Komplizierte Gesamtsituation

Es ist für mich echt seltsam hier über privates Zeug zu schreiben- aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass es sonst nirgendwo passt.

Habe zur Zeit eine ziemlich seltsame Lebenssituation: Ich bin verheiratet und habe eine Tochter (3 Jahre)- bin aber mit meinem Mann schon länger nicht mehr zusammen sondern habe einen Freund (seit 4 Monaten). Ich lebe zur Zeit noch mit meiner Tochter bei meinem Mann- mein Freund ist für ein paar Monate mit der Bundeswehr auf Auslandseinsatz und fand die Lösung bis er wieder hier ist ok. Kurz bevor mein Freund weg musste haben wir festgestellt, dass ich schwanger von ihm bin- das hat uns ziemlich aus der Bahn geworfen. Eigentlich passt es weder bei ihm (er ist 23) noch bei mir (ich mache gerade meinen Schulabschluss nach und wollte im Sommer eigentlich endlich eine Ausbildung beginnen - bin ja schon 26) so wirklich ins Lebenskonzept- ich war auch immer der Meinung wenn sowas passieren würde wäre ich dazu in der Lage abzutreiben- aber das kann ich einfach nicht- ich bin zwar erst in der 7ten Woche- aber ich will dieses Kind nicht weg machen lassen und hab es jetzt schon lieb...

Die Situation alles weitere zu managen ist für mich irre kompliziert! Ich weis zum einen nicht wirklich wie mein Freund damit umgehen wird (er war nicht wirklich begeister und ist ja auch schon Vater von einer 6 jährigen Tochter). Meine Mutter macht mir total die Hölle heiß weil sie jetzt mitbekommen hat, dass ich es ernst meine mit Trennung von meinem Mann und will meinen Freund garnicht erst kennenlernen. Mein Mann nutz die Gelegenheit zu versuchen mit wieder zu bekommen (er würde auch das kind akzeptieren- was ich bewundere) und hat bis heute seinen Eltern (die ich sehr schätze) noch nichts von unserer Trennung gesagt. Bisher war mir das egal- aber ich hab jetzt echt n blödes Gefühl dabei so im Gesamten.... Ich hab auch irgendwie weder eine Ahnung wie ich das mit dem Umzug hinbekommen soll (finanziell und auch organisatorisch). Ich bin insgesamt irgendwie total hilflos mit der Situation und dadurch, dass ich erst im April wieder mit meinem Freund reden statt einmal wöchentlich ne E-mail wechseln kann auch total unsicher wie es weiter gehen kann...

Hat jemand so von ausen gesehen einen Rat für mich??

Vielen Dank

Tori

hm.... die Möglichkeit mit meinem "Noch Ehemann" wieder zusammen zu kommen besteht von ihm aus- aber ich glaub von mir aus nicht... Ich liebe ihn nicht mehr- auch wenn ich ihn noch sehr schätze und er mir nicht egal ist... Ich bin auch total gerührt, dass er sich so sehr darum bemüht mir Arbeit abzunehmen weil ich schwanger bin- da habe ich großen Respekt vor...

Aber es ist nunmal so, dass ich meine Freund liebe- und es würde mir unheimlich schwer fallen auf ihn zu verzichten- ich wäre auch durchaus bereit ihm so viele Freiräume wie möglich zu lassen wenn die Situation für ihn dadurch annehmbar würde... Kann nur im Moment überhaupt nicht einschätzen wie er dazu steht (der Kontakt zu ihm ist nicht so viel möglich durch seinen Auslandseinsatz).

Um das Kind was unterwegs ist mache ich mir auch weniger Gedanken als um meine Tochter- das Baby wird die Situation wie sie dann auch immer sein wird nicht anders kennen- aber für meine Kleine wird sich evt viel ändern- und ich habe irre Angst, dass es für sie sehr schwierig wird... Manchmal denke ich ich sollte einfach "Augen zu und durch" Spielen und mit meinem Mann wieder zusammen kommen- auch wenn es mich schon anwidert wenn er mich berührt- einfach um meiner Kleinen ihren Papa nicht weg zu nehmen.... aber ich glaub das ist irgendwie auch keine Lösung die gut gehen kann....

Es ist irgendwie alles so schwierig...

Erstmal ganz vielen Dank an alle die sich hier eingebracht haben! Das hat mir zum Teil geholfen die Situation klarer zu sehen!

Soooo und nun dann mal die Antworten an die Einzlenen:

@janiundced: Die Situation hast Du ganz treffend erkannt- ich liebe ihn nicht mehr- wir sind noch ganz gut befreundet... Es ist jetzt so geplant- dass wir noch zusammen wohnen werden bis mein Freund wieder aus dem Einsatz zurück ist... Das Angebot das so zu machen kam von meinem Mann- ich hatte zwischenzeitlich Blutungen und muss langsam machen- darf im Moment noch nichtmal meine Tochter heben (das ist echt schlimm)... es ist meinem Mann wichtig, dass ich Hilfe hab in der Zeit während der mein Freund weg ist- ich bin ihm da sehr dankbar für...
Es ist von der Lebenssituation her zwar gerad ungünstig mit der Schwangerschaft, aber ich möchte lieber meinen Lebensplan ändern als mich gegen das Kind zu entscheiden... Denke auch, dass es für meine Kleine nicht das Schlechteste ist ein Geschwisterchen zu bekommen....

Habe nach Deinem Tipp mit meinem Mann geredet- wenn ich möchte das er auszieht wird er mir und er Kleinen die Wohnung überlassen (das ist weniger umgewöhnungsstress für sie) und sich was eigenes suchen... Wir können immer noch gut miteinander auskommen- nur halt als Paar nicht mehr...

