Zurückstellung von der Schule

  • Mein Sohn ist am 17.07.2005 geboren und dieses Jahr ein "Muss"-Kind für die Einschulung.


    Nun waren wir heute bei der Schuluntersuchung und die Schulärztin möchte meinen Sohn zurückstellen, weil er noch zu jung ist und ihm noch die kognitive Reife fehlt, um in die Schule zu gehen. Das letzte Wort liegt aber wohl bei mir, wenn ich ihn unbedingt einschulen lassen will, dann würde er auch in die Schule kommen.


    Intelligenzmässig wäre er so weit, aber er sei noch zu verspielt und ihm fehlt die Einsicht etwas lernen zu wollen und zu müssen.


    Sie hat Angst, dass er dann in der Schule sitzt und auf stur stellt, weil er ja eigentlich noch viel lieber spielen möchte, was am Ende nur frustrierend für alle Beteiligten wäre.


    Die Ärztin hat Recht, er lernt zwar, aber nur das wozu er Lust hat, bei allem anderen muss man ihn "zwingen" oder besser "bestechen" und "erpressen". Er erfüllt die Aufgaben dann auch zufriedenstellend, aber er hat keinen Spass daran, ist eigentlich immer mit einem Bein auf dem Sprung zum Spielzeug und betont immer wieder, dass ihm die Aufgaben zu langweilig sind.


    Sie meinte auch, dass sie in diesem Jahr schon sehr viele Jungs zurückstellen mussten, weil die, die im Juli und August geboren sind, einfach kognitiv noch nicht so weit sind, in die Schule zu gehen.



    Im Grunde bin ich ihrer Meinung und wenn er wie noch vor zwei Jahren ein "Kann"-Kind wäre, würde ich mir jetzt wahrscheinlich keinen Kopf machen, aber irgendwie fühlt es sich nun komisch an, dass er eigentlich schulfähig sein sollte, es aber nicht ist.


    Ich habe Angst, dass er total unterfordert ist, wenn er jetzt noch ein Jahr in den Kindergarten geht. Die Ärztin hat mir nun empfohlen ihn in die Vorschulgruppe einer Schule hier im Ort zu schicken. Also eine Art Vorschulkindergarten. Kennt sich damit jemand aus? Wie läuft so ein Vorschulkindergarten, was machen die da mit den Kindern?

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  • Huhu meine beiden sind auch schulpflichtig. Weisen aber (bekannte) Defizite auf. Sie sind ehemalige Frühchen und das spiegelt sich in verschiedenen Dingen wieder.


    Die Schulärztin und auch die Grundschuldirektorin sahen die Kinder zum hiesigen Zeitpunkt noch nicht in der Schule. Wir haben mit der wirklich super kompetenten Schulärztin viele Alternativen besprochen und sind zu dem Ergebnis gekommen, das die Kinder im Kindergarten in einem Jahr niemals das aufholen, was sie für die Einschulung im nächsten Jahr bräuchten. Sie werden nun im Oktober auf einer Förderschule Sprache eingeschult und nutzen dort dann das (ich sage mal salopp) Vorschuljahr aus und machen dann dort die 1-2 oder gar 3-4. Klasse. Die Schule hat das Ziel die Kinder so zu stärken, das sie auf eine normale Regelschule gehen können.


    Ich kann nur sagen, wenn ihr die Möglichkeit einer Vorschule habt, nutzt sie. Niemand kann besser auf die Schule vorbereiten, wie eine Schule selbst :)

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  • Also mal ehrlich... diese Stichtage, die Kinder vom Kann- Kind zum Muss- Kind machen, machen mich irre!!!


    Als mein Großer ( er ist 13) in die Schule kam, war er ein Kann - Kind... ( er hat am 23.07. Geburtstag). Nun haben sie vor einiger Zeit diesen Stichtag verschoben, vom 30.06. auf den 31.12...
    Würde er heute in die Schule kommen, wäre er also ein " muss- Kind" ... aber das hätte doch an ihm, an seiner Art und an seiner Entwicklung nichts geändert, nur weil dieser Stichtag verschoben wurde..


    Was ich damit sagen will: Vergiss diesen bescheuerten Stichtag und gönne deinem Sohn dieses eine Jahr. Was bringt es, wenn er sich durch das Einschulen, obwohl er noch nicht so weit ist, durch die Schule quälen muss...


