an alle:
bin ja recht neu seit 6 wochen alleinerziehend. alle emotionen (wut, enttäuschung, trauer, verwirrtheit, angst) sind da. heute war ich wegen meines kummers, manchmal noch schocks und nicht-wahrhaben-wollens, beim therapeuten. heute war die stunde ziemlich knackig... er sagte, dass ich ja knapp 8 jahre mit einem besonders extremen narzissten zusammen war, mich völlig auf ihn eingestellt habe, 'co-abhängigkeit' fiel. habe immer versucht, ihn zu verstehen, mich auf seine komischen machtspiele einzulassen u muss einsehen, dass ich nur verlieren konnte. naja, alles echt viel, was da gerade hochkommt. jedenfalls sagte ich heulend, dass ich mich schäme, alleinerziehend zu sein. ich schäme mich dafür, dass ich es "nicht geschafft" habe, den KV zu verstehen und nicht trotz seiner krankheit, seines übertriebenen egoismusses, glücklich mit ihm zu sein. auf gut deutsch, dass ich mich nicht noch mehr hab demütigen lassen können, bin kräftemässig echt am ende. jahrelang ging es um IHN u nun sagte er, nachdem er geflohen war, dass ich meine chance hatte. habe mich eher aufgeopfert für ihn, dieses muster erkenne ich langsam. jedenfalls kam dieses gefühl der scham übermächtig hoch... u der therapeut sagte, dass ER sich schämen müsse, weil er verantwortungslos kind+frau, familie (die 2.), einfach von jetzt auf gleich verlassen hat. ER ist unfähig, empathie zu zeigen, zu lieben, zu geben. ER nimmt nur.
zurück zum schamgefühl: meine eltern trennten sich, da war ich 12. wir wohnten im dorf u jeder kannte uns. damals habe ich mich auch geschämt, wir waren damals die erste familie in diesem dorf, die auseinanderbrach. und dieser moment fiel mir heute schlagartig ein. der therapeut sagte, dass SCHAM ein ganz tiefes, schlechtes gefühl sei - was denn das gegenteil sei... fiel mir eine ganze zeit lan gnicht ein... und dann plötzlich "Stolz"! er wollte mich dahin bringen, einfach mal zu denken (er weiß, dass ich weit davon entfernt bin, es so auch zu empfinden), dass ich ja auch stolz sein kann (dass ich AE bin, dass ich mich nicht mehr verbiegen muss, meine bedürfnisse leugnen muss etc). heute seien sooo viele AE, das sei keine schande, sondern eine ganz tolle leistung - sich stumm u feige zu verpis... und die familie einfach so aufgeben ohne reden ohne versuch, DAS sei keine leistung...
kennt ihr das auch, vielleicht ein bißchen, dass sich zu der trauer, dem schock auch scham gesellt??
lg, betty