Will mich trennen (mit 2 Kindern) Wie gehe ich vor?

  • Hallo zusammen,


    möchte mich noch mal kurz vorstellen. Ich bin 30 Jahre alt und habe mit meinem Mann 2 Kinder (4 J. und 9 J.) Unsere Ehe läuft schon länger nicht mehr richtig, seit 2 Wochen reden wir aber nun nicht mehr, weil mein Mann mal wieder so richtig Mist gemacht hat. Er war mal wieder ne Nacht in der Ausnüchterungszelle auf dem Polizeirevier, weil er besoffen randaliert hat. Er ist seit ca. 2 Jahren Spielsüchtig (Automaten). Er hat sich nach ca. einem 3/4 Jahr Spielerrei auch mal therapeutische Hilfe geholt. Dann war es eine Zeit lang gut, dann fing er wieder heimlich an. Hab es aber rausgekriegt und wir haben geredet, gemacht, getan. NIchts half. Er spielt und spielt und spielt. Wenn ich mit ihm darüber reden will gibt es Streit und er gibt mir die Schuld für seine Spielerrei. Er ist mit seinem Leben unzufrieden, weil ich ja nicht richtig arbeiten gehe (das ist auch so ein Thema, komme ich gleich zu) den Haushalt nicht "richtig" mache, die Kinder nicht "richtig" erziehe, und kacke aussehe. So. Tolle Aussagen, aber egal. Ich weiß, dass ich nicht daran schuld bin, aber was soll ich das nem Ochsen erklären?!?!? Egal. Mein Mann ist Verkäufer, hat sich aber vor 3 Jahren nebenbei mit einer Putzfirma selbstständig gemacht. Da mein Sohn (4) erst seit letztem Jahr in den KiGa geht gehe ich auch erst seit dem für ihn putzen. Ganz offiziel angemeldet und so, er überweist mir auch 330 € im Monat, die ich ihm aber dann immer wieder abgeben muss. Das interessiert ja keinen ausser mich :-(. Stört mich ja auch nicht wirklich´, wenn ich Geld brauche nehme ich mir das einfach, ohne dass er das merkt. Nun ja, ich will so aber nicht mehr weitermachen, es geht einfach nicht. Ich will mich wirklich trennen. Aber ich habe Angst vor dem ersten Schritt. Es wäre natürlich einfacher für ihn auszuziehen, allein schon wegen KiGa und Schule der Kinder, will er aber nicht. Obwohl er ja auch immer sagt, dass er nicht mehr mit mir glücklich ist. Aber er sagt auch, er will sich nicht scheiden lassen, weil er ja dann für mich und die Kinder zahlen muss, und das will er nicht. Ich glaube er wird das auch schaffen, weil er sich dann arbeitslos melden will oder sich in seinem Vaterland anmeldet oder so, er kennt da wohl ein paar ganz gute Tricks. Fakt ist also, er will nicht auziehen, was soll ich also machen. Ich muss mir eine Wohnung suchen. Ich würde gerne richtig arbeiten gehen, ist aber nicht so einfach wie jeder weiß von jetzt auf gleich. Heißt, ich werde erstmal ohne irgendwas dastehen. Wie soll ich denn da vorgehen. Muss ich erstmal zum Amt oder erstmal ne Wohnung suchen? Und wenn ja zu welchem Amt. Ich beziehe weder ArblG noch Hartz IV oder sonstwas, hab eigentlich immer gearbeitet (auch zwischen meinen Kindern). Aber seit unserem 2. Kind halt nur noch als Putze. Hat jemand einen Rat für mich? Wie soll ich vorgehen?


    Ich danke euch fürs lesen und erhoffe viele Antworten.


    LG Sabsara

  • Ich bin damals auch ausgezogen mit meinen beiden Kindern.


    Erstmal musst du dich beim dem Arbeitsamt melden. Die Sache schildern und die werden dir auch sagen wie du vorzugehen hast.

