Hausaufgaben- keine Lust 1. Klasse

  • Hallo!


    Wahrscheinlich ist das normal?


    Mein Großer ist jetzt in der ersten Klasse. Es gibt selten Hausaufgaben, da Halbtagsschule. Aber gestern war er nicht da und wir haben das gesamte Programm nachzuholen. Wenn er mitmachen würde, vielleicht eine halbe Stunde konzentrierte! Arbeit.


    Aber die Realität sieht so aus, dass zuerst der Radiergummi benutzt wird, dann ist der Stift nicht spitz genug, dann fällt der Anspitzer runter, dann ist die Seite verschlagen .... wenn ihm nichts einfällt muss er zu Toilette und dann von vorn. Dabei sitze ich mit dabei. Mir fällt nichts mehr ein- soviel Geduld habe ich nicht! Reden hilft nicht. Er sucht immer was zu ablenken und immer bin ich schuld... Aber wenn ich nicht daneben sitze gehts auch nicht. Ein "Oma" hat er geschrieben in ca. 30 min.


    Kennt ihr das? Ist das normal? Wie sind eure Konsequenzen? Oder muss eigentlich ich lernen- Geduld???

  • Ob das normal ist, kann ich nicht sagen, aber ich habe das mit einem meiner Kinder ganz genauso erlebt. Und hatte dabei alles durch: Kind macht es allein, ich kümmere mich nicht darum. Ich sitze daneben und werde fast verrückt :D . Ich lasse mein Kind das mit im Zimmer bei mir machen, werde aber auch fast verrückt - eine Lösung habe ich nicht wirklich gefunden. Mittlerweile geht dieses Kind aufs Gymnasium, das klappt so einigermaßen, aber diese Hausaufgabengeschichte hat uns alle ziemlich Nerven gekostet. Besser wurde es, als ich wieder gearbeitet habe und das Kind die Hausaufgaben in der Schulbetreuung gemacht hat.

  • Habt ihr einen Kurzzeitwecker? (das hilft auch dir, die Zeit richtig zu beurteilen)


    Zeig ihm, wieviele Minuten er Zeit hat, um seinen Text zu schreiben...


    Was danach für eine Konsequenz kommt, hängt ein wenig von seiner Mentalität ab - will er sich nur drücken vor Aufgaben, dann könntest du ihn zum Helfen verdonnern, weil du deine Zeit neben ihm sitzen musst und deswegen deine Aufgaben selber nicht schaffst ...
    ist er ehrgeizig, dann schreibst du drunter: er hat xx Minuten an der Aufgabe gesessen und nicht mehr geschafft...

  • Es gibt selten Hausaufgaben, da Halbtagsschule.


    warum keine hausaufgaben? bei uns bekommen alle kinder egal in welcher klasse und egal ob halbtagskind oder ganztagskind jeden tag ( außer freitag) hausaufgaben auf ..


    na ja egal .. ;)


    im moment hab ich in meiner "1.klässler hausaufgabengruppe" einen kleinen spezialisten , der ständig radiert , anspitzt , zur toilette mus usw.
    ich hab mir das ne weile angeschaut und da er auch ohne all diese "nebenschauplätze" recht langsam arbeitet folgendes beschlossen :


    vor beginn der hausaufgabenzeit ( jedes unserer schulkinder hat jeden tag 1 stunde hausaufgabenzeit in einer relativ keinen gruppe)
    schicke ich ihn zur toilette
    danach sammel ich sein mäppchen ein und gebe ihm nur seinen bleistift, so fällt radieren,anspitzen,testen anderer stifte schonmal weg :engel


    absprache mit ihm ist : nach ca. der hälfte der arbeit bekommt er sein radiergummi zurück und er kann schauen ,ob es etwas zu verbessern gibt ( er ist ziemlich pingelig mit sich selbst :rolleyes:;) )


    dann geht das werkzeug wieder zurück zu mir ..


    am ende geb ich ihm alles zurück und er kann nochmal schauen


    klappt super und er schafft jetzt alles ... langsam zwar ,aber immerhin in der vorgesehenen zeit :daumen



    an deiner stelle würde ich alle "nebenschauplätze" soweit wie möglich wegräumen ... vielleicht klappt meine methode ja auch bei dir zuhause

    Einmal editiert, zuletzt von rübli1211 ()

