Trennung vom Vater für einen fast Dreijährigen

  • Mein Mann und ich haben uns kürzlich getrennt. Zur Zeit suche ich für meine Kinder (3 und 1,5) und mich eine neue Wohnung. Meine Tochter ist 1,5 und daher noch zu klein, um mit ihr über Trennung zu reden. Mein Sohn wird allerdings im Sommer drei. Er hängt sehr an seinen Vater und es fällt mir daher schwer, vor ihm von der Trennung zu reden. Bislang haben mein Mann und ich ihn auch noch aussen vor gehalten. Meine Frage ist jetzt:


    Einen fast Dreijährigen wird man nicht so einfach in eine neue Wohnung "verfrachten" können. Wie gehe ich vor ihm mit diesem Thema um? Soll ich ihn bereits in die Wohnungssuche mit einbeziehen (z. B. bei Wohnungsbesichtigungen) oder soll ich erst eine neue Wohnung anmieten und ihm dann die neue Wohnung (vor Einzug oder nach Einzug) zeigen? Für Anregungen bin ich sehr dankbar.


    LG, Phantasica

  • hallo phantasica,


    rein vom gefühl her würde ich es so machen, dass ich was die wohnung betrifft die kinder vor vollendete tatsachen stellen würde. ich denke, wenn du eine für deine vorstellungen geeignete wohnung gefunden hast, kannst du sie ihm immer noch zeigen, ihm sagen, wo die küche, das bett oder das wohnzimmer sein wird und ihn vielleicht auf diesem wege so langsam auf die trennung vorbereiten.


    ich stand vor dieser frage nie, da ich von anfang an getrennt vom vater meiner tochter war.

  • Mein Sohn wird auch 3 und ich wohne noch mit meinem zusammen. Daher habe ich das gleiche Problem.


    Zur Zeit versuche ich jetzt schon eine Umgangsregelung einzufädeln. Jedenfalls hat er an bestimmten Tagen den Papa oder Mama für sich allein. Das nennen wir dann Mama- oder Papatag Wochenende. Mein Ziel ist, ihm auf die Trennung vorzubereiten. Klappt auch ganz gut. In die Wohnungssuche ziehe ich ihn nicht mitein. Wenn ich dann die richtige Wohnung finde werde ich ihn erzählen, dass wir ohne Papa wegziehen. Aber warum? Das weiß ich noch nicht. Vielleicht weil Papa so viel arbeiten muß?????

  • Vielen Dank für deine Antwort,


    dazu tendiere ich auch. Ich möchte halt einfach keinen Fehler machen. Mein Sohn sitzt übrigens seit ca. drei Minuten auf meinem Schoss und fiebert so vor sich hin. Daher kann ich mich nur kurz halten. Ich wünsche dir und deiner Tochter eine ruhige Nacht.


    LG Phantasica

  • Hallo!


    Wenn du in die Wohnungssuche mit einbeziehst, machst du ihn zu einem kleinen Erwachsenen/einem Partner.


    Vielen allein erziehenden (mich eingeschlossen) passíert es häufig, die Kinder zu sehr in die Probleme der Erwachsenen mit einzubeziehen. (Das rächt sich spätestens in der Pupertät!) Damit nimmst du ihn in eine Verantwortung die er noch nicht tragen kann und sollte. Auf Dauer macht das krank.


    Hast du vielleicht einen Freund/eine Freundin oder jemanden aus der Familie mit denen du auf Wohnungssuche gehen könntest?


    Es gibt Bilderbücher die Trennungen und Umzüge thematisieren. Lauras Stern z.B. Vielleicht schaut ihr euch solche Bücher gemeinsam an und redet darüber.


    Wenn du die Wohnung hast könnt ihr sie euch zusammen sein Zimmer angucken wenn sie noch leer ist. Dann kannst du ihn fragen: Wo soll denn dein Bett stehen...


    Liebe Grüße
    tine1974

    Früher hatte ich drei Theorien über Kinder. Heute habe ich drei Kinder und keine Theorie.


    Das letzte Kind hat ein Fell.

  • hmmm....
    also bei uns war das so....