@Nic: Tja, es gibt Situationen da ist es evt sinnvoll zusammen wohnen zu bleiben (wenn auch in getrennten Schlafzimmern). Wir haben dadurch die Möglichkeit gehabt beide unsere Tochter bei uns zu haben. Wir sind schon länger nicht mehr zusammen- da hat es schon seit einem Jahr mindestens nichts mehr gegeben was auf etwas anderes schließen lassen würde... Ich finde es nicht verwerflich aus einer Situation das Beste zu machen was geht- das war bis vor kurzem meiner Tochter zu ermöglichen Mama und Papa viel zu sehen... Jetzt ist es halt anders geworden... Mit meinem Freund sehe ich mich schon seit über zwei Jahren und wir haben uns wirklich Zeit gelassen uns näher zu kommen und lange darüber nachgedacht ob wir zusammen kommen oder nicht- gerade weil die Sitation (auch ohne die Schwangerschaft) schon kompliziert war... Ich sehe da nicht so wirklich etwas falsches in meinem Verhalten- ich bin immerhin keine von den Tussis die ihren Männern irgendwelche fremden Kinder unterschieben oder herumlügen- ich hab immer mit offenen Karten gespielt und gerade weil ich Respekt und Freundschaft für meinen Mann empfinde ist es kompliziert- wenn er n totaler Idiot wäre würde ich mich ganz anders verhalten....

Es ist leicht Menschen zu verurteilen die man nicht kennt... Es ist schwieriger sich erstmal genau zu erkundigen und dann ein Urteil zu fällen.... Irgendwie wäre es evt auch sinnvoller gewesen gründlich zu lesen- aus meinem Text ging eigentlich klar hervor, dass mein Freund von der Situation weis (deswegen schrieb ich "wir") und für mich ist es selbstverständlich, dass ich nur mit einem Menschen eine Beziehung habe... Da hast Du mich glaube ich falsch verstanden... Zum Thema Verhütung sei gesagt: die hat stattgefunden- nur leider weniger wirklunksvoll als gewollt (ich denke wenn man trotz Pille und Kondom~ letzeres ist gerissen~ schwanger wird kann man jetzt nicht so umbedingt davon sprechen, dass ich nicht verhütet hätte....).

*ich bin übrigens gegen das Steinigen.... lasst ihn in ruh... mir macht sowas hier wenig...*

Trotz Kritik bedanke ich mich dennoch für Deine Meinung- auch die hat mit geholfen klarer zu sehen und meinem Mann umso dankbarer zu sein, dass er Charakterstärke hat!

@Papa T: Hm... auf Deine Frage zu meinem Soldaten... Er ist der erste Mensch bei dem ich vollständig ich selbst sein kann- ich bin sowohl verliebt (und das bin ich schon sehr lange- geschätze 1.5 Jahre) und daraus ist je besser ich ihn kennengelernt habe wirklich tiefe Liebe geworden... Ich nehme diese Beziehung sehr ernst und er bedeutet mir unheimlich viel.... Der Gedankengang, dass er nur ein "mit dem komm ich von meinem Mann weg" Grund sein könnte ist nachvollziehbar- aber das ist es nicht- ich hätte durchaus mehr als eine Gelegenheit gehabt von meinem Mann weg zu kommen... Es ist eher so, dass ich mich einfach nicht mehr richtig fühle in dieser Situation bei meinem Mann zu leben- eigentlich war angedacht, dass ich früher ausziehe- aber das hat sich durch die Schwangerschaft geändert (mein Mann weis, dass ich von meinem Freund schwanger bin und ist sehr hilfsbereit- ich hab hier ansonsten niemanden).

Bin mir inzwischen auch recht klar darüber was ich will- wünschen würde ich mir, dass mein Freund den Schritt wagt und es mit mir und den Kindern versucht- ich hab aber ziemliche Angst- dass er es vielleicht garnicht so ernst meint wie ich.... Wenn es so sein sollte, dass mein Freund das nicht möchte werde ich allein mit den Kinder leben- das bekomm ich auch irgendwie hin... Mit meinem Mann käme es mir irgendwie falsch vor...

Sponge: hab ja oben schon geschrieben wie die Situation ist- war wohl etwas missverständlich wie ich es geschrieben hab- bin von meinem Mann getrennt- wohnen dem Kind zuliebe zusammen- mein Mann hatte zwischenzeitlich auch mal jemanden- das war kein Thema- wir haben das für unsere Tochter so für am Besten gehalten...

Mit den Freiräumen meine ich, dass ich nicht von meinem Freund verlangen würde alle seine Gewohnheiten aufzugeben- ich bin ein Mensch der viel Freiheit lassen kann wenn der Partner das braucht- ich hab nichts dagegen wenn er wie gewohnt weggehen würd und hier und da mal für n Wochenende bei irgendwelchen Freunden unterwegs ist usw.... Er macht viel in seiner Freizeit- er ist öfters mal für n Wochenende auf Larps (live Rollenspiele) und auch ansonsten ist er eher ein spontaner Mensch... Das ist etwas was ich total nachvollziehen kann und ihm weiter ermöglichen wollen würde auch wenn wir es zusammen versuchen sollten- in vielen Beziehungen mit Kind ist es nämlich leider dann ganz schnell so, dass außer Kind, Arbeiten gehen uns Haushalt nichts mehr möglich ist... (so zumindest mein Eindruck von vielen Menschen in meiner Umgebung...)

Mein Freund hat heute eingelenkt und wir werden es gemeinsam versuchen wenn er wieder da ist *lächel* er hatte es einfach noch nicht so ganz realisiert....

Bin total erleichtert....