  • will er einfach nur nicht? kann er es nicht (oder denkt, er kann es nicht)? oder erscheint es ihm vielleicht zu einfach und deswegen hat er keine lust?


    bei tochter ist es so, dass es zwei varianten gibt:
    1. sie mag die aufgabe gar nicht und verweigert deshalb komplett. das ist hauptsächlich bei abschreiben und gedichten lernen der fall. sie ist jetzt zweite klasse. da lasse ich sie dann "aufflaufen" vorher mache ich mit ihr eine zeit aus, bis wann es fertig sein soll. wenn es nicht fertig ist, schreibe ich drunter warum. wenn das gedicht eben nicht sitzt, muss sie damit leben. die klassenlehrerin weiß bescheid und unterstützt mich dabei. sie kritisiert zb dann auch ihr geschmiere, wenn man sieht, dass sie keine lust hatte.
    2. sie will nicht, weil es ihr zu langweilig ist. das war gerade in der ersten klasse oft der fall. in mathe bis heute. da kriegt sie dann zusatzaufgaben. 3 aufgaben, die sie aufhat, dann drei aufgaben, die ich ihr gebe, dann wieder drei aufgaben, die sie aufhat und das im wechsel, bis sie die ursprüngliche Anzahl an aufgaben gemacht hat.

  • kommt er denn in der schule selber mit dem stoff mit? vielleicht lässt du mal testen ob er vielleicht aufmerksamkeitsverzögert ist oder lernmäßig probleme hat. ansonsten einfach energisch durchsetzen und dampf unterm hintern machen, dann klappt das schon.

  • Hallo!


    Mein Kleiner (jetzt schon groß :rolleyes: und drittes Schuljahr) hat im ersten Schuljahr auch immer ein Riesentheater um die Hausaufgaben gemacht... Wobei er (zum Glück :bet ) im Ganztag ist und sich größtenteils die Betreuer mit ihm rumschlagen mussten.


    Ich kann Dich gut verstehen - mit dem eigenen Kind Geduld bei den Hausaufgaben haben, finde ich auch s**schwer. Meiner hat immer, wenn es nicht so klappte, wie er wollte, das Heft in die Ecke gepfeffert und ist laut schimpfend abgezogen. Irgendwie ist aber auch diese Zeit vergangen und mittlerweile klappt es gut. Das liegt aber weniger an mir, als an seiner momentanen Motivation - die Schule macht ihm jetzt irgendwie Spaß, inklusive Hausaufgaben. :D


    Also keine wirklichen Tips von mir, außer, es kann durchaus irgendwann klappen ;) , auch wenn man dabei als Mutter keine wirkliche Hilfe ist...

  • Ja mit meinem 8jährigen Sohn (jetzt 3 Kl.) war das erste Jahr auch fürchterlich obwohl er so ein gescheites Köpfle ist (waren bzw. sind bei Kinderpsychologin, die hatte als erstes so Test gemacht um zu sehen ob er unter ADS - ins Träumerische- leidet). Gut bei ihm spielten auch mehrere Faktoren ein Grund: unregelmäßigkeiten mit dem KV, Umzüge in versch. Landkreis(e), Trennung von meinem Freund, noch dazu ist er ein sehr ruhiges ins sich gekehrtes Kind und redet nicht über das was ihn bewegt oder stört, hang zum depressiven ect....


    Das bedeutet schon viel Ruhe, Geduld und positive Zusprachen. Was bei uns auch geholfen hat, Gespräche mit Lehrerin, Schulpsychologen, Schulsozialarbeiterin und schlussendlich die Kinderpsychologin wo er jetzt alle 2 wochen für 30min ist. Hilfreich war es auch wenn er die Hausaufgaben bei und mit seinem KV gemacht hat oder der Oma. Wenn ich das Geld hätte für eine längere Betreuung in der Schule würde ich es ihn da machen lassen um bei uns den Stress rauzunehmen.


    Was auch eine Zeitlang hilf war die Magnetwand, immer wenn die Hausaufgaben gemacht wurden ohne großes Theater gab es einen Magneten und bei 5 gab es eine Überraschung (Kino, Ausflug, was spielen, Ü-eier ect..).
    Kinder sollten in der 1. und 2. Klasse die Aufgen innerhalb von halben Stunde problemlos und alleine lösen können hat die Klassenlehrerin gesagt.... wir saßen immer über 1 Stunde, manchmal 2 oder bis Abends und es war nicht mal die Hälfte geschaft :( Ich dachte halt immer er muss auf biegen und brechen...


