Der letzte Beitrag ist ja nun schon eine Weile her, vielleicht hilft es Einigen diese Zeilen zu lesen, es ist ja auch doch etwas beunruhigend, neu und vielleicht haben manche auch Angst vor der Geburt, ich hatte es nicht, es war turbulent, lustig, zum heulen, ich war wütend - ich war einfach alles.
Meine Schwangerschaft war eigentlich schön. Ich wusste von Anfang an, dass es ein Mädchen wird, ich wusste wie sie heißt und ich wusste dass es ihr gut ging, dort wo sie war. Ich hab mich einfach sicher gefühlt, auch nach der Diagnose meines Gynäkologen, er hätte einen "White Spot" entdeckt. Konnte nichts heißen, aber auch alles.
Im Nachhinein war es ein schöner 3d Ultraschall - und völlig kostenlos.
Ich bekam morgens um 5 Wehen...hab meine Nachbarin, Freundin & engste Vertraute bis 7 schlafen lassen, danach hab ich die Musik angeschmissen und bin Treppen gelaufen. Um 10 sind wir ins Krankenhaus nach A. gefahren und wurden wieder nach Hause geschickt - Fehlalarm. Nachmittags um 5 hatte ich wieder dieselben Beschwerden. Wieder lief ich Treppen, abends um 10 haben wir uns dann ins etwas weiter entfernte Krankenhaus in O. gemacht, mein Frauenarzt hatte mir zu diesem geraten, in A. war die Hebamme, die ich so furchtbar unfreundlich fand. Das CTG in O. ergab, dass ich keine Wehen hätte, woraufhin ich nur meinte, dass aber auch keine Darmbeschwerden sind, die fanden das übrigens nur halb so lustig wie ich. Muttermund geschlossen. Da ich schon drei Tage überm Termin war, haben die mich in O. stationär aufgenommen und ich lag um halb 12 endlich im Bett. Neben mir ein Schmerzzäpfchen für die nicht vorhandenen Wehen. Die Schmerzen blieben und noch besser - sie wurden schlimmer.
Morgens um 7 musste ich wieder zum CTG erscheinen - keine Wehen, es erfolgte keine vaginale Untersuchung.
Ich hab beim Frühstück vor Schmerzen geweint und hab meine Nachbarin angerufen, die auch keine halbe Stunde später ankam. Ich stand vor der Tür, schon wartend und frierend (Februar), stieg ein und rief meine Hebamme an. Nach dem Befund meinte auch sie, als totale Gegnerin, ich solle einen Kaiserschnitt verlangen. Dieser wurde mir, was nicht rechtens ist, verwehrt.
Ich bin weder auf den Kopf, noch auf den Mund gefallen und in dieser Situation gingen alle 10 Pferde mit mir durch. Ich hab mit 7 Ärzten und 4 Hebammen gestritten. Den Kaiserschnitt wollten sie dann doch genehmigen, aber die zunehmende Unfreundlichkeit missfiel mir und ich erwähnte in etwa 35 Mal, dass ich gern meine Papiere hätte und gehen möchte. "Wohin? Nach Hause?" fragte die anwesende Hebamme sehr sarkastisch, was ich jedoch überging. die Achte und letzte Ärztin fragte was ich möchte, was ich wieder mit "Meine Papiere" beantwortete. Sie verließ den Kreissaal (die haben mich 1,5 Stunden am CTG hängen lassen) und machte meine Papiere fertig. Die nette Hebamme erschien wieder und meinte, sie hätte gern das Leibchen wieder, was ich ihr vor die Füße warf, so wütend war ich über ihr Verhalten. Ich solle mich nicht so anstellen, ich hätte keine Wehen, ich würde SPINNEN und die würden jetzt einleiten. Ich hab rein gar nichts einleiten lassen wollen.
Nun denn, mit einem 35 Euro Strafzettel für´s falsch parken bewaffnet, mit gelegtem Zugang (hat keiner entfernt) verließ ich O.. Die Fahrt nach A. war schön. Laute Musik, zwei singende Weiber im Februar mit knallpinken Sonnenbrillen, Schmerzen ohne Ende, ich werds nie vergessen können :lach
Peter Maffay und wir kamen schließlich gesund und sehr munter in A. an.
Auf der Entbindungsstation angekommen - siehe da, die unfreundliche Hebamme wegen der ich nach O. wollte.
Sie schließ mich ans CTG an, meinte ich hätten wunderschöne Wehen und den Muttermund 4 cm offen, was ich mit nem Kaiserschnitt wolle (bin ja noch von dem anderen Befund ausgegangen). Einlauf, Toilette. Vor lauter Energie bin ich nochmal runter - Schande über mein Haupt, wirklich, es war die Einzige - ich hab geraucht. Musste zwischenzeitlich nochmal zur Toilette (was haben mich die Leute angeguckt, hochschwanger, noch verheult, RENNE durch den Eingangsbereich), bin dann gegen 14 Uhr in den Kreissaal und brachte um 17.43 Uhr meine Tochter zur Welt. Zwei Nächte verbrachte ich in A., danach hat der Oberarzt mich zähneknirschend gehen lassen.
Wie kompetent unfreundlich erscheinendes Personal doch sein kann. Die 20 Euro Zuzahlung für O. habe ich mit einem netten Verwendungszweck überwiesen.
Ich wünsche Keinem ein derartiges (Gefühls-)Chaos, aber im Nachhinein - bei mir läuft nichts normal, es musste so oder so ähnlich kommen. Anstrengend, aber schön & ich werd´s noch meinen Enkeln erzählen können :daumen
Edit: Haltet mich bitte nicht für leichtsinnig oder verantwortungslos, ich bin meinem Gefühl gefolgt.
Dass ich das Krankenhaus nach der Geburt so schnell verlassen habe, lag an der Bettnachbarin mit Schreikind, der Atmosphäre (ich hasse Krankenhäuser) und daran, dass ich umfassend von meiner Hebamme Zuhause betreut werden konnte, da diese eine Straße unter mir wohnt, was nicht einmal zwei Minuten Fußmarsch Distanz sind. Wir waren/sind Beide gesund und es sprach nichts dagegen.