Abstillen, aber wie?

  • Hallo,


    unser Zwergi ist jetzt 14 Monate alt und kann eigentlich fast alles vom Tisch essen. Will er aber nicht! Er will ständig an die Brust. Nachts und morgens würd ich es mir ja noch gefallen lassen, aber tagsüber wird es langsam etwas lästig. Ich lenke ihn schon seit zwei Wochen immer ab und gebe auch nie nach, aber er jammert alle paar Minuten tagsüber und will trinken. Aus der Trinklerntasse trinkt er reichlich Apfelsaft, nur essen will er nicht so recht.


    Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen und vllt einen Tipp aus diesem Bruststress rauszukommen???


    Vielen Dank vorab und lb Gruss,


    Blondie

  • Ich hab das "Problem" ja nicht, weil meine Kurze sich Stück für Stück selbst abgestillt hat. Richtiges Essen fand sie viel spannender.


    Aber ich würds ganz klassisch anfangen. HAbt ihr mittlerweile feste Essenszeiten, Blondie? Wenn nicht, würde ich genau damit anfangen. Und dann langsam die erste Mahlzeit "ersetzen". WEnn ich mich nicht irre mochte der Prinz doch ne Zeitlang gerne Joghurt? Brei oder so tuts ja auch. Meine Maus hat, als ich mit fester Nahrung angefangen hab, danach grundsätzlich nochmal an der Brust getrunken, das hat sich aber dann von alleine gegeben.

    Einer muss mal anfangen mit dem aufhören...

  • Ich würde als erstes mal den Apfelsaft weg lassen, oder wenn der unbedingt sein muss nur mit viel Wasser verdünnt.


    Vielleicht kannst du ihn einfach mal einen Tag abgeben, so dass du gar nicht in der Nähe bist und er nicht in Versuchung kommt.
    Feste Zeiten einführen ist super. Und ich würde die Sachen die du fütterst auch ähnlich halten.
    Heißt, morgens gibt es Getreideflocken in Milch aufgekocht mit etwas Obst, Mittags gibt es was Herzaftes, Nachmittags gerne mal Joghurt oder Obst und abends dann
    ein Butterbrot. So kann er sich darauf einstellen, was es wann ungefährt gibt.
    Wir wissen ja auch, morgens gibt es Brot, Mittags meist was warmes und abends meist nochmal Brot oder so ähnlich.


    Viel Glück,


    Annemarie

  • Also mein kleiner (10,5 Monate) futtert total gerne Brötchen, Laugenbrötchen, Milchbrotchen, Zimtbrötchen und er will alles was ich auch esse. Zu trinken bekommt er Saftschorle.
    Bei uns hat sich das einfach so ergeben. Beim Stillen hatte er keine Ruhe mehr, hat sich ständig umgeguckt, wollte rumturnen und trotzdem weitertrinken......
    Jetzt still ich ihn nur noch abends, nachts und morgens. Wenns sich mal ergibt auch noch tagsüber.

    Gestern standen wir noch vor dem Abgrund, heute sind wir schon einen Schritt weiter! :hae:



    Sommer ist wenn man trotzdem lacht!!! :sonne :sonne :sonne

  • Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen und vllt einen Tipp aus diesem Bruststress rauszukommen???

    Oh ja :ohnmacht: und ich bin damals 4 Tage in Urlaub gefahren (ohne Kind)... aber das war ein echter Härtefall. :tuedelue

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • stillen bedeutet ja auch viel körperliche Nähe und Kuscheln und Liebe . . . das wird der Maus einfach fehlen und das musste in der Zeit des Abstillens dann versuchen so gut wie möglich zu ersetzen indem du die Maus extra viel knuddelst . . . Aber ansonsten würde ich Konsequent bleiben . . . Ich hab dann einfach Nachts ne Milchflasche an die nackte Brust gehalten und den unterschied hat er so verschlafen wie er war gar nicht gemerkt und kuschelig und warm wie sonst war es ja auch und so hat er sich Schritt für Schritt an die Folgemilch und die Flasche gewöhnt . . . Er ist jetzt 19 Monate und eine kleine Milch trinkt er auch jetzt noch jeden morgen . . .

