Pubertätsproblem das eskaliert

  • Hallo Leute :D , ich brauch mal einen dringenden Rat, und hoffe, dass Ihr mir dabei weiterhelfen könnt. Seit fast 2 Jahren bin ich nun mit meiner Freundin zusammen – wir leben, da wir beide geschieden sind, und Kinder bei uns wohnen - in zwei getrennten Haushalten. Da nun aber gerade sich bei meiner Freundin gewaltige Probleme anbahnen, möchte ich auch mal die Meinung von anderen hören, da Jugendpsychologen über Monate ausgebucht sind, hoffe ich auf Euch.
    Also, meine Freundin ist seit 11 Jahren geschieden, und beide Ihrer Kinder (Mädchen 11 Jahre, Junge 13 Jahre) leben schon immer bei ihr. Da meine jetzige Partnerin schon immer arbeitete, und seit März auch in Ihrem Beruf aufstieg. leben die Kinder in für eine geschiedene Mutter wirklich guten Verhältnissen. Nette Wohngegend mit 4 Zimmern, es fehlt Ihnen eigentlich an nichts, beide Gymnasium. Seit einem Jahr nun ist der Sohn massiv in der Pubertät, so dass natürlich seither ständiges Reiben zwischen Mutter/Sohn bzw. auch Sohn/Tochter an der Tagesordnung sind. Ich find zwar, dass der Sohn her schon teilweise bisschen übertreibt (Klauereien von Geld der Schwester bzw. Mutter bzw. in der Schule, Tätliche Angriffe in Richtung der Mutter bzw. der kleinere Schwester, Schwinderlerein, Zerstören von fremden Eigentum und und und) und mehrere Gespräche zwischen seinen Eltern und ihm haben hier nicht mal von einem Tag zum anderen Tag irgendeinen Effekt erzielt – meist passierte am nächsten Tag das gleiche wieder. Tenor vom Sohn war dann meist, entweder, stimmt ja gar nicht und er wird nur verdächtig (was sich leider aber immer wieder beweisen lies) und ihm ging es ja so schlecht, er hat nix und die anderen haben alles (denn ein Handy mit 2 Monaten ist in seinen Augen megaalt). Damit könnt man ja alles leben, denn wir waren alle mal so unausstehlich und solche Kotzbrocken – aber wir sind wieder mit zunehmenden Alter normal geworden. Nun ist allerdings der Vater und Sohn hinten herum auf die geistreiche Idee gekommen, dass er Sohn ja zu Ihm ziehen soll und dass dann da alles viel besser wird. Hintergrund ist allerdings leider, dass hier die finanziellen Aspekte des Vaters nicht unwesentlich im Vordergrund stehen dürfte – denn als Gutverdienender Geschäftsmann mit eigener Firma – der auch nie Geld hat aber ständig das neuste vom neusten hat – wären die Unterhaltszahlungen von 700 Euro für seine beiden Kinder aus erster Ehe ein schönes Nebengeld. Da er auch nun wieder Vh ist, und aus der neuen Ehe zwei Kleinkinder mit 2 und 0 Jahren hervorgegangen sind, wäre das ein schönes Zubrot, denn bei einem Kind aus erster Ehe, dass bei ihm leben würde, gleichen sich die Unterhaltszahlungen aus. Da er vor 22 Uhr eh selten von der Arbeit kommt, und auch die WE mit seiner Arbeit voll gestopft sind, so dass seine jetzigen Kinder ihn schon nicht sehen und er nicht mal in Vergangenheit die Kinder der 1sten Ehe in den Ferien zwecks Job nehmen konnte, ist diese Vermutung auf alle Fälle nahe liegend. Natürlich könnte man das erst mal versuchen – allerdings ist hier ein großes Problem. Mit den 700 € weniger lässt sich die vorhandene Wohnung nicht mehr halten, so dass eigentlich nun sowohl das Mädchen wie meine Freundin die einseitige Entscheidung (Kosten für Umzug, neue Wohngegend usw) von Vater/’Sohn ausbaden müssen – von der nun psychischen Belastung nicht zu reden, denn welche Bezugsperson nimmt das nach 13 Jahren nicht mit. Somit gibt’s, wenn das schief geht auch kein zurück mehr, denn selbst wenige Monate so was zu überbrücken geht aufgrund der Mietpreise in München keinesfalls. Und die Gefahr ist groß, dass selbst bei wohlwollender Sichtweise das schief geht – der Vater wohnt von München 60 km weg – d.h. Schulwechsel, Freundeskreiswechsel, eine Stiefmutter die jetzt schon die Krise bekommt, wie viel Zeit ihr Jetztmann mit seinem pubertierenden Sohn verbringen muss und Verzicht auf alles was technische Errungenschaften sind (Papa ist ein Technikfeind – während der Sohn stark technisch interessiert ist – klingt zwar unwichtig, aber für den Sohn der immer das neuste und schnellste haben … na ja).
    Als meine Kinder in dem Alter waren (sind jetzt 16 und 18, wobei hier von vorne herein eine Tochter bei mir lebte) und es damals Probleme mit meiner anderen Tochter und meiner Ex gab, schalteten wir damals einen Jugendpsychologen ein. Und in dieser ähnlichen Situation war der Tenor von dem Psychologen klar: Jugendliche müssen sich auch mal mit was auseinander setzen, und man kann es Ihnen nicht so leicht machen, wenn da was nicht ganz nach Ihrem Kopf geht, hier sofort Plan B auszurufen und zum Ex zu gehen. Das heißt nicht, man nimmt ihnen den anderen Elternteil, aber dort wo der Lebensmittelpunkt ist sollten sie sich versuchen auch einen Weg zu finden. Denn auch in einer funktionierenden Familie hätten die nicht die Möglichkeit, einfach abzuwandern. um normalen Regeln auszuweichen.
    Ich fand diese Einstellung von dem Psychologen gut, denn im nachhinein hat sich gezeigt, dass meine kleine Tochter und meine Ex heute gut und normal umgehen können, und die Probleme zu lösen waren.
    Nun war heute meine Freundin und ihr Ex bei einem Psychologen in der Heimatstadt von ihrem Ex (München war trotz massiver Hilferufe kein Termin zu bekommen) und der hat nach schon einer Stunde festgestellt „ja ihr Sohn sucht den Kontakt zu seinem Vater und dann muss man das auch aktiv unterstützen – und wenn es schief geht, dann werden Sie schon einen Weg finden“.
    Und nun die Frage: Wie soll man sich verhalten, was meint Ihr. Soll man den Sohn trotz dessen, dass es zu hoher Wahrscheinlichkeit schief geht, gehen lassen und die beiden Ihre Erfahrungen selber machen lassen – egal wie das am Schluss aussieht. Soll man auf Kosten der Tochter den Sohn gehen lassen, da in so einem Fall sowohl die Tochter wie die Freundin psychologische Hilfe benötigen würden. Soll man auf die Meinung des Psychologen pfeifen und dann andere Wege einschlagen? Was soll man tun?


