24 Stunden Kindergarten

  • Hallo zusammen,


    gerade bin ich auf einen Bericht gestoßen über einen 24 Stunden Kindergarten.


    http://info.kopp-verlag.de/new…die-uhr-fremdbetreut.html


    Mich würde mal Interessieren wie ihr zu dem Thema steht.


    Ich finde diese Möglichkeit einerseits gut..als alleinerziehender Elternteil kommt man somit vom Amt weg und kann Vollzeit arbeiten gehen.
    Man wäre nichtmehr an die, manchmal recht starren, Kigaöffnungszeiten gebunden. Keine abhetzerei mehr wenn man mal 5 Min. länger arbeiten muss.


    Andererseits finde ich es auch bedenklich das Kind über die ganze Nacht fremdbetreuuen zu lassen.. vieleicht auch noch den Vormittag dazu..falls man Nachtschicht arbeitet.
    Mit sicherheit wird es Menschen geben für die so ein Kindergarten ein Freifahrtsschein sind, sich nicht um die Kinder kümmern zu müssen.


    Wie seht ihr das?

  • Sorry, ich hab mich bereits nach den ersten beiden Sätzen geweigert weiterzulesen. Die Wortwahl ist sogar noch unter dem Niveau einer Stammtischdiskussion.


    Ich frag grad mal: Ist die Autorin DIEjenige Eva Hermann, die wegen höchst zweifelhaften Aussagen vor einiger Zeit ihren Job in der Öffentlichkeit verloren hat?



    *edit* ... ich hab grad die anderen Links auf dieser Seite überflogen. Sie ist es. :ohnmacht:
    Und offensichtlich gefällt sie sich inzwischen recht gut in der Rolle der unverstandenen Ruferin in der Wüste.
    Selten hab ich so nen Stuss überflogen.
    Sie hat ganz offensichtlich inzwischen ihre politische Heimat gefunden. :crazy

    3 Mal editiert, zuletzt von MarleneE ()

  • Es mag ja für den Ein oder Anderen erstmal verlockend klingen und natürlich leichtes Spiel für Eltern die einfach mal ihre Ruhe haben wollen.


    Ich selber halt davon wenig bis gar nichts, denn würde ich meinem Arbeitgeber sagen, dass ich die Möglichkeit habe mein Kind in einer 24-Stunden-Kita unterzubringen wüsste ich genau wer demnächst einspringen darf wenn mal jemand fehlt.
    Gäbe eine Menge Überstunden ......



    Bin schon ganz zufrieden , das ich weiß irgendwann mal Feierabend zu haben weil die Kita schlichtweg geschlossen hat.




    Möchte mir gar nicht ausmalen wie sich das gestalten würde :ohnmacht:

  • sorry mir haben sich beim lesen beider beiträge einfach nur die fussnägel hochgekrempelt.
    natürlich wäre so einiges einfacher.aber ich kann mir nicht vorstellen, das dieser doch dann sehr unregelmässige tagesablauf, gut für die kinder auf dauer ist.
    ich bemerkte das schon bei meinen zwerg das wechselschicht von mama ganz schön belastend waren. wenn ich mir jetzt aber vorstelle, das dann bei übernachtungen eventuell nur 1 oder zwei kinder im kindergarten sind. hmm ich weiß nicht ob das dann so gut ist?

    mein hirn weigert sich ständig, so langsam zu denken, wie meine finger tippen können. meine finger sind so damit beschäftigt, sich zustreiten, wer als erstes auf die tasten darf, das die nicht mal merken wie sie den gedanken hinterherhinken

  • @MarleneE: Was hast Du für ein Problem. Der Artikel ist sehr gut geschrieben. Wenn Du die Ironie nicht raus lesen kannst dann lass es.
    Eva Hermann war damals ein Bauernopfer und nicht mehr.



    Zum Thema: Ich finde es gut für Eltern mit Nachtschicht. Hier soll aber genau geprüft werden.

  • Ich denke schon, dass diese krampfhafte und über alles gestellte "Anpassung an den Arbeitsmarkt" diskuttiert werden muss.


