Schlimme Zeit...

  • Hallo zusammen...


    wollte mich kurz vorstellen und meine "Geschichte" erzählen. Ich schreib einfach mal drauf los..vielleicht wird das ganze etwas lang, aber tut gut was von der Seele zu schreiben. Bin 35 Jahre und Mama von 3 Kinder (Zwillingsmadels 6 Jahre, Sohn 9 Jahre). Würde mich supi freuen hier einige nette Leute kennenzulernen...die mir auch ein paar Tipps parat haben.
    Ich habe eine ziemlich turbulente Zeit hintermir...bzw. bin eigentlich noch mittendrin im "Geschehen".


    Habe mich Anfang 2010 entschieden zu trennen.
    Wir leben auf einem Aussiedlerhof, mein Mann ist Landwirt, haben ein Haus mit grossem Hof etc. Für Kinder ideal...leider für die Mama nicht :-(


    Hab vor 10 Jahren meinen Beruf aufgeben und war seither voll & ganz für unsere Kinder da.


    Solange ich "funktionierte fand das mein Mann alles wunderschön...also nur nicht "aufbegehren". Wünsche etc. Urlaub etc. gab es bei uns nicht. No way.


    Ja und irgendwann war das "Unglücklichsein" so enorm, dass ich wusste, ich kann hier keine Zukunft leben.
    Hab viele Dinge einfach dann für mich gemacht, und hab angefangen Halbmarathon zu laufen. Hab mich positiv verändert, und bin selbstbewusster geworden.


    Leider wurden meine Trennungswünsche immer belächelt und niemals ernst genommen, mein Mann setzte mich monatelang unter psychischen Druck. Drohungen, Beleidigungen..an der Tagesordnung!
    Ich musste sogar mit ihm zum Psychologen mit ihm um meinen Geisteszustand überprüfen zu lassen.
    Pfarrer,Ärzte, etc. wurden von ihm eingeschaltet. Schliesslich die komplette Verwandschaft. Alle wollten mich zur Vernunft bringen! Drohungen dass er mir die Kinder wegnimmt, alltäglich.
    Um mich dem ganzen Druck zu entziehen, bin ich für 3 Wochen in eine Mu-Ki-Kur gefahren und es war mehr wie "Erholung und Ruhe" vor dem ganzen "Dilemma".
    Kurz vor der Kur sagte mein Mann noch zu unseren Kindern: "Die Mama ist krank, deshalb muss sie sich in der Kur behandeln lassen, danach wird alles gut"! Kontrollaufgschriebe und sämtliche Diagnosen wurden von ihm erstellt.


    Danach wurde alles nur noch schlimmer und die Lage spitze sich ziemlich prikär zu.
    Mittlerweile hatten wir am Haus schon Polizeieinsätze weil ich "flüchten" wollte.
    Internetrouter wurden gekappt, Türen verschlossen, Auto weggenommen etc. alles nur um mich vor meinem Tun abzuhalten.
    Manchmal kam ich mir wie entmündigt vor.


    Noch bis zum heutigen Tag sagt mein Mann: "Du hast null Rechte, wirst hier im Haus nur noch gedultet, und die Kinder bleiben hier"! Du wirst im sozialen Abstieg landen, wenn Du gehst."!


    Zwischenzeitlich waren wir schon vor Gericht. Mein Mann wollte das "Aufenthaltsbestimmungsrecht" für die Kinder. (Anwaltsklage: Die Kindsmutter wäre aggressiv und nicht mehr länger zumutbar für die Kinder) Das Gericht macht keine Schnellschüsse. Mit Hilfe eines Verfahrenspflegers und Jugendamt, müssen wir uns jetzt einigen. Da ich noch im Haus wohne, und ohne meine Kinder niemals gehen werde, ist die Situation kaum erträglich. Aussicht auf eine Wohnung mit 3 Kindern, manchmal manchmal aussichtlos. Aber ich kämpfe weiter.


    Er macht mich selbst vor der Verfahrenspflegerin total schlecht! Auch vor dem Jugendamt oder Gericht nahm er kein Blatt vor den Mund.
    Heute wieder seine Aussage:" Du wirst ein schlimme Leben führen in Zukunft, Du hast keine Rechte"! Ehrlich gesagt macht er mir immer wieder grosse Angst.


    Viele Leute warnen mich: "Das wird eine furchtbar harte Zeit für dich werden, überleg es Dir gut, was Du machst."
    Ich kann mir denken, dass es alles nicht einfach wird als alleinerziehende Mama. Aber dieser "Zustand" zuhause ist auch hart und ich freue mich wenn ich endlich allein bin und nicht mehr in seinen "Fängen" bin.


