Diagnose ADS

  • sorry hab mich falsch ausgedrückt!
    ich meinte die Vorschulkinder in ihrer Kiga-gruppe wecken den Ehrgeiz in ihr, sie findet die total gut und möchte mitziehen...


    ich bin eigentlich nur zum Kipsychologen auf anraten des Kiga weil sie "nur" sprachverzögert ist und es vermutet wurde das es mit der Trennung zusammen hängt, das sie unbewusst die Sprache zurückhält....von ads hat im kiga niemand was gesagt und als ich das dort erwähnte nach dem ersten Gespräch mit dem Arzt haben die mich ganz verdutzt angesehen...


    im kiga ist sie in der fördergruppe sve (schulvorbereitende einrichtung).


    ich habe den Arzt auch nach Ergotherapie gefragt aber das hat er sofort abgewiegelt und wieder auf Ritalin gepocht.....


    ansonsten finde ich verhält sie sich altersgerecht, sie ist manchmal unkonzentriert und eben die Sprache ist ca 1,5 Jahre verzögert!

    Wenn dir das Leben Zitronen gibt, mach Limonade draus :winken:

  • Ich würde mir aufjedenfall eine zweite Meinung einholen. Bei meinem Bruder wurde auch von mehreren Ärzten im Kindergartenalter ADHS festgestellt. Meine Mama hat es mit Logo und noch noch zwei anderen Therapien (weiß nicht mehr wie die heißen) geschafft meinen Bruder durch die Schulzeit zu bringen. Er bekam keinerlei Medikamente, da sie einen Arzt gefunden hatte der meinte das man bei ADS oder ADHS nicht immer Medikamente geben muss.


    Sein letzter Notendurchschnitt war auf der Realschule 1,7. Jetzt macht er gerade seinen Realschulabschluß.


    Hol dir ruhig noch eine Meinung ein, denn er ist ja erst 5. Klar jedes Kind ist unterschiedlich, bei jedem Kind geht die Krankheit immer anderst vor, aber mit mehreren Meinungen bist du auf der sicheren Seite.

    Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag.
    von Charlie Chaplin

  • Bei Kindern unter 6 Jahren ist man normalerweise sehr zurückhaltend mit einer Medikation. Auch weil die Diagnose in dem Alter sehr schwierig ist. Teil der Diagnostik ist die Frage, ob die Probleme in mehr als einem Lebensbereich auftreten (also nicht nur im Kindergarten) und ob sie schon lange anhalten. Der Kindergarten sollte in die Diagnostik einbezogen sein. War das der Fall?


    Viele Kinderpsychiater beraten zwar und sagen, wann sie eine Medikation für sinnvoll halten, überlassen die Entscheidung aber den Eltern.


    Wichtig ist es sich bei allen Maßnahmen (ob medikamentös oder nicht) die Frage zu stellen, was man mit welcher Maßnahme erreichen möchte und wieviel Zeit man sich und dem Kind für Verbesserungen gibt. Dafür ist es wichtig zu wissen, welche Defizite genau derzeit bestehen. Eine verzögerte Sprachentwicklung muss man mit Logopädie angehen und regelmäßig die Entwicklung sehen. Ob sich eine Lese-Rechtscheibschwäche oder eine Rechenschwäche entwickelt, kann man jetzt noch überhaupt nicht sagen. Bestehen Schwierigkeiten im Sozialverhalten, dann kann man auch über spezifische Maßnahmen (Gruppentraining, Sport etc.) nachdenken. Darüber hinaus gibt es Trainingsformen, die Aufmerksamkeit, Selbstwahrnehmung, Selbstorganisation und Konzentration nichtmedikamentös angehen. In Studien erzielt man damit Erfolge (wenn auch nicht so ausgeprägt wie mit Medikamenten).


    Keine Wirkung ohne Nebenwirkung. Unerwünschte Wirkungen von Methylphenidat schließen Kofschmerzen, Bauchschmerzen, Wachstumsverzögerung, Appetitlosigkeit, fehlendes Durstgefühl, erhöhter blutdruck u.a. ein. Man muss also abwägen.


    Die Frage einer Medikation hängt also stark davon ab, wie sehr das Kind derzeit in seinem normalen Leben beeinträchtigt ist und ob andere Wege defizite zu verbessern ausgereizt sind. Ein Kriterium wäre z.B. die Frage, ob es so, wie es ist, in eine normale Schule gehen kann oder nicht.

  • Wir gehen seit einem Jahr zum Logopäden und zeitgleich begann die Förderung im Kiga (SVE Schulvorbereitende Einrichtung). Beim Logopäden macht sie erst seitdem Wechsel vor 3 Monaten Fortschritte, vorher hat sie sich gegen den Therapeuten gewehrt. Jetzt hat sie Spaß am Lernen und übt auch alleine im Auto, zu hause etc!


    In der Frühförderung hat sie phasenweise Erfolge, dann wieder passiert nichts. Es geht langsam bei ihr aber merklich. Es hängt viel von ihrem Wollen ab!