    Und dass man vielleicht einmal darüber nachdenken sollte, dass sich auch der Arbeitsmarkt in gewissen Punkten anpassen sollte. Denn das ist durchaus möglich.
    Einfacher ist es allerdings für Arbeitgeber, ständig immer mehr zu fordern. Der Arbeitsmarkt gibt diese Mentalität her...


    Diese Anpasung, wie sie heute gefordert und selten kritisiert wird, ist extrem einseitig.
    Für seinen Job muss man bereit sein, einfach ALLES mitzumachen.


    Gibt es diese 24-Stunden-Betreuung erst einmal, dann muss man sie auch in Anspruch nehmen - ob man will oder nicht.
    Oder man ist eben seinen Job los...
    Sind ja genug Arbeitswillige Menschen da, die schlucken und alles mitmachen.


    Ich finde eine solche Entwicklung beängstigend.
    Und kein bisschen "modern".


    ww

    2 Mal editiert, zuletzt von wortwechsel ()

  • Ich finde diese Kindergärten nicht schlecht, natürlich muß auf das Maß geachtet werden.


    In Berlin gibt es einen solchen Kindergarten in der Nähe der Charité und dort werden viele Kinder von med. Angestellten betreut. Wenn man entscheiden muß Arbeitslosigkeit oder Übernachtbetreuung, dann fällt die Wahl gerade für AEs leicht.


    Im Übrigen werden die Übernachtungsplätze nicht an jeden vergeben, sondern nur an Leute die wirklich beruftlich nicht anders können, weil Nachtschicht und sicherlich sind diese Betreuungsplätze auch nicht für jeden erschwinglich, damit fallen die "die sich ja nie um ihre Kinder kümmern wollen" wohl sowieso raus. Gäbe es keinen Bedarf an Übernachtbetreuungsplätzen, wäre 1. die Nachfrage nicht so hoch und 2. die Bereitstellung solcher Dienstleistungen nicht notwendig.


    Zudem hat frau Herman wohl einiges mal wieder ganz falsch verstanden, Kinder sind nicht für ihre Eltern überflüssig geworden, sondern haben in der Gesellschaft und in der Wirtschaft keinen Platz, das ist ein himmelweiter Unterschied!

  • Es ist ja nun mal eine Tatsache, dass Kinder zum "Luxusartikel" geworden sind. Wer sich kein Kind leisten kann und trotzdem eins (oder mehrere) bekommt, der muss eben sehen, wie er klar kommt. Und da entscheidet eben jeder für sich.
    Ich urteile über niemanden. Für Kinder wird in Deutschland so unzureichend gesorgt (nicht von Seiten der Eltern!), bzw. ist der Arbeitsmarkt so unflexibel, dass auch solche Modelle wie der 24 Stunden-Kindergarten ihre Berechtigung haben.
    Allerdings erlaube ich mir, über diesen Umstand traurig zu sein.

    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
    stets kannst du im Heute
    von Neuem beginnen.


