Ex-Auskotz-Thread!!!

  • Ja genau, das gibt der Vater an als Begründung dafür, dass die Tochter nicht zu ihm will.


    Ich kann ihn ein kleines bisschen verstehen bei dem ganzen Ärger, den ich wegen ihm verspüre. Denn müsste ich mir eingestehen, dass meine Tochter ohne äußere Einflüsse einfach aus sich heraus nicht zu mir kommen will, dann würde ich spüren, als Mutter versagt zu haben.
    Andererseits, wenn er seine Haltung, die nichts mit der Wirklichkeit gemein hat, nicht schafft aufzugeben, werden wir wohl auch den Konflikt nicht auflösen können. Denn wie gesagt, einen Loyalitätskonflikt gibt es nur in seinem Kopf.

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    - Doe Zantamata -

  • Aber hier sagt mein Gefühl ziemlich deutlich: "Nein, die Therapeutin hat nicht Recht." Aber wie gesagt, sie hat schon mehrere "Wunder" bewirkt und eigentlich vertraue ich ihren Worten schon.


    Vielleicht kannst Du Deinem Gefühl vertrauen. Nur, weil die Therapeutin schon "Wunder" bewirkt hat, ist sie ja nicht der brennende Busch. Wenn sie Dir gegenüber so etwas äußert, sollte sie das ja auch gut begründen können. Glaubst Du, dass Deine Tochter bei der Therapeutin völlig andere Dinge erzählt, als zu Hause?


    Ja, so ungefähr. Die Tochter will nur deshalb nicht zu ihm, weil ich sie in einen Loyalitätskonflikt stürze und sie mich nicht traurig machen will, bzw. Angst hat, ihr Zuhause zu verlieren, wenn sie sich nicht bedingungslos zu mir bekennt.

    Deshalb meint auch die Therapeutin, dass sie automatisch wieder zum Vater geht, wenn er und ich unsere Konflikte ausgeräumt hätten und sie sich sicher fühlen kann, dass es für mich okay ist, wenn sie hingeht.


    Das klingt jetzt so, als würde die Therapeutin einfach das, was der Vater sagt, übernehmen?

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Wirklichkeit habt ihr alle 3 eine eigene. ;)

    Okaaaay, unklar formuliert. Seine Haltung hat nichts mit meiner Wirklichkeit gemeinsam... :D



    Hat Deine Tochter Vorwände oder Einwände?

    Beides. Einwände sind, dass er sie in Gesprächen unter Druck setzt und nicht wertschätzend kommuniziert (das sagt sie nicht so, das habe ich nur so zusammengefasst anhand ihrer Beispiele). Dass er nicht auf sie aufpasst, weil sie einmal in der Sonne eingeschlafen ist und einen fiesen Sonnenbrand bekommen hat ist Einwand und Vorwand. Ganz deutlich Vorwand ist, dass es dort kleine Käfer gibt, sie ihm das aber nicht sagen kann und dass sie eine Spielkarte bei ihm verloren hat.

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    - Doe Zantamata -

  • Das klingt jetzt so, als würde die Therapeutin einfach das, was der Vater sagt, übernehmen?

    Nein, die beiden haben das unabhängig voneinander "ausgebrütet". Der Vater kam damit zuerst an, später dann in einem Elterngespräch unabhängig vom Vater die Therapeutin. Deshalb komme ich ja so ins Grübeln, ob ich vielleicht auf der falschen Spur bin, obwohl ich absolut nicht sehen kann, wo, obwohl ich es dauernd reflektiere.

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  • Okaaaay, unklar formuliert. Seine Haltung hat nichts mit meiner Wirklichkeit gemeinsam... :D



    Beides. Einwände sind, dass er sie in Gesprächen unter Druck setzt und nicht wertschätzend kommuniziert (das sagt sie nicht so, das habe ich nur so zusammengefasst anhand ihrer Beispiele). Dass er nicht auf sie aufpasst, weil sie einmal in der Sonne eingeschlafen ist und einen fiesen Sonnenbrand bekommen hat ist Einwand und Vorwand. Ganz deutlich Vorwand ist, dass es dort kleine Käfer gibt, sie ihm das aber nicht sagen kann und dass sie eine Spielkarte bei ihm verloren hat.

    Dann würde ich wohl die Vorwände außer acht lassen und sie der Einwände halber zwingen.


    vg von overtherainbow

  • und sie der Einwände halber zwingen.