    Kiga und ich haben jeweils einen Fragebogen bekommen. Was die Schule betrifft konnte er mir keine Aussage geben, das muss ich abwarten bis nächstes Jahr um die Zeit. Auf der anderen Seite macht sie wie gesagt Fortschritte schläft seit 8 Wochen komplett durch, also es tut sich was. Habe dem Arzt das mitgeteilt fand er auch gut aber im weiteren Gespräch sagte er ich solle ja nicht glauben das sich das von alleine gibt und hat mir wieder von Ritalin vorgeschwärmt und es total verharmlost. Er hat mir keinerlei Alternativen aufgezeigt.
    Im sozialen Bereich hat sie keine Probleme, sie ist nicht aggressiv. Hat zwar nicht viele Freunde im Kiga aber knüpft jetzt selbständig Kontakte und ist sehr interessiert an anderen Kindern. Sie erzählt auch oft von den anderen im Kiga von Freunden, Konflikten etc.


    Im Kiga fällt sie auch dadurch das sie die Sprachverzögerung hat und im Stuhlkreis nicht lange sitzen bleibt und vieles anfängt und nicht zu Ende bringt.


    Zu hause habe ich keine Probleme mit ihr. Sie räumt ihr Zimmer auf, ist sehr selbständig und kann sich selbst gut einschätzen z.B. beim Turnen was sie schafft was sie nicht schafft, bittet um Hilfe wenn was nicht klappt, manche Dinge will sie aber auch selbst machen. Also ich denke sie ist da völlig normal. Auch nicht sehr zappelig.


    Ich wehre mich nicht gegen die Diagnose aber gegen den Rat das Medikation die einzigste Therapie sein soll. Ergotherapie hat der Arzt sofort abgeschmettert und auch kein Elterntraining etc angeboten.


    Vielen Dank fürs lesen!

    Wenn dir das Leben Zitronen gibt, mach Limonade draus :winken:

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  • Hallo,


    wann kommt denn dein Kind in die Schule? Wäre es evtl. möglich sie ein Jahr später einzuschulen und ihr einfach noch die Zeit für die Entwicklung geben? In einem Jahr noch mal eine andere ärztliche Meinung einholen. Und bevor Ritalin zum Einsatz kommt, würde ich die Schule abwarten.


    LG

  • Hallo,


    wann kommt denn dein Kind in die Schule? Wäre es evtl. möglich sie ein Jahr später einzuschulen und ihr einfach noch die Zeit für die Entwicklung geben? In einem Jahr noch mal eine andere ärztliche Meinung einholen. Und bevor Ritalin zum Einsatz kommt, würde ich die Schule abwarten.


    LG

    Sie wird im November 6 und wir lassen sie ein Jahr länger im Kiga! Sie kommt nächstes Jahr dann mit knapp 7 in die Schule.

    Wenn dir das Leben Zitronen gibt, mach Limonade draus :winken:

  • Wenn sie im November 6 wird, wird sie doch mit 6 eingeschult, dann ist sie nicht länger im Kindergarten sondern ganz normal wie andere auch. Mein Sohn hat ebenfalls im November Geburtstag, eine vorherige Einschulung hätte ich für Unsinn gehalten. In deinem Fall würde ich eher überlegen ob sie nicht lieber ein Jahr später zur Schule gehen soll, also mit 7. Aber das kann man ja immer noch überlegen. Bis dahin ist ja zum Glück noch Zeit. Vorher würde ich gar keine Medis geben.
    LG

  • Ich habe nicht grundsätzlich etwas gegen Medikamente. Unser Sohn bekommt auch Methylphenidat und es ist ein sehr wichtiger Baustein bei der Therapie. Wichtig ist aber, dass man sich vorher überlegt, was genau man damit erreichen will und wie und wann man überprüft, ob man es erreicht. Das ist mir aus der Entfernung bei euch noch nicht so richtig klar.


    Man darf auch nicht vergessen, dass Ritalin erst ab einem Alter von 6 Jahren zugelassen ist, vorher nicht. Für eine Anwendung vor dem 6. Lebensjahr gibt es keine ausreichenden Untersuchungen, die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit belegen. Eine solche Anwendung bei einem 5 jährigen Kind sollte also eine wirkliche und gutbegründete Ausnahme darstellen.

  • MPH ist erst ab 6 zugelassen und das sicher auch nicht ohne Grund.
    Eine Medikation würde ich persönlich nur zulassen wenn alles andere versagt oder es wirklich brennt.
    Mein Grosser bekommt seit etwas über einem Jahr MPH und wir haben vorher einiges an Therapien versucht.
    Als dann Suizidgedanken kamen (da war er 7,5) sind wir mit MPH eingestiegen und das war auch gut so.


    Ich wehre mich nicht gegen die Diagnose aber gegen den Rat das Medikation die einzigste Therapie sein soll. Ergotherapie hat der Arzt sofort abgeschmettert und auch kein Elterntraining etc angeboten.

    Die Medikation ist auf gar keinen Fall die einzige Therapie sondern nur therapieunterstützend gedacht.
    Is nicht von wegen MPH rein und gut.
    MPH sorgt dafür dass die Therapie vom Kind auch umgesetzt werden kann, sei es Verhaltenstherapie, Ergo oder sonst was.
    MPH ohne weitere Therapie ist total unlogisch.
    Gerade Ergo ist bei ADS und ADHS total sinnvoll.
    Ich würde mich gegen diesen Arzt wehren und einen anderen suchen.
    Ausserdem empfehle ich euch das Marburger Konzentrationstraining.
    Ich würde MPH jedenfalls nicht geben ohne alles versucht zu haben.