Migräne mit 4 Jahren....

  • ...hallo, komme gerade vom Kinderarzt. Meine Tochter hatte heute starke Kopfschmerzen die nicht aufhörten.
    Sie klagte in den letzten Monaten öfter mal darüber, aber nicht so stark wie heute.


    Bin dann zum Arzt, da es immer schlimmer wurde, dort hat sie dann noch 3x gebrochen :(


    Der Arzt sagte es sei Migräne. :ohnmacht: , soooooooo früh schon Migräne? Ich dachte immer das gibt es nur bei Erwachsenen.
    Soll ihr immer gleich Schmerzmittel geben wenn es wieder kommt.


    Wer von euch hat Erfahrungen damit? Was kann man in aktuten Fällen noch tun? .......jetzt schläft sie und ich hoffe morgen früh ist es besser.


    schönen Abend

    Es kommt ein Zeitpunkt in deinem Leben, an dem du realisierst, wer dir wichtig ist, wer es nie war und wer es immer sein wird.
    So mach dir keine Gedanken über die Menschen aus deiner Vergangenheit, denn es gibt einen Grund weshalb sie es nicht in deine Zukunft geschafft haben...

  • ja, das hat meine Tochter auch.


    Mich wundert, dass der Arzt das ohne weitere Ausschlussdiagnostik so schnell sagen kann)
    Wir waren damals beim Neurologen, zum EEg und zum Schlafentzugs-EEG, haben eine Zeitlang ein Kopfschmerztagebuch geschrieben und waren in der Kinder-Kopfschmerz-Ambulanz. Auch die Augen wurden untersucht.
    Vielleicht magst du nochmal nachhaken? Mir wurde damals gesagt: Erst müssen alle anderen möglichen Ursachen ausgeschlossen sein, bevor man bei einem Kind die Diagnose Migräne stellt.


    Bei uns hat es sich bewährt, frühzeitig etwas zu geben, damit der Anfall gar nicht erst so schlimm wird. Inzwischen kennen wir die Wetterlagen, bei denen es kommt, und können abschätzen, ob sich ne Migräne anbahnt oder ob die Kopfschmerzen eher von Müdigkeit oder beginnenden Infekten kommen.


    Wenn die Übelkeit schon da ist, nutzt ein Schmerzmittel selten noch was - dann bekommt meine erst was gegen die Übelkeit, und wenn die wieder besser ist, das Schmerzmittel. Aber wie gesagt, mit der Zeit bekommt man es raus, dass es gar nicht erst so weit kommt.


    Wenn die Diagnose gefestigt ist, finde ich die Idee, einen Homöopathischen Arzt ergänzend zu befragen nicht verkehrt.

  • Ich habe auch gedacht, was @Schlotterlotte geschrieben hat. Mir kommt die Diagnostik unvollständig vor bei wiederholt auftretenden und zunehmenden Kopfschmerzen über einen Monat mit Erbrechen.


    Im Zweifelsfall würde ich bei einem Neurologen nachfragen um die Diagnose abzusichern.

  • Ich wundere mich auch ein bissl über die Diagnostik... Würde das auch noch mal absichern lassen.


    Bei uns hing auch der Verdacht im Raum - wir haben ein Kopfschmerztagebuch geführt, es wurden neurologische Tests und ein EEG gemacht, und eigentlich hätte eh auch ein MRT bevorgestanden - das musste dann aufgrund einer Verletzung sowieso gemacht werden - und bei meinem Sohn war dann die Diagnose eine ganz andere (Syringomyelie). Zum Glück hat er nicht mehr so oft Beschwerden, aber das kann sich noch ändern, ist fortschreitend. Aber was ich sagen wollte, auch kleine Kinder können schon Migräne haben; da sollte aber eben anderes auch ausgeschlossen werden...

  • Ein Mädchen aus meiner Krippengruppe hat es auch. Es kam mit der Diagnose schon zu uns, aber aufgrund das ihr Bruder (2 Jahre älter) noch bei uns war (bzw. zwei Wochen ging bevor sie kam) haben wir es auch schon gewusst und den Weg bis zur Diagnose mitbekommen.


