4 Geburten aber doch alle einzigartig :)

  • Nachdem ich hier einige Berichte gelesen habe, trau ich mich auch mal :-)


    Mein 1. Sohn kam in der 37. SSW zur Welt, am Tag als ich mir neue Schlappen nur fürs KH kaufen wollte :lach
    Ich bin mit meinem EX ins Kaufhaus gefahren und prompt hatte ich die Schlappen im Wagen, fingen die Wehen an, mitten im Supermarkt und dann auch noch Karneval.
    Die Wehen waren teilweise so stark, das ich nicht mehr laufen konnte und mich auf Getränkekästen setzten musste, Verkäufer wollten schon den Krankenwagen rufen, aber das lehnte ich ab. Mein Ex war extrem nervös und aufgeregt, dann die fahrt, er ist gefahren wie ein Irrer :schiel Und da Karneval war und Züge gingen, kamen wir nicht gleich durch, er raus aus dem Auto, zur Polizei gerannt..MEINE FRAU BEKOMMT DAS KIND !!! Polizei uns den Weg frei gemacht und durch gewunken :D
    Im KH angekommen, hatte nicht nur mein Kind sich dazu entschlossen auf die Welt zu kommen, alle Kreisääle waren belegt und auch im Flur lagen schwangere Frauen, weil eben kein Platz mehr, so wurde auch ich in den Flur verfachtet :schiel
    Nunja hätte ich gewusst wie lange das noch dauert, wäre ich erst viel später ins KH, nach ca 13 Stunden wehen, wurde dann auch mal ein kreisaal für mich frei und nach weiteren 7 stunden, ich wollte keine PDA , da fing ich aber nach der PDA an zu schreien, nur dann hieß es zu spät, also ohne aber ENDLICH die Erlösung, nach 20 Stunden wehen wurde mein Kind geboren :-) Mit 2550g und 48 cm.


    Mein Sohn hat die Geburt nicht so gut weg gesteckt :( es wurde in den 20 stunden nicht einmal Ultraschall gemacht, weil da auch die Hölle los war, viele Geburten und so, wurde nicht bemerkt, das mein Sohn komplett von der nabelschnur umschlungen war, er kam blau auf die welt, musste wiederbelebt werden und irgendwann die erlösung, der 1. Schrei, nunja die Zeit wo er keinen Sauerstoff bekam, hatte auswirkungen auf sein Gehirn, so hat er heute mit 12 Jahren noch erhebliche Schwierigkeiten, schwere Motorikstörung, Koordinationsstörung, Sprachstörung usw, ja und er ist Autist, ob das aber nun auch mit der geburt zusammen hängt weiß keiner, aber die ganzen Einschränkungen ja. Aber er ist ein toller Junge und ich liebe ihn so wie er ist :-)


    Mein 2. Sohn, auch 37. SSW bei ihm wurde festgestellt, das sein Herz nicht in Ordnung ist und so wurde erst ein Belastungstest gemacht, ob er eine normale Geburt überhaupt überleben würde, der Belastungstest war ok und 3 Tage danach wurde die Einleitung gemacht. Die Einleitung fand ich schlimm, es war so ein Gel und es fühlte sich an, als ob man mir alles auseinander reißt.
    Nach 2 Stunden hielt ich die schmerzen nicht mehr aus und bettelte um ein Bad, weil ich wußte heiß baden beschleunigt alles, ok die Hebamme hatte mir eins eingelassen, ich mit meinem Ex in den Raum, Hebamme geht raus, war der meinung das dauert noch, jaja, ich steig in die Wanne sitzt gerade drin und sofort ging es peng und nicht nur das die erste presswehe :schiel
    Ich schrie das Kind kommt HILFE :lach Mein Ex stürmt raus sucht die Hebamme, die kommt und sagt erst, ne kann nicht sein, guckt in die Wanne und sagt, ohgott ganz schnell raus hier, so sprang ich aus der Wanne, lief splitter nackt den Flur entlang, beim rennen wieder eine Presswehe, im Kreisaal angekommen, aufs Bett gesprungen und da war er schon :D In dem Moment wo ich das bett erreichte, wurde mein sohn geboren, ohne ärztin, ohne alles und ich kann von Glück reden, das ich ihn nicht während dem laufen bekommen habe. Die Hebamme hat sich danach bei mir entschuldigt, weil sie es versäumt hatte, vor dem Bad nach dem Mumu zu gucken, wie weit der schon auf war. ich hab ihn direkt bekommen und er strahlte uns beide direkt an :D Er kam mit 2600g und 47 cm auf die Welt.