    Wie meinst Du das? Du würdest sie wegen der Einwände zwingen, zum Vater zu gehen?

    LG
    CoCo




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    ~ Kalil Gibran ~

  • Wie meinst Du das? Du würdest sie wegen der Einwände zwingen, zum Vater zu gehen?

    Ja würde ich wohl.

    In der jetzigen Situation, so wie ich es verstanden habe, hat das Kind keine Chance sich in den Problemen weiter zu entwickeln.

    Weder in der Auseinandersetzung mit dem Vater, noch in der Erfahrung, daß Sophina ihr ein sicherer Hafen ist, egal was passiert, also nicht das Kind, sondern die Mutter in jedem Fall loyal ist.

    Wie soll das Mädchen aus der Situation kommen, wenn es diese vermeidet?

    Wie sollen Vater, Tochter und Therapeutin erfahren, dass Ihre Wirklichkeit nicht den Realitäten entspricht?

    Und das "Kind" ist 13. Mir wäre es also wichtig sie nicht die Konsequenzen einer Entscheidung tragen zu lassen, die sie noch nicht überblicken kann.


    Grundsätzlich denke ich, daß diese Erfahrungen und Konflikte auch da wären, wenn die Eltern nicht getrennt wären. Nur kann sich das Kind dem dann nicht so entziehen, gleichzeitig säße sie dann aber auch nicht zwischen zwei soweit auseinander stehenden Stühlen.


    vg von overtherainbow

  • Nie und nimmer tät ich ein 13jähriges Kind zwingen...

    ... vielleicht könnte man der Therapeutin sagen, dass sie bitte das Kind stärkt hinsichtlich des Gefühls, dass es für Dich ok ist, wenn sie zum Papa geht.

    Und Du könntest versuchen, die Vorwürfe des Vaters rechts rein, links rausgehen zu lassen. Wie cool für ihn, dass Du Dich immer wieder als Sündenbock zur Verfügung stellst. Mediation etc. würde ich nicht mehr machen.

    Ein Ex ist ein Ex aus einem guten Grund ...

  • Over wie zwingt man eine 13jährige? Vorgehaltene Waffe? Handy-Entzug für die nächsten drei Wochen? Also ehrlich.....

    Und was kann eine 13jährige da nicht überblicken? Dass das ach so gute Verhältnis zum Vater perdü ist?

    Was aber sicher erreicht würde, ist, dass das Verhältnis zur Mutter, die ja den Zwang ausüben müsste, auch kaputt ist. Wie schön für den Vater, 'Ziel erreicht oder wie?

    Außerdem lernt die Tochter, dass ihre Bedürfnisse nicht gehört werden.


    Ansonsten schließe ich mich stern vollinhaltlich an...


    Ob das Verhältnis zu einem Elternteil gut ist oder nicht hängt imho nicht davon ab, wie oft man sich sieht. Mein Vater hat zeitlebens in der Familie gewohnt und ich war aus Gründen froh, wenn ich ihn von hinten oder gar nicht gesehen habe.

  • Wenn das nicht funktioniert, dann hat Tochterkind die Erfahrung gemacht, dass der Vater sie nicht trägt und die Mutter sie hat fallen lassen. Kinder (und auch Erwachsene) sind keine Versuchskaninchen. Und niemand sollte zu etwas gezwingen werden, jedenfalls nicht bei solchen Konstellationen. Darum würde ich nicht "ausprobieren". Sondern den weiter oben von mir schon angedeuteten Weg einschlagen: Da Tochter, wenn auch mürrisch, zum Vater geht, hat er damit alle Chancen, Tochterkind so vom Besuch zu begeistern und das Wochenende so schön zu machen, dass Tochterkind begeistert ist. Selbst wenn Sophina diese vom Vater unterstellte schreckliche Mutter wäre und die Tochter unter Druck setzt: Der Vater hat derzeit alle Möglichkeit, durch Tun und Handeln die Tochter von ihm zu überzeugen. Es liegt in seiner Hand, in seinen Möglichkeiten.

