Hallo!
Bei meinem Sohn wurde vor etwa 2 Jahren ADHS diagnostiziert. Seit etwa 1 Jahr nimmt er Methylphenitad.
Nun, zum einen bin ich mir unsicher, ob das Medikament wirklich das richtige für uns ist. Diese extremen
Wutanfälle kannte ich vor Medikamentengabe nicht. Klar, er war öfters gereizt usw., aber niemals so extrem
ausgerastet (Sachen umschmeißen, kaputt machen, verbal).
Auch fiel mir in letzter Zeit auf, daß er direkt nachdem er die Tablette genommen hat, ziemlich aufgekratzt
war (kennt das jemand hier auch?), erst ne zeitlang später war er "ruhiger". Zudem hilft das Medikament
nicht, wenn er emotional austickt, es hilft ihm nur, sich ein wenig besser zu "bündeln", wobei er dann auch
oft "übergenau" mit sich selber wird und die tickende Uhr oder sonst ein Geräusch stört ihn trotzdem noch.
Dies das eine. Das Hauptproblem ist aber die Schule. Er ist seit einem halben Jahr dort sehr auffällig, nach-
dem er bei seiner Mathelehrerin einen Ausraster hatte. Es ist wie, als hätte er eine Grenze überschritten
und er kann sich dann verbal nicht zurückhalten. Wir hatten jetzt auch 3 x einen Schulausschluß, einmal
wegen tätlichen Lehrerangriff, dann weil er selber entschieden hat, die Schule zu verlassen (Aufsichtspflicht
konnte nicht gewahrt werden).
Die Kooperationslehrerin einer E-Schule ist auch mit involviert. Jetzt nach den Ferien steht ein Gespräch an,
was das beste für ihn ist.
Seit gut einem Jahr macht er auch ein Programm mit, dort werden Verhaltensweisen, Konzentration usw.
gefördert. Eine Kleingruppenarbeit, wird auch vom JA gefördert und findet innerhalb der Schulbetreuung
statt. Dort ist er mitlerweile "Vorbildkind", selten auffällig bzgl. Aggressionen.
Nur mit der Schule kann er einfach nicht, hatte von Anfang an ein schlechtes Verhältnis dazu. Aber mitler-
weile geht er zumindest gern, aber schafft es nicht, sich dort an die Regeln zu halten.
Hat jemand Erfahrung damit? Ich weiß langsam nicht mehr weiter, was das Beste für ihn ist. Auf eine andere
Schule denke ich will er nicht wirklich. Allerdings hab ich das Gefühl, das die Grenzen der Lehrer erreicht sind
und sie meinem Sohn nicht mehr unvoreingenommen entgegentreten können.
Es ist so ein Hin und her. Zum Verrücktwerden! Zu hause nimmt er die grenzen, die ich setze gut an, arbeite
mit Struktur, Punkteplänen und hab Erziehungsunterstützung. Allerdings hab ich auch noch ne kleine Tochter
von 4 Jahren, die auch ihre Aufmerksamkeit braucht.
Es steht nun noch ein Termin in einer Kinderpsychatrischen Klinik an, die sollen gute Diagnostik machen. Ich
denke, es liegt da nicht nur an der Konzentrationsfähigkeit, sondern vllt. auch noch Trennungsproblematik.
Auch wegen der Medikamentengabe bin ich unsicher. Bei meinem Arzt hab ich eher das Gefühl, ich kann's
ja mal "ausprobieren".
Er war jetzt auch 3x beim Neurofeedback. Da habe ich echt das Gefühl, daß es ihm etwas bringt. Mir kommt
es vor, daß er nicht mehr so extrem impulsiv reagiert.
Am liebsten würde ich nun die Medikamente weglassen bis das Gespräch in der Klinik ist, aber das dauert
noch bis Juli. Es ist sehr anstrengend, das alles alleine entscheiden zu müssen was nun richtig ist oder was
man noch alles machen kann.
Wer schön, wenn mir hier jemand einen Rat geben könnte.
Sorry, war viel Text. Hab versucht mich kurz zu halten.
LG Claudia