    Meine Kids haben schon noch in der gemeinsamen Wohnung mitbekommen das Mama und Papa immer streiten und Papa am anfang sein eigenes Zimmer hatte und später weg war wir habe Ihnen erklärt das Mama und Papa sich nicht mehr lieb haben und ihnen gezeigt das es bei Ihnen aber wohl so ist und immer bleiben wird wir haben ihnen auch gesagt das Papa jederzeit trotzdem für sie da ist er ganz in der nähe wohnt (sie waren auch bei ihm gleich von anfang an mit zu besuch) und das sie ihn jedezeit anrufen können wenn sie möchten. Mehr haben wir dazu gar nicht gesagt. Sie haben das auch erstmal so hingenommen wenn sie fragen hatten hab ich sie so beantwortet wie ich fand das sie es verkraften konnten und wenn sie abends doch ihren Papa beim einschlafen vermisst haben haben sie ihm am telefon gute nacht gesagt und er kam min. zwei mal die woche am anfang und hat sie ins bett gebracht (ich war dann arbeiten) das war ihre zeit. Mittlerweile sieht er sie meistens einmal die Woche er hat sich leider sehr zurück gezogen mittlerweile, aber auch das akzeptieren die Kids mittlerweile, ich denke sie wissen durch unsere "offenheit" und dadurch das wir zusammen "gearbeitet" haben am anfang das sie sich auf uns beide trotzdem Papa weg ist verlassen können.
    Meine meinung ist das man die Kids auf keinnen fall anlügen sollte kleine details wegzulassen ist für mich kein anlügen das ist alles ne sache des gefühls, denke ich so.
    Und noch zum Thema Buch lesen, wir haben PapaBÄr zieht aus gelesen und danach ist mein großer zusammen gebrochen er hat geweint und geweint und hat sich nicht beruhigen können aber auch da war Papa nur am Telefon da und ich ebend bei ihm wir habens zusammen gemeistert hab diese Buch aber nie wieder gelesen und werde es auch nicht wieder tun, ich finde, nach dieser erfahrung man kann nicht für jedes Problem ein Buch vorlesen da muss man auch mal selber durch.


    Ach so wohnung hab ich auch erstmal allein gesucht sie haben aber beim renovieren geholfen also Tapetenabreissen und sie haben meine rumpelkammer streichen dürfen.


    So denke das reicht erstmal :brille


    Was ich sagen will man kann Kindern die erfahrung das Trennen weh tut nicht ersparen aber man muss Mensch bleiben ihnen zeigen das es uns auch wehtut aber es nicht der weltuntergang ist.


    Das war die Kurzversion unserer Trennungsgeschichte die nun knappe 1 1/2 Jahre zurück liegt.


    lg Alex & Co.

    lg Alex & Kids
    Leben und leben lassen....... :strahlen

  • Ich habe meinem Sohn mit damals 2,5 Jahren erklärt, dass wir erstmal wegziehen müssen. Mein Glück war, dass er nicht groß nachgefragt hat, warum, denn ich konnte ihm ja nicht sagen, dass Mama und Papa sich nicht mehr lieb haben (dem war ja nicht so, bei uns waren es einfach andere Gründe)...


    Bei der Entscheidung der Wohnung habe ich ihn nicht mitentscheiden lassen, ich habe mir die Wohnungen allein angeschaut und als ich unsere neue Wohnung gefunden habe und den Schlüssel bekam, hab ich ihn mit hingenommen und ihm sein neues Zimmer gezeigt (was auch viel größer, schöner und heller war als seins)... und mit ihm "geplant" was wir wo hinstellen, welche Wand wir wie anmalen usw.


    Es ist eben wichtig den Kindern kindgerecht zu erklären, dass Mama und Papa sich nicht mehr genug lieb haben um zusammen zu sein, aber dass Mama und Papa die Kinder IMMER lieb haben werden! Dazu gibts aber schöne Bücher, die das Thema "Trennung" kindgerecht behandeln.
    Genauso wichtig ist, dass man sich bewusst darüber ist, dass die Paarebene gegessen ist, aber die Elternbeziehung das Kinderlebenlang weitergeht und man allein deswegen schon versuchen sollte human miteinander umzugehen, damit die Kinder sehen... meine Eltern lieben sich zwar nicht mehr, aber sie hassen sich auch nicht. Ansonsten setzt man die Kinder einen enormen Gewissenskonflikt aus (sie bekommen das Gefühl, als müssten sie sich für einen entscheiden!)... Das könnte die Sache unnötig erschweren.