    Er soll endlich aufhören zu labern (anscheinend 10! Mediationen zu dem Thema!!!), sondern einfach einmal etwas tun. Tochterkind wartet darauf.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Alles, was wir dazu sagen; Du und auch ich, overtherainbow ist ja im Grunde nur Spekulation, begründet auf den, im großen Zusammenhang, recht spärlichen Angaben von Sophina. So ist es ja ganz oft. Aber davon mal ganz abgesehen und auch davon, dass ich Zwang immer doof finde. Das Mädel ist 13. Da nimmst Du sie nicht mehr unter den Arm und stellst sie beim Vater in den Flur.


    Sophina hat ja mit Worten offenbar schon so ziemlich alles versucht; sogar, meiner Meinung nach, über´s Ziel hinaus; also der Lütten Verantwortung auftragen wollen, die nicht deren ist. (Ich hätte gerne Zeit für mich...) Was soll das denn darüber hinaus für ein Zwang oder Druck sein, der bewirkt, dass eine Situation geschaffen wird, in der das Mädel erfahren darf, dass Papa (und der Aufenthalt bei ihm) gar nicht so doof ist, wie sie es darstellt.


    Entweder verhält sich der Vater so, dass sie da nicht hin möchte. Dann wäre es auch wirklich an ihm, mit ihr dafür zu sorgen, dass sich das ändert. Oder Töchterchen spürt irgendwelche Vibes, die Sophina aussendet und derer sie sich selbst nicht mal bewusst ist, weswegen das Mädel glaubt, sie würde ihre Mutter irgendwie "verraten", wenn sie beim Vater ist - obwohl Sophina, beständig das Gegenteil äußert.

    Die Therapeutin vermutet ja offenbar eher letzteres. Da würde ich von ihr im Elterngespräch klipp und klar wissen wollen, woran sie das fest macht.

    LG
    CoCo




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    ~ Kalil Gibran ~

  • Ich würde vor allem wollen, dass der Vater und der Teenager sich - mit Beratung- an einen Tisch setzen und dem Kind geholfen wird, sich dem Vater gegenüber zu artikulieren. Ich meine, die Tochter muss (wenn) die Position selbst vertreten, ich will da nicht hin, und nicht durch Sophina vertreten lassen.

    Liebe Grüße
    Die Elefantendame


    Umwege erweitern die Ortskenntnis

  • Ja, ich könnte das - sowohl sie dazu zu bringen, dass sie regelmäßig hin geht, als auch, dass sie da bleibt. Aber das würde auf Kosten meiner guten Beziehung zu ihr gehen, weil es Mengen an Streit, Machtdemonstration, Zwang, etc. erfordern würde. Das will ich nicht, so bin ich nicht, auch nicht in anderen Bereichen unseres Zusammenlebens.

    cappucino15 : Wie scheint Sophina zu wissen.

    Es gibt zwei Möglichkeiten: Dem Ex nachgeben, die Tochter nötigen, zu ihm zu gehen, damit den Konflikt beilegen und hoffen, dass ein Wunder geschieht und sie gerne hingeht (diese Variante fühle ich überhaupt nicht).


    Weiterhin dazu stehen, dass er am Zug ist und die Umgänge gut gestalten muss und ich das Kind nicht zwingen werde, damit lässt sich der Konflikt nie auf und der Tochter wird es laut Therapeutin nie gut gehen. Finde ich auch nicht gut.


    Anscheinend kann man da nur verlieren.

    Das sind die Optionen die Sophina sieht.

    Ich nehme die erste gar nicht so sehr als dem Ex nachgeben wahr, eher als Möglichkeit die Situation auf zu lösen.

    Der Vater kann/will sich offensichtlich nicht bewegen und den Umgang ganz zu verweigern und/oder sich unabhängig von der Mutter mit dem Vater auseinander zu setzen, gelingt der Tochter auch (noch) nicht.

    Das die Tochter gerne zu ihrem Vater geht, liegt außerhalb dessen was Sophina beeinflussen kann und sollte. Neutral wäre wohl die Königsdisziplin, aber wer ist das schon.

    Den Blick auf den UET zu legen halte ich für nicht zielführend, nach 10 Mediationen muss man da wohl seinem Gegenüber auch nix mehr erklären.


    Im Status Quo verliert aus meiner Sicht die Tochter.

    Und nur die Tochter.


    Aber kann ja jeder, und vor allen Dingen Sophina, machen wir er es für richtig hält.

    Das arme gefallene Kind von allen verlassen sehe ich so gar nicht.

    Die Therapeutin wohl auch nicht, aber der Druck und die Not scheinen doch groß zu sein.


    vg von overtherainbow

  • Meine hat mit 13 den (sehr häufigen) Kontakt abgebrochen zum anderen Elternteil.

