Hallo
ihr lieben,
ich hoffe ihr könnt mir irgendwie helfen, denn ich weiß nicht mehr weiter.
Mein Sohn, 7 Jahre alt, hat enorme Probleme in der Schule und wir gehen dabei beide
zugrunde.
Angefangen hat alles schon im Kindergarten, wo er schon als Verhaltensauffällig
galt.
Er war sehr aggressiv gegenüber anderen Kindern und hatte extreme Wutanfälle.
Den ersten Kindergarten haben wir wegen Persönlichen Gründen gewechselt. Im zweiten
Kindergarten wurde alles noch viel schlimmer. Er bekam extreme Strafen für sein
Verhalten (z.B.: 4 h lang Sitzen und kein Vesper, nur weil er keinen
Mittagsschlaf gemacht hatte und dabei sang, während andere Kinder schlafen
wollten).
Den einzigen Ausweg, den wir damals sahen, aus dem Kindergarten rauszukommen war
der Schuleintritt. Denn auf dem Jugendamt meinte man, es gäbe keine freien
Plätze in anderen Kindergärten.
3 Monate vor Schulbeginn eskalierte dann die Situation ganz im Kindergarten und
er bekam doch noch einen Platz in einem anderen Kindergarten. Sein Verhalten
wurde dadurch trotzdem nicht besser.
Wir haben zu der Zeit damals Ergotherapie begonnen, die bis heute noch läuft.
In die Schule kam er dann trotzdem mit knapp 6 Jahren.
In seiner Intelligenz war er seinen Altersgenossen weit voraus nur sein
Sozialverhalten ist unterentwickelt.
Ich habe die Schule mit viel Bedacht ausgewählt und eine Schule gewählt, die sich auf
die Fahnen geschrieben hat alle Kinder so zu nehmen wie sie sind. Ich habe auch
immer mit offenen Karten gespielt und den Kontakt zu Lehrern und Erziehern
immer gehalten.
In der Schule machte er noch mehr Mist als zuvor.
Die Schule machte uns einen enormen Druck, machte für uns einen Termin bei einem
Kinderpsychologen der eng mit der Schule zusammen arbeitete (obwohl ich sagte
das ich schon eine andere habe wo ich gern hingehen würde).
Ich ging trotzdem zu dem Therapeuten um die gute zusammenarbeit mit der Schule
nicht zu belasten. Doch nach den ersten Stunden brach ich es ab. Der Therapeut
besprach all seine Diagnosen zuerst mit dem Schulleiter und dann mit mir, ohne
mein wissen. Ich fand das dann durch Zufall heraus.
Nach mehreren Suspendierungen meines Sohnes von der Schule suchte dann die Schule
einen geeigneten Kindergartenplatz für meinen Sohn, damit er zurück in den
Kindergarten gehe. Man zog auch die Förderschule für Erziehungshilfe mit ein.
Ich wollte aber beides nicht und kämpfte dafür, dass er an eine andere „normale“
Schule gehen kann.
Die Kinderpsychologin machte damals mit meinem Sohn einen IQ Test, bei dem heraus
kam, dass er an der Grenze von „normal Begabt“ bis „Hochbegabt“ steht.
Schon zu der Zeit sprachen einige Leute uns an, ob mein Sohn ADHS hat.
Jedoch gab es dafür immer geteilte meinungen, denn mein Sohn ist nur aggressiv, wenn
er in größeren Kindergruppen (Kindergarten oder Schule) ist. Zuhause ist er
ganz anders.
Er ist sehr ruhig zu hause und kann auch stunden lang allein leise spielen.
Das ging auch schon im Kindergarten oder im Hort, solang ihn kein Kind beim Spielen
„stört“.
Anfang Januar wechselte er dann in seine neue Schule. Dort hatte er das Glück einen
Klassenlehrer zu bekommen. Vieles veränderte sich sofort. Er war nicht mehr so
aggressiv. Aber er bekam „Schreianfälle“. Schrie also einfach so, ohne großen
Grund (meist sagte er selbst das es ihm zu laut sei…wobei er selbst nicht der
leiseste ist).
Wir haben auch schon seine Ohren prüfen lassen…selbst ob er Hyperakustik hat…er hat
aber nichts.
Seit dem neuen Schuljahr gab es einen Klassenlehrer wechsel und er hat nun eine
Klassenlehrerin.
Seit dem wird alles immer schlimmer. Er wird nun ständig geärgert von seinen Mitschülern
und bekommt dann Wutanfälle, bei denen er immer total ausrastet und auch Gegenstände
rumschmeißt.
Die Förderschule ist auch nun wieder Gesprächsthema. Da die Kinderärztin und die
Kinderpsychologin von ihm sagen, dass ein erneuter Schulwechsel sehr schlimm
wäre, hat man ihm Ritalin verschrieben.
Das nimmt er nun seit 4 Wochen. Die Lehrer sagen, dass es seit dem besser läuft,
aber immer noch nicht „normal“ gut.
Jedoch meinte die Kinderpsychologin letztens, dass es ein Anzeichen für ADHS ist, das
das Ritalin nun überhaupt anschlägt.
Für die Schule ist es nun schon 5 nach 12.
Heut steht noch ein Gespräch an, mit Schulleiterin, Klassenlehrerin,
Kinderpsychologin und mir, um zu besprechen wie es weiter gehen soll.
Für die Schule wird das das Gespräch, wo entschieden wird ob er nun doch auf die
Förderschule gehen soll.
Ich habe vor einiger Zeit einen Termin in der Kinder und Jugendpsychatrie gemacht,
leider ist das Vorgespräch erst mitte November.
Die Kinderpsychologin meinte auch das ich eine Lernbegleitung beantragen soll,
sowie eine Kur für mich und meinen Sohn.
Da mein Sohn sowohl bei der Ergotherapie als auch bei der Kinderpsychologin nur
Einzelstunden hat, suche ich auch nach einer Gruppentherapie (da sein Verhalten
ja nur so schlimm ist, wenn mehrere Kinder da sind).
Weiß jemand von euch wo man so etwas findet? Was man noch machen kann damit er
endlich ein ruhiges Leben führen kann, ohne ständige Wechsel?
Ich habe hier im Forum auch von Neurofeedback gelesen. Kann mir jemand dazu etwas
sagen und wo man so was machen kann?
Ich würde gern mit ihm eine Verhaltenstherapie machen, damit er seine Defizite, die
er im Sozialverhalten hat, ausbessern kann. Hat jemand Erfahrungen damit und
kann mir Tipps geben?
Ich hoffe, dass es nicht zu viel Text war. Ich habe schon sehr viel versucht zu
kürzen.
Danke das ihr euch die Zeit genommen habt das alles zu lesen!