• Ich habe gerade mal die Symptome geoogelt und kann mich nicht entscheiden, ob und wenn ja bei wem ich warum Hilfe suchen sollte.


    Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen?


    meine Tochter, 8Jahre, 2,Klasse ist:


    - es fällt ihr schwer, Sachen zu ende zu machen, aber das betrifft vorrangig dinge, die sie auch nicht gerne macht
    - wenn sie was erledigen soll, wird es nie was, außer man steht neben ihr und schiebt sie an (Alltags sachen wie aufräumen, bettfertig machen...)
    - die Mathelehrerin mahnt an, dass sie im Unterricht nach dem Datum nur eine Aufgabe schafft, dann sind 45 min rum
    - schon im kindergarten hat sie an aktivitäten oft nicht teilgenommen, weil sie zu sehr damit beschäftigt war, die anderen und die umgebung zu beobachten


    aber:
    - sie kann langer und ausdauernd spielen, auch Regelspiele
    - sie hat viele Freunde
    - sie macht keine Flüchtigkeitsfehler
    - sie schreibt sehr ordentlich
    - sie kommt mit dem kompletten schulstoff problemlos zurecht, hat z.B. in Arbeiten 94 von 95 Punkten, aber dies mit zusätzlicher Zeit
    - supergute Rechtschreibung
    - elefantengedächtnis, daher auch die Rechtschreibung, sie liest und merkt es sich einfach


    Ich will nichts anleiern, was ich später bereue, aber auch nichts versäumen.
    Defintiv hat sie bei allem was sie tut ein langsames Tempo, aber keine Entwicklungsverzögerung und keine Leistungslücken
    DIe Mathelehrerin hat uns halt angepfiffen, im Mitteilungsheft. WIr wurden in der Schule nie zu einer Diagnostik geschickt, aber ihr langsames Tempo wurde immer angemahnt. Sie war in der Fördergruppe "Konzentration" aber auch bei den "Mathefüchsen" (besonders gute Rechner)


    Kinderpsychologe?
    Kinderarzt?
    Mit Lehrern sprechen?
    Abwarten?
    Kind fragen, ob sie in der Schule leidet und Hilfe will?


    Danke!

    Liebe Grüße
    Die Elefantendame


    Umwege erweitern die Ortskenntnis

    2 Mal editiert, zuletzt von elefantendame ()

  • das hat sie erst gestern reingeschrieben, weil Kind jetzt zuhause nacharbeiten soll.



    Mein Problem ist, dass ich von der Lehrerin nix halte.
    Meine Tochter kann das, was verlangt wird, fehlerfrei. Soll dann 20 identische AUfgaben (natrülich mit versch. Zahlen aber gleicher Struktur) lösen.


    Da würde ich auch nicht fertig werden.


    Wir haben nachgearbeitet, und wenn ich meinen Finger auf die Zeile im Buch lege, die sie abschreiben und rechnen soll, ist sie in 15min mit den 20 aufgaben fertig. Rechnen kann sie, aber ein Hinweis auf ADS könnte das mit dem Finger wiederum sein, oder? Weil ich ja für sie ihre Aufmerksamkeit steuere??

    Liebe Grüße
    Die Elefantendame


    Umwege erweitern die Ortskenntnis

  • Hallo,
    mein erster Sohn war ähnlich, wie das was du beschreibst, auch was das Verhalten im Kindergarten betrifft, wir sind damals ein Jahr in der Ergotherapie gewesen, die der Kinderarzt verordnet hat. Es gibt verschiedene Arten von Wahrnehmungsstörungen, die man in der Ergo austesten und entsprechend fördern kann. In den ersten beiden Schuljahren war mein Sohn trotzdem sehr langsam und verträumt, das wurde besser im 3. Schuljahr, als die Noten dazu kamen.
    Ich würde erstmal mit der Lehrerin sprechen, die ins Mitteilungsheft geschrieben hat. Und du merkst doch bestimmt, ob dein Kind zufrieden ist und mit sich selbst und der Situation in der Schule gut klar kommt. Dein Kind scheint doch ganz viel gut zu können und ein Kind muss doch nicht alles perfekt machen. Wenn du das Gefühl hast, sie leidet unter dem beschriebenen Verhalten oder hat Schwierigkeiten, dann geh zum Kinderarzt und beschreibe ihm das.
    Liebe Grüsse

  • Ich denke, um absolut sicher zu gehen, bedarf es einen Kinderpsychologen oder einer Kinderklinik
    die sich ausgiebig damit beschäftigt.
    Auf einzelne Symptome das zu begrenzen ist eine schwierige Sache.