    Die jetztige Klassenlehrerin hat auch 2 Söhne in der Art gehabt, die viel Nerven gekostet haben aber heute beide erfolgreich studieren. Sie meinte er soll machen was er in 45min. schafft und wenn ich denke es reicht soll ich es notieren und unterschreiben und dann ihn aufhören lassen. Freizeit und Zeit für sich und zum spielen ist sehr wichtig für Grundschulkinder ;)


    :daumen drück euch die Daumen dass ihr Hilfe findet und es sich bessert :winken:

  • Hallo, erstmal danke für eure Antworten!


    Habt ihr einen Kurzzeitwecker? (das hilft auch dir, die Zeit richtig zu beurteilen)


    Zeig ihm, wieviele Minuten er Zeit hat, um seinen Text zu schreiben...


    Was danach für eine Konsequenz kommt, hängt ein wenig von seiner Mentalität ab - will er sich nur drücken vor Aufgaben, dann könntest du ihn zum Helfen verdonnern, weil du deine Zeit neben ihm sitzen musst und deswegen deine Aufgaben selber nicht schaffst ...
    ist er ehrgeizig, dann schreibst du drunter: er hat xx Minuten an der Aufgabe gesessen und nicht mehr geschafft...


    die Idee mit dem helfen gefällt mir, werde ich versuchen




    warum keine hausaufgaben? bei uns bekommen alle kinder egal in welcher klasse und egal ob halbtagskind oder ganztagskind jeden tag ( außer freitag) hausaufgaben auf ..


    Die Kinder haben in der Schule eine sogenannte Lernzeit und sollen dort Aufgaben machen. Aber ich finde regelmäßig unausgefüllte Arbeitsblätter im Hefter, so dass ich manchmal nicht weiss was sie machen. Ich sehe das dann als Aufgabe zum Nachholen. Und die Aufgaben heute sind der Stoff von gestern, er war nicht da gestern.




    kann er es nicht (oder denkt, er kann es nicht)?


    Das ist die Frage? Werde mit der Lehrerin sprechen. Wenn dann denkt er er kann nicht...


    ansonsten einfach energisch durchsetzen und dampf unterm hintern machen, dann klappt das schon.


    Je mehr Druck unso mehr macht er zu und es geht gar nichts mehr! Mir muss also was anderes einfallen.



    Oft lässt er sich auch vom kleinen Bruder ablenken, der mit am Tisch ist und wirklich! leise in seinem Malbuch malt. Und auch in der Schule sind ja andere Kinder, die ablenken könnten. Und es geht leider nicht anders, als das der kleine dabei ist. Ich habe im Moment einfach keinen anderen Raum für ihn und wenn er dann von da rufen würde hätten wir doch auch nicht mehr Ruhe!?


    Mit der Zeitbegrenzung finde ich gut, er soll ja auch spielen! Und die Federtasche werde ich morgen auch vorher einsammeln.