  • Hallo,


    wenn Du wirklich davon überzeugt bist das Du eine Trennung wünscht würde ich Dir empfehlen entweder ausziehen oder über einen Anwalt den Antrag der Zuweisung der ehelichen Wohnung zu stellen, selbstverständlich bist Du dann aber in der Pflicht Miete und Nebenkosten zu bezahlen. Dein Mann wird dann um es einfach auszudrücken aus der ehelichen Wohnung "ausgewiesen", ggf. mit Hilfe eines Gerichtsvollziehers. Parallel dazu ist es auch wichtig das Du dich bei der ARGE anmeldest um Hartz4 zu beziehen, dann werden die Wohnungskosten übernommen sog. KDU (Kosten der Unterkunft). Wenn die Wohnung im Rahmen des angemessenen ist zahlt Dir die ARGE anstandslos die Miete. Sollte die Wohnung zu groß sein hast Du mindestens 6 Monate Zeit um die eine angemessene Wohnung zu suchen. In diesen mindestens 6 Monaten zahlt die ARGE trotzdem die Miete.



    Ich wünsche Dir die nötige Kraft um diese Schritte konsequent durchzuziehen.

  • Ich habe damals alles im Vorfeld geplant (Wohnung gemietet, renoviert, Umzug organisiert, Anwalt gesucht etc.) und bin dann einfach mit den Kindern ausgezogen.
    Allerdings hatte ich auch keine Verpflichtungen wegen der alten Wohnung (Mietvertrag lief auf ihn) und ich arbeite Vollzeit, so dass ich nicht auf sein Geld angewiesen war (er hatte ja auch kein eigenes regelmäßiges Einkommen).

    aka Beccy*


    *(neuer Name wurde bei Namensänderung nicht auf bereits geschriebene Beiträge übernommen)

  • Wichtig ist, Unterlagen sammeln.
    Du brauchst für alle Ämter Ausweise und Nachweise – bereite die Unterlagen gut vor evtl. bewahren Sie an einem anderen Ort (Freundin) auf.
    Gibt es eine Frauen-Beratungsstelle in deiner Nähe die dich unterstützen kann ?
    Ich wünsche dir viel Glück !

  • Die Kernfrage für mich ist: Wie stellt ihr es euch in Zukunft mit den Kindern vor. Sollen sie ihren Lebensschwerpunkt beim Vater haben, wollt ihr ein Wechselmodell mit gleicher Betreuung durch beide, sollen die Kinder mehr bei dir als bei ihm leben, wieviel Zeit verbringen die Kinder jeweils beim anderne Elternteil?


    Diese Frage solltet ihr vorab klären, bevor Pläne zum "wie" geschmiedet werden und den Kindern dann die Lösung gemeinsam präsentieren. Schließlich sind die Kinder es, die unter einer Trennung am meisten leiden. Wenn alles vorab gütlich besprochen und geregelt wird, ist das eine große Erleichterung für die Kinder.

  • Ähm Segelpapa, den Lebensmittelpunkt von Kindern bei einem Elternteil, das spielsüchtig ist und offensichtlich auch mit Alkohol nicht so gut klar kommt... :scared

  • Ich bewerte erst einmal nicht, was von einem Elternteil über den abwesenden Elternteil hier geschreiben wird, sondern halte es normalerweise für das Beste, wenn zwei Eltern vor der Trennung gemeinschaftlich eine Lösung für die Kinder finden. Deshalb sollten die Eltern darüber vor der Trennung sprechen, wenn es möglich ist, nicht erst hinterher, wenn Fakten geschaffen wurden. Es gibt verschiedene Modelle, auf die sie sich einigen können, die Bandbreite habe ich aufgeschrieben.


    Ohne Details über die beiden Eltern zu kennen: Spielsucht an sich ist kein Grund einem Elternteil nicht die Verntwortung für ein Kind zu geben.

  • Ich verweigere mich einer Grundsatzsdiskussion in einem thread, in dem eine konkrete Frage gestellt wurde.


    Meine Antwort bleibt: Falls möglich, sucht eine Lösung, die ihr als Eltern tragt, bevor ihr euch trennt. Wer zu Beginn eine gemeinsame Lösung gefunden hat, hat auch für die nächsten 10 - 18 Jahre gute Chancen immer wieder gemeinsame Lösungen zu finden.

  • :wink Gut Segelpapa, ich wollte auch keine Grundsatzdiskussion.


    Also meine Antwort an die TE:
    Versuche deinen Noch-Mann davon zu überzeugen, dass er ausziehen soll. Verweigert er dies während eines moderierten Gespräches, z.B. bei einer Beratungsstelle, würde ich mir die Wohnung zuweisen lassen.


    Ich wünsche dir und den Kindern viel Kraft.


    maschenka