    Meine Schwester hatte in der Schule seit letztem Jahr ein ähnliches Problem mit ihrem Sohn.
    Das ging soweit, dass der Kleine den Unterricht teils sogar verweigerte...
    Die Lehrerin schrieb immer wieder dies und jenes drunter... Wochenpläne waren nicht gemacht, alle
    Arbeiten musste der kleine daheim nacharbeiten... Folge war natürlcih zudem, das Kind war
    frustriert, auch die Erfolgserlebnisse blieben net aus.


    Um mich kurz zu fassen:
    Lehrerin appellierte an meine Schwester und ihrem Ex, also dem Vater des Kleinen
    sie sollena auf ADS und ADHS etc. testen lassen... am Umgang mit dem Kind aber
    änderte sie wohl gar nichts. Gespräche waren eher mühselig wie hilfreich, denn es läge ja nicht an ihr...


    Fazit:
    Das Ganze liegt eher an der Lehrerin, das Kind hat nichts, es ist völlig im Durchschnitt, IQ ist völlig normal,
    er ist sprachgewandt etc. (hier deutete die Lehrerin darauf das Gegenteil hin, hatte in Deutsch ziemlich schlechte Noten etc.pp),
    Die Psychologin wies die Eltern darauf hin, aktiv mit dem Kind die Hausaufgaben zu machen, da es einfach normale Motivation braucht,
    Begleitung, das ist weitgehend bei Kids normal. Er braucht Struktur und halt die Unterstützung!
    Und zwar von beiden Seiten, also Lehrerin und Eltern.


    Ich würde erstmal die MatheLehrerin trotz alledem drauf ansprechen, wie Du Dein Kind fördern könntest usw.
    Ggf. mit der Schulpsychologin einen Termin vereinbaren, wenn es Dich arg beunruhigt.


    P.S. Versuch die Schnelligkeit mittels Uhr zu üben, Stoppe die Zeit, das hatte meinem damals auch
    viel gebracht.


    *Viele Grüße Susayk*



    _____


    * Lass los, dass Du nicht ändern kannst*


    *Träume sind wichtig, sie gestalten Dein Leben u. Dein Handeln*


  • Die Konzentration auf eine Sache und in der Gruppe hat sich durch die Ergotherapie bei meinem Sohn damals verbessert! Vielleicht einfach mal dem Kinderarzt schildern.

  • Hallo :-)


    ich würde keine Diagnose durchführen lassen, wenn es wirklich nur die Langsamkeit ist. Sie bekommt dann gleich nen Stempel und wird in Schubladen gepackt, zumindest ist es meist so, wenn sie aber mehr Schwierigkeiten hat, dann wohl schon, wenn auch eine Therapie oder medis eingesetzt werden sollen.


    Was du als Aber beschreibst, ist kein Kriterium nicht ADS zu haben, ganz im Gegenteil, bei ADS`ler ist es bekannt, das diese viele Freunde haben, auch sehr beliebt sind und bei Interessen sogar sehr große Ausdauer zeigen. Nur ist es oft bei ADS`ler das wenn was mit Begesiterung angefangen wurde, erst jede zeit hineingesteckt wurde, von heut auf morgen aber langweilig sein.


    ADS`ler fangen oft mit großer Begeisterung und Elan eine Arbeit an, weil diese auch viel Kreativität haben, aber schaffen es meist nicht ihr Werk zu vollenden, weil es plötzlich langweilig wird.


    Eines der schönsten zitate die ich mal über ADS gelesen habe



    Was ich dir empfehlen kann ist das Buch---> Zwanghaft zerstreut, oder die Unfähigkeit aufmerksam zu sein! Von: Edward M. Hallowell, John Ratey


    Von allem was ich bisher über ADS schon gelesen habe, Ist dass das beste Buch und da kannst du auch schnell selbst heraus finden, ob dein Kind ADS hat oder nicht.


