Wer geht zur Tafel?

Bei uns gibt es auch eine Tafel....im anderen Ortsteil, wo ALG 2 Bezieher hin dürfen. Bei uns ist es so geregelt, das an gewissen Tagen, gewisse Nachnamensanfangsbuchstaben dorthin dürfen. Erscheint mir logisch, um allen etwas gerecht zu werden.

Selber war ich noch nie dort, weil ich bin etwas pingelig mit dem, was ich esse.

Was nicht heißen soll, das es dort schlechte Sachen gibt....aber trotz ALG 2 Bezug kaufe ich mein Fleisch beim Metzger (im Angebot nicht selten günstiger als bei den Discountern), mein Gemüse etc immer frisch...sonst landet es eh im Müll.

Und somit dann doppelt so teuer, weil bei uns wird der Müll gewogen, und demnach abgerechnet.

Hier in Bielefeld gibt es die Tafel an mehreren Stellen.Ich wohne in einem vorort von Bielefeld,und da wo ich vorher gewohnt habe wurden die Lebensmittel direkt vor meinem Wohnzimmerfendter verteilt,zweimal die Woche ,und an Ostern /Weinachten öfter;von "Ehrenamtlichen Helfern",alle selbst bezieher von Hartz IV .Verteilt wird bis heute in den Kellerräumen eines Wohnhauses in dem ein Sozialer Verein seinen Sitz hat .Die Leute stehen da manchmal vier , fünf Stunden und warten.Das schlimme an der Sache ist das die sogenannten "Ehrenamtlichen Helfer" sich erstmal selbst das beste aus den Sachen raussuchen und zwar vom allerfeinsten, und das was übrig bleibt wird nach draussen gegeben .Auf gut Deutsch dort wird be schi.... was das Zeug hält ,es wurde sogar mehrmals gemeldet ,doch die verantwortlichen dulden es .Und da ich das sowas von mies finde würde ich niemals zur Tafel gehen , denn da sind Leute dabei die wirklich drauf angewiesen sind ,und für den Müll der dann übrig bleibt (und ich weiss das es wirklich teilweise nicht mehr ansehnlich oder gar geniessbar ist ,da mein Vater zur Tafel geht) bezahle ich nicht auch noch Geld.,und unterstütze somit in meinen Augen Kriminelle machenschaften.Das ist aber auch nur hier bei der einen Stelle so ,woanders gibt Stellen wo alles wie im Geschäft aufgebaut wird und jeder sucht sich selbst aus was er braucht. :motz:

Zitat von Peter100

Als voll berufler der fast 170 stunden im monat arbeitet ich glaube kaum :hae:

Ich sag immer, das ein Versuch nicht Schaden kann.

Is vielleicht ein bisschen Papierkram, aber probieren kannst du es doch mal.
Oder du versuchst es mal mit Wohngeld?

Hier bei uns kannst auch nur zur Tafel gehen wenn du ALG Zuschuß bekommst.Ich würde da auch hingehen,wenn ich ALG bekommen würde.Da würd ich meine Scham mal ganz schnell hinten an stellen.Ich habe mich dann damit getröstet es wäre ja nur ne Ausnahmesituation,solange bis ich wieder arbeiten gehe.

Braucht man bei der Tafel nicht eine Bescheinigung, dass man ALG2 bekommt?

Zitat von Lovrel

Braucht man bei der Tafel nicht eine Bescheinigung, dass man ALG2 bekommt?

genau das meinte ich das habe ich ja nicht :hae:

Zitat von Peter100

genau das meinte ich das habe ich ja nicht :hae:

Kannst du dort nicht mal anrufen und dich erkundigen ob es nicht ausreicht das du nachweißt das du nur so wenig Geld im Monat zur Verfügung hast?
Wie erwähnt, ich hatte keinen ALG Bescheid sondern nur meine Gehaltsabrechnung und den Kindergeldnachweis dabei.

:thanks: werde ich mal machen

Hier braucht man den ALG2 Bescheid oder Nachweis einer niedrigen Rente.

Allerdings hätte ich monatliche Fahrtkosten von ca 25 €, um überhaupt dorthin zu kommen.

Daher lass ich es. Bin ja auch ein wenig pingelig, was das Essen angeht.

ich bin von mai 2009 bis vor kurzem regelmäßig 2 mal die woche hingegangen und werde wohl auch, wenn der nachfolgebescheid von hartzIV da ist, wieder hingehen

ich war immer zufrieden mit den lebens mitteln
es gab immer obst und gemüse, wenn auch mit kleinen "stellen" die weggeschnitten werden müssen
wurst war nicht immer da, aber quark, käse, joghurt, brot, semmeln
ich brauchte oft nur noch 10 euro für den wocheneinkauf ausgeben

und für 2 euro pro tafelbesuch, bekommt man eine menge zeug
die kinder bekamen jedesmal eine kleinigkeit extra und durften, solange vorhanden auch beim obst wünsche äußern

Wir gehen auch zur Tafel und bis jetzt haben wir noch nichts wegschmeissen müßen. Bei uns wird es so gehandhabt das man einen klappkorb voll Waren bekommt (kommt auf die anzahl der im haushalt lebenden personen an) und man kann entweder alles was drin ist mitnehmen oder nur das was man braucht. was überbleibt können sich dann andere zusätzlich nehmen.

Das folgende zitiere ich von der hompage der Tafel wo wir hingehen:
"Wer kann zu uns kommen?
Gemäß den Durchführungsbestimmungen des „Bundesverbands Deutsche Tafel e.V.“ dürfen Waren nur an Personen abgeben werden, die nach der Abgabenordnung bedürftig sind.

Zu diesem Kreis gehören Menschen mit geringem Einkommen wie Sozialhilfeempfänger, Bezieher von Arbeitslosengeld, Senioren mit kleinen Renten, Alleinerziehende

Für uns besteht die Verpflichtung, die Berechtigung gegenüber dem Finanzamt nachzuweisen.

Wenn dieser Nachweis durch die Vorlage entsprechender Unterlagen* erbracht ist, wird von uns ein Ausweis ausgestellt, der zum wöchentlichen Einkauf im Tafelladen berechtigt.

....................................................
* z.B. Sozialhilfe-.Lohnsteuer-, Renten-, Hartzbescheid, Bestätigungen karitativer Organisationen "

und meine kleine bekommt meist auch noch immer ein kleines spielzeug zu ihrem geburtstag gabs sogar nen gutschein für Kinderkleidung :sonne

also wenn du dich dazu nicht überwinden kannst, geh einfach mal in ein geschäft und frag dort nach was sie dir günstiger geben können.

die räumen die sachen ja auch tage bevor es abläuft raus aus den regalen...und geben es der tafel oder schmeissen es weg oder so.

so mach ich das zumindest bei meiner mama, die freut sich das sie dafür noch 10 euro bekommt und ich bin froh für so wenig geld ne volle einkaufstüte zu haben;)

Aus Magdeburg z.B weiß ich, dass dort jeder, der im Besitz eines gültigen Magdeburg-Passes ist, sich Lebensmittel von der Tafel holen kann. Und diesen Paß bekommt jeder Wohngeldempfänger, wenn er es denn weiß und beantragt. Und bekanntlich sind auch noch Menschen, die deutlich mehr als HartzIV bekommen, wohngeldberechtigt. Somit könnte bestimmt die halbe Stadt zur Tafel gehen, ohne sich in irgendeiner Form stigmatisiert fühlen zu müssen. Es wird allerdings nur von einem ganz kleinen Teil auch wirklich genutzt.

Ich würde ab Ende diesen Jahres, wenn das Elterngeld ausläuft, auch gern diese Möglichkeit nutzen, allerdings müßte ich dann jedes Mal knapp 50 km mit dem Auto fahren. Und ob sich das dann noch lohnt?

Aber abgesehen davon: Ich würde mich weder komisch dabei fühlen noch mich schämen, sondern einfach nur freuen, dass es diese Möglichkeit gibt. Und wenn Lebensmittel, die eigentlich noch in Ordnung sind, nicht weggeschmissen sondern noch verwertet werden, finde ich das nur positiv. Das sollte es viel mehr geben! Ich möchte nicht wissen, wieviel Essen tagtäglich auf den Müll wandert, obwohl es viele Menschen gibt, die sich freuen würden, wenn man es ihnen schenken oder gegen einen geringen Obulus überlassen würde.

Ich selber bin noch nie zur Tafel gegangen.

Eine Zeit lang bekamen aber verschiedene Einrichtungen/Kitas von der Tafel Lebensmittel, was aber jetzt auch so ohne weiteres nicht mehr möglich ist.( neue Küchenverordnungen)

Soweit ich weiss, muss man nachweisen, dass man ALG bezieht, dann bekommt man auch etwas von der Tafel.

Als ich 3 Monate in OL (FH) gewohnt habe, kam immer regelmäßig 1 mal die Woche die Tafel zu uns. Wie sollten dort immer hingehen. Gesagt, getan.. Es war der Reinfall. Wir bekamen oft Lebensmittel, die schon über 1 Woche abgelaufen waren. Bei Joghurt oder Süßkram nicht so schlimm, Brot, Obst und Gemüse ging auch noch,aber bei Fleisch und Co. kam dann doch oft der Ekel hoch....Besonders schlimm war der Fall mit der Babynahrung. Die war schon 3 Monate abgelaufen!!! Eine Mutter hat ihrem Kind dann doch ein Gläschen gegeben. Das Kind musste brechen und hatte auch starke Magenbeschwerden....Danach habe wir uns geweigert zu der Tafel zu gehen.
Hier wo ich jetzt wohne, gibt es auch die Tafel. Ich habe von der ARGE einen Schein dafür bekommen. Leider muss man dort oft bis zu 3 Stunden in der Schlange stehen, was mit 2 kleinen Kindern gar nicht machtbar ist.
Jetzt habe ich das Glück, dass beide Mädchen Mittagessen in der Kiga bekommen und ich nur noch für meinen Sohn und für mich kochen muss.

Ich bin im Frühjahr auch einige Zeit zu den Tafeln gegangen, gebraucht habe ich nur den Nachweis, dass ich Alg II bekomme.

Allerdings musste ich mind. bis zu 3 Stunden anstehen, und das bei Wind und Regen...und dann mit den ganzen Sachen erst mit der Strabba und dann dem Bus nach Hause fahren.

Bei uns im Ort gibt es jetzt auch die Tafeln, aber da gehe ich nicht hin, weil wir einfach zu bekannt sind, und ich kein Bedürfnis habe, den Klatschmäulern und Gaffern noch mehr Gesprächsstoff zu liefern. Ausserdem ist die Ausgabestelle direkt im Ortskern an der am häufigsten befahrenen Strasse-sehr durchdacht!! :kopf

Zitat von hobbit.frodo

Hallo miesmuschel,

Wie es aussieht muß ich mir also selber ein Bild von der Tafel in meiner Nähe machen. Das Problem ist ja auch das ich nicht alle Lebensmittel gleich verbrauche und dann das Obst und Gemüse am nächsten Tag hinüber ist.

Man kann ja auch Gemüse schon als Gericht kochen und einfrieren. Auch Obst kann man pürieren und einfrieren.