    Und wenn jetzt wer fragt – was will der Sohn .. tja …das weiß man nicht. Heute gefällt es Ihm so wie es ist super, und er plant ein neues Zimmer für sich in seinem jetzigen Zuhause … morgen sagt er, ist mir wurscht i geh zu Papa - typisch hald in dem Alter :batsch aber für Papa ist das Wasser auf den Mühlen

  • Hallo,
    erstmal ein herzliches :welcome


    Entfernt so ähnlich war es beim meinem Ex mit seiner EX und der großen (heute 13).
    Die Mutter hat immer gesagt geh zu deinem Vater wenn du Geld brauchst, die Tochter ist zu uns gekommen, hat die Händer aufgehalten und er hat fleißig gegeben. Allerdings hat die Mutter wenn die große Scheiße gebaut hat immer als Drohung gesagt, dann bleibst du halt bei deinem Vater, was sie keineswegs wollte.
    Dann hat die Mutter einen neuen Freund gehabt, der mal zur Abwechslung Regeln zuhause eingeführt hat was dem Prinzesschen natürlich überhaupt nicht gepasst hat und schon war Papa wieder gut. Sie schlief nächtelang bei uns, weil sie nicht nach Hause wollte. Und was ist jetzt im Endeffekt, der neue Freund hat auch mal sein Portemonaise geöffnet und wir haben das Töchterchen schon seit ca. 3 Monaten nicht mehr gesehen.
    Ich kann nur sagen, das sind Teenis, die sind sehr sprunghaft.
    Ich würde vielleicht vorschlagen die Sommerferien zu nutzen und den Sohnemann mal etwas länger zum Vater zu schicken, quasi als Urlaub. Dann können die zwei sehen wie sie miteinander zurecht kommen, der Sohn kann sich ein Bild von seinem Vater mit neuer Freundin machen und wird sich wahrscheinlich gut überlegen ob er da bleiben möchte. Und ihr könnt sehen ob sich eventuell sein trotziges Verhalten euch gegenüber bessert.
    Nene anderen Rat kann ich dir leider nicht geben, aber ich wünsch auf jeden Fall viel Glück in dem was ihr tut.