    Ich möchte die Kinder auf jeden Fall mitnehmen und hoffe nicht, dass der KV irgendwelche Chancen hat die Kinder unter der Woche zu haben. Ich möchte aber für ihn und die Kinder ein grosszügiges Umgangsrecht, die Kinder lieben ihren Papa.


    Wer kann mir schreiben, wie es "danach" so war, nach der Trennung. Ist jemand im sozialen Abstieg gelandet? (sowie es mir immer angedroht wird) Kann man bzw. Frau das schaffen mit 3 Kindern?
    Geld vom Amt bekomme ich schon, da er mir nichts mehr bezahlt. Eine Arbeitsstelle in Teilzeit hab ich im Sommer in Aussicht.


    Das Trennungsjahr hat begonnen und wir sind getrennt von Tisch und Bett...trotzallem beschleicht mich oft ein schlechtes Gewissen gegenüber der Kinder und ob ich den richtigen Weg eingeschlagen habe. Aber der Weg mit meinem Mann, wäre aussichtslos!



    Liebe Grüsse & Danke für Antworten
    Bine

  • hallo bine ,
    deine situation ist ja schrecklich :knuddel


    ich kann dir nur sagen , das ich damals mit 3 kleinen jungs gegangen bin ... damals waren sie 7j, 5j. und noch nicht ganz 2 jahre alt..


    heute sind es erwachsene ( :brille;) ) männer und wir haben es allein geschafft..


    kein unterhalt , weder für die jungs noch für mich ...


    den ganzen ämterwahnsinn hab ich auch erlebt ...


    aber das alles war ertragbar und kein vergleich zum " ehehorror"


    ich wünsche dir ganz viel kraft und mut und ein paar liebe menschen an deiner seite... hier kannst du bestimmt auch viele tipps bekommen .. viele hier haben schlimmes erlebt und überstanden ...


    du wirst es bestimmt auch schaffen!

  • Oh je, da machst du ja einiges durch.
    Ich wünsche dir ganz viel Kraft und alles gute :knuddel

  • Uff, jetzt musst ich schlucken. :troest


    Bine, schaff Dir Fakten - such Dir Deine Papiere zusammen, Familienbuch, Bankkarte wenn Du hast, Krankenkassenkarte usw. und dann schnapp Dir Deine Kinder und versuch ins nächste Frauenhaus zu kommen.


    Die helfen Dir, vor allem lassen sie nicht zu das Dein Mann Dir zu nahe kommt.


    Du musst da raus, weg vom Hof! Solange er um Dich rum ist, macht er Dich fertig.


    Man kann alles neu beginnen, man bekommt auch Hilfe - nur den Sprung ins Wasser und schwimmen, dass musst Du erst machen.


    Geh, warte nicht zulange, wer weiß was Dein Mann noch für "Nettigkeiten" parat hat.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Ach Du meine Güte, das ist schrecklich zu lesen. Ich kann erstmal nicht anders, als Dir die Daumen drücken :daumen:daumen:daumen und Dich mal kurz :troest . Bleib dran, ziehs durch, Du hast keine andere Wahl.

  • Hi,


    übel übel, wie dein NochMann sich verhält :scared :wow


    Du wolltest schon länger "da" raus ? Hast dich als Landwirtsfrau nicht wohlgefühlt !?
    Willst ein neues Leben beginnen, da es dir dann besser geht ... ihr liebt euch nicht mehr ...
    Das obige ist nun alles die Paarebene...


    Kinder:
    Du möchtest die Kids mitnehmen ...verständlich
    Papa möchte die Kids ebenso bei sich haben ... ebenso verständlich ...oder ?
    Die Kids lieben Euch also beide, was ich so rauslese.
    Dies ist die Elternebene.


    Wo möchtest du hinziehen ? Wieso möchtest du die Kids aus dem gewohnten Umfeld reißen ?



    Am besten ist es, wenn ihr euch auf Elternebene einigen könntet (?)....kommunizieren könnt....nicht schlecht jeweils über den anderen Elternteil reden könntet ... etc.


    Ansonsten, wird es Krieg geben, und die Kids werden drunter leiden :heul


    Du mußt es ausklammern können, was er dir angetan hat, da sich die Kids offensichtlich beim Papa auch wohlfühlen,
    und das eine mit dem anderen nichts zu tun hat.
    Alles leicht gesagt, ich weiß, aber da müßt ihr beide hinkommen.


