Unser Kind hat ADS

  • Ich war so verzweifelt als ich es erfahren habe. Wie würdest ihr damit umgehen wenn euer Kind es hätte.


    ADS= Aufmerksamskeit und Konzentrotionsdefiziet
    Er wird behandelt mit Medikinet.


    Habe jetzt aber eine Familienhilfe auf dem Jugenamt beantragt die mir Helfen soll mit ihm umzugehen. Er lebt in seiner Eigenen Welt und lässt keinen an sich ran. schule kommt er in der 1 klasse gerade so mit. :kopf

  • ADS ist kein Beinbruch...


    ... und auch nicht gerade selten.


    Es ist nicht leicht, die Geduld aufzubringen, aber dein Kind ist jetzt kein besonderer Pflegefall...



    Edith meint, gib doch mal ADS oder ADHS bei der Suche ein ;)

  • nicht verzweifelt sein, bitte .... so schlimm ist diese Diagnose nicht :troest


    Schlimm sind nur die (leider immer noch sehr verbreiteten) Vorurteile, aber da solltest du drüber stehen!


    Sieh doch mal die positiven Seiten an deinem Kind....ADS-Kinder sind sehr hilfsbereit, nicht nachtragend, haben einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn.....
    Daran kannst du erkennen, dass es auch richtig gute Seiten gibt, die aber leider oft nicht gesehen werden, weil das Augenmerk auf die schwierigen Verhaltensweisen gerichtet ist.


    Ich habe zwei Kinder mit ADS, der große (jetzt 17) in Kombination mit einer Hochbegabung und sozialer Phobie :ohnmacht:
    .... er war (ist) ganz schön anstrengend aber andererseits auch ein toller Kerl, auf den ich stolz sein kann. :daumen


    Meine Kleine mit 10 ist ne Minizicke, die zwar nach außen wie ein Engelchen wirkt, aber auch sie ganz schön anstrengend manchmal.


    Für mich war in der Anfangszeit das wichtigste, möglichst viel Informationen zum Thema zu bekommen.
    Ich habe mich durchs Internet gelesen, mir Bücher besorgt und bin mittlerweile recht fit im Umgang mit dem Syndrom der Extreme (wie es auch genannt wird).
    Wenn du Hilfe brauchst, oder dich einfach mal aus :kotz möchtest, kannst du mich gerne auch per PN anschreiben.


    Dein Kind wird auf Medilkinet eingestellt, das wird ihm helfen, es wird so lernen können mit der Alltagsbelastung (hauptsächlich in der sShule) umgehen zu können.
    Die Konzentration (die bei meinen beiden ohne Medis bei 0 ist) wird besser werden, es wird ihm leichter fallen, sich an Regeln zu halten (können ADSler nur sehr schwer!).
    Du hast eine Familienhilfe beantragt, auch das finde ich gut, sie wird dir helfen, wenns für dich zu viel wird,
    du kannst es dadurch sicherlich schaffen eine innerliche Ruhe zu bekommen, das ist sehr wichtig!!!
    ADS-Kinder können sich zwar nur schwer an Regeln halten, aber sie brauchen sie!!
    Bedeutet für dich: Regeln aufstellen, Konsequenzen bei nicht einhalten festlegen, Ruhe bewahren und wenns nötig wird, die Konsequenzen auch folgen lassen.
    DAs ist sehr wichtig, die Kinder brauchen diese Zuverlässigkeit.
    Auf keinen Fall darf dein Verhalten undurchschaubar und unberechenbar sein, es muss immer für dein Kind alles klar sein und leicht zu verstehen.


    Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig die Verzweiflung nehmen.....
    es mag schwer sein, ein ADS Kind zu "erziehen" aber nicht unmöglich und wenn man weiß, wie damit umgehen, dann sind es die liebsten Kinder, die man sich wünschen kann!
    Deshalb nochmal mein Rat: informiere dich so ausführlich wie möglich, je mehr du weißt umso leichter wird es für dich!!!


    liebe Grüße,
    Inge
    :Flowers

    Was nicht aus dem Herzen kommt
    , wird ein anderes Herz nie erreichen :-)

    (Phil Bosnans)

  • Danke für eure netten und schnellen Antworten. Ja ich habe es gemacht mit der Familienhifle und ich dneke mal , das es keine schanden ist wenn man mal versagt.
    Deshalb bleibe ich trotzdem eine gute Mami. So sagen es meine Kinder immer, und daran merke ich, das ich nix falsch mache. Die gute frau vom Jugenamt meinte, das nciht immer der Fehler bei den Kindern/Kind liegt sonder viel an den Eltern selber. Na ja ich werde sehen, was raus kommt. Justin soll zu einem Kinderarzt , der rausfindet was mit ihm ist. Das Medikent müssen wir bestimmt erhöhen, denn in der Schule geht alles aber zuhause bei den hausaufgaben,verliert er schnell die lust. Motivieren keine Chance egal mit was. Haben schon vieles Probiert.