    Mein 3. Sohn kam auch in der 37. SSW, auch bei ihm war es eine Einleitung, aber über Tropf, im vergleich zum gel, viel sanfter.
    Bei ihm war auch risiko, ich war mit Zwillingen schwanger, eins hatte ich aber verloren und mein Sohn war dadurch mit runtergeruscht, zudem hatte ich Plazenta praevia und in der 37. SSW war es dann passiert, er ist mit dem Köpfchen gegen die Plazenta gekommen und ich hatte die ganze Hose voll mit Blut, das war dann auch das erste mal das ich mit dem Notarzt ins KH gebracht wurde, ich bekam Schüttelfrost, Kreislaufprobs usw. Erst wurde ich mit Medis und soweiter versorgt damit ich wieder zu kräften komme.
    Und dann wollte man erst KS machen, aber als ich da ankam, hörte die Blutung auf,so musste ich erstmal 2 Stunden liegen, Wehen hatte ich keine, aber er musste raus, wegen der planzenta, per US stellte man fest, das die Plazenta ein bisschen gewandert ist und eine normale Entbindung wohl doch möglich ist, so kam ich an den Tropf und sofort fingen die Wehen an, er war dann auch relativ schnell da. Putz munter und kern gesund :-) Mit 2300g und 46 cm.


    Meine Tochter, hm da weiß ich gar nicht wie ich das beschreiben soll.
    Auch diese SS war eine Risiko SS, aber der 17. SSW war gar nichts normal, man stellte Plazenta Hydrops fest, beim Kind extreme retdaierung, fruchtwasser war kaum mehr da, Nabelschnur war extrem zusammen gezogen, eine Aterie der Nabelschnur war ganz ohne Funktion, die rechte herzkammer von meiner Tochter war von der Größe veroppelt usw.
    Ich musste Fruchtwasser Untersuchung machen lassen,weil nicht klar war, was da los war, die ergab sie ist gesund und laut Arzt ein Junge ( er hatte sich verlesen :rolleyes2: ) In der 24. riet man mir nochmal dringenst zu einem Abbruch, weil der arzt von einem schwer geschädigtem Kind ausging, der SS Verlauf, verlief immer dramatischer, dann hieß es, verabschieden sie sich von ihrem Kind, es wird keine woche mehr überleben, in der woche bin ich durch die Hölle gegangen, ich machte mir Gedanken darüber, ob man mein kind auch beerdigen kann, schaute mir Gräber von anderen sternenkinder an, befasste mich also die Woche mit dem Tot und war am ende.
    In der 26. SSW ( trotz Todesurteil lebte meine Tochter :tanz) wurde ich gefragt, ob ich sie nicht gebären möchte und dann keine Versogung, ich war so fertig, ich hab mich ganz klar dagegen entschieden, meine Tochter wurde schonmal für tod erklärt und sie hatte doch gekämpft, niemals würde ich den Kampf beenden und keine versorgung muss ich ja nicht erklären,w as das bedeutet, nunja weiter musste ich mich aber damit abfinden, dann ein schwer geschädigtes Kind zu bekommen, aber das Risiko bin ich eingegangen. In der 26. SSW erfuhr ich dann auch, das Mein Kämpfer eine Kämpferin ist :-)


