügel bricht, fliegen wir eben weiter...
    ...auf einem Besen!!! Wir sind ja schließlich flexibel...

  • Das Hören ist wirklich wichtig. Wir haben auch Musik oder Bücher in beiden (oder bei uns sind es ja schon drei) Sprachen, und sie hat echt keine Mühe, die Laute nachzuahmen, wenn auch sie noch nicht sich verständigt auf F oder E.


    Nun ist mein Freund ja auch halber Franzose, ich finde es schade, dass seine Kinder kein Interesse haben, obwohl auch er die Sprache immer wieder in den Alltag einfließen lässt.
    Aber zwingen kann man sie ja nicht.

  • Zweisprachig, allerdings sprechen wir keine "Weltsprache" fraglich ob sie ihnen mal was nützen wird.


    Ich bin Halbungarin und wir haben Verwandschaft in Ungarn, ergo sprechen meine inzwischen sehr, sehr gut ungarisch. :-)

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Bei mir war es so wie bei bimbambule. Probleme gab es mit 3. Da musste ich mich fuer eine SPrache entscheiden, weil sie in beiden Sprachen so gut wie nichts gesprochen hat. Die zweite Sprache haben wir dann erst wieder mit 5 eingefuehrt und innerhalb von kurzer Zeit war sie zweisprachig. Bei mir ist es weder die Muttersprache noch die Sprache unseres derzeitigen Wohnortes. Es klappt gut (obwohl es mir manchmal stinkt ;). Das Fenster, wo Kinder eine weitere Sprache als Muttersprache lernen schliesst sich zwischen 6-7 Jahren.


    Was meinst du mit weder die Muttersprache noch die des Wohnorts?
    Ich frage, weil ich zwar deutsche bin, aber recht gut Englisch spreche. Und auch schon überlegt habe dass mit der Kleinen zu machen, aber reichen "nur gute Kenntnisse" aus, um es weiterzugeben?
    Für einen Rat wäre ich dankbar.

    Ich gebe Tippfehlern asyl, wer welche findet muss sie hier lassen.

  • Hallo Kruemel


    hinkt vielleicht ein bischen ; aber wir bringen unseren Kinden doch auch irgendwann die 3 Kochrezepte bei die wir gerne moegen ohne gleich ein Ass hinter dem Herd zu sein, oder?


    Wenn die Kleinen aufnahmebereit sind, denke ich sollten wir ihnen geben wonach sie fragen, auch wenn unsere Kenntnisse recht fix an Grenzen stossen. Aber das bischen ist schonmal acquis und hat seinen Platz eingenommen um vielleicht spaeter nochmal hilfreich zur Seite zu stehen.


    Wenn deiner Kleinen die Melodie der englischen Sprache vertraut ist, faellt es ihr vielleicht auch einfacher diese spaeter zu sprechen.


    Schoenen Abend noch

  • DAs sehe ich eigentlich auch so (obwohl es dazu viele gegenteilige Meinungen in der Literatur zu dem Thema gibt). Es kommt drauf an, wie dein Englisch ist. Bei mir ist die Sprache fast muttersprachlich. Es dauert eine Weile, bis mich ein Muttersprachler der Sprache als Nicht-Muttersprachler enttarnt. Ich habe sie mir allerdings auch angelernt und somit mache ich sicher auch noch den einen oder anderen Fehler.

  • Das Fenster, wo Kinder eine weitere Sprache als Muttersprache lernen schliesst sich zwischen 6-7 Jahren.

    Wer sagt das ???
    Anno dazumal hab ich in NY City als Erzieher gearbeitet. Die Mutter Amerikanerin, der Vater Italiener, es waren 2 Schulkinder 10/12 und ich hatte die Aufgabe nur deutsch mit ihnen zu reden. Da brabbelte jeder wie er wollte und alle haben sich verstanden :lach

  • Guten Morgen


    Hier war geplant, der Empfehlung "Eine Sprache - ein Elternteil" zu folgen. Das läuft nach wie vor, wobei halt der KV wenig da ist. Kind zeigt allerdings von sich aus Interese und erfragt viele Worte, versteht vieles und kennt viele Ausdrücke zweisprachig. Er weiß auch schon, wer mit ihm in welcher Sprache spricht. Für weitere Sprachen ist er offen udn bemerkt sofort, wenn jemand "anders" spricht.


    Das Bemühen, sein Kind auf Grund der eigenen Kenntnisse zweisprachig zu erziehen halte ich für schwierig. Ich erlebe einfach zu oft, wie Leute ganz stolz von den eigenen Kentnissen überzeugt sind und dann ein fürchterlicher Akzent, üble Grammatikfehler erlernt werden und die sprachlichen Feinheiten auf der Strecke bleiben. So, und dann bring den Kindern in der Schule mal bei, dass das eben falsch ist - ohne das Elternteil bloß zu stellen :scared ! Ich spreche sehr gut Englisch und mache dennoch Fehler. Bei mir liegen sie eben in den Feinheiten und das ist dann insofern problematisch, als dass es nicht auffällt, dass ich keine Muttersprachlerin bin - ergo stoßen die Feinheiten besonders auf und es wird angenommen, ich möchte dem Gegenüber auf die Füße treten. Ich traue mir also nicht zu, mein Kind zweisprachig zu erziehen. Klar, mal einige Vokabeln oder Ausdrücke, aber nicht komplett. Dann lieber einen "Original" Kindergarten oder eine Spielgruppe (Army wives), eine Sprachschule (Helen Doron, die Leiterin hier ist ebenfalls Muttersprachlerin).


    Das sich da Fenster schließen - das ist Typbedingt. Mein Schulenglisch war grottenschlecht, mein Französisch ebenso. Gelernt habe ich's jeweils im Umgang mit Menschen und viel später, so ab 16. Ich hab (hatte?) ein gutes Ohr für Sprache und Sprachmelodie, ich hab's schnell aufgeschnappt, aber ich brauchte den direkten Umgang mit der Sprache.


    Gruß