    Und hier 50 Regeln im Klassenzimmer, das hab ich damals ausgedruckt und meinem Sohn seiner lehrerin in die Hand gedrückt :D
    und sie hat es gelesen und viele Punkte auch umgesetzt, hatte ich damals nicht mit gerechnet, das sie doch so Kooperativ wäre :D


    http://www.jochen-bantz.de/ind…om_content&do_pdf=1&id=78


    -Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!


    -Ich verstehe gar nicht, warum alle auf die Beamten schimpfen. Die tun doch gar nichts. :pfeif


    -Jeder macht was er will, keiner macht was er soll, aber alle machen mit!


    -Da wir von allem nichts verstehen, reden wir überall mit.


    Ich werde ein paar Veränderungen in meinem Leben machen...wenn du nichts mehr von mir hörst, warst Du eine davon! :D

    Einmal editiert, zuletzt von lilly2010 ()

  • Viele Fachleute sind der Auffassung das ca 70-80 % der ADS/ADHS Diagnosen falsch sind, trotzdem wird munter weiter ADS/ADHS festgestellt. Es ist ja auch ein sehr gutes Geschäft.
    Eltern verlassen sich natürlich auf die Ärztemeinung, so wie ich auch. Mein Sohn war 10 Jahre lang wegen ADS in Behandlung und hat auch 3 Jahre Ritalin bekommen. Am ende hat sich dann heraus gestellt das er Asperger Autist ist.
    Ich finde es etwas befremdlich sich nach "Symptomlage" nach passenden Krankheiten um zu sehen, Bitte nicht falsch verstehen. Informiere dich mal über Asperger Autismus und Atypischen Autismus, auch bei Bipolare Störung im Kindesalter wirst du überall sehr ähnliche Symptome finden. Ich hab das DSM VI im Regal stehen (gehört zum Beruf) und könnte dir da noch einige Störungen und Erkrankungen raus suchen wo die Symptomlage ähnlich ist.
    Was du beschreibst ist eine ganz normale 8 jährige die vielleicht einfach nur ein wenig Verträumt ist.
    Wenn du verunsichert bist, such einen guten Kinderpsychologen auf oder geh zu deinem Kinderarzt, falls der gut ist.

  • Wer suchet, der findet.....


    Würde ich mich durchanalysieren... auweia, was sich da alles finden ließe, psychisch und physisch. :nixwieweg;)


    Nimm`s mir net krumm, aber ich halte Dich für übereifrig. Lass Dein Kind, Kind sein, hebe sie positven Dinge hervor und wo`s hapert, das übt Ihr halt a bissel intensiver und gut ist`s.


    Bei meinem Sohn wurde von EINEM Lehrer der Verdacht ADS aufgebracht. Ich hätte dem folgen können, von Pontius bis Pilatus rennen, bis ich am Ende wirklich ein Kind mit ADS gehabt hätte, aber ich habe mich dafür entschieden mein Kind für "normal" zu halten.


    Warum wirft Dich EINE Bemerkung im Hausaufgabenheft so um? Wenn ich Dir erzähle, was wir alles bekommen haben.... Mitteilungen, Verweise...... :pfeif

  • Was du beschreibst ist eine ganz normale 8 jährige die vielleicht einfach nur ein wenig Verträumt ist.

    genau so seh ich das auch...
    Und das, obwohl vieles von dem was du schreibst auch bei meinen Kindern zutrifft, die tatsächlich ADS haben...
    und JA, ich bin mir da absolut sicher!!!! wurde nicht voreilig und nicht auf anraten der Lehrer diagnostiziert, sondern bei Sohni viel zu spät,
    weil ich ihn wie -so viel hier schreiben- als "normal" sehen wollte.
    Er konnte vieles von der ADS-Problematik durch seine hohe Intelligenz kompensieren und war daher nur bedingt "auffällig"...eine lange Geschichte und gehört hier nicht her.