    Gib ihm dieses eine Jahr Entwicklung, du wirst sehen, im nächsten Jahr freut er sich auf die Schule und alles wird gut werden. Die Kinder sind heute so oder so früh genug dem Leistungsdruck ausgesetzt!!


    LG Manaleri

    ReitKUNST kommt von KÖNNEN, käme es von WOLLEN würde es ReitWULST heißen...
    Man sieht nur mit dem Herzen gut... das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar!

  • Mein Sohn geb.20.07.01 war auch ein kann-kind.vin kopf her schon immer sehr weit,aber sehr energisch usw.er hätte zur schule gehen können,ich entschied mich gegen.war nicht richtig,denn das letzte halbe jahr war er in kita so unterfordert,dass ich ihn da rausnahm,denn er machte wegen langeweile schon ziemlich viel quatsch.eine vorschule wäre toll!

  • Die Ärztin hat Recht, er lernt zwar, aber nur das wozu er Lust hat, bei allem anderen muss man ihn "zwingen" oder besser "bestechen" und "erpressen". Er erfüllt die Aufgaben dann auch zufriedenstellend, aber er hat keinen Spass daran, ist eigentlich immer mit einem Bein auf dem Sprung zum Spielzeug und betont immer wieder, dass ihm die Aufgaben zu langweilig sind.


    Unabhängig von der eigentlichen Fragestellung: Wenn es danach ging, wäre mein Sohn heute noch nicht eingeschult. Der wird dieses Jahr 9 ;).


    Ich frag mich manchmal ob da nicht zuviele Gewese drum gemacht wird :scared.

  • Hallo
    Mein Sohn ist auch seitdem der stichtag verschoben wurde, ein Muss Kind. Er ist am 21 August geboren und würde ein Tag nach der Einschulung erst 6 jahre alt werden. Grundschule und Kinderarzt sagten beide, er kann dieses Jahr in die Schule. Erzieherin , ich und noch einige anderen aus meiner Familie waren der meinung, es ist aufjedenfall noch zu früh. Er ist noch so verspielt und hibbelig das würde nicht gut gehen. Da wir ja jetzt umziehen wäre auch eine andere Grundschule für ihn zuständig. Der Direktor war ganz anders und viel verständnissvoller. Er sagte gleich,daß er aufjedenfall noch Rücksprache mit dem Kiga halten möchte, was die andere Grundschule nicht machen wollte. Auf den Rat der Erzieherin wollte er nun seine entscheidung treffen. Erzieherin sagte er sollte aufjedenfall noch ein Jahr in Kiga gehen und dies stimmte dann auch die Grundschule mit ein. Er braucht dieses Jahr aufjedenfall noch und ich denke das Kinder ein weiteres Jahr nicht schaden im Kiga. Aber ich denke eine zu frühe Einschulung kann schaden.


    Lg

  • denn das letzte halbe jahr war er in kita so unterfordert,dass ich ihn da rausnahm,denn er machte wegen langeweile schon ziemlich viel quatsch.


    Das ist genau das, wovor ich Angst habe, dass er dann irgendwann total unterfordert ist. Vor allem, weil ich weiss, dass ab August 12 neue 3-Jährige in seine Kindergartengruppe kommen (inklusive sein kleiner Bruder, der aus der Krippe hochrutscht), bei insgesamt 18 Kindern. Da ist die Gruppe ja schon arg jung für ihn.


    Ich denke auch, dass die Vorschule dieser Grundschule hier im Ort nicht schlecht wäre. Allerdings würde er anschliessend nicht dort in die Grundschule gehen.


    Heisst, ich würde ihn jetzt für ein Jahr aus seinem gewohnten Umfeld herausnehmen und nach einem Jahr Vorschule dann wieder in sein gewohntes Umfeld reinbringen. Ich weiss nicht, ob das nicht zu viel hin und her ist.

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  • Ich finde dass du ihm das eine Jahr noch geben solltest.


    Denke auch mal ein wenig weiter. In der 7. oder 8. Klasse ist er dann deutlich der Jüngste, da evtl auch einige "Wiederholer" dazwischen sind. Und gerade in der Pupertät fallen ein, zwei Jahre zwischen Jungen und Mädchen schon sehr ins Gewicht. Eine Bekannte von mir, hat ihren Sohn mit 5,5 Jahren einschulen lassen. Nun ist er in der 7. oder 8. Klasse und irgendwie hat er selber das Gefühl, er gehört da nicht hin.


