Hat jemand Erfahrung mit einem Trink- und Pinkelplan

  • Hallo,


    komme gerade mit meinem Sohn Jan (9) vom Urologen. Er nässt mehrmals täglich ein. Nachts seit Monaten nicht mehr.


    Vor ca 6 Wochen wurde ADS diagnostiziert und seit ca 4 Wochen nimmt er Medikinet.
    Seitdem hat sich das Einnässen verschlimmert. Eigentlich dachte ich, dass es besser wird.


    Der Uruloge sagte nun, Jan habe sich ein falsches Pinkelverhalten angewöhnt. Das können wohl nur Kinder-wenn ich muss, dann muss ich.


    Nun sollen wir es mit einem Trink- und Pinkelplan versuchen.


    Habt ihr auch schon Erfahrungen damit gemacht oder gibt es Alternativen, da es sich auch sehr kompliziert angehört hat.


    LG Maritta

  • Das mit dem angewöhnen des Pinkelverhaltens habe ich schon gehört, allerdings eher von Erwachsenen. Wenn diese z.Bsp. immer nochmal auf`s Toi gehen, bevor sie das Haus verlassen, obwohl sie eigentlich gar nicht müssen ....
    Steht denn auf dem Beipackzettel was, ob das Nebenwirkungen des Medikaments sein könnten ?
    Bevor ich so einen Plan probieren würde, würde ich mir noch eine zweite Meinung einholen, vom Arzt der die Medikamente verschrieben hat oder einem anderen Urologen. Oder auch mal in der Apotheke nachfragen.

    ... Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
    (Mahatma Gandhi)


    Es sind nicht die großen Katastrophen, die uns fertigmachen ... Das Herz bricht still zwischendurch an einem schönen klaren Tag.

    Einmal editiert, zuletzt von chaosmaus ()

  • Ich war heute mit Jan beim Kinderarzt, der die Medikation verordnet hat und beobachtet.


    Er sagte, es sei nicht ungewöhnlich, dass ADHS Kinder Probleme mit dem Einnässen haben.


    Für sie ist dann eben etwas anderes wichtiger. Er hat mir auch gleich einen Plan mitgegeben.
    Seiner Meinung nach hätte sich das Einnässen auch nicht verschlimmern sollen, aber ich soll mal abwarten, es wird bestimmt besser. :bet


    LG Maritta

  • Liebe Maritta!


    Du hast ein besonderes Kind mit einer besonderen Problematik. Und die ist nicht mit Medikamenten zu lösen! Kinder mit ADHS suchen eben Aufmerksamkeit, und die bekommen sie verstärkt, wenn sie nicht funktionieren. Er kennt deine Schwachpunkte, du kennst seine. Lass dich auf diesen Machtkampf nicht ein, das geht nur auf deine Nerven. Aber es gibt auch kein Medikament, das deinen Sohn funktionieren lässt! Mein Tipp, auch wenn ich hier gleich gesteinigt werde: Er muss die Konsequenzen lernen! 2 Hosen pro Tag, wenn er die durch hat, muss er ohne rumlaufen. Oder sich selbst eine waschen! Dein Kind ist nicht dumm, er sucht einfach andere Wege, seine Gefühle auszuleben.
    Es sind meist hochintelligente Kinder, du darfst ihm durchaus etwas zutrauen! Was er am wenigsten braucht, ist Mitleid, Ruhigstellung durch Medikamente oder ständige Nachsicht! Und wechsel den Kinderarzt! Ich finde es halt einfach armselig, den Müttern zu suggerieren, dass mit der richtigen Droge ihre Kinder funktionieren!

  • Hallo Anke,


    glaub mir, das ich mich mit dem Thema ADS lange auseinander gesetzt habe. Mein Sohn sucht durch sein Verhalten keine Aufmerksamkeit, sondern er hat Schwirigkeiten, die Aufmerksamkeit bei einer wichtigen Sache zu behalten.


    Durch unsere Famileinproblematik ist bei Jan das ADS erst jetzt erkannt worden, weil ich immer andere Sachen dafür verantwortlich gemacht habe. Er wird durch die Medikamente auch nicht ruhiggestellt, sondern nimmt aktiv an seinem Umfeld teil.


    Er darf weiterhin Fehler machen und muss nicht funktionieren.


    Das Argument, das mich überzeugt hat, weil ich mich auch mit Händen und Füssen gegen das Medikament gewehrt habe, war, das eine unbehandelte ADS viel schlimmere Spätfolgen hat, als die Nebenwirkungen.


    Die Psychologin, die Jan getestet hat kennt uns schon seit Jahren und sie ist der Meinung, das mein Mann auch ADS hatte. Das könnte auch ein Grund für sein Suchtproblem und seine Depression, die zum Suizid geführt hat, gewesen sein.


    Deshalb lasse ich ihn behandeln.


    Ich bin immer noch skeptisch, aber ich weiß, das der Kinderarzt nicht leichtfertig Medikinet verordnet und ich kann die Veränderungen, die mit meinem Kind passieren sehen.


    Er schämt sich, wenn er die Hose nass hat. Er hat sogar schon mehrere Unterhosen übereinander gezogen, das es nicht auffallen soll.
    Er will mich damit nicht provozieren oder sonstwas-er leidet.


    LG Maritta

  • Ich weiß nicht, wie aktiv du dich im Internet durchforstest, aber nach meiner Antwort vorhin habe ich mal unter den Stichworten "Medikinet" und "Methyl.......?" ( habe den Wirkstoff schon wieder vergessen :kopf ) gesucht. Sehr interessant hierzu, fand ich.

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  • Hallo Margitta!


    Nimm meine Antwort bitte nicht als die einzige Mögliche. Ich habe selbst so ein Kind und habe mich gegen medikamentöse Ruhigstellung gewehrt. Mein Kristof hat mich meine Beziehung und jedes Verständnis der Umwelt gekostet. Es wäre doch so einfach gewesen, ihn unter Medikamente zu setzen, aber worum geht es hier? Schon als ich mein erstes Kind zur Welt gebracht habe, war es mir klar, dass mein Leben nie wieder so sein wird, wie vorher. Unser Leben änderte sich einfach, wenn wir Kinder haben. Und leider ist es nicht einfach! Kristof hat mir nur gezeigt, dass frau sich auf niemand verlassen kann, wenn es Probleme gibt! Muss ich jetzt noch extra sagen, dass sein Vater abgehauen ist? Wann kapieren die Menschen endlich, dass sich nicht alle Probleme mit Geld lösen lassen? Aber trotzdem habe ich kein schlechtes Gewissen, er muss in dieser Welt leben und ich gebe ihm die Grundlage dazu!

  • @Ladybird, ADS und ADHS ist aber nicht das gleiche. ADHS ist Aufmerksamkeitsdefizitsundrom mit Hyperaktivität und ADS ist Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom ohne Hyperaktivität. Letzteres sind dann eher die " Träumer.
    Und Einnässen ist/ kann eine Begleiterscheinung dieser Erkrankungen sein. Allerdings haben die Medikamente schon ganz schöne Nebenwirkungen, vorallem langfristig gesehen.
    Es gibt das eine gutes Forum, was sich mit ADS und ADHS befaßt.


    http://www.ads-adhs-forum.de/