    Wie dem auch sei....wenn ich so lese, was du schreibst, klingt das für mich jetzt nicht unbedingt nach einem typischen ADS...ausschließen würde ich es aber auch nicht unbedingt.
    Soll heißen.....wir Laien können das nicht wirklich gut beurteilen, wenn du es genau wissen möchtest, dann muss ein Fachmann ran.
    KEIN Psychologe und kein Kinderarzt, denn die haben nicht die entsprechenden Kenntnisse aufgrund ihrer Ausbildung!!!
    Der einzige Arzt der so eine Diagnose stellen oder ausschließen sollte, ist ein Kinder-und Jugendpsychiater!
    Kinderärzte können auch Kenntnisse dazu haben, aber ich bin da eher skeptisch, weil eben die Grundkenntnisse wie sie ein Psychiater durch seine Ausbildung schon hat, fehlen.


    Und, sehr wichtig ist, dass richtig getestet wird und nicht nur ein paar Fragebögen ausgefüllt...
    es muss auch nach anderen möglichen Ursachen geschaut werden, nicht nur ein ADS-Test.


    So unsicher, wie du zu sein scheinst, würde ich auf jeden Fall mit dem Kind zum Kinder-und Jugendpsychiater gehen, die Situation schildern, aber NICHTS von einem ADS-Verdacht sagen.
    Dann soll der entscheiden wie und auf was er testet und wo die Ursachen für die Probleme liegen könnten
    Ist nichts, dann kannst du beruhigt sein, ist was, dann wirst du auch erfahren, wie du damit umgehen, was du tun kannst.


    liebe Grüße,
    Inge
    :Flowers

    Was nicht aus dem Herzen kommt
    , wird ein anderes Herz nie erreichen :-)

    (Phil Bosnans)

  • Kinderpsychologe?
    Kinderarzt?
    Mit Lehrern sprechen?
    Abwarten?
    Kind fragen, ob sie in der Schule leidet und Hilfe will?


    Hallo,
    wenn du denkst, dein Kind könnte ADS egal ob mit oder ohne H haben, lass es austesten! Eine Antwort wirst du nur von Leuten bekommen, die sich damit auskennen.


    Ich würde aber in der Schule nicht über Tests und ein evtl positives Ergebnis sprechen - zumindest nicht gleich. Leider besteht wirklich die gefahr, dass deinem Kind dann vorschnell ein Stempel aufgedrück wird. Von Kinderärzten wird diese Diagnose leider viel zu oft leichtfertig gestellt.


    Wenn dein Kind ADS hat ist es aber auf jeden Fall besser, wenn du es weißt.


    Meine Kids haben beide ADS+H (Tochter 18, seit 12 Jahren in behandlung inkl. Rita usw / Sohn 12 zwar auch in Behandlung aber ohne Medis) aber sie sind total unterschiedlich und die Auswirkungen genauso.


    ADS ist nicht nur eine "Krankheit" sondern auch eine Gabe. ADSler sind halt die Jäger unter den Sammlern und steigen wie Phönix aus der Asche wenn alle anderen aufgeben.


    lg Moon

    ...


    :crazy:wow
    Spieglein, Spieglein an der Wand - Was zur Hölle ist passiert?
    :nawarte: :amok::nawarte:

  • @ Moonflower: Wenn sie ihr Kind testen lässt, wird die Lehrerin in der regel auch mit einbezogen, wie sollte sie das den "geheim" halten, auch die Lehrer müssen den Fragen Katalog ausfüllen und von meinem Sohn die Lehrerin, musste 2 Monate so eine Art TB schreiben und nach den 2 Monaten der Psychiaterin schicken.


    @ elefantendame:
    Ich würde wirklich nur dann eine Diagnose durchführen lassen, wenn das Kind mehrere Probleme hat, eine gestellte Diagnose bleibt ein Leben lang, das sollte man bedenken. Es wird in die Schulakte geschrieben und die weiterführende Schule bildet sich auch gleich ein urteil, nicht alle Schulen,, aber so einige.


