Wie soll es weiter gehen ? Ausbildung / Studium ??

    Hallo ihr,
    ich zerbreche mir seit 2 Monaten ungefähr den Kopf, weil ich nicht weiß wie es mit meiner Ausbildung weiter gehen soll..
    Bin 22 und war gerade im Biologiestudium, ( 3. Semester ) als meine kleine kam. Sie ist nun 6 Monate alt.
    Nun weiß ich nicht, ob ich das Studium weiter machen soll...
    Habe mir das Studium einfach so, dem Interesse nach ausgesucht und nicht an die Berufsaussichten gedacht.
    Wenn ich im Internet nach Berufaussichten gucke, sieht es für Biologen nicht gerade rosig aus und ich weiß wirklich nicht,
    was ich mit dem Studium anfangen soll. Vor allem , wenn ich nur Bachelor habe..
    Mit der Finanzierung sieht es auch dämnächst knapp aus, da mein BaföG nach einem Semester ausläuft , weil ich schon mal ein Studium nach 2 Semestern abgebrochen habe :/
    Hinzu kommt auch, dass ich total alleine mit meiner Kleinen bin. Vater ist weit weg. Großeltern auch.
    Ich habe eigentlich niemanden, der mich mit ihr mal entlasten könnte.
    Ich weiß nicht, ob ich unter solchen Umständen dieses ( sehr anspruchsvolle ) Studium überhaupt beenden könnte.
    Und am Ende werden sowieso nur die Überflieger eingestellt, Auslandserfahrung, Praktika usw.
    ich fühl mich überhaupt nicht mehr dazu in der Lage diesen super hohen Leistungsanforderungen zu entsprechen ,,,


    Zur Zeit wünsche ich mir , ich hätte eine einfachere, solide Ausbildung gemacht bei der man ein genau definiertes Berufsbild hat und gute Jobaussichten,...
    denke da zum Beispiel an eine Ausbildung als MTLA , MTRA , Biologielaborantin oder Ergotherapeutin.
    Habe schon gefragt, aber Teilzeitausbildungen sind in diesen Berufen nicht drin.
    Und so müsste ich meine Kleine frühs um 7 bis abend um halb 6 die ganze Woche für 3 Jahre abgeben !!! :(
    Was ist, wenn ich die kleine mal krank wird?
    Außerdem weiß ich nicht, ob ich es wirklich so lange durchhalte. Ganz alleine, ohne Unterstützung.
    Bin eher eine sensible Person mit wenig Durchhaltevermögen.
    Außerdem weiß ich überhaupt nicht, wie ich mich entscheiden soll : ( Denke ewig nach, suche nach Infos, komme nicht weiter. .
    Was würdet ihr mir raten ??

    Zitat von wollknäuel


    Zur Zeit wünsche ich mir , ich hätte eine einfachere, solide Ausbildung gemacht bei der man ein genau definiertes Berufsbild hat und gute Jobaussichten,...
    denke da zum Beispiel an eine Ausbildung als MTLA , MTRA , Biologielaborantin oder Ergotherapeutin.
    Habe schon gefragt, aber Teilzeitausbildungen sind in diesen Berufen nicht drin.


    Zu letzterem Berufsbild kann ich dir was sagen! :winken:
    Teilzeitausbildung ist da schon mal nicht drin, weil es ja eine schulische Ausbildung ist! Du bewirbst dich bei einer Schule für die 3-jährige Ausbildung. entweder bei einer privaten oder einer staatlichen Schule, die private kostet dann allerdings auch.


    Ich bin Ergotherapeutin, es ist mein absoluter Wunschberuf. trotzdem würde ich diesen wohl nicht wieder lernen.
    Es natürlich eine sehr solide Ausbildung, jedoch sehr überlaufen.


    Nach der Ausbildung fand ich schnell Arbeit als Ergo, jedoch habe ich zwischenzeitlich auch als Helferin in der Pflege gearbeitet. So wie viele...
    Beim letzten Ergo-Schultreffen waren von meinen ehemaligen 12 Mitstreitern gerade noch 3 als Ergo beschäftigt, der Rest pausierte wegen Baby oder wie der Mehrteil ohne Job im erlernten Beruf. :kopf Eine war freiwillig nicht im Beruf, sie setzte grad ein Studium noch obendrauf!


    Und machen wir uns nichts vor, in vielen Einrichtungen werden Ergos von Hilfskräften verdängt. Die Pflegehelferin oder der Betreuungsassitent kann ja auch basteln... :motz:


    Klar, ich möchte dir das nicht niederreden und ich bin auch total glückseelig endlich wieder im erlernten Beruf drin zu sein! :tuschel


    Soviel raten kann ich dir allerdings auch nicht. Du mußt es ja letztendlich entscheiden.

    bei den heilhilfsberufen musst du halt immer daran denken, dass du nie wirklich viel geld verdienen wirst. und wenn du dann ganz alleine mit kind bist, sollte man sich schon gedanken darüber machen... spreche aus eigener erfahrung.


    ich denke ein studium ist flexibler gestaltet als eine ausbildung. ein bachelor dauert jetzt ja auch in der regel nur 3 jahre! beim bachelor hat man meistens familienfreundliche zeiten bzw. hilfe bei der kinderbetruung an der hochschule. als bilogin kannst du doch auch sehr breitgefächert später arbieten oder???