    Nun wussten die ärzte ich bekomme das Kind und werde die SS nicht beenden !! Es gab nur noch eine Möglichkeit, jeden Tag eine asperin zu nehmen, um mein Blut dünner zu machen, damit es besser durch de Plazenta kommt, habe ich dann auch gemacht und auch nahm meine Tochter ein bisschen zu :-) In der 27. SSW wurde ich dann aber stationär eingewiesen, meine Tochter musste raus, sie hatte nun auch noch Herzstolpern bekommen, es sollte sofort ein KS gemacht werden, nun da im Mutterpass drin stand Asperin tägl zum blut verdünnern, wurde erst nach meinem Blut geschaut, KS konnte nicht durch geführt werden, mein Blut war so dünn,das die Thrombozyten extrem unter dem Grenzwert waren. Ich sollte sofort das asperin absetzten, jeden tag Blut Kontrolle und 3 tage später ging man das Risiko ein, da der wert zwar immer noch unter der Grenze war, aber nicht mehr so tief unten.
    Nun ging es dann in den Kreissaal, ich hatte so Angst, wenn ich heute noch daran denke, bekomme ich Gänsehaut, was ging mir alles durch den Kopf, die ärzte mussten mir sagen, das Kind wird es vielleicht nicht schaffen, aber sie würden alles mögliche tun, aber mit diesem Wissen in narkose zu kommen ist schon Horror.
    Nachdem ich wach wurde, wollte ich nur wissen LEBT SIE ??? Und ja sie lebte :tanz :tanz
    Ich hatte keine Ahnung was mich erwartet, wenn ich sie das erste mal sehe, hatte Angst.
    Am 2. tag wurde ich endlich in die Kinderklinik gefahren und ich war nur am weinen, aus der freude mein kind nun endlich zu sehen, wurde Angst, wie sieht sie aus ? Ist sie fertig ? Ist alles dran ? was erwartet mich jetzt ?
    Das ging mir alles durch den Kopf und dann auf der ITS da stand er, der inkubator, erst traute ich mich nicht reinzuschauen, aber die Schwestern halfen mir, redeten auf mich ein und ich schaute rein und da lag sie MEINE TOCHTER :tanz :tanz :tanz
    Aus meinen angsttränen wurden wieder Freudetränen, ich konnte es kaum glauben, sie war fertig, es war ein baby, nur sehr, sehr klein, aber alles dran :love :love Die ganzen schläuche usw habe ich im ersten Moment gar nicht wahr genommen, nur mein Kind :love
    Ich werde das nie vergessen es war einer der schönsten aber auch dramatischsten erlebnisse in meinem Leben.
    Auch die ganze ITS zeit mit ihren Höhen und tiefen.


    Ich leibe alle meine Kinder, aber meine Tochter ist für mich doch etwas ganz besonderes, sie ist und bleibt eine Kämpferin und alle die ihr das todesurteil ausgesprochen haben, können es heute kaum glauben, wie toll sie sich entwickelt hat und sind allesamt mit begeistert. :-)


    Sie kam mit 620g und 30 cm auf die Welt und das einzigste was von der Frühgeburt zurück geblieben ist, sind ihre aussenschielung und ihre Größe, sie ist mein Bonsaikind :D Mit 1 Jahr hatte sie die Größe 56 mal erreicht, heute ist 4 Jahre und 93cm groß
    Aber sie hat keine Beeinträchtigungen und auch keine schwere Schädigungen, wie immer prophezeit wurde.


    Und meine Tochter hat mich gelehrt, das es Wunder gibt und das es lohnt zu kämpfen und ist es noch so aussichtslos, niemals aufgeben. :-)


    So das wars dann mal, ist jetzt lang geworden, aber vielleicht bekommen auch werdende Frühchenmamas Mut die Hoffnung nicht aufzugeben. :-)




    LG Silke


    -Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!


    -Ich verstehe gar nicht, warum alle auf die Beamten schimpfen. Die tun doch gar nichts. :pfeif


    -Jeder macht was er will, keiner macht was er soll, aber alle machen mit!


    -Da wir von allem nichts verstehen, reden wir überall mit.


    Ich werde ein paar Veränderungen in meinem Leben machen...wenn du nichts mehr von mir hörst, warst Du eine davon! :D

  • Wow, sich nach der ersten Schwangerschaft und einem beeinträchtigtem Kind nochmal für ein Kind zu entscheiden, finde ich wahnsinnig mutig.


    Ich war einmal Risikoschwanger und möchte das nicht nochmal erleben. Aber gleich viermal. Hut ab.
    Das würde ich wohl nicht durchstehen.