    Ich hab meinen 2. Sohn testen lassen, weil er in der Schule große Probs hatte, vorher war er nie aufgefallen, für mich war er sogar ein Wunderkind :D weil er von Baby bis 6 Jahre rasant in der Entwicklung war, sehr schnell in allem und er war überall gern gesehen, niemals hätte ich gedacht, das ausgerechnet er, so große Probs dann in der schule hat, selbst die Kiga Erzieher konnten es kaum fassen, als sie davon erfuhren, also für ihn war die Testung sinnvoll und er sagt schon lang nicht mehr " ich kann das nicht" :-)


    Meinen 3. Sohn habe ich aber dann auch testen lassen, einfach so, er hatte keine Probs in der schule, nur bei Zeit Tests viel er auf, sonst war nix, naja hab ihn trotzdem testen lassen, bei ihm kann dann auch ADS+ Hochbegabung raus, aber nachdem mein 3. Sohn die Diagnose hatte und die Lehrerin davon wusste, wurde er nur noch in die Schublade von meinem 2. Sohn gesteckt. Ich hatte nur noch Stress mit der schule. Bei meinem 3. Sohn bereue ich es getan zu haben, seitdem bekannt ist er ist ADS`ler, seitdem werden nur noch vergleiche zum großen Bruder gesucht und er kommt aus dieser schublade nicht mehr raus, obwohl er GANZ anders ist wie sein großer Bruder, den mein 3. ist der Träumer und mein 2. der Zappelphillipp, wobei ich das nicht so sehe, er ist einfach sportlich sehr aktiv, kann nur nicht lange still sitzen und rutscht auf dem Stuhl immer hin und her, oder schmeißt absichtlich Stifte runter um aufstehen zu können, aber in keinster weise mit den hyperaktiven die im Fernseher immer vorgeführt werden zu vergleichen.


    @ Flöckchen: Bei welchem Arzt warst du den damals ? :schiel das ist ja schon gravierend aus einem Asperger einen ADS`ler zu machen und in dann auch noch medikamentös falsch zu behandeln. Es gibt zwar einige Parallelen zu ADS, die Reizverarbeitung, die dadurch entstehende Reizüberflutung, aber auch viele Punkte wo es sich ganz klar unterscheidet.


    -Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!


    -Ich verstehe gar nicht, warum alle auf die Beamten schimpfen. Die tun doch gar nichts. :pfeif


    -Jeder macht was er will, keiner macht was er soll, aber alle machen mit!


    -Da wir von allem nichts verstehen, reden wir überall mit.


    Ich werde ein paar Veränderungen in meinem Leben machen...wenn du nichts mehr von mir hörst, warst Du eine davon! :D

  • Was Kinder- und Jugendpsychiatrie anbelangt, oder Psychiatrie im Allgemeinen, kann ich mal etwas aus dem Nähkästchen Plaudern.
    Mein Sohn war im laufe der 10 Jahre zur Diagnostik 3 mal für jeweils 6-8 Wochen in unterschiedlichen Kliniken in unterschiedlichen Bundesländern (wir sind zwischen drin Umgezogen, mehrfach) und hat auch reichlich niedergelassene Psychiater durch.
    Es sind gerade die Psychiater die ganz gern mal ADS/ADHS fehldiagnostizieren und das weiß ich von einem Psychiater. (meinem ehemaligen Psychiatrie Dozent, der auch eine eigene Praxis hat)
    Man wird als Eltern ganz oft stark verunsichert wenn die Kinder in verschiedenen Lebensphasen nicht ganz so funktionieren wie die Umwelt es gern hätte.
    Vieles ist aber ganz oft auch einfach nur die Folge der ganz normalen kindlichen Entwicklung, ich empfehle die Bücher von Remo H.Largo (Babyjahre + Kinderjahre).
    Man sollte sich schon die Aspekte der normalen kindlichen Entwicklung bewußt machen bevor man nach Krankheiten sucht. Dieser Punkt wird leider und fatalerweise auch ganz oft von Lehrkräften/Ärzten außer acht gelassen und von einigen werden Eltern dann auch oft in eine Diagnostik gedrängt die natürlich auch meistens etwas zu Tage fördert.
    Da muß man dann aber auch genau schauen was das ist und ob es nicht unter Umständen erst durch den Druck der Diagnostik aufgetaucht ist.
    Das nur mal so als Denkanstoß

    2 Mal editiert, zuletzt von Floeckchen ()

  • ...
    @ Flöckchen: Bei welchem Arzt warst du den damals ? :schiel das ist ja schon gravierend aus einem Asperger einen ADS`ler zu machen und in dann auch noch medikamentös falsch zu behandeln. Es gibt zwar einige Parallelen zu ADS, die Reizverarbeitung, die dadurch entstehende Reizüberflutung, aber auch viele Punkte wo es sich ganz klar unterscheidet.