    Okay, ich sag dir mal was ich machen würde (steckte in einer sehr ähnlichen Situation):


    An jeder Uni gibt es eine Beauftragte (möglicherweise sogar einen Beauftragten, man weiß ja nie :-) ) fürs "Studieren mit Kind" - sieh im Internet oder im Vorlesungsverzeichnis nach. Geh da hin! Die helfen dir weiter.
    Des weiteren gibt es meistens Betreuungsmöglichkeiten für Studierende mit Kind - sprich: Kinderkrippen, oft ein bisschen alternativ, dafür aber recht herzig und traumhaft gut. Bewirb dich sofort um einen Platz. Die Bezahlung ist über entsprechende Stellen gesichert! Keinen Kopf deswegen machen...
    Du bekommst noch ein Semester Bafög - wunderbar. dann fehlen dir noch zwei (oder drei?). Der Rest lässt sich über einen Studienkredit finanzieren. Bisschen knapp, aber da kann man sich durchbeißen... Selbst wenn es noch ein Semester länger dauert, bist du da auf der sicheren Seite, das sind keine Millionen.


    Du wirst auch deine Nische finden, es werden beileibe nicht nur die Überflieger eingestellt. Muss man aber möglicherweise in der Ortswahl etwas flexibel sein. Außerdem hast du dich mit Kind durchs Studium gequält, wird von manchen AGs auch anerkannt...


    Wenn die kleine mal krank wird, bist du an der Uni auch deutlich flexibler. Suche nach Kommilitonen ebenfalls mit Kind - es sollte entsprechende Treffen geben etc. Da kann man sich dann auch mal abwechselnd einen Abend frei machen usw. Übers JA und andere "Anbieter" gibt es auch Notdienste, falls die/der Kleine mal krank wird und du gerade mitten in Prüfungen steckst etc., informiere dich über diesbezügliche Angebote.


    LG, hoffe, dass ich dir ein bisschen weiterhelfen konnte :-)

    Hüte Dich. Erliege nicht dem Haß. Er führt zur dunklen Seite der Macht.

    Ich studiere Architektur im 6.Semester und mein Sohn ist 10 Monate - Aufhören kam für mich nicht in Frage, deshalb möchte ich dir Mut machen es durchzuziehen wenn du wirklich Intresse an dem Beruf hast - egal wieviel Chancen auf einen Job auf dich warten, mach das beste daraus.
    Ich habe auch als Architekt wenig Chancen später einen Job zu bekommen und bin noch dazu älter als die meisten anderen. Also nicht mehr so flexibel bezüglich Überstunden etc. Trotzdem bereue ich die Entscheidung nicht und bin auch ein wenig Stolz auf mich wenn ich dann(irgendwann einmal) den Bachelor und vieleicht noch den Master in der Tasche haben werde, auch wenn meine Noten nicht die besten sind.
    Es ist schon auch ein Opfer und mir am Anfang auch nicht leicht gefallen. Mein Sohn geht für 4 oder 6 Stunden tägl. in die Kita. Das reicht für eine oder zwei Vorlesungen. Für so ein kleines Wesen sind 6 Stunden schon sehr lange. Aber ich bin sicher, das richtige zu tun.
    Also lass dich nicht entmutigen, denn nochmal ganz von vorn anzufangen ist auch nicht leicht.


    Viel Kraft und Freude wie immer du dich auch entscheidest.

    Werke dauern lange, so lange, wie sie uns beschäftigen. Je länger sie dauern, umso reicher können sie werden.

    Günter Behnisch dt. Architekt

    Zitat von visionaer

    Ich studiere Architektur im 6.Semester
    Viel Kraft und Freude wie immer du dich auch entscheidest.


    Wie kommt man denn vom Ergo zum Architekten? Wie kam es denn zu der Entscheidung?

    na ja - sagen wir mal so - ich hatte keine Lust mehr auf 6-jährige Jungs mit graphomotorischen Störungen und ADHS
    und dachte ich kann doch auch anstatt mit Holzbausteinen mit richtigen Beton und co was bauen.




    Nein - Ich wollte noch mal etwas wagen, was mich mehr fordert und wo ich mich mehr einbringen kann ...
    Ich hoffe mein Traum geht in Erfüllung

    Werke dauern lange, so lange, wie sie uns beschäftigen. Je länger sie dauern, umso reicher können sie werden.

    Günter Behnisch dt. Architekt