Erfahrungen Wechselmodell???

  • Hallo zusammen mich würde mal interessieren ob es hier jemanden gibt der ein Wechselmodell praktiziert? Und was ihr für Erfahrungen damit gemacht habt bzw. die Kinder?


    Danke im Voraus :daumen

    Glück kann man nur festhalten, indem man es weitergibt.


    (Werner Mitsch)

  • hallo nobody,


    mein Ex-Partner und seine Ex-Frau praktizieren mit ihren jetzt 10 und 12jährigen Kindern das Wechselmodell. Ich habe fast vier Jahre das ganze mitbekommen. Leider oft nichts Gutes. Problem ist, dass die Kinder in diesem Fall in einem zweiwöchentlichen Wechselmodell "hin- und hergeschoben" werden, damit beide Eltern auch noch arbeiten gehen können. Also: einmal 5 Tage beim Papa, nächste Woche 2 Tage beim Papa.


    Damals ist die Kleine gerade eingeschult worden und wußte oftmals gar nicht, ob sie heut zum Papa mit dem Schulbus fahren soll oder zur Mama zu Fuß gehen soll. Wir haben sie oft von Freunden abgeholt, weil sie einfach mit einer Freundin mitgefahren ist oder ich hab sie von der Schule geholt, weil sie gar nichts mehr gewusst hat. Natürlich hat sich das alles irgendwann eingespielt, trotzdem fragten sie oft: "wielang bin ich jetzt noch hier bei dir?"


    Wenn ein wöchentliches Wechselmodell geplant ist, ist vielleicht nicht so viel Durcheinander. Dann sollte aber eine gute Kommunikation bestehen, denn reden und absprechen muss man sich dann einfach. Leider ist diese auch nicht so gut und die Ex-Frau würde dieses Wechselmodell auch gerne irgendwie ändern, haut aber dann mit der Arbeit nicht so hin.


    Mein Ex-Partner möchte jetzt auch das gleiche mit unserem Kleinen durchsetzen, aber das will ich nicht. Er ist noch nicht mal 3 und ich bin sicher, dass er das nicht so gut verkraften würde. Das JA rät in diesem Alter auch ab. Auch weil halt die Kommunikation nicht gut ist und er mich nun jetzt so beschimpft und bedroht, wie damals seine Ex-Frau.


    Aber wenn ihr beide das so wollt und die Umstände auch passen... tja warum nicht?
    Es ist ja in jedem Fall anders und ich habe auch viele Kommentare gelesen, bei denen es wunderbar funktioniert. Schau doch mal in der Suchfunktion, da findest du bestimmt einiges.


    Grüße von der Blumenelfe

  • Hi Nobody,


    wir (mein Ex und ich) praktizieren das Wechselmodell bei unserer Tochter seit Oktober 2010...


    Die Kleine ist im Juni ein Jahr geworden, das WM wurde per Gericht schriftlich fixiert und vom Jugendamt befürwortet.
    Er ist ein sehr guter Vater, auch wenn wir immer wieder unsere Streitigkeiten haben und eigentlich -bis vor 2 Wochen als unsere Kleine ins Krankenhaus musste- null Kommunikation besteht, außer Beleidigungen seinerseits per sms...


    Da es von seiner Seite aus auch tätliche Angriffe gegen mich gab wird die Übergabe über eine Tagesmutter vollzogen.


    Wechselrhytmus ist bei uns wöchentlich, gewechselt wird Montags. Sie wird Montags vormittags zur TM gebracht und nachmittags dort abgeholt.



    Ich/wir haben das Gefühl, das unsere Kleine das gut wegsteckt, klar ist die erste Nacht nach dem Wechseln noch etwas stressig, aber das ist vermutlich verständlich.


    Wir wohnen im übrigen 500m auseinander, was das Ganze enorm erleichtert, da sie dann später ihre sozialen Kontake sowohl bei Daddy als auch bei mir leben und erleben kann.


    Kindergeld wird halbiert, Unterhalt rechnet sich gegeneinander auf, so wurde es vor Gericht vereinbahrt!