    Mal kurz ein bisschen OT:
    Leider ist das nicht so einfach.
    Viele Kinder mit Asperger oder Atypischen Autismus und auch viele Bipolare Kinder und noch einige andere Erkrankungen werden ganz, ganz oft mit ADS/ADHS falsch Diagnostiziert.
    Ich hatte beruflich auch schon mit so mancher Fehldiagnose zu tun.
    Gerade beim Asperger Autismus ist es auch noch so, das ganz viele Asperger Autisten gar nicht Diagnostiziert werden, die mogeln sich ihr leben lang so durch.
    Inzwischen geht man auch mehr zum System des autistischen Spektrums über weil Grad und Ausprägung des Autismus so verschieden sind wie der Mensch selbst.

  • Ja das weiß ich, finde ich auch gut, das es die Klassifizierungen bald nicht mehr geben soll.
    Aber das aus einem Asperger ein ADS`ler gemacht wird, das lese ich hier zum 1. mal.
    Ich bin schon Jahre in Autisten Foren unterwegs, schreibe dort mit Autisten, um halt meinen Sohn besser zu verstehen, auch da gabs keinen Fall, wo ein Autist falsch diagnostiziert wurde, also ein ADS `ler aus ihm gemacht wurde. Was höchstens bei wenigen ist, das sie beides sind, Autist und ADS`ler.


    Da muss man wohl wirklich Glück haben, an einen sehr guten Psychiater zu kommen.


    -Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!


    -Ich verstehe gar nicht, warum alle auf die Beamten schimpfen. Die tun doch gar nichts. :pfeif


    -Jeder macht was er will, keiner macht was er soll, aber alle machen mit!


    -Da wir von allem nichts verstehen, reden wir überall mit.


    Ich werde ein paar Veränderungen in meinem Leben machen...wenn du nichts mehr von mir hörst, warst Du eine davon! :D

  • Ja das weiß ich, finde ich auch gut, das es die Klassifizierungen bald nicht mehr geben soll.
    Aber das aus einem Asperger ein ADS`ler gemacht wird, das lese ich hier zum 1. mal.
    Ich bin schon Jahre in Autisten Foren unterwegs, schreibe dort mit Autisten, um halt meinen Sohn besser zu verstehen, auch da gabs keinen Fall, wo ein Autist falsch diagnostiziert wurde, also ein ADS `ler aus ihm gemacht wurde. Was höchstens bei wenigen ist, das sie beides sind, Autist und ADS`ler.


    Da muss man wohl wirklich Glück haben, an einen sehr guten Psychiater zu kommen.