  • Alles hat seine Zeit... und es gibt Kleinkinder, die wollen mit 14 Monaten noch nicht viel anderes als Muttermilch.
    -Bequemer ist das sicher nicht, die MuMi müssen die Kids sich hart erarbeiten...


    Darf ich fragen, warum es dich nervt?
    Für mich war der Druck von außen, wie "das nun zu sein habe" schwierig. Kennst du das auch? Wie ist das ggf. für dich?


    Junior hat sich auch erst so richtig für "anderes Essen" interessiert, da war er auch schon über ein Jahr alt - und nur das, was er selbst essen konnt.

  • Hab's mir beim zweiten Mal recht einfach gemacht: Erst etwas anderes essen lassen, dann noch ein bisschen stillen. Die Neugier nach dem neuen Essen ließ die Stillmahlzeit immer kleiner ausfallen und schließlich ganz verschwinden. Ab und zu kam eine kleine Reklamation aus der unter 80cm-Fraktion, aber insgesamt lief das bis zur letzten zu ersetzenden Stillmahlzeit ganz gut.


    Bei der letzten (morgens) reklamierte sie dann doch einige Tage, bis sie verstanden hatte, dass Mama jetzt nicht mehr zum Futtern sondern nur noch zum Kuscheln da ist. Aber auch das hat sie gut verkraftet.


    Kuhmilch (laut ihrem Gesichtsausdruck minderwertiger Ersatz) hat sie beleidigt über Monate hinweg abgelehnt. Mittlerweile findet sie nichts leckerer.


    Ich wünsch' Euch ein stressarmes Abstillen. :-)

    § 1314 Abs. 2 Satz 1: "Eine Ehe kann [...] aufgehoben werden, wenn ein Ehegatte sich bei der Eheschließung im Zustand der Bewusslosigkeit [...] befand." :)


    Das Beste am absoluten Tiefpunkt ist, dass es nur noch in eine Richtung gehen kann: bergauf!


    Solange immer ein anderer schuld ist an dem, was einem selbst schief läuft, stimmt etwas im Leben nicht.

  • Wieso gehen alle davon aus, dass Abgestillt werden soll?
    Muss das sein?
    Falls nein, welche Bedingungen braucht die TE, um den Bedürfnissen des Kindes weiter gerecht werden zu können und dies für sich o.k. zu finden?


    Dazu muss nicht abgestillt werden.


    Maschenka
    überzeute Langzeitstillerin

  • Wieso gehen alle davon aus, dass Abgestillt werden soll?
    Muss das sein?
    Falls nein, welche Bedingungen braucht die TE, um den Bedürfnissen des Kindes weiter gerecht werden zu können und dies für sich o.k. zu finden?


    Dazu muss nicht abgestillt werden.


    Maschenka
    überzeute Langzeitstillerin


    :thanks:
    Du hast meine Worte gefunden


    coca
    *reitsicheinimclubderüberzeugtenlangzeitstillenden*

  • Zitat

    unser Zwergi ist jetzt 14 Monate alt und kann eigentlich fast alles vom Tisch essen. Will er aber nicht! Er will ständig an die Brust. Nachts und morgens würd ich es mir ja noch gefallen lassen, aber tagsüber wird es langsam etwas lästig.


    Wo steht etwas von ganz abstillen? - So ist der Titel gewählt... wie will man schreiben, "wie reduziere ich das Stillen, aber eigentlich will ich nicht abstillen..." oder "Beim Stillen empfinde ich als unangenehm..."


    Da kommt doch sofort, dann still doch ganz ab. ;)

  • Da kommt doch sofort, dann still doch ganz ab.


    Nein, Maschenka, das hat niemand geschrieben. Blondie hat klar gemacht, dass sie tagsüber nicht mehr stillen, sondern ihn ans normale Essen gewöhnen möchte. Und genau dazu sind Tips gekommen. von komplett abstillen hat niemand gesprochen.