    Hoffe ich konnte Dir ein bissel weiterhelfen,


    LG Carina

    Das mit s oder ß...ich steh dazu, ich kanns nicht...naja egal, Hauptsache Man(n)/Frau versteht was ich meine...


    Tippfehler dürft ihr gern behalten *fg


    ~und am Ende steht immer ein Anfang~ (Zitat City)
    ~Sommer ist was in Deinem Herz passiert~ (Zitat Wise Guys)
    manchmal bin ich ein ~Gänseblümchen im Sonnenschein~ (frei nach Ganz schön Feist)

  • Wir haben ein gewichtetes Wechselmodell, 10 Tage bei mir, 4 Tage bei der KM, Ferien 50/50. Über das Jahr verteilt also etwas mehr als 1/3 bei der KM.


    Es hat trotz schlechter Kommunikation auf Elternebene Vorteile und Nachteile (+: Alltag und Freizeit mit beiden Eltern, -: geringere Förderung durch die KM, Unterbrechen von Lernen, Instrument spielen, Änderung des Schlaf-Wach-Rhythmusses etc.)


    Es ist gerichtlich festgelegt und insgesamt ein gangbarer Kompromiss.

  • Wenn ich das so lese, werde ich ganz traurig. Ich weiß, daß es Zu- und Umstände gibt in denen es vielleicht keine andere Möglichkeit gibt...aber dieses Modell kann doch keiner von Euch wirklich gut heißen??? Nicht aus der Sicht der Kinder.
    Kinder brauchen SIcherheit und Regelmäßigkeit und ein ganz gefestigtes Umfeld. Davon bin ich überzeugt. Wie soll eine 1-jähriges Kind begreifen,wo es zuhause ist?


    Wir haben das Kind(1,5) meines Partners jedes 2. Wochenende und in den Ferien bei uns. Wenn Papa kommt, weiß der Kleine genau jetzt geht´s weg von Mama und wenn er ihn mit Koffer ins Auto setzt weiß er, daß es wieder zur Mama geht. Aber die jeweilige Trennung vom einen Elternteil wird ihm immer bewußter und damit schwieriger. Soll er das wirklich wöchentlich haben?


    Ich halte das Wechselmodell für eine Befriedigung der "Erwachsenenbedürfnisse" aber nicht für ein Modell zum Kindeswohl. Wie gesagt - Ausnahmen bestätigen die Regel...


    SO, jetzt dürft Ihr Euch auf mich stürzen.....ducke mich schon mal :nixwieweg

  • ich kann mir auch kein wechselmodell vorstellen.
    da muss die kommunikation schon wirklich gut sein ,informationen müssen nur so fließen...fast mehr noch als zu beziehungszeiten.
    das zum einen,zum anderen kann ich mir das WM bei einem kleinen kind gar nicht vorstellen...dieses hin und her alle paar tage ist in meinen augen stress pur für einen kleinen menschen,dann schon eher bei einem größeren kind,das in diese entscheidung einbezogen wurde und dahintersteht(soweit ein kind das eben kann)
    alle 2 wochen ein we ist allerdings viel zu wenig...2-3 mal die woche sollte drin sein,es muss ja nicht jedesmal mit übernachten sein,aber wie soll sonst der UE eine wirkliche und gute beziehung aufrechterhalten können?

    ...Wer immer nur der Herde folgt,braucht sich nicht zu wundern,wenn er nur Ärsche vor sich hat...

  • wir haben das Wechselmodell etwas über ein Jahr praktiziert. Unsere Tochter hat wöchentlich gewechselt.Montags wurde
    unsere Tochter von einem in die Schule gebracht und Nachmittags vom anderen abgeholt.


    Anfangs war das WM ganz gut für alle Beteiligten.Unsere Tochter fand es geil,zwei Zimmer zu haben.
    Auch für mich war es so in Ordnung,aber die KM war damit überhaupt nicht zufrieden. Für sie war der
    finanzielle Aspekt nicht i.O.,denn sie musste jetzt arbeiten gehen.