    Das Jahr kannst du ihm nie wiedergeben......an dem Satz "mit der Schule, beginnt der Ernst des Lebens", ist schon was wahres dran, denn das eine Jahr "Kind sein" bekommt er nie wieder.


    Und viele Kinder langweilen sich das letzte halbe Jahr im Kindergarten. Vielleicht kann dein Sohn ein Musikinstrument lernen, damit er was zum "lernen" hat ;) und er sich nicht ganz so langweilt


    L.G.
    echse64

  • Bei meinem sohn war es auch so,dass viele kleine Kinder in die Kita kamen; um die großen hat sich dann mehr oder weniger keiner gekümmert.Mein Sohn wollte nicht mehr hin,jeden Morgen Bauchschmerzen usw.


    Ich würde das mit der Vorschule auf jeden Fall machen.


    Ob alles was man macht allerdingst richtig ist,weiß man erst im Nachhinein...Bei mir wäre es besser gewesen,ihn als Kann-Kind eingeschult zu haben...


    fg,


    animri

  • So, nun konnte der Tag erstmal etwas sacken und ich denke inzwischen wirklich, dass er das Jahr noch bekommen sollte. Er scheint damit auch ganz gut zurechtzukommen, dass er nun doch noch ein Jahr wartet.


    Mit der Kindergartenleiterin hab ich inzwischen gesprochen und sie findet es gut, wenn er noch ein Jahr wartet und noch "ne Runde auf die Weide zum spielen geht". ;)


    Sie hat mir erzählt, dass nur in ihrem Kindergarten dieses Jahr 5 Kinder zurückgestellt werden und es in den anderen Kindergärten nicht anders aussieht. Ich frage mich nur, warum die Stichtage so weit hochgesetzt (in Niedersachsen 31.08.) werden, wenn dann so viele und gerade Jungen durch dieses Raster fallen.
    Damit die Eltern den Eindruck bekommen, sie hätten was falsch gemacht? ?(


    Nun muss ich mich wohl noch entscheiden, ob er nun weiter in seiner Kindergartengruppe bleibt oder ich versuche ihn in der Vorschule unterzubringen.


    Da stehen wohl noch ein paar Gespräche mit Kindergarten und Vorschule auf dem Programm.

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  • Hallo, genau mein Problem! Wir hätten besagte Untersuchung heute haben sollen, mein Sohn ist aber krank, dann wäre ich hoffentlich schlauer. so ist Entscheidung wieder verschoben.


    Ich würde ihm das Jahr lassen, aber was ist in einer Kitagruppe, in der alle deutlich jünger sind? Da kommt er wohl auch nicht vorwärts!? Vorschule gibt es hier nicht.


    Und irgendwie ist ja dann auch komisch, wenn die Frage kommt warum ist mein kleiner Bruder 2 Jahre jünger, aber nur eine Klasse jünger. Denn der Kleine hat es sooo faustdick hinter den Ohren, da wird es wohl die Frage nicht geben, obwohl auch Sommerkind.


    Und traue ICH ihm das nicht zu? Liegt die Unsicherheit an mir und er ist eigentlich fit?


    Warum eigentlich ist er kein Winterkind- dann gäbe es die Sorgen nicht!?

  • Hallo,


    hab ich das richtig verstanden, der Stichtag zum Muss-Kind ist jetzt der 31.12.?


    ich hatte mal was gehört, dass der Tag vom 30.6. auf den 31.7. verlegt werden soll


    oder wie oder was?


    irgendwie schnalle ich gerade gar nichts mehr.


    meine kleinste hat am 16.07. Geburtstag. :schiel

  • Mein Sohn hat im Oktober seinen Geburtstag und wird dieses Jahr 5 Jahre alt, nächstes ja ist er ein MUSSKIND, er wird also nächstes Jahr eingeschult.
    Bei uns ist es so, das jedes Jahr ein Monat weiter geschoben wird. Also dieses Jahr sind es alle bis September, Musskinder, 2012 sind dann alle Oktoberkinder auch Musskinder, 2013 sinds dann auch die Novemberkinder und so geht es jedes Jahr einen Monat weiter nachhinten, bis dann alle Kids mit 5 eingeschult werden.


    Ich finde es bekloppt, die Kinder können ja gar nimmer Kinder sein.


