Zum Papa ganz abgeben? Geschwister trennen? Ich weiß nicht weiter...

  • Hallo!


    Ich bin an einem Punkt angekommen, an dem ich darüber nachdenke. Ich weiß nicht mehr weiter. Ich habe keine Kraft mehr.


    Meine Tochter ist ein absolutes Papakind, mein Sohn ein Mamakind. Meine Tochter leidet derzeit sehr stak. Sie ist 7. Wir und ihr Papa wohnen 30 km auseinander.


    Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich tue alles für sie, suche den Kontakt zum Papa, fördere den Kontakt. Aber es reicht ihr nicht. Und mein Ex meldet sich von selber nie ausserhalb der Umgangszeiten. Meine Tochter denkt auch immer, Papa ist der Held. Ich kann machen was ich will, es reicht nicht.


    Ich wollte es nie und ich kann mich mit dem Gedanken auch nicht anfreunden. Aber ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Soll ich sie zum Papa geben? Sie von ihrem Bruder trennen? Das kann doch nicht sein :(
    Oder wäre es genau umgekehrt, wenn sie beim Papa leben würde - also das sie mich dann vermisst?!


    Wäre sie beim Papa vielleicht glücklicher?

  • Hallo,


    das hört sich ganz schön hart an. Fühl dich erstmal gedrückt.


    Es ist denke ich schwierig zu sagen, was wäre wenn. Mich würde mal interessieren, war die Kleine schon immer ein Papakind oder erst seit der Trennung, wo er nicht mehr immer verfügbar ist. Ich denke man kommt als AE immer mal wieder an den Punkt wo das Kind lieber bei den anderen leben möchte. Aber es gibt ja auch Kinder die auch in einer kompleten Familie stärker auf einen Elternteil fixiert sind. Wenn das bei deiner Kleinen der Fall war, könnte es eine Überlegung sein, sie zu ihren Vater zu geben.
    Ich lese aber bei dir auch raus, dass du dich in einer Konkurenzsituation mit dem Vater um eure Tochter befindest. Da mußt du dagegen ankämpfen. Tu einfach das Beste nach deinem Gewissen und wenn der Vater nicht der Held ist für den ihn deine Tochter hält wird sie das ganz sicher früher oder später erkennen. Wie eng ist denn die Bindung zwischen den Geschwistern? Bei 30km wäre es ja sicher trotzdem möglich eine gute Geschwisterbeziehung aufrecht zu halten.
    Leider kann ich dir keine Patentlösung geben aber drück dir die Daumen, die beste Lösung für deine Kleine zu finden

  • Aus dem Bauch raus glaube ich, sie merkt Deine Unsicherheit und will endlich die Gewissheit hören: Wir beide, Papa und Mama, haben beschlossen, dass Du hier lebst, und Papa soundsooft siehst. Wir finden das richtig, und wir diskutieren das auch nicht mehr!"



    ISt da was dran? :frag:frag





    Ansonsten wäre das doch der klassische Fall für ein Wechselmodell

  • 1. Wechselmodell? Wie soll das bei 30 km funktionieren???
    2. Nein, ich sage ihr seit Wochen, dass sie hier lebt und es da nichts daran zu rütteln gibt. Das Papa und ich das so entschieden haben. Das wir nicht diskutieren habe ich auch schon gesagt. Es ist so und Punkt. Wir haben ihr einen Kalender gemacht, in dem die Papatage alle drin stehen.


    Aber sie ist unglücklich.

  • die Freundin meiner Tochter geht immer Donnerstags nach der Schule zum Papa, und Montags nach der Schule zu Mama - und die haben mehr als 30km zwischen sich. Freitags und montags fuhr der Papa sie anfangs in die Schule, inzwischen kann sie es selber mit Straßenbahn und Zug.
    Wo ist da das Problem? 30km sind nicht unüberbrückbar, wenns dem Kind helfen würde.

  • wie ist denn der umgang bisher, lässt der sich ausweiten?


    Alle zwei Wochen von freitagnachmittag bis sonntagabend + 1 Sonntag im Monat von meinem WE. Sprich er hat 2,5 Wochenenden, ich 1,5. Wenn es die Möglichkeit gibt, dann fördere ich den Umgang und rufe ihn an, ob er die Kidner nicht schon früher holen möchte.


    Aber in der Woche ansich kann man nicht ausweiten, das geht nicht. Ich habe ihn jetzt gefragt, ob er die Kinder nicht sonntagabend an seinem WE bei sich behalten möchte und montag morgens dann zur Schule bringt. Bislang keine Antowrt. Hatte ich schon vor dem Umzug vorgeschlagen. Er meinte damals aber, dass die 30 km Morgens zu viel wären. Naja, ich frage jetzt nochmal nach, das wäre eine Möglichkeit. So hätten sie sich von Freitagmittag bis Montag morgen.