    Ich werde auch hier posten was rausgekommen ist. Ich danke euch schonmal :wink

  • hallo
    Ads/Adhs ist nichts schlimmes jede 2 - 3 kind in deutschland hat es!
    Ich bin damit aufgewachsen meine geschwister haben ADHS und ich habe ADS und wir sind auch alle ganz normale leute heute :-)
    Meine Tochter hat auch ADHS und bekommt ihre medikamente wir arbeiten aber auch viel mit psychologen und Therapeuten zusammen da sie zur grenze der hochbegabung steht ein ADS/ADHS kind ist meist unterfordert an der schule :-)


    Nur leider ist es in unserer gesselschaft echt so das kinder die aus der Norm fallen gleich verhaltensgestört beschimpft werden und ADHS ja auch nur einbildung ist Die leute haben keine ahnung was ADHS wirklich ist.

  • Gerade, WEIL Du eine Familienhilfe in Anspruch nimmst, hast Du eben *nicht* "versagt". :knuddel Hilfe zu holen ist allemal besser als aus falscher Scham oder angenommenem Stolz allein zu wurschteln und sich und das Kind damit zu überfordern. :-)

  • denn in der Schule geht alles aber zuhause bei den hausaufgaben,verliert er schnell die lust. Motivieren keine Chance egal mit was.

    Dein Sohn bekommt das Medikinet vermutlich in Tablettenform, die wirken sofort, aber nicht so lange.
    Bis zu den Hausaufgaben ist da dann keinerlei Wirkung mehr da und er müßte nochmal eine Tablette (oder ne halbe) "nachlegen".


    Rede mit eurem Arzt darüber und wenn dein Sohn eingestellt ist, d.h. die erforderliche Menge Methylphenidat klar ist, dann würde ich auf Medikinet retard umstellen.
    Das hat einen leicht verzögerten Wirkungseintritt, reicht dann aber (bei ausreichender Dosierung) bis in den Nachmittag hinein, also auch für die Husaufgaben.


    Meine Tochter nimmt jetzt 30mg Medikinet retard, sie ist 10Jahre alt und wiegt 28kg (viele Ärzte gehen bei der Dosierung nach dem Gewicht).
    Sie kommt damit super zurecht, macht ihre Hausaufgaben komplett alleine (war früher, während der Einstellungsphase völlig undenkbar) :schwitz :ohnmacht:


    liebe Grüße,
    Inge
    :Flowers

    Was nicht aus dem Herzen kommt
    , wird ein anderes Herz nie erreichen :-)

    (Phil Bosnans)

  • Hi Du,
    ich sag mal ganz provokativ: sei für dein Kind froh, dass es jetzt rausgekommen ist.
    Ich habe meine offizielle ADHS-Diagnose heute bekommen und kann ab sofort Medikamente einnehmen.
    Bei mir fiel es nur in der Kindheit nicht so auf, da wahrscheinlich noch eine Hochbegabung dazukommt und ich die Schule problemlos schaffte. Lediglich "sie sollte etwas ruhiger werden" stand gelgentlich im Zeugnis.
    Als Erwachsene ging dann das Chaos los. Beziehungen immer katastrophal und mein Lebenslauf geht gerade mal so auf eine A4-Seite: Studium der Chemie abgebrochen, Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin (abgeschlossen da Struktur wie an der Schule war und ich so gut wie nicht lernen musste) - aber den Job hasse ich inbrünstig, Anpassungsschwierigkeiten, Problem mit Autoritäten, rebellisch ohne Ende, dann Studium Theater- u. Medienwissenschaft mit zuerst Soziologie, dann Anglistik, auch abgebrochen, Verschiedene Bürojobs, jedes Mal fürchterlich für mich, jetzt wieder Studium... zwischenrein freiberuflich unterrichtet, auch mal freiberuflich bei der Zeitung geschrieben udn geknipst UND UND UND. Klavierunterricht abgebrochen, aus ner Laune heraus ein Schlagzeug gekauft und wieder mit dem Lernen aufgehört, Angst vor dem Autofahren wegen impulsiver Affektreaktionen, ach, ich könnte stundenlang schreiben.
    Ich mache seit 10 Jahren Psychotherapie, hatte massive Schlafstörungen, die auch mit Benzodiazepinen nicht in den Griff zu bekommen waren, hatte Depressionen und bekam eine (falsche!!) Borderline-Diagnose, weil ADHS und BL oft verwechselt wird.
    Ich frage mich, wie mein Leben gelaufen wäre, hätte man das alles früher erkannt.
    Jetzt bekomme ich Medikamente, aber ich lebe allein und studiere (wieder..), aber besser spät als nie, denn irgendwann wäre ich ausgeflippt.
    Mein Tipp: Beobachte auch mal Dich und Deinen Mann, ADHS hat vermutlich auch einen genetischen Faktor, muss aber auch nicht zwingend "ausbrechen" - aber falls Du oder Dein Mann betroffen sein SOLLTE, würde eine Diagnose + Therapie Eure Lage, auch für Euer Kind verbessern, ganz sicher.
    In dem Sinn, alles Liebe und Gute für Euch!