    Meiner ist im Kopf total fit, wurde auch überalle bestätigt, nur an seiner Sprache scheitert es.
    Rückstellung sehr schwirig in seinem Fall, da vom Kopf total fit.


    So wie es jetzt aussieht, kommt er nächstes Jahr auf eine Sprachheilschule. Da gibt es eine Vorstufe, die 0te Klasse sozusagen, oder Vorschule oder wie auch immer.
    Und dann 1te und 2te Klasse, eventuell noch 3te und 4te. Danach kann er wechseln.
    Also 0te, 1te und 2te Klasse und dann wechsel in eine normale 3te Klasse oder
    0te, 1te, 2te, 3te und 4te und dann wechsel in eine normale 5te Klasse.
    Das ist das beste für ihn, so wie es zur Zeit aussieht. Da er die Sprachentwicklungsverzögerung wahrscheinlich nicht bis nächstes Jahr aufgeholt hat.


    Ich würde an deiner Stelle dem Kleinen das Jahr gönnen. Lernen müssen sie noch früh genug und wenn er unterfordert ist, dann hol ihm ein paar Lernbücher, wo er selbst was machen kann. Die macht mein Sohn gerne.
    Oder mach das mit der Vorschule, dort wird auch meistens noch viel gespielt.


    LG

  • Nachdem wir die Empfehlung von der Schulärztin auf Zurückstellung bekommen haben, waren wir noch bei einem Kinderneurologen, weil bei meinem Sohn der Verdacht auf ADHS besteht.


    Der sagt, dass er sich noch nicht festlegen möchte, aber das seine Konzentrationsschwierigkeiten und andere Dinge darauf hinweisen. Was ich davon halten soll weiss ich noch nicht genau, weil ich zu Hause ein völlig normales Kind habe, der nur in Gruppen auffällig wird durch unkonzentriertes und impulsives Verhalten. Jedenfalls meint der Kinderneurologe auch, dass mein Sohn vom Intelligenz- und Wissensstand locker in die Schule gehen kann, aber wohl einfach noch ein Jahr braucht, um sich für Schule zu interessieren.


    Nun ist es so, dass ich mit der Schulleitung gesprochen habe. Die machen nun am 24. März noch mal eine pädagogische Einschätzung mit ihm. Heisst, ich geb ihn für eine Stunde in der Schule ab, er wird nochmal getestet und danach bekomme ich dann die Empfehlung der Schule.


    Sollte die Schule sagen, dass er schulreif ist, werd ich ihn wohl hinschicken müssen, weil die Schule das letzte Wort hat. Mal sehen, was dabei rauskommt. Wie mein Sohn mitmacht und was er macht ist bei ihm sehr tagesformabhängig.


    Nur wonach ich mich dann richten soll, wenn zwei Ärzte nein sagen und die Schule ja sagen sollte, weiss ich auch nicht.
    Ich will ja nur das Richtige für meinen Sohn tun, müsste mich aber in dem Fall dann massiv auf die Hinterbeine stellen, um die Zurückstellung durchzubekommen.

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  • @malikaaron
    Macht dein Sohn Ergo o.ä.? Ich habe meinen Sohn auch Anraten der Erzieherinnen noch ein Jahr im Kiga gammeln lassen (er ist auch so ein Unkonzentrieter, Wahrnehmungs-Gehandikapter), und es ehrlich gesagt bereut: Er hat sich total gelangweilt, das hat eine mittelschwere Krise ausgelöst. Nicht einem Monat länger hätte er es da ausgehalten. Und trotzdem der Lehrer mir ständig die Jacke vollheult, und ihn schon fast zum Problemfall hochstilisiert, ist er garnicht soooo schlecht in der Schule. Ausschließlich 2er, 3er. Bei den 1ern hapert es, das ist dann wirklich Konzentration, ein gutes Stück Faulheit :-). Und wer weiß vielleicht noch 10 IQ-Punkte zu wenig, ist mir aber wurscht.
    Wir haben allerdings ein gutes Jahr Ergo gemacht, für das "körperliche Wohlbefinden", zur Steigerung der Konzentration und das lernen von Problemlösungsmethoden.


    Also, werf nicht gleich die Flinte ins Korn :-). Seitdem er 2 Jahre ist, höre ich ständig was mit ihm alles nicht stimmt - geht dir bestimmt ähnlich. Heißt aber nicht das die Kids es nicht doch irgendwie hinbekommen, wenn man ihnen unter die Arme greift.