    Achso und die Regelung wurde mit dem JA und Richter abgesprochen.


    die Freundin meiner Tochter geht immer Donnerstags nach der Schule zum Papa, und Montags nach der Schule zu Mama - und die haben mehr als 30km zwischen sich. Freitags und montags fuhr der Papa sie anfangs in die Schule, inzwischen kann sie es selber mit Straßenbahn und Zug.
    Wo ist da das Problem? 30km sind nicht unüberbrückbar, wenns dem Kind helfen würde.


    Es liegt nicht an mir!
    Seine Gründe: die schule fängt um 7.40 Uhr an, dann müssten sie morgens um 7 Uhr los und das wäre nicht gut für die Kinder.

  • Könnte der Papa das denn theoretisch beruflich usw. hinkriegen ?


    Wäre ein Versuch ( z.B. 14 Tage) machbar ???

  • Er hat sich selbstständig gemacht und würde es hinbekommen.


    Aber kann/soll/darf man Geschwiester trennen?? Nicht das sie dann auch noch darunter leidet. Es ist so schwer :(

  • Hallo du,


    wir haben das gleich Problem, Sohnemann lebt bei Papi, hat jetzt Heimweh, wohne aber mit den Mädchen 80 km weit weg.


    Trotzdem "fast" ein Wechselmodell:
    Jedes WE ist der kleine bei mir und in der Woche fahre ich bis zu 1x zu ihm hin und hole ihn ab zwecks gemeinsamen kleinen Aktivitäten.
    Sonst jeden tag telefonieren, Gutenachtgeschichte am Telefon und sonst skypen.


    Manchmal sind es nur Phasen, wo das Gefühl für das Kind sehr stark ist.
    Wir haben vereinbart, dass der Kleine auch über einen längeren Zeitraum zeigen muss, dass er "wirklich" zu mir zurückziehen möchte....und ich finde das so richtig, mein Ex auch.


    Die Geschwister zu trennen, ist in deinem fall wirklich nicht schön...allerdings noch weniger schön ist es, wenn die Kleine weiterhion so leidet.


    Wie wäre es sonst mit einem Probezeitraum, wo die Kleine bei ihrem Papi mal ausprobiert zum wohnen?
    So für die Sommerferien über?


    Liebe Grüße
    Tinchen

    Liebe Grüße Tinchen

    "Sacrificium Intellectus!"
    :-)
    "Ama et fac quod vis!"

  • Sommerferien: da hat sie ja nicht den Alltag. Da hat sie das Lotterleben, wie an jedem WE bei ihm.
    Ich glaube das könnte auch ein Problem sein: hier ist alles neu, wir sind im März hierhergezogen. Beim Papa herrscht kein Alltag, sie dürfen da alles, auch Filme ab 12 schauen. Alles was es hier nicht gibt. Könnte das viell. auch ein Grund sein?
    Wir geraten manchmal aneinander, eben weil sie Dinge/Pflichten nicht will, ich aber darauf bestehe.

  • Das problem ist das man das so pauschal nicht sagen kann,
    die frage ist auch ob man mittelfristig an den 30 km was machen kann ?

  • Seine Gründe: die schule fängt um 7.40 Uhr an, dann müssten sie morgens um 7 Uhr los und das wäre nicht gut für die Kinder.


    Das Argument ist aber Quark.... meiner ist schon um 7 Uhr im Kindergarten, heißt wir müssen sogar schon vor 7 aus dem Haus und er lebt noch. Da muss man halt abends mit dem Zubettgehen konsequent und zeitig sein.

  • wäre es langfristig möglich näher aneinander ran zu ziehen?


    ich vermute:
    die kleine liebt euch beide. dich hat sie täglich, papa nur selten. also vermisst sie papa deutlich mehr als dich und ist deshalb unglücklich.


    ich würde mich mit ihm zusammen setzen und drüber nachdenken, wie man den wunsch des mädels nach deutlich mehr kontakt nachkommen kann. 30km sind keine entfernung, wenn jeder 10km in die mitte zieht, wäre es deutlich einfacher ein wechselmodell zu leben. das käme allen beteiligten zu gute, auch dem sohn.

  • Wie alt ist denn euer Sohn ..... wie intensiv kommen die beiden miteinander aus ????