  • Du bist hier nicht allein.


    Wichtig ist eine umfassende Diagnostik, die andere Diagnosen und Ursachen für Schulprobleme ausschließt (z.B. Teilleistungsstörungen) oder erfasst.


    Wenn die Konzentration zur Hausaufgabenzeit nachlässt, kann es an der Formulierung des Medikinets liegen. Es gibt auch retardierte Formen von Methylphendiat (z.B. Medikinet retard), die länger wirken. Die Einstellung auf die richtige Form und die richtige Dosis benötigt Zeit und enge Rücksprache mit der Schule.


    Je nachdem, was am meisten gefördert werden sollte, kann man zusätzlich Verhaltenstraining oder spezifische Förderung von Teilleistungsschwächen machen.


    - Und noch eins. Wenn das Jugendamt sagt die Eltern würden viel falsch machen und das sei eine Ursache für ADHS, dann kannst du solche Äußerungen beruhigt in die Tonne legen. Die Ursache liegt woanders, Eltern können aber lernen und trainieren (Elterntraining) vieles richtig mit ihrem ADHS-Kind zu machen, das den Eltern und dem Kind das (Zusammen)leben erleichtert.


    Wie schon oben vorgeschlagen: Über eine Suche "ADS", "ADHS" oder "AD(H)S" findest du hier einige Beiträge.

  • Zitat

    Die gute frau vom Jugenamt meinte, das nciht immer der Fehler bei den Kindern/Kind liegt sonder viel an den Eltern selber.



    Das hab ich ganz übersehen :ohnmacht: Hier geht´s doch nicht um Fehler. Ein Kind hat Probleme, und da muss eben angesetzt werden. Wer bei ADHS immer noch die Eltern verantwortlich macht, sollte sich nun wirklich mal informieren - wenn das noch dazu von "fachkundiger" Stelle so gesagt wird, na super.


    Wie Segelpapa sagt, man kann gut lernen, die Eigenheiten und Schwierigkeiten der Kinder zu verstehen und dabei helfen, den Alltag zu meistern.

  • Hi, hab auch 2 Kinder mit ADS beziehungsweise ADHS und seit dem sie auf Medikamente eingestellt sind geht es hier viel besser .
    Habe hier mal eine sehr gute Seite für alle betroffenen und deren angehörigen .
    Ist eine Gruppe bei "Wer kennt wenn "


    Petra Hausmann - 06.02.11, 00:05 [Blockierte Grafik: http://static.werkenntwen.de/images/justnow/state_1.gif]
    ►WAS TUN BEI >> A D( H )S ?
    einfach auf meiner Profilseite unter Gruppen auf
    die 2. Position

    Gib dein Gemüt nicht dem Kummer hin

    und lass dich von Sorgen nicht zu Fall bringen.

    Aus der Bibel, Jes. Sir. 30,21

  • Ich hoffe auch, das alles besser wird. Vormittags geht es ja in der Schule aber Mittags!? :rolleyes2:


    mal sehen haben Termin beim kinderarzt um das Medikament zuerhöhen na mal sehen. drückt mir die daumen, das mein leben bissel leichter wird. :flenn

  • das wird es! Ganz bestimmt! Schon weil Ihr wisst, WARUM dein Kind anders ist..das hilft dem Kind ungemein und Dir und allen anderen in seinem direkten Umfeld auch!!


    Glaubs mir.. bin selbst betroffen, aber auch erst megaspät Diagnostiziert!! DAS ist viel viel schlimmer!!

    ReitKUNST kommt von KÖNNEN, käme es von WOLLEN würde es ReitWULST heißen...
    Man sieht nur mit dem Herzen gut... das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar!