Hilfe! Gericht verlangt Prozesskosten vom Ex von mir..

  • Da kommt man abends spät mit den erschöpften Kids nach der Arbeit heim...und dann dieser Brief vom Amtsgericht...ich hoffe, es kann mir jemand helfen.
    Ich versuche, die Umstände kurz u knackig zu formulieren:
    Im Dez 2008 haben mein damaliger Mann u ich uns getrennt, unsere Jungs waren damals 4 und 2 Jahre alt, ich befand mich in der Elternzeit.Mein Ex-Mann, Gutverdiener und Gut-Geld-Ausgeber war dann sehr erbost, als ich in 02/2009 zum Anwalt ging.Bis dahin hatten wir ein gemeinsames Konto. Da aber nun klar war, dass wir getrennt bleiben würden, habe ich mich schlau gemacht, wie es finanziell nun weitergehen wird. Ex-Mann äußerte schon vorher,ich solle mir flott eine kleinere Wohnung suchen und hat sogar versucht, mir diese unterm Hintern wegzukündigen.


    Aber darum geht es gar nicht, ich möchte mich nicht mit Kleinigkeiten aufhalten. Da wir uns unterhaltstechnisch überhaupt nicht einigen konnten (er wollte eine große jährliche Bonuszahlung unter den Tisch fallen lassen) , kam es zum Unterhaltsprozess. Mein Anwalt beantragte für mich PKH, und ich musste monatlich 115€ abdrücken. Mein Ex verlor den Prozess und auch die Berufung/Revision und ab dem Punkt (ich hatte bis dahin schon 1800€ plus an den Anwalt 1300€ gezahlt) wurde mir mitgeteilt, dass der Gegner die Kosten zu zahlen habe und ich Ihm Gegenüber einen Erstattungsanspruch habe.


    In 11/2010 erfolgte die Scheidung mit Einigung über die Höhe des Unterhaltes (Düsseldorfer Tabelle für Kinder, 2 Jahre lang ein bischen was für mich). Danach verlor mein Ex wegen Trunkenheit seinen Job. Es folgte die Privatinsolvenz. Seit März bekomme ich Unterhaltsvorschuss von der Stadt. Seit 01/2010 arbeite ich selbst wieder 3/4.


    Nun bekam ich vor einigen Wochen Post vom Gericht, dass die offenen Gerichtskosten beim Schuldner nicht einzutreiben seien und man nun an mich als Zweitschuldner heranträte. Ich hätte 2 Wochen Zeit, mich zu äußern, ansonsten bekäme ich eine Änderung des Zahlungsplanes. Ich also zum Anwalt getappert. Dort musste ich zudem Vorsprechen, weil noch eine Sorgerechtssache anhängig ist, für die ich ebenfalls PKH bekomme und NIChts monatlich zahlen muss. Ich fragte meinen Anwalt mehrmals, was jetzt mit dieser Sache sei, ob ich mich äußern müsse. Er fragte mich "zahlen Sie momentan etwas", ich sagte "nein", er antwortete. "dann bleibt das auch so, sie müssen nicht antworten.
    Nun bekomme ich heute Post. Ich soll von nun an 27 Monate lang 115€ bezahlen...also genau jener Betrag monatlich, den ich bis im vergangenen Mai 2010 zahlen musste. Ich bin nun ziemlich verzweifelt. Ich kann mir das nicht leisten, meine Einkommenssituation ist ja verändert. Und jetzt habe ich wirklich Sorge, das ich das zahlen muss, weil ich mich ja zuvor auf Anraten meines Anwaltes hin nicht geäußert habe....
    Weis hier jemand Rat, ob ich noch eine Chance habe?? Ich werde heute bestimmt nicht schlafen können... :wand :hilfe :hilfe :hilfe

    Leuchtende Tage. Nicht weinen, dass sie vorüber. Lächeln, dass sie gewesen!


    Konfuzius

  • Aber die können mir doch nicht einfach monatlich 115€ abnehmen...50€, okay, aber 150, das kann ich mri gar nicht leisten. !! :wand

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    Konfuzius

  • Das ist doch ein Beschluss oder nicht? Wenn ja, Rechtsmittel einlegen und die finanzielle Situation darlegen! Oder ruf morgen direkt mal dort an und frag nach. Aber die werden dir sicher das Gleiche sagen.