    Diese(r) konnte ihr nie das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit vermitteln.

    Wie das bei einem Pubertierenden gehen soll, ist mir ein Rätsel!
    Da hätte man(n) die letzten 10 Jahre nutzen können/sollen - bei kleinen Kindern ist das recht einfach - aber mit 12+ nahezu unmöglich….

  • Im Status Quo verliert aus meiner Sicht die Tochter.

    Und nur die Tochter.

    Das sehe ich auch so. Und wenn ich sicher sein könnte, dass die Therapeutin wirklich Erfolg hätte mit ihrer Vorgehensweise und am Ende nicht ihrer Seele geschadet hätte und der Kontakt zu ihrem Vater gut wäre, dann würde ich sie jetzt auch zwingen und mir das Gezeter anhören, bis Besserung eintritt.


    Aber ich zweifle. Und so lange ich noch zweifle, halte ich es wohl eher mit Volleybap und überrede, schubse, motiviere, überrumple sie immer mal wieder, dass sie hin geht. In der Hoffnung, dass der Ex dann schafft, die Gelegenheit zu nutzen und die beiden eine gute Zeit haben.

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    - Doe Zantamata -

  • Und wie oft hast Du das schon gemacht? Und kommt Tochter dann glücklich wieder und ist froh, dass sie doch gegangen ist? Dann würde ich weiter machen. Wenn Tochter aber nach jedem Besuch sagt "nie wieder", würde ich aufhören, sie zu überrumpeln. Das kommt bei mir manipulativ rüber und ich als 13jährige hätte mich verarxxxt gefühlt und das nächste Mal noch weniger Lust.

  • Das sehe ich auch so. Und wenn ich sicher sein könnte, dass die Therapeutin wirklich Erfolg hätte mit ihrer Vorgehensweise und am Ende nicht ihrer Seele geschadet hätte und der Kontakt zu ihrem Vater gut wäre, dann würde ich sie jetzt auch zwingen und mir das Gezeter anhören, bis Besserung eintritt.


    Aber ich zweifle. Und so lange ich noch zweifle, halte ich es wohl eher mit Volleybap und überrede, schubse, motiviere, überrumple sie immer mal wieder, dass sie hin geht. In der Hoffnung, dass der Ex dann schafft, die Gelegenheit zu nutzen und die beiden eine gute Zeit haben.

    :/vielleicht gibt es ja auch mehr als zwei Optionen.

    Die Therapeutin muss nicht richtig liegen mit Ihrer Wirklichkeit.

    Gleichzeitig ist mir Deine Position aber auch nicht wirklich klar. Es könnte sich lohnen da Klarheit zu schaffen, also nicht für mich, sondern gegenüber deiner Tochter.

    Die Sicht von Elefantendame hat für mich was.

    Ist Deine Hoffnung und Dein Wunsch ein Teil von dem, was Deine Tochter in der Schwebe hält?


    vg von overtherainbow

  • Ich verstehe ehrlich gesagt den Unterschied zwischen "hinschieben trotz zettern" und "zwingen" nicht. Ich meine aktuell findet der Umgang doch (nicht zu 100% freiwillig) statt.

    Oder ist die Wahl gerade zwischen gar keinen Umgang und erzwungen Umgang? 🤔

    Ich habe das mit dem "zum Umgang zwingen" zwei Jahre gemacht. Danach wurde mein Kind so auffällig, dass er sich im Schrank versteckte und ich jede zweite Woche nach dem Umgang in die Schule zitiert wurde. Danach habe ich das Zwingen sein lassen.

    Auch bei uns bin ich die böse und hetze gegen den Vater auf. Komisch das mein Großer mir letztens sagte: ich habe von dir nie ein böses Wort über Papa gehört. Immer ist er derjenige der schlecht über dich redet.

  • Wenn schon so viel Mediation - wäre eine Mediation zwischen Vater und Tochter dann nicht sinnvoller? Du und der Vater sprecht da viel über das Kind. Wäre es nicht sinnvoller, wenn Vater und Tochter begleitet sich konstruktiv mit auseinandersetzen? Das wäre in meinen Augen die einzige Möglichkeit, einen buchstäblich zwanglosen Umgang zu erreichen.

    Man sitzt insgesamt viel zu wenig am Meer...