    LG Mel und Angel

    Erwarte immer das Schlimmste :scared, dann wirst du nie enttäuscht. :Flowers

  • Hallo


    bei mir war es damals ähnlich. Mein Vater hat mich auch zu sich gelockt, damit er keinen Unterhalt zahlen musste. Mein Bruder ist gleich bei der Trennung bei ihm geblieben.
    Ich (damals 15) habe in der Zeit meiner Mutter und meinem Stiefvater das Leben nicht einfach gemacht.
    Meine Mutter hat mich gehen lassen. Einerseits war ich froh, das ich wieder "zuhause" war, andererseits hat es mir auch nicht gepasst, das ich meiner Mutter egal war. So dachte ich damals.


    Bald kehrte nämlich auch bei meinem Vater der Alltag ein. Mit seiner "Neuen" verstand ich mich auch nicht so toll.


    Es kam wie es kommen musste. Nach einem Streit bin ich abgehauen. Zu meiner Mutter. Ich habe mich aber wegen meinem Verhalten geschämt und wollte nicht mehr bei meiner Mutter wohnen. Mein Vater wollte mich nicht mehr weil seine Frau ihn vor die Wahl gestellt hat: entweder ich oder deine Tochter.


    So bin ich zu einer Großtante meines Vaters gezogen. So richtig glücklich war ich dort zwar auch nicht aber ich hätte mich nicht mehr getraut, nach dem hin und her nochmal was anderes zu wollen.


    Als ich 17 war habe ich den Kontakt zu meiner Mutter wieder aufgenommen und mein Bruder ist mit 16 zu ihr gezogen.


    Heute denke ich über manche Dinge anders, man wird ja schließlich erwachsen. Mein Sohn (15 und auch mitten in der Pupertät) gibt mir auch manche Rätsel auf. Er will auch oft ausziehen. Aber er hat keinen Papa, wo er hinkönnte.


    Ich denke wie ihr es macht, ist es im Endeffekt total falsch.


    Was natürlich auch ein wichtiger Aspekt ist, ist das Finanzielle. Der Junge sollte seine Grenzen kennen und auch wissen, was er mit seinem Verhalten aufs Spiel setzt. Ihr solltet ihm erklären, das er nicht mal hir mal da hin kann, wo er gerade die meisten Vorteile rausschlägt.
    Deshalb ist es bestimmt eine gute Idee, wenn er erst mal zur "Probe" beim Vater bleibt, damit er dort auch den Alltag mitbekommt. Wenn er nach dieser Zeit entscheidet beim Vater zu bleiben, dann sollte das auch von Dauer sein.


    Was ich nich verstehe ist, wieso deine Freundin und die Tochter dann psychologisch Hilfe brauchen, wenn der Junge zum Vater geht.


    Hoffentlich konnte ich etwas helfen


    LG Maritta

  • Danke schon mal für Euere Antworten :wink, wie Ihr schon teilweise schreibt, egal wie man es macht, es ist bestimmt verkehrt. Wie Ihr es schon erfasst habt, dreht sich viel um Geld und Sachwerte. Papa zahlte zwar schon seit 11 Jahren nur den Kindesmindestunterhalt (mehr auch noch nie) - und ist arm wie ne Kirchenmaus. Na ja, wenigstens nach aussen, denn diese arme Kirchenmaus besitzt immerhin ne Firma, mehrere vermietete Eigentumswohnungen und und und :batsch , aber Jungs in dem Alter kann man natürlich mit einem gewissen Luxus reizen. Und ein Audi A8 macht hald mehr her wie Mamas Golf. Der Vorschlag mit den Ferien ist zwar nicht so verkehrt, allerdings nimmt ja der fürsorgliche Papa den Jungen nicht mal jetzt in den Pfingstferien, denn Papa hat in den 14 Tagen nur 3 Tage zeit, und an diesen Terminen hat der Junior leider was vor. Vermutlich würd ich, wenn ich an der Stelle meiner Freundin wäre, die vor vollendete Tatsachen stellen, und den beiden Comicern klar machen, dass wenn der zu Papa will, dann gut, aber dann wäre mir auch wurscht, ob die in den 14 Tagen jetziger Ferien nen gemeinsamen Termin haben - ab durch die Mitte und sollen sie das Problem selber lösen, denn wenn der dort wohnt gibts auch keine Schonfrist. Bisher lief es in den Ferien immer so: Papa hat leider nur bestimmte Tage Zeit, und alle sollen sich danach richten, und wenn der Papa mal keine Zeit hat, dann müssen die anderen hald umplanen. Denn er als Geschäftsmann kann natürlich nicht so, wie die auch Vollzeitberufstätige Mutter :laber . Und das mit dem "warum brauchen Mama und Schwester psychologische Hilfe". Na ja, meine Freundin heult den ganzen Tag nur noch. Seit 11 Jahren reisst sie sich finanzell und erziehungstechnisch den Arsch auf, Ihr Ex hat sich nur das gezwungen nötigste gekümmert oder gezahlt, ohne dass ihm jemals Steine in den Weg gelegt worden sind. Und nun kommt so ne Aktion - dass da die Emozionen nicht mehr zu bändigen sind, ich glaub, dass kann ich sogar als selber Papa irgendwie verstehen :( .... Grüße Peter

