A. Joy's Geburt

  • Jeden Tag während der letzten drei Wochen war ich die Runde durch den Wald gelaufen; in der letzten auch mit meiner Schwester, die inzwischen aus D angekommen war zur Unterstützung. Heute dachte ich nach kurzer Zeit, das wird nix mehr, also umkehren. Um 21h rief ich meine Hebamme an, die wollte erst noch essen gehen, ich solle es mir gemütlich für die Party machen (wir hatten eine Hausgeburt geplant). Um 23h hatte ich mehrmals geduscht und lief im Haus herum, verkroch mich mehr vor dem Vater und meiner Schwester, als daß ich mit ihnen reden wollte. Rief die Hebamme wieder an. Exilein sollte den Pool mal füllen, sie wäre bald da. Sie kam um Mitternacht - ich war bei 8cm (yay!) und durfte in den Pool.
    Eine Stunde später war ich bei 9cm - und dabei blieb es. Wieder raus aus dem Pool, Fruchtblase sprengen, laufen, lauter homöopathische Mittel -nix half. Das Baby wollte nicht zu Hause geboren werden. Also Plan B und ab ins Krankenhaus. Dort waren wir frühmorgens und ich sah zum zweiten Mal in der Schwangerschaft einen Arzt. Dank Spritze (so mit das schlimmste während der ganzen Schwangerschaft!) konnte ich erst einmal etwas schlafen, Schwester und Vater gingen frühstücken und brachten einen Riesenblumenstrauß mit. Gegen Mittag war ich bei 10cm, die Wirkung der Spritze ließ nach und es ging an den Endspurt.
    Ich hatte ein tolles Team: die Hebamme feuerte mich mit Worten an, der Vater durch seinen Gesichtsausdruck und meine Schwester durch ihre Anwesenheit (wußte ich denn, ob ich im Angesicht des 'ring of fires' noch englisch verstehen würde???). Unbeschreiblich, dieses Gefühl, wie der Körper Oberhand nimmt. Um kurz nach drei war sie da - wow, pures Glücksgefühl. Wie toll, daß es ein Mädchen war, wir hatten während der Preßwehen noch nach einem Jungennamen gesucht! Wir gingen gemeinsam baden, aßen noch zu Abend im KKH und fuhren dann nach Hause.
    Meine/unsere Tochter kam an ihrem errechneten Geburtstermin zur Welt - damals Labour Day (Tag der Arbeit) in NZ. Oder auch Labour = Wehen :-)
    Fünf Tage später war der Abschlußabend unseres Vorbereitungskurses, zu dem es hieß: bring a plate or bring a baby...Ich habe andere Qualitäten als eine Küchenfee zu sein, daher brachte ich ein Baby mit, das erste des Kurses...die Gesichter der hochschwangeren Frauen haben sich mir auch gut eingeprägt.
    Im Nachhinein war meine Hebi am enttäuschtesten, daß es mit der Hausgeburt nicht geklappt hat. Ich fand es auch schade, aber zur Geburt gehören halt zwei und meine Tochter hatte andere Ideen. Ich hatte eine super Schwangerschaft und eine tolle Geburt und habe seit zehn Jahren eine Prachttochter! :love

    Am Ende stellt sich die Frage: Was hast du aus deinem Leben gemacht? Was du dann wünscht getan zu haben, das tue jetzt. - Erascus von Rotterdam

  • Hallo,


    ich habe in der 3.Schwangerschaft einen Artikel in einer Zeitschrift gelesen mit dem Titel"Die lieben Dritten".Tatsachenberichte von Hebammen und Müttern,wo das dritte bei der Geburt nochmal richtig Probleme bereitete.Natürlich brach bei mir die große Panik aus, denn es passte alles: * 1.Kind- das Aha-Erlebnis (...so hätte ich mir das nicht vorgestellt)--genauso hab ich es empfunden.


    * 2.Kind-man weiss, was einen erwartet, es wird leichter -- war auch bei mir so.


    Beim 3.Kind, wenn man denkt, man verliert es wie "der Esel im Galopp",kommt es nochmal knüppeldick.Es waren Berichte von 22 Std.Wehen und dann doch Kaiserschnitt usw. HORROR!!!


    Und das Ende vom Lied: 10 Tage nach dem errechneten Termin ist nachts die Fruchtblase geplatzt-Fahrt in die Klinik-Ankunft dort 5.15 Uhr,5.30 Uhr setzten die ersten Wehen ein,6.05Uhr traf die Hebamme ein-6.16Uhr Sohnemann ...


    ...also doch "Esel im Galopp" und wat´Süßer... :love

  • Hey, smily, das habe ich gerade erst entdeckt ............. das klingt ja schön :love ( und sehr nett und pointiert geschrieben ;) ).
    Und -jaja- der Mensch denkt und ein/e Andere/r lenkt ................