    Wenn die Diagnose ADS erstmal steht, dann aber gut Zementiert. Mir war von Anfang an klar das es nicht ganz passt und ich bin, naiv wie Heidi vom Berg, erstmal allein los gezogen um einen Facharzt zu finden der genauer schaut. Gerade auch in der Zeit wo er Ritalin nehmen musste.
    Es wurde getestet, geschaut und mir gesagt ich als Mutter könne das ja gar nicht beurteilen.
    Das Therapiemaßnahmen nicht anschlugen ordnete man meiner Mütterlichen Inkonsequenz zu.
    Nach drei Jahren hab ich Ritalin mit Unterstützung meines Kinderarztes abgesetzt (langsam, weil man es nicht sofort absetzen darf).
    Es ging meinem Sohn und mir besser, aber die anderen Probleme waren ja trotzdem da. Er musste auf eine E-Schule wechseln, Heidi vom Berg war aber immer noch naiv genug zu glauben da Unterstützung erwarten zu können. Es wurden andere Ärzte aufgesucht, das JA hinzugezogen und die Diagnose mehrfach bestätigt mit der Empfehlung Ritalin in hoher Dosierung zu verabreichen.
    Ums ab zu kürzen, weil ich einem Lehrer an der E-Schule einen Anwalt auf den Hals gehetzt hatte (der Lehrer hatte meinen Sohn geschlagen und ihn dann ohne Jacke und Schuhe aus der Schule ausgesperrt, im Dezember) und den Empfehlungen der Ärzte nicht nach kam, fand ich mich in großer Runde beim JA, wo man mir sagte. "Ihr häufiger Ärztewechsel und die Weigerung Ritalin zu geben seien ja offensichtlich sehr schädlich fürs Kind.
    Man müsse ja auch erstmal schauen ob man dem Kind die Mutter erhalten könne."
    Obwohl mir mein Herz in die Zehenspitzen gerutscht war, hab ich es geschafft mich lächelnd zum JA Amtsleiter zu drehen und ihm ganz ruhig zu sagen " Das können sie ja gern mal versuchen".
    Spätestens da war Heidi vom Berg Naivität Geschichte.
    Ich hatte dann nochmal eine JA Mitarbeiterin an Hals,die man besser am Aktenstapel fest getackert hätte und nach der kam endlich ein wirklich guter JA Mitarbeiter.
    Durch seine Unterstützung und die Tatsache das er sich wirklich voll hinter mich gestellt hatte, bekamen wir dann nochmal einen Klinikplatz in einer Klinik die auch schon früher Ambulant die ADS Diagnose bestätigt hatte und da wurde dann wirklich mal genauer geschaut. ADS hatte er nicht, durch die falsche Behandlung sind aber im laufe der Zeit tatsächlich ADS Symptome aufgetreten.
    Kinder entwickeln ADS Symptome auch wenn sie gar keine ADS haben, vor allem wenn sie massiv von allen Seiten zu einem bestimmten Verhalten gedrängt werden.
    Einige werden sich sicher Fragen warum ich überhaupt noch mit dem JA zusammen gearbeitet habe, einige Therapien werden von denen Bezahlt und ohne JA bekommt man ganz schlecht nochmal die Möglichkeit einer klinischen Diagnostik wenn diese bereits statt gefunden hat.
    Es ist also nicht verwunderlich das man davon wenig hört, wenn nicht mehr geschaut wird kann auch keiner wissen ob man eventuell falsch Diagnostiziert ist und meistens wird nicht mehr geschaut.

  • Mein Gott, da hast du ja echt einen harten Weg hinter dir und ich dachte immer meiner wäre schon schwer gewesen, aber wenn ich das hier lese, wow und Hut ab, das du dran geblieben bist und dich nicht so hast abspeisen lassen. :daumen


    -Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!


    -Ich verstehe gar nicht, warum alle auf die Beamten schimpfen. Die tun doch gar nichts. :pfeif


    -Jeder macht was er will, keiner macht was er soll, aber alle machen mit!


    -Da wir von allem nichts verstehen, reden wir überall mit.


    Ich werde ein paar Veränderungen in meinem Leben machen...wenn du nichts mehr von mir hörst, warst Du eine davon! :D

  • Nimm`s mir net krumm, aber ich halte Dich für übereifrig. Lass Dein Kind, Kind sein, hebe sie positven Dinge hervor und wo`s hapert, das übt Ihr halt a bissel intensiver und gut ist`s.


    Danke für all eure Antworten und Lebenserfahrungen


    Ich denke nicht, dass ich übereifrig bin, mir ging es eher darum, dass ich seit vier Jahren defintiv Unterschiede zu anderen Kindern sehe, aber immer abgewartet habe, weil ich eben dachte, wenn es "trotzdem" läuft, dann will ich ihr keine Diagnose in die Schulakte bringen, die ihre Schullaufbahn negativ beeinflussen könnte.


    Nun war ich seit Freitagabend unsicher geworden, ob ich das so richtig mache und habe mal eure Meinungen und Erfahrungen gebraucht, um von meiner Verunsicherung wieder runter zu kommen. Es hat mir geholfen, ich denke, ich werde keine Diagnostik anleiern, weil ihre Schulleistungen abgesehen vom Arbeitstempo eben überdurchschnittlich gut sind.


    :thanks:

    Liebe Grüße
    Die Elefantendame


    Umwege erweitern die Ortskenntnis