  • Ich hätte 2 Wochen Zeit, mich zu äußern, ansonsten bekäme ich eine Änderung des Zahlungsplanes. Ich also zum Anwalt getappert. Dort musste ich zudem Vorsprechen, weil noch eine Sorgerechtssache anhängig ist, für die ich ebenfalls PKH bekomme und NIChts monatlich zahlen muss. Ich fragte meinen Anwalt mehrmals, was jetzt mit dieser Sache sei, ob ich mich äußern müsse. Er fragte mich "zahlen Sie momentan etwas", ich sagte "nein", er antwortete. "dann bleibt das auch so, sie müssen nicht antworten.


    Dann lauf jetzt wieder zu deinem Anwalt - er soll dich das rausholen - wegen der Aussage.


    Mag ja sein das du nichts zahlen mußt, aber du mußt antworten.

  • Das ist doch ein Beschluss oder nicht? Wenn ja, Rechtsmittel einlegen und die finanzielle Situation darlegen! Oder ruf morgen direkt mal dort an und frag nach. Aber die werden dir sicher das Gleiche sagen.

    Ja, der Beschluss ist vom 5.5.2009. Und auf diesen Beschluss bezieht sich das heutige Schreiben auch:


    ..in der Familiensache ../.. wurde iHnen durch Beschluss des Amtsgericht ... vom 55.52009 PKH mit der Verpflichtung zur Zahlung einer monatlichen Rte i.H.v. 115€ bewilligt. Sie haben bislang 12 Raten i.H.v. 1380€ gezahlt. Wie Ihnen bereits mitgeteilt wurde haften Sie-neben dem Antragsgegner, dem die Kosten auferlegt wurden- für die Kosten als Antragstellerin. Da die Kosten vom Antragsgegner bislang nicht beigetrieben werden konnten, werden sie nunmehr von Ihnen erhoben. Sie haben nach der Zahlung die Möglichkeit, einen Titel gegen den Antragsgener zu beantragen...bla bla


    Ob ich nun dagegn noch Rechtsmittel einlegen kann? Hätte der Anwalt mir doch sagen müssen, oder? Ich fühle mich so dumm... :wand :wand :wand

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    Konfuzius

  • Ich habe nach meiner Stellungnahme zu der Kostengeschichte, die übrigens nicht anerkannt wurde, nochmal ans Gericht geschrieben - schon als ich den Termin für die Zahlung hatte und hab irgendso eine Art Einspruch erhoben. Das nannte sich aber nicht Einspruch - der Anwalt weiß sicher den richtigen Begriff - ich hatte ihn damals von einer Rechtsanwaltsgehilfin, weil mein Anwalt hätte mir damals nur weitergeholfen, wenn ich wieder einen neuen Auftrag erteilt hätte (den ich mir aber damals schon nicht mehr leisten konnte und wollte).
    Also frag nach und schreib nochmal hin, da gibt es nochmal eine Frist, binnen der du reagieren kannst.

  • Eine Zahlung kannst Du möglicherweise abwenden, wenn sich Deine finanzielle Situation im Vergleich zum Datum der Feststellung verschlechtert hat.


    Deinem Anwalt tritt gewaltig in den Hintern. Wenn der Ablauf so stimmt, wie Du beschrieben hast, dann hat er gewaltigen Mist gebaut. Natürlich sollte man sich auf solche Anfragen äußern. Immer.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ruf dort an und geh zu deinem Anwalt!

    Ob ich denn noch mal konsultieren sollte?? Obwohl, jetzt in der Sorgerchtssache hat er mich wieder gut vertreten, und Fehler macht ja bekanntlich jeder.

    Eine Zahlung kannst Du möglicherweise abwenden, wenn sich Deine finanzielle Situation im Vergleich zum Datum der Feststellung verschlechtert hat.

    Danke, habe auch jetzt mal gegoogelt, wie so die monatliche Ratenzahlung bei der PKH zu Stande kommt. Natürlich hat sich meine finanzielle Situation seit damals erheblich verschlechtert. Ich habe nur Sorge, dass man mich jetzt abwimmelt mit dem Hinweis, ich hätte ja im Vorfeld Zeit gehabt, mich dazu zu äußern...Gibt's hier keinen smiley, der den Tritt in den Allerwertsten symbolisiert??? :nudelholz :nudelholz :nudelholz



    Eine Zahlung kannst Du möglicherweise abwenden, wenn sich Deine finanzielle Situation im Vergleich zum Datum der Feststellung verschlechtert hat.

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    Konfuzius