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • Hallo Bine,


    hab auch 3 Kinder (8, 5 u. 3), hab mich auch grad getrennt, weil ICH nicht mehr konnte, wobei so krass wie bei dir ist es nicht. Sozialen Abstieg drohen sie mir auch an, wie ich das allein schaffen will mit Kind und von wegen Harzt IV und so, aber ist doch trotz allem besser als so weiterzumachen und kaputtzugehen. Erst gestern hat mich meine Ma angegriffen, erst verbal u. dann körperlich, aber ich werd trotzdem auf mich hören. Unseren Kindern gehts bestimmt mit einer glücklichen Mutter viel besser, da ist doch das Geld nicht ganz so wichtig. Ich wünsch dir viel Kraft für die nächste Zeit, meld dich doch, wies dir geht.


    Schöne Grüße aus dem Ostallgäu
    Jane

    "Es gibt Fälle, in denen vernünftig sein feige sein heißt!"

  • babbedeckel


    Mit Hilfe einer Verfahrenspflegerin und dem Jugendamt versuchen wir uns zu einigen.
    Ja ich weiss, wir sind erwachsen...aber wenn Wut, Streit und Hass soweit vorgeschritten sind, gibt es untereinander kaum mehr eine Möglichkeit sich friedlich zu einigen. No way...
    Versuche ich mit meinem Mann zu reden, sagt er nur: "Werde Du erst wieder normal, vorher brauchen wir hier gar nichts zu klären"!
    Erst gestern wieder ein Satz aus heiterm Himmel: "Das Du mal so tief sinkst, hätte ich nie von Dir gedacht"!


    Ich will die Kinder nicht "herausreissen". Ich wohne nur noch wegen der Kinder in diesem Haus, weil ich keine Wohnung im Ort finde und es mir sehr wichtig ist, dass alle Kinder im sozialen Umfeld bleiben können. (Schule, Kindergarten) Zumal es sowieso sehr schwierig ist eine Wohnung zu finden.
    Ins Frauenhaus hätte ich schon lange können, auch auf anraten der Polizei. Das wäre allerdings für die Kinder eine Zumutung. Davor wollte ich sie immer bewahren. Obwohl ich im Frauenhaus sicherlich sehr viel Hilfe hätte.


    Ja, zugegeben manchmal kommen mir die Gedanken, weit weg zu ziehen. Aber auch da sind einer Mutter die Hände gebunden. Mehr wie 10 Km geht nicht. Sonst könnte der KV eine einstweilige Verfügung anordnen lassen.


    Ich weiss, dass ich eigentlich kein Tag mehr länger im Haus bleiben kann, aber dennoch muss ich wahrscheinlich noch längere Zeit dort bleiben und ausharren.


    Entziehe ich mich der Situation und gehe mit den Kinder für einen Tag weg..erzählt er herum ich würde ihm die Kinder entfremden. Bleibe ich im Haus, gibt es Streit. Gehe ich mal weg, und lasse die Kinder bei ihm, erzählt er, ich vernachlässige die Kinder.



    Bis zum jetzigen Zeitpunkt macht er seine furchtbaren Kontrollaufschriebe, Ordner sind angelegt, schreibt jeden Satz, jedes Tun von mir auf!



    Schlichtweg: Es ist die Hölle...und ich wünsche mir nichts sehnlicher als "frei" zu sein!


    Ich möchte die Kinder mitnehmen, weil ich sie unter meinem Herzen getragen habe und sie mit meinem Herzen erzogen habe. Ich habe meinen Beruf aufgegben und bin seit 10 Jahren Mama mit Leib & Seele.


    Und ganz ganz zum Schluss, stehe ich nun da und muss "beweisen", dass ich eine gute Mutter bin und für meine Kinder sorgen kann. Und das alles nur weil er nicht einsieht, dass ich mich trennen will und er mich durch "Kindesentzug" massiv bestrafen will. Furchtbare Dinge über mich erzählt.
    Meine Güte wo leben wir nur???? Ganz schön traurig....



    ...mein Lebensinhalt sind die Kinder und ich werde dieses Haus ohne sie niemals verlassen...


    Liebe Grüsse Bine

  • Liebe Bine,


    ehrlich gesagt bekomme ich eine Gänsehaut wenn ich Deine Geschichte lese.


    Respekt wie Du das alles aushälts, da sind die eigenen Probleme plötzlich klitzeklein ...


    Ich wünsche Dir viel,viel Kraft und Trost in dieser unerträglichen Situation :troest


    LG

  • Hallo Bine,


    deine Geschichte ist sehr traurig und mir kommt da auch sofort ein Frauenhaus in den Sinn.


    Ich wünsche dir ganz viel Kraft!!!!


    Alles Gute!

    Ich habe mich entschieden und sage: VIELLEICHT :D:pfeif