    Das Mädchen hat immer wieder geschrien und anfangs konnte es kaum erklärt werden. Der Kinderarzt meinte, es sei vermutlich ein Schreikind. Allerdings schrie sie nicht jeden Tag, sondern nur 2-3 Mal die Woche und Schreikinder schreien jeden Tag. Somit konnte das dann nach einer gewissen Zeit (ich meines es waren 2-3 Wochen) ausgeschlossen werden. Untersuchungen wie Bluttest, usw. wurden auch gemacht, weil keiner wusste, warum das Kind schrie (es war da erst 2-3 Monate alt als es anfing), aber ohne Befund. Die Eltern gingen dann noch zu einem anderen Kinderarzt, der gleich sagte, dass das Kind Schmerzen hat, aber er wusste nicht woher. Schmerzmittel bekam es zum ersten Mal dort und dieses half. Der Kinderarzt schlug vor, dass Kind im Krankenhaus gründlich untersuchen zu lassen um auch die Ursache für die Schmerzen zu haben. Sie war dann eine Woche im Krankenhaus (mit Mama) und wurde gründlichst untersucht. Die Anfälle hatte sie dort auch und schon beim Ersten stellten sie mit Untersuchungen fest, dass es der Kopf sein kann (sicher waren sie sich noch nicht). Das Kind bekam Schmerzmittel und es ging ihr besser. Beim zweiten Anfall wurde der Kopf gründlicher untersucht (auch so Noppen angeschlossen, wie die Mutter es später erzählte) und da war dann eindeutig zu sehen, dass sie Kopfschmerzen hat (sieht wohl aus wie bei einem EEG, niedrige und hohe Kurven). Es folgten dann Untersuchungen wie CTG um einen Tumor u.ä. ausschließen zu können. Somit wurde danach die Diagnose Migräne gestellt. (Da war sie 4-5 Monate alt.) Bei jedem Anfall bekam sie Medikamente und er ging dann weg, aber die Medikamente hatten auch Nebenwirkungen wie Erbrechen, Unruhe, Schwitzen, usw.. Die Eltern waren dann noch bei einem zweiten Neurologen um die Diagnose bestätigen zu lassen, da war die Kleine aber schon 8 Monate. Und er bestätigte diese, schlug aber eine andere Therapie vor. Sie bekam dann ein anderes Medikament und mit dem hatte sie auch weniger Anfälle. Nur noch alle 2-3 Wochen einen; zuvor 2-3 Mal die Woche. Mit 11 Monaten kam sie zu uns, und anfangs hatte sie noch alle 2-3 Wochen einen Anfall und wenn der bei uns kam mussten wir sofort ein Elternteil benachrichten (wir dürfen keine Medikamente nehmen) und dieses kam und holte sie ab. Aber mit der Zeit wurde es immer weniger und seit August 2010 hat sie kaum mehr einen.


    Heute ist sie 21 Monate alt und ein glückliches Mädchen, welches selten noch ein Migräneanfall hat. Selten bedeutet, kaum mehr. Ca. alle 2-3 Moante mal einen. Die Eltern sind mehr als zufrieden mit ihrer Entwicklung und nehmen es hin, alle 2-3 Monate einen Anfall zu haben. Wenn das Kind es bei uns bekommt rufen wir an und es wird abgeholt (selten der Fall. Meist hat sie es direkt nach dem Aufstehen, morgens). Anfangs ist es auch noch nicht so schlimm, sie jammert und weint leicht und hält/fasst sich immer wieder bzw. nach einer Zeit durchgehend an den Kopf. Früher war es sehr schlimm. Sie war teilweise mit dabei um ihren Bruder abzuholen (als die Diagnose noch nicht fest stand) und sie weinte nur und trat auch um sich. Sie konnte sich vor Schmerzen kaum mehr kontrollieren. Mit dem Medikament, welches sie dann bekommt geht es ihr besser. Der Anfall ist gering und dauert zwar auch mehrere Stunden, aber wenn sie schläft ist er meist schneller vorbei.


    Ich würde an deiner Stelle einen Neurlogen aufsuchen und deine Tochter dort vorstellen. Dann werden vermutlich mehrere Untersuchungen gemacht, die auch zeitaufwändig sind, aber danach kann zur Diagnose auch eine Therapiemöglichkeit gefunden werden. Ich sehe es täglich an dem Mädchen, wie glücklich sie heute ist. Daran war damals nicht zu denken und wir (mein Team und ich) haben uns schon Gedanken darüber gemacht, wie wir sie in unsere Gruppe integrieren sollten (als Kind welches viel schreit, weint und um sich tritt). Zum Glück war diese Frage kein Thema mehr als sie kam. Es erleichtert auch einiges, wenn man die passende Therapie gefunden hat (und nicht die 1. ist die Beste. Ich sehe es am Mädchen). Und auch wenn diese Untersuchungen zeitaufwändig sind (so nannte es die Mutter damals immer, weil ihr Sohn dann komplette 8h bei uns war und nicht mehr nur 6h), sie lohnen sich. Dem Mädchen ginge es heute nicht so gut, wenn sie nicht so früh gründlich untersucht worden wäre.

    Ani mit Großer (08/2007) und Kleiner (01/2009)