    Übrigens wird meine Tochter auch bald 7 und hat auch gerade so eine charakterstarke Phase. Ich denke dann immer wieder das Kindeswille nicht immer gleich Kindeswohl sein muss. Aber wenn sie über längere Zeit und intensiv diesen Wunsch hat ..... das ist wirklich schwer

  • Seine Gründe: die schule fängt um 7.40 Uhr an, dann müssten sie morgens um 7 Uhr los und das wäre nicht gut für die Kinder.


    Das ist ein Argument, das wohl kaum ernstzunehmen ist...


    entweder will man ne Lösung für die Seele des Kindes, dann ist früh aufstehen wohl das kleinste Problem, das müssen Millionen andrer Kinder auch. Oder man wills eben nicht.
    Und so ne Fahrt zur Schule kann auch sehr spaßig sein, tolle Musik, gemeinsam singen, langsam fertig aufwachen, und im Zweifel den rest noch frühstücken. (Hab ich jahrelang so mit meinen gemacht, wir fanden das lustig und schön, morgens soviel zeit mitnander zu haben)



    Vielleicht würde es auch einfach mal gut tun, den Papa ein ganzes Wochenende für sich allein zu haben? ohne Bruder? und der Bruder hätte die Mama mal für sich!

  • Nein, wir können nichts an den Kilometern ändern. Und 30 km sind nicht die Welt.


    Sie sagte mir heute auch, dass sie ihn vermisst wenn sie hier ist und mich vermisst, wenn sie dort ist :( Sie ist hin und her gerissen.


    Ich habe ihn ja schon gefragt, ob er sie sonntag über nacht dabehalten möchte. aber noch keine antwort und ich wette das er da auch wieder was dagegen haben wird...


    Mein Sohn ist übrigens 6.


    Habt ihr Ideen, wie man die Umgangszeiten ändern kann? Ich möchte aber meine 1,5 Wochenenden behalten. Sonst haben wir nur noch Alltag und keine gemeinsame Zeit in der wir die Seele baumeln lassen können.

  • hallo,


    ich kann dir deine entscheidung nicht abnehmen bzw. habe ich kein geheimrezept, denn ich kenne die situation nicht.


    ich will dir aber von meiner eigenen erfahrung berichten, denn meine kinder wachsen in getrennten haushalten auf.


    mein damaliger lebensgefährte und ich trennten uns nach 8,5 jahren im sommer 2008. ca. 3 monate lang zermarterte ich mir das hirn, wie ich mit den vorschlag von ihm, dass unser sohn bei ihm bleibt umgehen soll.


    wenn er früher zu bett ging, lag ich immer lange neben ihm, wir flüsterten uns geschichten und das bis er eingeschlafen war. das war unser ritual. als ich während der nachdenkphase war, konnte ich das fast nicht mehr, weil ich mir vorkam, wie eine verräterin meines eigenen sohnes.


    da ich damals vollzeit berufstätig (auch mal bis 20.00 Uhr im büro) war und auch "nur kauffrau", wusste ich, dass ich meinem sohn nie so gerecht werden kann, wie er es verdiente und der vater es konnte (finanziell, betreuung[kita] und viele andere dinge mehr etc.). auch liebte mein sohn seinen vater sehr. meine tochter ist allerdings nicht das leibliche kind dieses mannes.


    wir entschieden uns für die trennung der geschwister. natürlich vermisse ich meinen süssen, jeden tag ohne ende.... ihn nicht mehr jeden tag zu bett bringen zu können, sein "guten morgen mama, hast du gut geschlafen" nicht mehr zu hören... einfach die kleinigkeiten im alltag genießen zu dürfen, bringt mich fast um. ich weiß aber, dass es ihm bei seinem vater super gut geht und er ein glückliches kind ist, welches sich toll entwickelt. auch genießen wir beide die zeit, wenn er bei mir ist. er liebt mich immer noch, wie zu der zeit, als wir noch zusammen lebten, auch ist das verhältnis zwischen den beiden kindern toll und sie lieben sich innig.


    ich kann dir nur aus MEINER situation sagen, dass es unheimlich gut tut zu sehen, wie glücklich mein kind ist, aber gleichzeitig verdammt weh, dass es viele kleine dinge mit ihm nicht mehr in meinem leben gibt.


    ich habe mich damals FÜR meinen sohn und nicht gegen ihn entschieden. zwischen uns liegen nun 150 km.


    überlege dir das bitte genau und fühle sehr gut in dich und deine kleine hinein und treffe dann eine entscheidung, die dein bauch und dein herz tragen kann. solch eine situation ist wirklich nicht leicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Lilly_78 ()

  • Ich werde ihn fragen, ob er die Kinder eine Nacht in der Woche haben möchte. Früher war das auch so, dass er sie alle zwei Wochenenden hatte + eine Nacht in der Woche.
    Vielleicht hilft das ja schon...