Komme nicht klar auf die Antwort meines Therapeuten.

  • Komme nicht klar auf die Antwort meines Therapeuten.


    Folgendes lässt mich grad nicht mehr los:


    Ich war gestern beim Therapeuten. Ziemlich verwirrt habe ich ihn dann irgendwann gefragt was eigentlich mein Problem ist.


    Und er hat mir eine Antwort gegeben die mich ziemlich umhaut... aber im Grunde hat er mir nur genau das wiedergegeben was ich ihm selber erzählt hatte.
    Aber ich hätte nie geglaubt, dass er mich so ernst nimmt... im Grunde ernster als ich mich selber nehme...


    ja.... ich hatte wohl gehofft, dass das alles nur eine Spinnerei von mir ist... und jetzt nimmt der das so ernst...


    Er meinte, dass er es bewundernswert findet dass ich es trotzdem so weit geschafft habe..(hat das anders/vorsichtiger ausgedrückt kann das nicht so genau wiedergeben)


    .. worum geht es?


    Ich spüre mich nicht als der der ich bin.
    Ich meine ich kann sagen: Ich heiße .... arbeite als ... bin alleinerziehend ...
    Aber ich spüre mich nicht als das.
    Und das fängt schon mit dem Geschlecht an... ich fühle mich weder als Frau noch als Mann...


    Aber... ich bin nicht alles... seit meiner Kindheit ist da noch eine andere Person in mir. Jemand der sich selber spüren kann, der aber schwach ist und nicht lebensfähig und der genau das gegenteilige Geschlecht hat zu meinem biologischen Geschlecht ... Ich .. also die Person die meinen offiziellen Namen trägt... ist nur eine leere Hülle, die nichts oder nur sehr wenig empfinden kann. Meine ganzen Gefühle sind in der anderen Person... sie wird geradezu davon überflutet....
    Und die leere Hülle ist die Person die Kämpft und die andere Person irgendwie schützt.


    wo ich konnte versuchte ich diese andere Person zu sein.. um etwas spüren zu können... im echten leben kann ich das aber nicht... da diese Person nicht lebensfähig ist... sie würde sofort eingewiesen werden.
    Ich bin sie gewesen in Geschichten die ich mir ausgedacht habe... und dann im Internet..4 Jahre lang.. jeden Tag 14 Stunden... es hat geholfen.. diese Person hat dort ihr eigenes Leben geführt.. Freunde gehabt.. und irgendwann war es nicht mehr soooo wichtig..


    Aber in letzter Zeit hatte ich kaum Zeit für diese andere Person in mir... und ich habe viel zu lange nichts mehr gespürt... das machte mich ganz depressiv...


    Das war nur ein kleiner Teil der Geschichte aber ich finde allein das schon ziemlich heftig... und habe es eben bisher nur als Spinnere abtun wollen....


    und jetzt krieg ich so eine Antwort....
    .. hab ziemlichen Schiss davor, was das nun bedeutet...


    Aber das was man im Internet unter Multiple Persönlichkeitsstörung findet ist das nicht, denn die "beiden" Personen kennen sich und wissen voneinander. Mein Bewusstsein und meine Erinnerung usw. sind davon nicht betroffen.


    ich hab den Therapeuten auch gefragt, was wenn ich ihm das alles nur vorgespielt habe?
    Aber er meinte dann wäre ich aber ein ziemlich guter Schauspieler... die Geschichte klinge für ihn sehr schlüssig....


    tja.. und jetzt steh ich da...
    und was mach ich nun mit dieser Antwort?
    Was kommt da auf mich zu?
    Und was ist mit der kranken Person in mir drin? ... Wenn ich das so will dann bleibt alles so wie es ist... oder?
    Damit kann ich jedenfalls umgehen... alles andere finde ich erstmal ziemlich gruselig.


    Sry, wenn mein Text an manchen Stellen nicht ernst klingt... mir fällt es im Moment zimelich schwer das ernts zu nehmen... im Grunde ist das ja grad mein Problem...
    ich finde das alles ziemlich krass... und bin ganz schön durcheinander.


    So.... jetzt könnt ihr mich steinigen einweisen.

  • Warst du Einzelkind, als deine Mutter mit dir schwanger war, oder war da evt. noch ein Zwilling im Bauch? Ging mir so spontan durch den Kopf. Hast du mal eine Familienaufstellung gemacht, um das zu "sortieren"?

  • Wichtig ist doch,dass Du jetzt in einer Therapie bist,die Dir (hoffentlich) Klarheit schaffen wird!


    Hier können nur Mutmaßungen angestellt werden.....


    Das mag ich nicht tun.


    Ich will Dir wünschen,dass Du bald genau weißt was alles zu bedeuten hat!

    [font='Comic Sans MS, sans-serif']Grüße


    Annemie


    And now for something completely different......


    (M.Python)

  • Wenn ich das so will dann bleibt alles so wie es ist... oder?
    Damit kann ich jedenfalls umgehen...


    Kann ich nicht beurteilen, aber was wäre dann? Kannst du wirklich damit umgehen? Ist es das, was du willst? Wenn alles gut wäre, so wie es ist, wärst du doch nicht beim Therapeuten, oder? Eines solltest du wissen: Therapeuten sind auch nur Menschen und können nicht hexen, heißt: Wozu du selbst nicht (unbewußt) bereit bist und was du absolut nicht verkraften könntest, das wird auch nicht geschehen in der Therapie.


    Warst du Einzelkind, als deine Mutter mit dir schwanger war, oder war da evt. noch ein Zwilling im Bauch? Ging mir so spontan durch den Kopf. Hast du mal eine Familienaufstellung gemacht, um das zu "sortieren"?


    Das war spontan auch mein erster Gedanke. Wundern würds mich nicht, besonders auch, da du betonst, dass die 1 Person in dir nicht lebensfähig ist.


    Edit: Bitte keine Aufstellung machen, ohne dir vorher das Ok deines Therapeuten zu holen! Es gibt einige psychische Erkrankungen, bei denen Aufstellungen nicht gemacht werden sollten!


    Ich wünsche dir, dass du den Weg findest, der für dich der Beste ist :sonne:troest

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

    Einmal editiert, zuletzt von varecia ()

  • Was Du schreibst, ist weder krass noch musst Du eingewiesen werden. ;) Und Du bist bei Deinem Therapeuten in guten Händen. Du hast Vertrauen genug gehabt, vor ihm das Wirrwarr der Gefühle auszubreiten. Er hat das mit Dir zusammen grob geordnet. Das hat duich erschreckt. Aber irgendwie tut es doch auch gut - oder?


    Jetzt könntet Ihr erste Schritte tun, Deine Furcht und Deine Angst, Deine Sorge zu betrachten. Mach das nicht alleine, sondern mit Deinem Therapeuten. Du selbst hast große Chancen, auf die falsche Spur zu kommen. Die von Dir "befürchtete" multiple Persönlichkeit muss es wahrhaftig nicht sein ...


    Mein Bitte, mein Rat ist: Gehe kleine Schritte mit dem Therapeuten. Schaut unter den einen oder anderen Stein. Guckt Euch die entdeckten Dinge an. Und dann ist irgendwann die Zeit, wo es um Dein Wunschleben geht. Darum, wie Du Dein Leben gerne hättest. Und wie das zu erreichen wäre.


    Vielleicht ist es ein längerer Weg. Den Du zuerst in der guten Begleitung mit Deinem Therapeuten gehst. Aber er führt mit Sicherheit zu einem lohnenswerten Ziel. im Moment kannst du das noch nicht sehen. Aber es ist da.


    Ich wünsch Dir viel Kraft für unterwegs!

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Auf die Bitte des/der Themenstarter/in, poste ich eine Antwort auf eure Beiträge


  • Hi,
    ich fühle mich nicht als Mann oder Frau wichtig, weil es wichtigeres gab als ein Geschlecht- wichtiger war: Überleben....
    Manchmal denke ich, dass ich mich gerade "schreibe", herstelle oder anders geschrieben, dass ich versuche das darzustellen, was von mir erwartet wird, was ich als funktionierende Person gerade von mir erwarte....
    Und damit bin ich unglücklich, weil das ein falsch projiziertes Bild ist, ein hingemaltes Gemälde!
    Ich bin tief in mir drin gefangen und kämpfe diese Kämpfe hier im Aussen schon zu lange.
    Ich hab Sehnsucht und ich bin traurig, weil ich mich durch IRGENDETWAS ins Niemandsland katapultiert habe...

  • Anonymus, ganz dringend solltest Du aufhören mit einer Selbstanalyse bzw. im Netz zu suchen, was denn Deine Problembezeichnung sein könnte. Bitte arbeite mit Deinem Therapeuten.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Hi,
    ich fühle mich nicht als Mann oder Frau wichtig, weil es wichtigeres gab als ein Geschlecht- wichtiger war: Überleben....
    Manchmal denke ich, dass ich mich gerade "schreibe", herstelle oder anders geschrieben, dass ich versuche das darzustellen, was von mir erwartet wird, was ich als funktionierende Person gerade von mir erwarte....
    Und damit bin ich unglücklich, weil das ein falsch projiziertes Bild ist, ein hingemaltes Gemälde!
    Ich bin tief in mir drin gefangen und kämpfe diese Kämpfe hier im Aussen schon zu lange.
    Ich hab Sehnsucht und ich bin traurig, weil ich mich durch IRGENDETWAS ins Niemandsland katapultiert habe...



    So geht es mir auch.


    Und auch ich weis aus Erfahrung, daß es NICHT gut ist im Netz nach Antworten zu suchen. Ich schließe mich auch hier Volleybab an, arbeite mit deinem Therapeuten, alles andere bringt nix und wird ich immer im Zweifel lassen.

    LG
    Silke :wink

    Wer mit Menschen spielt, sollte Sie nicht unterschätzen, ......denn, wer den Teufel in Ihnen weckt,
    sollte das Feuer beherrschen.... Menschen die oft verletzt wurden, sind Gefährlich, .....weil Sie wissen, wie man überlebt !!!

  • Wieder eine Antwort der/des TS:


  • Hilfreich und wohltuend sind Achtsamkeitsübungen, s. Huber "Der innere Garten" - auf der Begleit-CD ist eine Achtsamkeitsübung drauf.

  • Mit Deinem Therapeuten solltest Du über die Basis der gemeinsamen Arbeit reden. Wenn Ihr Euch nach einem "Beschnuppern" darauf einigt, eine Zusammenarbeit einzugehen, dann muss diese Vereinbarung auch eingehalten werden. Das ist manchmal hart für die eine oder andere Seite. Aber es ist ja auch schwere Arbeit.


    Sag ihm, dass du da Sicherheit brauchst, um Dich öffnen zu können. Er wird es verstehen.


    14 Tage sind eine gute Zeit, um Dinge sich setzen zu lassen, Aufgaben abzuarbeiten, Dinge zu durchdenken.


    Ansonsten versuche, Dein Leben in Bahnen zu bringen: Feste Zeiten, auch feste Schlafenszeiten. Bewusste Auszeiten, Ruhephasen für Dich. Spaziergänge, Natur. Mache Dinge, die Du noch nie gemacht hast: Es gibt neue Blickwinkel auf das Leben.


    Ich wünsch Dir viel Kraft.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Antwort vom Anonymus :



    Hallöle,


    war heute bei meinem Therapeuten und bin um einiges klüger über die Ursachen meiner Probleme.


    Also bei mir war es so, dass ich als Kind der totale Außenseiter war und schlimm gemobbt wurde.
    Jetzt besaß ich aber die "Fähigkeit" Eindrücke bzw. Ereignisse einfach nicht wahr zu nehmen.


    Bsp: Ich erinnere mich, dass die strenge Turnlehrerin vor der ich Angst hatte gepfiffen hat und mich anbrüllte. Ich warf den Ball und wieder Pfiff sie und brüllte mich an. Das ging einige mal so. Vie später wurde mir erst bewusst, was die Lehrerin überhaupt gesagt hatte: Sie sagte "erst pfeife ich und dann wirfst du den Ball" Die Worte waren bei mir zwar angekommen aber ihre Bedeutung nicht. Mein Gehirn hat das einfach nicht verarbeitet. Klar, die muss mich natürlich für völlig bekloppt gehalten haben.....


    Anders Bsp: (könnte evtl. vielleicht jemand Triggern - ich warne mal lieber vorsichtshalber auch wenns eigentlich harmlos ist.) - wer es lesen will bitte mit der Maus markieren.
    Auf einer Klassenfahrt war ich mit Mitschülerinnen in der Disko. Mit einmal nahmen sich mich beim Tanzen an die Seite und erzählten mir, dass mir ein Typ an den Hintern gefasst hatte. Ich hatte davon aber gar nichts gemerkt und war natürlich entsprechend verunsichert.


    Dadurch, dass ich Dinge einfach nicht wahr nahm wirkte ich natürlich noch sonderbarer auf andere als ohnehin schon. Ich verhielt mich in Gesellschaft so wie man sich eigentlich nur verhält wenn man allein ist, da ich die anderen z.B. gar nicht recht wahr nahm. Das mit dem mobbing wurde dadurch natürlich immer schlimmer.


    Als ich dann 16 war und meine Eltern veranlassten, dass ich die Schule wechselte konnte ich das Mobbing nicht mehr aushalten. Ich wollte so gerne Freunde haben, dazugehören.
    Ich stellte folgende logische Überlegung an:


    Die anderen mögen mich nicht. Aber die anderen mögen sich untereinander. Ich muss also sein wie die anderen, damit sie mich mögen.


    Ganz bewusst entschied ich mich selber, alles was ich war, meine Identität quasi in den Müll zu werfen und so zu werden wie die anderen.
    Fortan beobachtete ich sie ganz genau, tat selber fast nichts und hielt mich total im Hintergrund. Alle Verhaltensweisen die ich bei anderen beobachtete waren also ok und ich konnte sie auch annehmen.


    Zum ersten mal bemerkte ich, wie Menschen miteinander kommunizieren, dass es nicht nur auf den Inhalt der Worte ankommt sondern auch auf Tonlage, Mimik, etc.
    Ich lernte wie man Small Talk betreibt usw.
    Es dauerte seine Zeit aber es funktionierte.
    Ich wurde akzeptiert. .... Ich? ... Nein, das war nicht mehr ich.... :(
    Ich vermute, dass das der Grund ist, dass ich meine Identität mein Ich-Gefühl irgendwie verloren habe. :(


    Ich weiß nicht ob dieses: Eindrücke nicht wahrnehmen und dieser Identitätsverlust nun eine Derealisation/Depersonalisation ist.... aber im Grunde spielt es ja auch keine Rolle.


    Der Momentane Stand der Dinge ist, dass ich wenn ich mit anderen Leuten zusammen bin diese eben immer noch ständig genaustens beobachte. Ich muss hochaufmerksam sein, damit mir nicht irgend ein Detail, ein Unterton, eine Mimik entgeht. Ich muss genau überlegen wie eine Antwort die ich gebe ankommen könnte...etc.
    Es ist sowas von sau!!!! anstrengend.
    Und dieses ganze Aufmerksam sein und Nachdenken verbraucht soviel Hirnkapazität, dass ich etwaige Gefühle kaum wahrnehmen kann. Dafür ist einfach keine Kapazität mehr frei. :(


    ..soweit erstmal die grobe Analyse....


    ... jetzt kommt dann wohl die Frage: Was kann ich tun um etwas zu verändern. Was kann ich überhaupt verändern?


    Einen Schluss habe ich schon gezogen: Ich weiß jetzt woran es liegt, dass ich vielleicht nicht so belastbar bin wie andere. Niemand sieht ja welche unglaubliche Anstrenung ich ständig unternehmen muss um immer aufmerksam zu sein und mich nicht wegzuträumen, wenn ich mit anderen zusammen bin.
    Und jeden Moment da ich allein bin nutze ich dann für mein wegträumen...worunter leider meine Arbeit etwas leidet.......sfz.
    Und in meinen Tagträumen (So wie eben auch in meinen Geschichten die ich mir ausgedacht habe. ) schaffe ich mir dann Ersatzgefühle für die die im Leben irgendwie nicht bei mir ankommen. :(


    ... Klingt es schlüssig für Euch?
    ... wo würdet ihr ansetzen etwas zu verändern?


    Anonymus

  • Doch, ich kann deine Gefühle/Gedanken sehr gut nachvollziehen. ;)


    Was mir geholfen hat/immer noch hilft:
    Die Achtsamkeitsübung von Michaela Huber aus ihrem Buch "Der innere Garten".


    Ein Sonnentagebuch: darin werden nur positive Dinge/Erlebnisse/Gefühle aufgeschrieben.
    Dazu noch: Datum, was man bei dem Ereignis fühlt, wo man es fühlt; kann man es riechen/spüren? falls ja, wie riecht es/wo kann ich es spüren?


    http://www.einreden.de/einzelthemen/mobbing.htm


    Ich finde es bewundernswert, was du leistest! :respekt

  • Einige der Dinge, die du beschreibst kommen auch bei ADS oder/und bei Asberger vor. Ich nehme aber an, dass das bei dir schon abgecheckt wurde. WEiterhin alles Gute fuer deinen Weg.


  • ... jetzt kommt dann wohl die Frage: Was kann ich tun um etwas zu verändern. Was kann ich überhaupt verändern?

    :Hm Es gibt vieles was zutreffen könnte. Ich habe so ähnliche Geschichten schon bei anderen Personen erfahren. Eine Erkenntnis war damals eine Störung zum inneren Kind. Vielleicht schaust Du Dir das auch mal an.


    Hier mal ein Link dazu...ansonsten einfach mal bei google schauen. ;)


    Inneres Kind

    Einmal editiert, zuletzt von Czeltik ()