    So nach 6 Monaten ging es richtig zur Sache und sie reichte ein Antrag nach dem anderen bei FamG ein um endlich das
    aSR oder ABR zu bekommen. Das sie dafür böse Behauptungen aufstellte,von Vernachlässigung über Missbrauch war alles dabei,
    versteht sich von selbst.Aber ein von Gericht angeordnetes Gutachten bescheinigte mir das ich ein guter Vater bin und
    ich erhielt das ABR.


    Also WM ist in Ordnung wenn sich beide Elternteile bei wichtigen Fragen/Entscheidungen einig sind. Sollte einer nicht
    so richtig mit dem WM sich identivizieren können,gibt es über kurz oder lang nur Ärger. Auch der finanzielle Aspekt spielt dabei
    eine Rolle. Ihr solltet beide berufstätig sein oder ungefähr die gleichen finanziellen Mittel zur Verfügung haben.
    Das nächste wäre die Schule/Kita die sollte so gewählt werden das sie für beide Eltern bequem erreichbar sind.



    Ansonsten viel Glück.


    jp

    Lehne es nicht ab, das Negative zur Kenntnis zu nehmen,
    weigere dich lediglich,dich ihm zu unterwerfen.
    N.V.Peale


  • Ich halte das Wechselmodell für eine Befriedigung der "Erwachsenenbedürfnisse" aber nicht für ein Modell zum Kindeswohl. Wie gesagt - Ausnahmen bestätigen die Regel...


    solange wie sich die Eltern einig sind und keiner den anderen stresst,macht es dem Kind nichts aus .Im Gegenteil,meiner Tochter hat es gefallen.
    2 Zimmer,eine Woche Mama eine Woche Papa. Und sie war garnicht traurig wenn sie in den anderen Haushalt gewechselt hat,denn sie wusste,nächste Woche bin ich wieder beim anderen.
    Und haben den nicht alle beide Elternteile ein Recht auf die Betreuung ihres Kindes/Kinder ?


    jp

    Lehne es nicht ab, das Negative zur Kenntnis zu nehmen,
    weigere dich lediglich,dich ihm zu unterwerfen.
    N.V.Peale

  • Hallo nobody,


    ich praktiziere mit dem KV das WM seit zwei Jahren. Wir hatten es damals selbst entschieden.
    Dem Zwerg (3 Jahre) gefällt es und sie kennt es auch nicht wirklich anders. Informiere dich aber vorher beim Jugendamt und hole dir auch juristischen Rat beim Fachanwalt. Alle Infos setzt du für euch in ein pro und contra. Sei dir immer bewußt, dass ihr zum Wohle des Kindes handelt solltet und dass ihr durch dieses Modell immer miteinander zu tun haben werdet. Ihr müßt die nächsten Jahre in der Lage sein, ordentlich miteinander zu reden, immer das Kindeswohl vor den Augen.
    Bei uns klappt die Kommunikation gar nicht mehr, wir reden nicht mehr miteinander, daher denke gut darüber nach. Für manche Eltern ist das Modell sehr gut geeignet, für manche aber nicht.

  • Gibt es auch jemanden, der das WM praktiziert, aber nicht am gleichen Wohnort wohnt, wie der/die Ex? Wäre sowas über das Kindergartenalter hinaus machbar? Müßte das Kind dann eine Woche hier und dann eine Woche dort zur Schule?

  • @Handycap Kids


    das wird nicht möglich sein. Ein Kind kann nur an einer Schule angemeldet sein.
    Außerdem werden in jeder Schule die Klausuren ja zu anderen Zeiten geschrieben. Die Lehrer müssten sich dann ja irgendwie abstimmen... nein das geht nicht.

  • Und haben den nicht alle beide Elternteile ein Recht auf die Betreuung ihres Kindes/Kinder ?

    Nein. Das Kind hat ein Recht auf beide Eltern - ob es deshalb in zwei Wohnungen leben will und womöglich zwei Kindergärten besuchen möchte, wage ich zu bezweifeln.