  • @Raanan


    Wir fangen jetzt mit der Ergo an, um genau zu sein hat er heute seinen ersten Termin.


    Im Kindergarten hatten wir bisher keine wirklich grossen Probleme, eher kleinere und welche, die mich irgendwie traurig machen.


    Er hat grosse Probleme Freundschaften aufzubauen und ist in seiner Kindergartengruppe weitgehend isoliert. Die Kinder spielen eigentlich immer nur mit ihm, wenn es darum geht, dass er die Eisenbahnschienen aufbauen soll. Da ist er richtig gut, konzentriert sich stundenlang und baut die wildesten Brückenkonstruktionen, auch zu Hause. Ansonsten ignorieren sie ihn fast immer, es sei denn es geht darum, dass jemand etwas angestellt hat. Dann ist mein Sohn gern mal der Schuldige, auch wenn er an dem Tag gar nicht im Kindergarten ist. Die Erzieherinnen haben das allerdings ganz gut im Griff und passen etrem auf, was an diesen Geschichten wahr ist und was nicht.


    Hier in der Nachbarschaft hat er aber Freunde, die er zwar auch einfach mal stehen lässt, wenn ihm was nicht passt, aber er hat welche.


    Ansonsten sagen die Erzieherinnen, er sei ein total freundliches Kind, das viel lacht, tanzt und Spässe macht und sie freuen sich jeden Morgen, wenn er durch die Tür kommt. Nur bis er durch die Tür im Kindergarten geht, habe ich jeden Tag Höllendiskussionen, weil er nicht in den Kindergarten möchte. Ihm ist zu langweilig, die Kinder spielen eh nicht mit ihm etc.


    Wenn er dann dort ist, ist auch alles okay, er macht so weit alles mit, hat aber im Vorschulunterricht das Problem, dass er sich schwer konzentriert und immer jemand direkt an ihm dran sein muss und ihm immer wieder sagen muss, welche Aufgabe er gerade eigentlich erledigen soll, weil er immer an das Spielzeug draussen denkt und auf dem Sprung zu sein scheint. Zu allen Aufgaben muss man ihn überreden, ihn immer wieder motivieren und ihn 1000fach loben, weil er sonst meint er könnte das eh alles nicht und gehen will.


    Hat man ihn aber mal so weit mitzumachen, macht er die Aufgaben nicht schlechter als alle anderen Vorschulkinder. Und genau das macht mir eben Sorgen, wenn er noch ein Jahr dort bleibt. Er lernt ja nächstes Jahr dort nichts neues, denn das Vorschulprogramm ändert sich ja nicht.


    Aber keine Sorge, :-) die Flinte wird ganz sicher nicht ins Korn geschmissen.


    Mein Sohn ist, wie er ist und ich liebe ihn genauso. Er ist immer sehr fürsorglich, ob nun zu mir, wenn ich, wie jetzt, krank bin oder zu seinem kleinen Bruder, dem er immer mit viel Geduld hilft, den er tröstet wenn er weint. Er versucht immer überall zu helfen, auch wenn das noch nicht immer klappt, liebt Tiere über alles und ist ein extrem guter Sportler, ist super kreativ und lässt sich immer etwas einfallen, um andere zum Lachen zu bringen.


    Mich nervt nur, dass er mit all seinen guten Eigenschaften einfach nicht in unser System zu passen scheint und zwar nur, weil er es eben nicht drauf hat sich stundenlang an einen Tisch zu setzen und sich so zu konzentrieren, wie andere es von ihm wollen.

  • Hallo!
    Ich finde es ehrlich gesagt zum Kotzen, dass Stichtage verschoben werden, ohne dass die Schule sich verändert.
    Nur durch einen Verwaltungsakt werden Kinder nicht reif!
    Eigentlich sollten die Eltern auf die Straße gehen und für Schulen demonstrieren, die ihren Kindern gerecht werden!!!


    Ich habe beruflich mit vielen Kindern zu tun, die die nötige Reife für die Schule noch nicht haben. Das kann in den unterschiedlichsten Bereichen sein, mal emotional, mal Arbeitsverhalten, mal Wahrnehmung, was auch immer.