    Achso wichtig fände ich noch, wenn beide Elternteile bei diesem Gespräch mit den Kindern anwesesend sind... natürlich sollte man das Gespräch vorher detailliert mit dem (Ex-)Partner durchgehen, damit die Kinder sehen, dass die Eltern als Eltern weiterhin eine Einheit sind auf die sie sich verlassen können.... so schwer es in den meisten Fällen fällt... grad wenn einer unendlich tief verletzt wurde.


    Man möchte es gern ,aber man kann sein Kind nicht ständig vor "schmerzhaften Themen" bewahren... man kann nur da sein um es entsprechend aufzufangen!


    Ich drücke Euch die Daumen, dass ihr das gut hinbekommt! :daumen

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  • Bei uns war es so, daß wir ja SOFORT ausgezogen sind, erstmal zu Oma. Ich hab mir unsere Wohnung auch alleine gesucht und wie bei den anderen, Milena dann beim renovieren helfen lassen.
    Das fand sie toll und hat das Thema (zumindest anfangs) auch gut weggesteckt.


    Aber ich brauchte ihr auch nicht erklären, warum wir uns getrennt haben, das mußte sie ja leider mit ansehen. Und da war klar: Papa hat Mama gehauen, wir wohnen jetzt woanders.


    Milena verarbeitet das alles jetzt erst langsam, jetzt kommen die Fragen... nach über einem halben Jahr. Ich habe mit meinem Noch-Mann auch besprochen, was wir ihr erklären, damit es eben einheitlich ist. Das klappt auch. Immerhin.


    Ich habe mit Büchern sehr gute Erfahrungen gemacht. Milena hat sich jeden abend dieses Buch zum Schlafengehen gewünscht, wir haben es fast zwei Wochen täglich gelesen und danach war sie ein gutes Stück weiter, fand ich. Man hatte das Gefühl, sie hatte die Trennung damit verstanden und verarbeitet.
    Das Buch heißt "Wir bleiben eure Eltern" und ist von Julia Volmert.
    Aber klar, jedes KiInd reagiert da anders. Meine spricht leider sehr wenig über ihre Gefühle und kann das mit Büchern besser ausdrücken.


    Ich denke, Kinder signalisieren sehr gut, wieviel Erklärung sie brauchen und wann es ihnen zu viel wird und sie gar nicht mehr wissen wollen.

  • hallo bin ganz neu hier,
    mein sohn wird auch drei und wir sind seit einem jahr von papa getrennt läuft mal mehr mal weniger gut.aber auf die neue wohnung hat er ganz gut reagiert hauptsache sein bett etc sind vollzählig und alles hat ungefähr den selben platz.weil papa soviel arbeitet is n guter grund und viel die neue umgebung erkunden und einige neue tolle sachen schmackhaft machen-guck mal viel schöner als vorher-klappt auch ganz gut.und erklären das der viele böse streit jetz vorbei is und alle wieder gute laune haben,zieht bei mir auch gut.am allerwichtigsten-allen scheiss vergessen und möglichst bald n gutes verhältnis zum ex aufbauen am besten sogar z.b.gemeinsame ausflüge machen,kind an erster stelle stellen und versuchen streit zu vergessen!viel glück!

  • Also inzwischen habe ich mich gegen Papa muss viel arbeiten entschieden. Da ich selber arbeite und arbeiten werde, kann ich natürlich die Arbeit nicht so nagativ besetzten. Später hat er Angst, dass ich auch wegen der Arbeit weg muss und weint dann wenn ich arbeiten muss.


    Ich versuche es mit Papa und Mama haben sich nicht mehr lieb. Werde dann berichten, wie es gelaufen ist. So ende Juni.

  • also als ich kürzlich bei meinem ex, marlons vaterersatzbild, auszog, hab ich marlon in alles mit einbezogen was wohnungssuche angeht. ich habe ihn gefragt wie er die wohnung findet, ob er sein kinderzimmer toll findet usw. die einzugstage verliefen dann so das ich einen lieben bekannten hier hatte der mir teppich usw verlegt hat, marlon und ich waren dabei. marlon durfte sich seinen teppich selber aussuchen und beim verlegen helfen.


    als wir dann den ersten abend hier geschlafen haben nach einem langen umzugstag :tot hat marlon ohne weinen und ohne probleme in seinem neuem zimmer geschlafen, da er es ja schon kannte.


    ich würd es immer wider so machen. marlon hatte überhaupt keine probleme sich hier einzugewöhnen..im gegensatz zu mir*lach


    marlon ist auch 3.


    lg


    jessi