  • Wie ist es denn, wenn Deine Freundin mit der Neuen - die den Sohn dann ja wohl überwiegend zu betreuen hat - Kontakt aufnimmt? Denn ich denke, dass diese von der Idee auch nicht begeistert ist. Denn die Schwester mit 11 Jahren mag sich noch halbwegs wehren können - die beiden Kleinen können das nicht. Zudem ist das Leben mit zwei Kleinkindern auch nicht einfach - da jetzt noch ein "fremdes" pubertierendes Kind zusätzlich aufnehmen - stelle ich mir schwer vor. Denn der Große hat ja auch ganz andere Bedürfnisse und Wünsche als die Kleinen...

    Im Forum gängige Abkürzungen:
    ABR: Aufenthaltsbestimmungsrecht (kann sich auf das alleinige ABR beziehen) / ASR: Alleiniges Sorgerecht / GSR: Gemeinsames Sorgerecht / SR: Sorgerecht
    BU: Begleiteter Umgang oder Betreuungsunterhalt / KU: Kindesunterhalt / UHV: Unterhaltsvorschuss / WM: Wechselmodell / BET: Betreuungselternteil / UET: Umgangselternteil
    TE bzw. TS: Threadersteller bzw. Themenstarter / JA: Jugendamt
    KV: Kindsvater / KM: Kindsmutter / ET: Elternteil / GE: Großeltern

  • Hallo peter , erstmal Herzlich willkommen.
    Also ich habe das durch meine Sohn ist mit 16 Jahren von heute auf morgen zum Vater gezogen , wohl auch mit aus dem grunde da könne er machen was er wolle usw. Denn Dennis war eben öfters dort und jedesmal durften die Kids sind selbst beschäftigen weil Ex und frau sich ins Schlafzimmer verzogen .
    Doch da eingezogen kam plötzlich ein anderer Wind und er bereute es sehr schnell wieder .
    Das ende vom Lied war Dennis stand hier wieder vor der Türe und bereute seinen Schritt ........... :brille
    Ich würde es auch jetzt in den Sommerferein ausprobieren, warum setzt Ihr Euch nicht alle mal an den Tisch Du , Freundin , kinder und Ex sowie die Frau und sprecht drüber ,denn scheinen doch erhebliche Probleme zu sein .Oder????
    Denn Ihr müßt schon einen Weg finden ob Ihr nun wollt oder nicht.Denke was anderes wird ein Phsychologe auch nicht dazu sagen.
    Und nur aus dem Finanziellen Asprekt ihm den Wunsch zu verweiggern finde ich auch nicht gut.Denn irgendwann sind eh Unterhaltzahlungen mal zu ende und dann muß Deine Freundin die Wohnung auch allein halten oder sich was anderes suchen , geht uns allen im Grunde genommen so.
    Denn Kinder werden größer und Flügge !!!!

  • Also ich seh's ähnlich wie robotob. Wenn er dort den Alltag sieht mit 2 Kleinkindern und einem Vater, der nie Zeit für ihn hat, kommt er schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.


    Liebe Grüße,
    Carola

  • ich dachte dabei sogar eher an seine neue frau , die neben ihren eigenen Kleinkindern nun einen pubertären Jungen hat und ihr Mann ständig unterwegs... Wenn sowas klappt, fress ich nen Besen! :sabber