    Und meine persönliche Meinung und Erfahrung ist:
    Noch ein Jahr Kindergarten ist oft zu lang. Und da läuft auch nichts, was wirklich auf die Schule vorbereitet und an den individuellen Problemen ansetzt.


    Es wurde ja schon der Vorschlag Sprachheilschule gemacht, die ist natürlich für Kinder mit dem Förderbedarf Sprache, nicht für verspiete Kinder oder ADHS oder oder oder.


    Ich arbeite an einer Förderschule für emotionale und soziale Entwicklung, momentan habe ich eine 1. Klasse. Und in dem Rahmen (kleine Klasse, 9 Schüler, Doppelbesetzung und Training im Bereich der Defizite, Ansetzen an den Stärken, Anbahnen des Arbeitsverhaltens etc.) haben die Kinder eine gute Chance, in ihrem Zeitrahmen fir für die Regelschule zu werden. Bei einigen meiner Schüler wurde ü+berlegt, sie zurück zu stellen, was in NRW nicht so leicht möglich ist. Und bei all diesen Schülern war es die richtige Entscheidung, dass sie trotzdem eingeschult wurden und bei uns gelandet sind.
    Jetzt hat unsere Schule wieder eine Menge Anfragen von Grundschuken bekommen, die mit einer Menge Erstklässlern nicht fertig werden. Diese KInder sind meist welche, bei denen bei der Einschulungsuntersuchung oder vom Kindergarten schon Auffälligkeiten gemeldet wurden. Und die Grundschulen dachten: Probieren wir es erst mal.


    Wenn so Vermutungen wie ADHS im Raum stehen, dann KANN die Gefahr bestehen, dass das Kind in einer vollen Klasse mit den Anforderungen überfordert ist.
    Informiere dich genau, welche Fördermöglichkeiten bestehen, wie auf individuelle Probleme und Bedürfnisse eingengangen wird.


    Ich hoffe, ich habe dich jetzt nicht total verunsichert...

  • @malikaaron
    Klingt wirklich fast wie meiner :-). Er hatte in der Kita keine Probleme Kontakte zu schließen. Aber er ist so ein Weichei, der immer alles sehr tragisch nimmt und manchmal nicht weiß wie er am besten auf fremde Kinder zugeht. ADS hat er aber nicht, habe ich letztes Jahr testen lassen.


    Die Ergo hat bei uns auch Top geholfen, das ist ein wichtiger Schritt, gut das ihr das jetzt in Angriff nehmt :daumen.


    Ich denke mir auch oft: Kinder die nicht der Norm entsprechen haben es ganz schön schwer. Und leider wird auch den Eltern das Leben schwer gemacht. Ich war nacht Elternsprechstunden, 2x so niedergeschlagen das ich erstmal 1 Tag freinehmen mußte um mich wieder zu sammeln und den Verdacht mit Schwerhörigkeit habe ich auch erstmal mit Flennen gekontert ::).
    Man macht sich doch Sorgen und dauernd solche Nachrichten und die Ungewißheit....
    Ich finde es eigentlich auch nicht unbedingt gut, das Kinder die sonst gut beieinander sind, so schnell zurückgestellt werden wollen. Erscheint mir immer als Standardlösung, der einfachste Weg.

  • ist doch komisch, wie viele ADS oder ADHS "erkrankte" Kinder unsere !kranke Gesellschaft! hat???
    Allein bei mir im Freundeskreis sind es 7 Kinder. Ich weiß das es wirklich Not tut, manche Kinder zu behandeln aber mal ehrlich, auch wenn Umweltgifte & co. zugenommen haben, finde ich es schlimm, bevor sich heute mit einem kleinen Menschen befasst wird, ihn lieber mit Retalin und co. ruhig zu stellen.
    Wie haben wir das nur vor 20 Jahren hinbekommen???
    Seitenweise Strafarbeiten :rotwerd
    Na ja, gut das heute alles fix einen Namen hat und die Pillen-Konzerne ihre Produktionskosten wieder rauskriegen.


    zurück zum Thema:
    3 Kindergartenjahre reichen meist, dann wird es den Zwergen auch langweilig, kommen ja immer Kleene nach und sie fordern mehr input.
    Gibt es Zweifel bei der Schuluntersuchung und 3 Kindergartenjahre sind durchlaufen, würde ich das Kind in eine Vorschule schicken.

    Einmal editiert, zuletzt von lorelina ()