    Buddhistische Weisheit

  • Ich finde das gut,ich bin selbst Erzieherin und sehe wie abgehetzt viele Eltern jeden Tag ankommen,unter welchem Stress viele Eltern stehen und wie oft Oma,Opa,Tante,Nachbarin aktiviert werden müssen,weil es vorne und hinten dermassen eng wird.
    Viele Kinder werden nach Kitaschluss noch fremdbetreut,das heisst ein erneuter Bezugspersonenwechsel steht an und das ist auch nicht einfach für kleine Kinder.
    So ein Betreuungsmodell ist nicht für Eltern gemacht,die ihre Kinder eben mal loswerden wollen,das steht gar nicht zur Diskussion und wird auch geprüft.
    Ich habe zb viele Eltern,die im 3 Schichtsystem arbeiten und enorme Probleme bekommen,wenn sie zb von 14 bis 22 oder 20 bis 6 Uhr arbeiten müssen.
    In vielen Ländern sind zumindest mal die Öffnungszeiten einer Kita weitaus länger als hier im Entwicklungsland Deutschland .
    Hier ist die Regel 7.30 bis 17 Uhr ,d h man geht davon aus,dass alle einen gereglten ArbeitsTAG ohne Schichten oder Termindruck (Projektarbeit zb) haben-das entspricht nur leider so gar nicht der Realität.
    Fremdbetreut klingt immer sehr hart,denn für Kinder sind wir keine Fremden,wir sind viel mehr und in den allermeisten Fällen fühlen sich die Kinder wohl bei ihren Erzieherinnen und ihrem gewohnten Kitaumfeld,das darf man nicht vergessen.
    Kinder ,die zb über Nacht bleiben oder bis zumindest mal länger als 17 Uhr,müssen dafür auch nicht bis um 9 Uhr gebracht werden wie üblich,sondern werden dann erst gebracht,wenn Mama/Papa los muss...so ist es letztendlich nicht länger als sonst auch,nur eben zeitlich anders.
    Und nach jeder Nacht-oder Spätschichtfolge, folgt ein frei ,bzw wieder eine normale Tagdienstwoche .
    Ich bin definitiv dafür,dass die Öffnungszeiten verlängert werden ,um Druck und Stress aus den Familien zu nehmen .

    ...Wer immer nur der Herde folgt,braucht sich nicht zu wundern,wenn er nur Ärsche vor sich hat...

    2 Mal editiert, zuletzt von zozzy ()

  • Also ich kann jetzt nur von mir reden.



    Aber es würde definitiv daraus hinaus laufen, dass es heißt du hast dein Kind ja in Betreuung du bist da an keine Öffnungszeit gebunden.



    Dann käme zu einer regulären 40 Stunden Woche noch Überstunden , die natürlich nicht bezahlt werden , sondern ich kann sie ja am Sanktnimmerleinstag abbummeln.


    Hätte für mich keinerlei Vorteile noch mehr Arbeit für des Gleiche Geld und im selben Atemzug kaum noch Zeit für meine Kleine.


    Wenn ich dann Entwicklungsschritte wissen will , kann ich mir ja Erinnerungsfotos von der Erziehrin machen lassen.




    Wenn natürlich ein Arbeitnehmer Schichtarbeit leistet, sich aber die Anzahl der Stunden nicht erhöhen würde finde ich es auch vertretbar.


    40 Stunden sind 40 Stunden Clara wäre es egal ob sie nun Tagsüber in die Kita ginge oder doch zum schlafen ( einziger Minuspunkt Nachts schaukelt es sich so schlecht :D ) aber es würde zumindest bei mir in der Pflege nicht bei 40 Stunden bleiben und von daher keine Option für mich.

  • Ich sehe seit Jahren: Es ist in Deutschland nicht attraktiv als AE berufstätig zu sein.


    - Steuerklasse 2
    - immer "flexiblere" Arbeitszeiten
    - unbezahlbare Kinderbetreuung
    - schlechtes Gewissen (gemacht kriegen) weil Kinder abgeschoben werden und deswegen haltlos, drogensüchtig und kriminell werden.


    Da ist es für mich unverständlich, warum so ein Angebot kritisiert wird.


    Das Kind würde durchgängig durch die gleichen Personen betreut werden statt von hier nach dort geschoben zu werden, bis Mama oder Papa Feierabend hat. Wenn das alles zu spät ist, kann das Kind ausnahmsweise auch dort mal schlafen.


    Wenn ein AE Fortbildungen oder Schulungen hat muss er nicht kniefälligst telefonieren, bitten, abschieben, zusätzliche Kinderfrau suchen, womöglich die Fortbildung absagen und den Job riskieren - sondern kann die Betreuung durch vertraute Personen beauftragen.


    *sarksamus on* Schlimm schlimm, wenn berufstätigen Eltern die Quadratur des Kreises durch solche Angebote erleichtert wird - dann sind sie einfach nicht genug gestraft dafür, dass sie Kinder haben UND brav Einkommenssteuer zahlen statt den Nutzen davon zu haben. *sarkasmus off*

  • Gut, wenn Du ein solches Angebot nicht nutzen mußt /willst ist es Dein gute Recht Dich anderweitig zu kümmern, aber deswegen alles schlecht reden?