    Viele Grüße

  • Ist doch interessant, was man durch Kinder alles über seine Schwachpunkte erfährt und lernen kann! Es ist doch ganz schön viel, was wir Erwachsene alles nicht können und wofür uns keine Llösung einfällt. Aber das Kind soll das Problem lösen. Warum lernen wir eigentlich nicht, a) es wenigstens so gut wie ein Kind lösen und b) das Kind womöglich sogar für die Lösung begeistern zu können?
    Was sagen ihm denn Deine "Hilfen" dauernd? Du bist ein Genie? Alle werden Dich achten und bewundern? Du wirst hoch geschätzt sein für Dein Können? Oder: Du kannst es nicht? Du bist mir lästig? Mach endlich, Du Versager?
    In der neuen Ich-kann-Schule lernt jedes kleine Kind schon darauf zu achten, IN WELCHEM GEISTE es etwas tut. In dem Geiste wirkt es nämlich auch.
    Du machst genauso unqzualiufiziert DRUCK wie meine Kollegen.
    Unter DRUCK wächst aber nichts, schon gar kein gutes Ergebnis. Wenn Du einen Stein auf die Wiese legst, gehen die Graspflanzen drunter ein. Beim Menschen funktioniert das genauso gut. Dennoch macht die Pädagogik DRUCK, und wenn es nicht klappt noch mehr DRUCK, und dann klappt es noch weniger und immer sind die anderen schuld. Du machst diesen Unsinn nach und bekommst damit dieselben miserablen Ergebnisse wie die Schule, die sie schon an Dich weitergeschoben hat, weil sie damit selber kein Problem lösen kann.
    DRUCK komprimiert das Problem und den Menschen; das ist das exakte Gegenteil von Lösung.
    Darum gilt in der Ich-kann-SDchule das SOG-Prinzip.
    Sog löst. Sog richtet auf. Sog macht Wachsen. Mit Sog lassen sich die Kräfte piunktgenau lenken. Mühelos.
    Dafür brauchst Du doch nur die SOG-wirkung zu spüren, die vom HUNGER der Talente des Kindes ausgeht.
    Das Kind bekommt man mir reichlich ganz gezielte Anerkennung. Ich sag ihm nicht: "Du bist gut." Wenn er in Mathe schwach ist, sag ich ihm: "Du bist IN MATHE GUT. Wir werden es erleben." Ich sorge dafür, dass genau die Kräfte die meiste und beste Stärkung bekommen, die am meisten gehungert haben.
    Und nun schau Dir an, was Du der Schule nachmachst: Du setzt Dich hin und wartest und machst Druck und denkst Schlechtes..... Und davon sollen die Talente des Kindes SATT werden?????
    Du hast die Wahl, das Problem für Dich und Dein Kind a) noch größer zu machen oder es b) zu lösen.
    Ich setze darauf, dass Du eine kluge Wahl triffst. Ich freue mich auf Euren Erfolg.
    Franz Josef Neffe

  • mist jetzt hab ich mich aus versehen bedankt ... ich bitte dies AUSDRÜCKLICH als ein versehen zu verzeichnen ..


    @ f.j. neffe .. ich hab selten so einen blödsinn gelesen! anscheinend geistern sie ( ja ich sage SIE , weil mir in diesem fall das DU gewaltig im hals stecken bleibt) in zig versch. foren herum , vertreiben bücher usw. mich gruselt es ganz gewaltig ! und DAS soll schon etwas heißen!

  • @ rübli Danke für die Beschreibung deines Vorgehens. Gestern haben wir dann auch alle Stifte erst angespitzt, dann alle bif einen zurück in die Mappe, alles andere entfernt; vorher Flitzepause gemacht und dann was soll ich sagen- es lief einfach gut. Heute, wir haben Feiertag noch den rest gemacht und da wurde ich weggeschickt und er hats allein gemacht. Dann gibt es natürlich viel Lob für das Bemühen und gleich macht es allen wieder Spaß!


    Vielen Dank für eure Tipps!

  • mist jetzt hab ich mich aus versehen bedankt ... ich bitte dies AUSDRÜCKLICH als ein versehen zu verzeichnen ..


    @ f.j. neffe .. ich hab selten so einen blödsinn gelesen! anscheinend geistern sie ( ja ich sage SIE , weil mir in diesem fall das DU gewaltig im hals stecken bleibt) in zig versch. foren herum , vertreiben bücher usw. mich gruselt es ganz gewaltig ! und DAS soll schon etwas heißen!


    schließ mich an :daumen

  • Was bin ich froh, dass meine Tochter keine HA machen muss, da Ganztagsschule...
    In meiner Klasse (1./2. Klasse) haben wir die Eltern (gezwungenermaßen) entlastet:
    Die Kinder bekommen HA auf und tragen selber die Verantwortung für die Erledigung. Wenn sie eine halbe Stunde nur rumgedamelt haben, schreiben die Eltern das halt ins Heft und fertig.
    Und in der Klasse gib es Smilies für komplette Hausaufgaben. Die können dann regelmäßig gegen eine kleine Süßigkeit eingelöst werden. Mal abgesehen vom pädagogischen Wert der Süßigkeiten sind die Kinder so nur sich selber gegenüber Rechenschaft schuldig und üben allmählich eine Routine ein, die sie für die folgende Schule bitter benötigen.
    Warum sollen sich die Eltern mit dem Kind herumstreiten, wenn die Lehrer doch etwas fordern?


    Um ein zügiges Arbeiten zu erreichen, hilft es oft, vorher selber einzuschätzen, wie lang man für etwas braucht, sich das als Ziel zu setzen und hinterher die eigene Prognose zu überprüfen.