Sorgerecht wegnehmen, weil ich kein Wechselmodell will?

  • Hallo,


    ich hatte ja bereits geschrieben, dass mein Ex-Freund und ich mit unseren "Umgangsproblemen" nicht weiterkommen und ich deshalb das gerichtlich geregelt haben will (Termin 7.4.2011).


    Mein Ex bringt den Kleinen, wie er will, meist behält er ihn aber länger, als vereinbart (bzw. gibt es für ihn keine vereinbarungen oder Absprachen, auch wenn ich darum bitte).Nun hat er den Kleinen die komplette letzte Woche behalten, um ihn zu seiner Mutter zu bringen ("weil die ihn ja auch schon so lange nicht mehr hatte") und auch noch die darauffolgenden zwei Tage (letzter Tread "Ex bringt Sohn gegenmeinen Willen zur Oma")


    Jetzt konfrontiert er mich mit "Entweder-Oder", das schon (fast) wieder Drohungen sind:


    "....doch, so gehts weiter, wenn du nicht einlenkst
    ...es sei denn, du kehrst um.
    Ich will dir meine volle Härte nach wie vor nicht zeigen aber du lässt mir ja keine andere Wahl.
    ...es wird sonst ganz furchtbar ..
    Und du wirst sehen, daß wenn du dich dafür entscheiden kannst alles viel leichter wird.
    Und du wirst sehen, daß wenn..
    ...bei entsprechendem Verhalten"


    Er rückt von seinem Wechselmodell nicht ab und nun soll ich "dafür büßen", indem er mir droht, das Sorgerecht für sich zu beanspruchen.


    Er wird anscheinend von einem "Supertollen teuren Anwalt (so sein Text)" beraten, der ihm das rät, weil mein Ex noch im Wechselmodell seine zwei älteren (Stief-Geschwister-)Kinder bei sich hat.


    Meine vielen Vorschläge zum Umgang haben meinen Ex noch nie interessiert, aber ich habe ihm u.a. vorgeschlagen, dass unser Kleiner


    - jedes 2. WE bei ihm ist
    - plus jeden Montag.
    - ab September (KiGa-Beginn) noch den Freitag dazu (den wollte er nachm. freibekommen, was mir für meine Arbeitszeit sehr entgegenkommen würde, weil ich dann nicht kündigen müsste (ebenfall alter Tread)). Falls er denFreitag nicht regeln kann, dann evtl.den Dienstag.


    Die zwei älteren Kids (11 und 12) wären dann genau an diesen Tagen auch bei ihm (Montag 14tägig). Also sehen sich die Kinder einigermaßen oft, außerdem könnten sie sich auch außertourlich bei der Ex-Frau oder bei mir treffen.




    Was meint ihr dazu?


    Wer hat Erfahrung zum Sorgerecht-Wegnehmen, wenn mir nichts vorgeworfen werden kann, was das Kindeswohl und die Gefährdung der elterlichen Sorge betrifft?
    Die JA-Beraterin hat jedenfalls nichts beanstandet, als sie letztens bei mir war.


    Kann mir jemand was raten? Er kann mich doch nicht zum Wechselmodell zwingen (habe bereits Gerichtsbeschlüsse, die mich bestätigen). Und seine Art ist alles andere als kooperativ.


    Danke,


    die blumenelfe :blume

  • Hallo Du,


    Zum Wechselmodell zwingen kann er Dich nicht, und mit solchen Aktionen wie der "Oma-Geschichte" macht er es sich nur schwerer, da Voraussetzung für das W-modell kooperiende und verlässliche Elternteile sind.
    Das Sorgerecht kann Dir auch nicht so einfach entzogen, da Du den Umgang ja nicht unterbindest. Und Dein Vorschlag von 2 Wochenenden im Monat und 2 Tagen in der Woche er (und somit rechnerisch 2 Wochenenden im Monat und 3 Tage in der Woche Du) entsprechen ja schon fast einer 50:50 Regelung.
    Vielleicht hätte ihm das der teure Anwalt sagen sollen, dass da schon ziemlich viel passieren muss, bevor Sorgerecht entzogen werden kann.



    Hast Du das schriftlich? Ich würde mich durch solche Äußerungen auch mindestens unter Druck gesetzt fühlen. Das

    Zitat

    ...es wird sonst ganz furchtbar ..

    empfinde ich auch als Drohung. Auch so Sachen, die nicht unbedingt für ihn sprechen.


    Ich Drück Dir die Daumen und habe nicht soviel Angst vor dem 7.4.

  • vielleicht wäre es besser ihm eine woche und dir eine woche im wechsel zu geben. warum sperrst du dich so dagegen? hat der vater gar keine rechte? er kann das abr auch komplett für sich versuchen zu bekommen...

  • Blumenelfe


    ihr habt doch bald Gerichtstermin,deshalb würde ich mich jetzt nicht darüber weiter aufregen.
    Schreibe dir alles genau auf. warst du schon beim JA ? Was sagen die dazu ?


    Mit solchen Aktionen tut sich der KV keinen Gefallen. Wie stehst du eigentlich zum Wechselmodell ?
    könntest du dir das vorstellen ?



    jenpa

    Lehne es nicht ab, das Negative zur Kenntnis zu nehmen,
    weigere dich lediglich,dich ihm zu unterwerfen.
    N.V.Peale

  • Hallo und danke für eure Antworten.


    Ich laß mich durch seine Drohungen ziemlich schnell verunsichern, ich weiß. Es ist alles für mich wirklich schrecklich, weil ich doch anfangs nur - und natürlich immer noch - geregelte Absprachen wollte und will.


    Für mich kommt ein Wechselmodell - bei unserer Situation - nicht infrage. Warum? Weil ich 3 Jahre lang bei seinen älteren Kids das ganze Chaos mit Hin- und Her auch mitbekommen habe und es den Kindern nicht gut ging (und noch nicht sehr gut geht) damit. Weil ich ständig vor Augen hatte, wieviel Verunsicherung dieses Wechseln bei den Kinders verursacht. Natürlich lieben die Kinder beide Elternteile und sie wollen bei beiden sein. Aber irgendwie habe ich immer das Gefühl, dass die Kinder "den Mittelpunkt, den die Eltern miteinander nicht mehr haben, spielen müssen, um das Chaos auszugleichen".


    Erst gerade war zwischen den beiden Eltern wieder Diskussion, weil besonders der Bub (11J.) nicht zu Papa will, aber es sich nicht sagen traut, weil dann der Papa ärgerlich und traurig wird.
    Zudem dazu das Fehlen der ruhigen Absprachen.


    Ja, ich warte auf den 7.4.


    danke euch,
    die blumenelfe :blume

  • Hallo Blumenelfe.
    Mach Dir nicht so viele beunruhigenden Gedanken.
    Dein Ex will Dich unter Druck setzen und da er Dich kennt, weiss er wo er ansetzen muss.
    Vor Gericht wird das aber so nicht funktionieren, solange Du keine Zugeständnisse machst.
    Auch der supertolle Anwalt muss sich an geltendes Recht halten.
    Ihr solltet beide das Wohl des Kindes im Auge behalten, in diesem Falle geht es nur bedingt um euch.
    Aber die Art und Weise deines Ex ist schon äusserst liebreizend... ::)


    Bereite Dich ein wenig vor und schreib auf, was er gesagt hat, welche Vorschläge er gemacht hat
    und wann er gemeinsame Absprachen missachtet hat.


    Ich drück Dir die Daumen :daumen:daumen:daumen
    Strassenkater