    Man kann sich sein Leben und das Anderer auch unnötig schlecht reden :kopf sorry OT

  • Dieses schlechte Gewissen einreden lassen ,bzw einreden ist ein Deutschlandproblem.
    In vielen Ländern ist es normal,dass Mama zeitig wieder ihrem Job nachgeht und keiner sagt ihr nach,sie wäre eine Rabenmutter ,mal ganz abgesehen davon,dass die Betreuungszeiten sowieso länger sind und keiner darüber nachdenkt,sein armes Kind schon um 6 da abzugeben oder erst um 19 wieder zu holen.
    Da stimmt der Personalschlüssel ,die Öffnungszeiten und die Einstellung..
    Da unsere Nachbarn ringsrum das als normal ansehen ,die Kinder sich trotzdem gut entwickeln,sollten wir vielleicht auch mal darüber nachdenken....
    In diesen Ländern haben Kitas und Erzieherinnen auch einen ganz anderen Ruf..

    ...Wer immer nur der Herde folgt,braucht sich nicht zu wundern,wenn er nur Ärsche vor sich hat...

  • In diesen Ländern sind KiTas eine Dienstleistung und Eltern sind erwünschte Kunden - keine Bittsteller.

  • Wo hab ich geschrieben, dass ich es allgemein schlecht finde ? Die Passage kann ich nicht finden.


    Ich sagte das ich es in einem gewissen Rahmen vertretbar finde.


    Und mein Kind befindet sich ausschließlich in der Kitabetreuung und wird nicht von A nach B geschoben oder zu sonstigen Bekannten oder Oma und Opa.



    Die Kita hier hat von 6 bis 17 Uhr geöffnet. Sprich es bestünde die Möglichkeit sie 11 Stunden in der Kitabetreuung zu lassen und innerhalb dieser 11 Stunden kann ich eben gut 8 Stunden arbeiten gehen, dass diese Möglichkeit nicht jeder hat habe ich auch nirgends bestritten oder hast du nen anderen Beitrag gelesen als ich ?!

  • Genau timan,nicht jeder hat die Möglichkeit...das ist ja das Problem.
    Jedes Kind müsste einen Platz bekommen und zwar nicht eingeteilt in halbtags ohne Mittagessen,2/3 mit Mittagessen oder Ganztags...einfach ganztags als Möglichkeit für alle(wie lang Ganztags sein soll,ist ja hier die Diskussion,aber minimum von 7.30 -17 Uhr)....so kann keiner sagen,ich kann nicht arbeiten gehen,weil mein Kind nur bis 12 n Platz hat.
    Das Problem ist doch,hast du keinen Ganztagsplatz,bekommste keinen Job,haste keinen Job,bekommste keinen Ganztagsplatz...eine Affentheatre deluxe,völlig sinnlos.

    ...Wer immer nur der Herde folgt,braucht sich nicht zu wundern,wenn er nur Ärsche vor sich hat...

    Einmal editiert, zuletzt von zozzy ()

  • Genau timan,nicht jeder hat die Möglichkeit...das ist ja das Problem.
    Jedes Kind müsste einen Platz bekommen und zwar nicht eingeteilt in halbtags ohne Mittagessen,2/3 mit Mittagessen oder Ganztags...einfach ganztags als Möglichkeit für alle(wie lang Ganztags sein soll,ist ja hier die Diskussion,aber minimum von 7.30 -17 Uhr)....so kann keiner sagen,ich kann nicht arbeiten gehen,weil mein Kind nur bis 12 n Platz hat.
    Das Problem ist doch,hast du keinen Ganztagsplatz,bekommste keinen Job,haste keinen Job,bekommste keinen Ganztagsplatz...eine Affentheatre deluxe,völlig sinnlos.


    Hab ich das irgendwo bestritten :Hm


    Hab ich irgendwo geschrieben : " Um Gottes Willen , nein bloß nicht , was für eine Quälerei für die Armen Kinder..." ?(



    Am Rande erwähnte ich jedoch bereits, dass ich nur von MEINER Situation reden kann.