    Langzeitstillen ist eine prima Sache, wenn es für beide passt. Bei uns hats nicht gepasst, weil mein Kind es nicht mehr wollte, bei Blondie passt es nicht, weil sie es zumindest nicht mehr vollständig stillen möchte. Ich finde, das sollte man akzeptieren und nicht anderen Vorwürfe machen, wenn sie Ratschläge entsprechend der Frage geben.

    Einer muss mal anfangen mit dem aufhören...

  • O.k. wir haben also die Situation, dass...
    ...eine Mutter tagtsüber nicht mehr so viel stillen möchte.
    ... ein Kleinkind, dass aus seinem Gefühl herhaus genau diese Nahrung noch möchte.


    Warum nicht beides akzeptieren?


    Junior hatte von sich aus "anderes" mit so ca. 17 Monaten gegessen, das was er vorher an Beikost zu sich nahm, machte max. 30 % seines Bedarfs aus.
    (6 Wochen später verweigerte er jegliche Nahrung außer MuMi - die Alternative, wenn nicht mehr gestillt wird war dann Astronautennahrung oder Infussion...)
    Er "wußte" also sehr genau, warum er Beikost so zögerlich annahm.


    Für mich war weniger die häufige Stillerei das Problem, sondern die Unverschämtheit der Umwelt, die meinte sich in "Ratschlägen" und "Urteilen" äußern zu müssen...
    Angefangen von "das Kind kommt nie von seiner Mutter weg" (komischerweise kenne ich keine langzeitgestillten Kinder, die eine ausgeprägte Fremdelphase hatten... - keine), über "also, das ist ja wohl unverschämt" (beim Stillen - diskret! - im Bus) bis hin zu gehässigen Bemerkungen, ob das Kind denn nix gescheites zum Essen bekäme ( - nein, gescheites ist zu schlecht, es bekommt nur das Beste, das ist gerade gut genug!).


    Es wurde nicht leichter, wenn die überwiegende Mehrheit des Freundes- und Bekanntenkreises meint Wissen zu müssen, wie was gemacht werden muss - und vor allem wann Frau wie emanzipiert ist und was Frau für sich zu tun habe; selbstverständlich wußte man auch ganz genau, was mit Frau ist, die nicht so handelt - Glucke war noch nett.
    Und selbstverständlich war das alles nur gut gemeint.


    Ich habe mit mehreren Frauen gesprochen, die letztendlich aufgrund dieses Druckes und aus Unwissenheit abgestillt haben - nicht weil sie es tatsächlich wollten.


    Dass sich ca. 1jährige von selbst abstillen, kommst selten vor; die stillen sich dann oftmals häufiger nachts, da haben sie mehr Zeit, sofern sie denn dürfen...
    das ist eine Phase, die auch wieder vergeht.

  • Hallo Blondie,


    mein Tipp für Dich: Dir selbst klar werden, was Du willst (und nur Du, nicht irgendwelche anderen) und das dem Kind erklären und konsequent (aber liebevoll) durchsetzen. Wenn Du selbst 100% hinter Deiner Entscheidung stehst, ist es für Euch beide einfacher, diese zu akzeptieren.


    Ansonsten stillen wir auch noch sehr viel und häufig (Zwerg ist fast 18 Monate alt), nur nicht so gern in der Öffentlichkeit. Gegessen wird alles, aber in eher homöopathischen Dosen ;). Mich nervt es manchmal nachts etwas, aber wir sind noch lange nicht soweit, aufhören zu wollen...


    Wünsch Dir alles Gute für Deinen/Euren Weg...

  • @ hühnchen

    Zitat

    Gegessen wird alles, aber in eher homöopathischen Dosen ;). Mich nervt es manchmal nachts etwas, aber wir sind noch lange nicht soweit, aufhören zu wollen...


    Gute Antwort - ich kenn diese homöopathischen Dosen - und bin auch schon dabei mir darüber Sorgen zu machen - Vor allen weil ich Junior nicht zwingen will irgendwas zu essen...
    Jetzt bin ich wieder etwas beruhigt und werde mit viel Geduld weiter homöopatische Dosen verabreichen...

    Werke dauern lange, so lange, wie sie uns beschäftigen. Je länger sie dauern, umso reicher können sie werden.

    Günter Behnisch dt. Architekt